Monsanto, DuPont, Dow entwickeln Pflanzen mit neuer Technologie. Man muss nicht auf CETA warten – die EU Kommission sorgt jetzt schon dafür, dass europäische Standards für Gesundheit und Natur möglichst schnell unter die Räder kommen. Die Konzerne beschäftigen sich bereits intensiv mit Gen-Editierung. Gen-Editierung ist eine Form der Gentechnik – sie umfasst eine Reihe neuer Labor-Techniken, die genauso wie die älteren Techniken der gentechnischen Veränderung, das genetische Material eines lebenden Organismus, z. B. einer Pflanze oder eines Tieres, ohne Züchtung zu verändern. Auch Monsanto, bekannt für seine genetisch modifizierten Samen, spielt mit und hat seinen ersten öffentlichen Einzug in die Gen-Editierung durch Abschlüsse mit ein paar Konzernen, die ebenfalls bereits damit arbeiten.
Die fragwürdigen Techniken werden auf der Webseite der Kommission unter dem branchentypischen Titel ‚Neue Zuchttechniken’ aufgeführt. Dazu gehören ZFN, TALENs und CRISPR. Lesen Sie dazu auch: EU billigt Etikettenschwindel: Neue GVOs sollen als „nicht genverändert“ gelten – EU knickt unter US-Druck ein – New GMOs are ’not GM’ – EU folds under US pressure
Die meisten Techniken der Gen-Editierung verwenden Enzyme, um Teile aus der Ursprungs-DNA herauszuschneiden, sodass anschließend die Reparatur-Mechanismen der Zelle für eine Reparatur der Bruchstelle sorgen. Im Zuge dieses Prozesses werden Teile der DNA eingefügt, ersetzt oder entfernt.
Da diese Technik aber nicht 100% sicher ist, können unbeabsichtigte DNA-Schnitte oder andere genetische Veränderungen auftreten – und das mit unbekannten Folgen.
Wenn Pflanzen und Tiere, die durch Techniken der Gen-Editierung entwickelt wurden, offiziell nicht als gentechnisch verändert angesehen werden, dann werden sie völlig unreguliert und ungekennzeichnet in die Nahrungskette und in die Umwelt gelangen.
Fazit: Gen-Editierung ist noch immer Gen-Technik
Wir haben Ihnen einen aktuellen Beitrag übersetzt, der zeigt, wie weit diese Gen-Technik fortgeschritten ist:
Amerikaner kaufen Gen-editierte Lebensmittel, die nicht GVO-gekennzeichnet sind
> USDA genehmigt übersehenes Speiseöl neu in Ladenregalen
> Monsanto, DuPont, Dow entwickeln Pflanzen mit neuer Technologie
Produkte, möglich gemacht durch Gen-Editierung, sind in Ladenregalen gelandet. Ob sie dort bleiben, entscheidet die Vorsicht der Käufer gegenüber technologischen Basteleien.
Nahrungsmittelkonzerne sind nun verpflichtet, in Vermont GVOs zu kennzeichnen, und es wird heiß über einen nationalen Standard diskutiert. Doch bis jetzt hat die Aufsichtsbehörde am US-Landwirtschaftsministerium (Department of Agriculture – USDA) nichts dazu gesagt, dass sie gen-editierte Pflanzen übersehen haben. Sie sagen, DNA aus einer Pflanze zu entfernen sei nicht das gleiche wie Gene eines anderen Organismus hinzuzufügen. Somit wird Mais, der mit externer DNA injiziert wurde, als genetisch veränderter Organismus klassifiziert, doch Raps, der Herbizide toleriert, weil Wissenschaftler ein Gen entfernt haben, ist es nicht.
Industriegiganten wie Monsanto Co., DuPont und Dow Chemical Co. sind durch die behördliche Lücke geschritten. Sie haben Lizensverträge mit kleineren Unternehmen für die Gen-Editierungstechnologie abgeschlossen. US Bauern haben letztes Jahr 8000 Acres (3237 Hektar) mit gen-editiertem Raps zu Speiseöl verarbeitet und als nicht-GVO gekennzeichnet. Es zeichnet sich ab, dass US-Verbraucher GVO-Produkte trotz vorherrschender Beweise, dass sie zum Anbau und Verzehr sicher sind, zurückweisen.
Verbrauchergefühle
„Unter Verbrauchern herrscht das Gefühl vor, dass sie möchten, dass ihre Lebensmittel so nah wie möglich naturbelassen sind,“ sagte Carl Jorgenson, Direktor der Wellness of Strategy von Daymon Worldwide, ein Marketingunternehmen für den Einzelhandel. “Es gibt ein allgemeines Misstrauen gegenüber Big Nahrungsmittel und Big Wissenschaft.”
Bauer und Wissenschaftler manipulieren Pflanzen seit Tausenden von Jahren. Gen-Editierung ist, was Befürworter eher eine präzisere Version der Mutationszüchtung nennen, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts angewandt wird. Kommerzielle Sorten von Essbarem, einschließlich Weizen, Roggen, Reis und Grapefruit, wurden durch DNA-Mutation mit Chemikalien oder Bestrahlung erschaffen.
Bei GVOs hegen die Verbraucher den Verdacht, dass US-Nahrungsmittelkonzerne Millionen im Kampf für Kennzeichnungsvorschriften ausgegeben haben, was die Theorie unterstützt, dass GVOs ungesund sind. Und die Wahrnehmung ist, dass der Nutzen von genetisch veränderten Pflanzen hauptsächlich den Bauern und großen Landwirtschaftskonzernen zugute kam, die Samen und Pestizide liefern, und nicht dem Verbraucher.
Doug Gurian-Sherman, Direktor für nachhaltige Landwirtschaft am Zentrum für Lebensmittelsicherheit, sagte, dass ihn die aktuellen Gespräche über Gen-Editierung an die GVOs der 90er Jahre erinnern – die Rhetorik ist erhaben und verspricht eine Fülle von gesünderer Ernährung und Dürretoleranzen.
„Dies ist größtenteils nicht erwiesen,“ sagte Gurian-Sherman. “Man neigt dazu zu glauben, dass wir neue, nützliche Technologien entwickeln können, die schwierige Probleme bewältigen.“
Editierte Sojabohnen
Calyxt, eine Tochtergesellschaft des französischen Bio-Pharmakonzerns Cellectis ansässig in Minnesota, hat genetisch editierte Sojabohnen entwickelt, die hohen Kochtemperaturen widerstehen ohne Transfette zu bilden. Pflanzen wachsen in den USA und Argentinien und könnten schon 2018 vermarktet werden. Calyxt arbeitet auch an einem Weizen mit geringem Gluten und Kartoffeln, um gesündere Pommes und Chips herzustellen.
“Wenn die Mutter, die im Kroger einkauft, eine Tüte Kartoffelchips sieht, die weniger Neurotoxine haben, könnten sie darin einen Nutzen sehen,” sagt Daniel Voytas, Chief Science Officer bei Calyxt. “Wir sind so sehr auf den Verbraucher ausgerichtet.”
Es gibt verschiedene Arten von Gen-Editierungstechnologien, doch die meistbekannte ist Crispr, eine Plattform verwickelt in einen Kampf um Patente, die Milliarden von Dollar wert sind. Die USDA sagte unlängst, dass sie Crispr-Champignons nicht verbieten würde, die mit der Zeit nicht braun werden würden.
Crispr, das Instrument für vielversprechende und gefährliche DNA-Editierung
Gen-Editierung findet Anwendung jenseits von Nahrungsmitteln. Bill Gates hat gesagt, dass die Technologie Malaria ausmerzen kann, und sie wird verwendet, um andere schwächende Erkrankungen zu bekämpfen. Wissenschaftler haben auch mittels Gen-Editierung hörnerlose Milchkühe erschaffen, eine DNA-Modifizierung, die das schmerzhafte Entfernen überflüssig macht.
Pflanzen stehen an vorderster Stelle der Gen-Editierung, denn Pflanzen-DNA kann am leichtesten manipuliert werden.
Das in San Diego ansässige Cibus hat einen Buchstaben von Raps-DNA verändert, um eine neue Variante zu erschaffen. Bauern in Nord Dakota und Montana bepflanzten dieses Jahr ungefähr 20 000 Acres mit Sulfonylharnstoff-resistentem Raps, und Cargill Inc. macht daraus Speiseöl. Eine neue Eigenschaft zu entwickeln dauert mit Gen-Editierung nur fünf Jahre, im Vergleich zu sieben bis neun Jahre mit herkömmlichen Zuchttechniken und sogar ganze 15 Jahre mit transgenen Methoden, mit denen die aktuelle GVO-Generation geschaffen wurde.
DuPont hat jüngst eine pflanzenzüchtende Plattform basierend auf Crispr erstellt, die sich auf Mais konzentriert. Der Konzern mag es auf Sojabohnen, Reis, Weizen und Raps ausweiten, sagte Neal Gutterson, Vizepräsident für Forschung und Entwicklung in DuPonts Pionier-Samenabteilung.
Dow, welches Gen-Editierunginstrumente lizenziert hat, konzentriert sich auf Mais und Sojabohnen, die Insekten ohne chemische Pestizide abweisen und Herbizide zur leichteren Unkrautkontrolle vertragen.
Monsanto, bekannt für seine genetisch modifizierten Samen, spielt nun auch mit und hat seinen ersten öffentlichen Einzug in die Gen-Editierung durch Abschlüsse mit ein paar Konzernen, die bereits damit arbeiten.
Obwohl Studien sagen, dass es kein Risiko ist, GVO-Nahrungsmittel zu essen, vermeidet
eine wachsende Anzahl von US-Verbrauchern sie. Fast 17% der letztes Jahr neu in den USA zugelassenen Nahrungsmittelprodukte trugen eine nicht-GVO Kennzeichnung. Im Jahre 2011 waren es noch weniger als 3%, laut Mintel, einer Marktforschungsgesellschaft. Und 52% der Befragten einer Mintel-Umfrage gaben an, GVO-freie Produkte zu wählen. Selbst wenn der Kongress den GVO-Gesetzentwurf verabschiedet, der nationale GVO-Kennzeichnung vorsieht, so würde es für gen-editierte Nahrungsmittel nach aktuellem Stand der Verordnung nicht zutreffen. Die Frage ist, ob das andauern wird.
In Europa haben die Aufsichtsbehörden noch nicht entschieden, wie sie mit der Gen-Editierung umgehen. In der Zwischenzeit haben kanadische Beamte angegeben, dass sie Nahrungsmittel, die mit Technologien wie z. B. Crispr geschaffen wurden, wie „Novel“ Produkte behandelt werden, so wie traditionelle GVOs.
Letztes Jahr veranlasste Präsident Obama eine Überprüfung darüber, wie Biotechnologie in Nahrungsmitteln reguliert ist. Greg Jaffe, Direktor für Biotechnologie am Center for Science in the Public Interest, sagte, Aufsichtsbehörden sollen sich der übersehenen Lücke annehmen.
“Das System ist defekt,” sagte Jaffe. “Zumindest verdienen die Verbraucher eine Entscheidung basierend auf Wissenschaft und Sicherheit.“
Americans Are Buying Gene-Edited Food That’s Not Labeled GMO
- USDA passes on oversight of cooking oil new to store shelves
- Monsanto, DuPont, Dow developing crops with the new technology
Consumer Feeling
“There’s a feeling among consumers that they want their food as close as possible to what nature intended,” said Carl Jorgenson, director of wellness strategy at Daymon Worldwide, a retail marketing firm. “There’s an overall distrust of Big Food and Big Science.”
Farmers and scientists have manipulated crops for thousands of years. Gene-editing is what proponents call a more precise version of mutation breeding that’s been used since the mid-1900s. Commercial varieties of edibles, including wheat, barley, rice and grapefruit, were created by mutating DNA with chemicals or radiation.
With GMOs, there’s suspicion among consumers. U.S. food companies spent millions fighting labeling requirements, fueling theories that GMOs are unhealthy. And there’s a sense that the benefits of genetically engineered crops have gone mainly to farmers and big agricultural companies that supply seeds and pesticides and not to consumers.
Labeling Laws Are New Front in Battle Over GMO Foods: QuickTake
Doug Gurian-Sherman, director of sustainable agriculture at the Center for Food Safety, said today’s conversations about gene-editing remind him of GMOs in the 1990s — the rhetoric is lofty and promises abound about healthier food and drought tolerance.
“This is largely unproven,” Gurian-Sherman said. “There’s a proclivity to believe we can develop new, useful technology that will answer tough problems.”
Edited Soybeans
Calyxt, a Minnesota-based subsidiary of the French bio-pharma company Cellectis, has developed genetically edited soybeans that produce oil able to withstand high cooking heat without producing trans fat. Crops are growing in the U.S. and Argentina and could be on the market as soon as 2018. Calyxt is also working on low-gluten wheat and potatoes that make healthier french fries and chips.
“If that mom shopping Kroger sees a bag of potato chips that has less neurotoxins, they may see a value there,” said Daniel Voytas, chief science officer at Calyxt. “We’re very much focused on the consumer.”
There are various forms of gene-editing technology, but the most well-known is Crispr, a platform embroiled in a fight over patents that could be worth billions of dollars. The USDA recently said it wouldn’t regulate Crispr mushrooms that resist browning with age.
Crispr, the Tool Giving DNA Editing Promise and Peril: QuickTake
Gene-editing has applications beyond food. Bill Gates has said the technology can eradicate malaria, and it’s being used to attack other debilitating diseases. Scientists have also used gene-editing to create hornless dairy cows, a DNA modification that eliminates the need to painfully remove them.
Crops are on the forefront of gene-editing because plant DNA is the easiest to manipulate.
San Diego-based Cibus changed one letter from canola’s DNA to create the new variant. Farmers in North Dakota and Montana planted about 20,000 acres of sulfonylurea-resistant canola this year, and Cargill Inc. is making it into cooking oil. Developing a new trait takes just five years with gene-editing, compared with seven to nine years with traditional breeding techniques and as long as 15 years with transgenic methods, which have been used to create the current generation of GMOs.DuPont recently established a plant-breeding platform based on Crispr that’s focused on corn. The company may expand it to soybeans, rice, wheat and canola, said Neal Gutterson, vice president of research and development at DuPont’s Pioneer seed unit.
Dow, which has licensed gene-editing tools, is focusing on corn and soybeans that repel insects without chemical pesticides and tolerate herbicides for easier weed control.
Monsanto, known for its genetically modified seeds, has also gotten into the game, making its first public foray into gene-editing by striking deals with a pair of companies working in the field.
Despite studies saying there’s no risk to eating GMO food, a growing number of U.S. consumers are avoiding them. Nearly 17 percent of new food products introduced in the U.S. last year carried a non-GMO label, up from less than 3 percent in 2011, according to Mintel, a market research firm. And 52 percent of respondents to a Mintel survey said they seek out non-GMO products. Even if Congress passes a bill requiring national GMO labeling, it won’t apply to gene-edited crops as regulations now stand. The question is if that will last.
In Europe, regulators have not yet decided how to deal with gene-editing. Canadian officials, meanwhile, have said that food created with technology like Crispr will be regulated as “novel” products, like traditional GMOs.
Last year, President Barack Obama ordered a review of the way biotechnology in food is regulated. Greg Jaffe, the director of biotechnology at the Center for Science in the Public Interest, said regulators should address the void in oversight.
“The system is broken,” Jaffe said. “At the very least, consumers deserve a decision based on science and safety.”
Netzfrau Belinda Schneider
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