Am 26. Januar 2015 meldeten die Frauen aus Kobane: «Ja, es ist wahr – Kobane ist frei». Den Namen der kleinen Grenzstadt kennt die Welt, weil sich hier die kurdischen Verteidiger zäh den Angreifern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) entgegenstellen. 500 kurdische Verteidiger, darunter viele Frauen, sind gefallen und weit mehr als tausend IS-Milizionäre.
Nun müssen wir erfahren, dass dieser Erdogan nicht nur alle vernichten will, die irgendwie mit seinem Erzfeind Gülen in Verbindung gebracht werden, sondern nun greift er auch noch seine verhassten Kurden an.
Heute teilte die Japanische Zeitung NHK mit, dass die Türkei mehr Panzer am Donnerstag, dem 25.August 2016 über seine Grenzen nach Nordsyrien schickte. Sie sollen den Ausbau der Bereiche stoppen, die durch kurdische Kämpfer kontrolliert werden. Eine militärische Offensive von türkischen Truppen soll am Mittwoch die Militanten vom Islamischer Staat aus der syrischen Stadt Jarablus gedrängt haben. Die Operation wurde zusammen mit den syrischen Oppositionskräften durchgeführt. Die türkische Regierung sagt, dass sowohl die Terrogruppe IS als auch die kurdischen Kämpfer das Ziel der Operation sind. Erdogan ist der Auffassung, die kurdischen Rebellen seinen eine terroristische Organisation. Die Kurden hatten die nordsyrische Stadt Manbij aus den Fängen der Terrorgruppe IS Anfang des Monats befreit.
Das türkische Militär soll verhindern, dass die kurdischen Kämpfer im Norden Syriens sich weiter ausbreiten, so die NHK. Die Vereinigten Staaten hatten zuvor kurdische Kämpfer als zuverlässige Verbündete im Kampf gegen den islamischen Staat bezeichnet. Aber am Mittwoch hat sich US-Vizepräsident Joe Biden mit der Absicht Washingtons zur Zusammenarbeit mit dem türkischen Militäroperation in den Gesprächen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bereit erklärt. Einige Beobachter äußern sich besorgt, dass mögliche Änderungen an kooperativen Beziehungen zwischen den USA und kurdischen Kämpfern die künftigen Operationen gegen den Islamischen Staat beeinflussen könnten. So die Nachricht aus Japan. Um uns einen Eindruck machen zu können schauen wir uns verschiedene Nachrichten aus aller Welt an.
Wir haben schon öfter über Erdogans Machenschaften berichtet:
Dazu auch: Erdogans Familie – Herrscher über Energie, Öl und Wasser – in neue Skandale verwickelt!
Nicht zu vergessen: Durch den Bau des Atatürk-Staudamms in der südöstlichen Türkei entfachte die Regierung in Ankara einen Dauerstreit mit Syrien und dem Irak. Diese beiden am Unterlauf des Euphrat gelegenen Staaten fürchten, dass ihnen dadurch der Hahn zugedreht wird. Die türkische Regierung hat vorsorglich Boden-Luft-Raketen zur Verteidigung des Bauwerks installiert. So reibungslos, wie es sich die türkische Regierung versprochen hatte, läuft der Masterplan jedoch nicht. Die türkische Politik übersieht viele Tatsachen sowohl auf der nationalen als auch auf der regionalen Ebene.
Umsiedelungen: Vom GAP (22 Staudämme) sind ca. 4100 Dörfer und 5150 Siedlungen betroffen. 40 000 Menschen, überwiegend Kurden, wurden für den Atatürk-Staudamm bereits umgesiedelt. 20 000 Menschen, auch überwiegend Kurden, mussten dem Karakaya-Damm weichen und 30 000 Anwohner der betroffenen Region, ebenfalls Kurden, haben bis zuletzt vergeblich versucht, gegen die Überflutung Ihrer Häuser durch den Birecik-Damm zu protestieren. Im Streit um den Ilisu-Damm bat die irakische Regierung sogar die Arabische Liga um Unterstützung. Die Reduzierung der Wassermenge schade der Landwirtschaft und führe zu Bodenerosion und Versalzung in ehemals bewässerten Gebieten. Doch seitdem der Krieg mit Syrien eskalierte, können sich der Irak und Syrien nicht mehr der Arabischen Liga sicher sein, denn sowohl Katar als auch Saudi Arabien haben sich mit der Türkei verlinkt.
Hat die Welt Kobane vergessen? 134 Tage kämpften sie gegen den IS und gewannen – HELLO WORLD KOBANE IS FREE!
Seit Mitte September 2014 griff die dschihadistische Organisation „Islamischer Staat“ (ISIS) die Stadt Kobanê (Ain al-Arab) in Rojava (Nordsyrien) an. Mit schweren Waffen und Panzern umstellte sie die Stadt von drei Seiten und versuchte, in Richtung Stadtzentrum vorzudringen. Die kurdischen Volksverteidigungseinheiten YPG und Frauenverteidigungseinheiten YPJ räumten als Vorsichtsmaßnahme Dutzende Dörfer um Kobanê und brachten die Zivilbevölkerung in Sicherheit. Mit ihren vergleichsweise schwachen militärischen Mitteln versuchten die Kräfte, die Einheiten des IS aufzuhalten und zurückzudrängen.
Die Kurdische YPG Milizarmee in Syrien ist bekannt für ihren hohen Anteil an weiblichen Kämpfern. Etwa ein Drittel der Miliz sind Frauen, viele von ihnen noch Teenager. An der Front kämpfen sie Seite an Seite mit Männern und sind den gleichen Risiken und Gefahren ausgesetzt.
Einige von diesen Frauen wurden an der Grenze zwischen dem Irak und Nordsyrien interviewt, welches Sie in unserem folgenden Beitrag noch einmal nachlesen können.
Der Fluss Tigris – Grenze zwischen Irak und Nordsyrien
Dieser Beitrag über die weiblichen kurdischen Milizen ist vom September 2014. Viele von Ihnen sind im Kampf gestorben. Ihre Facebookseite wurde gesperrt. Danach folgt ein aktueller Beitrag:
Beide Seiten dieser Grenze werden von Kurden kontrolliert, die sich ihren eigenen Weg durch den brutalen Bürgerkrieg des Landes zwischen der Regierung und der Opposition gebahnt haben. Weiter im Süden haben die IS-Kämpfer die Grenze zwischen Syrien und dem Irak ausradiert und ihr Kalifat ausgerufen.
Der Krieg erschafft neue Grenzen in der Region. IS-Kämpfer haben ihr Gebiet erschaffen, ebenso die Kurden. Viele Kurden der Region wollen ihren eigenen unabhängigen Staat Kurdistan. Der brutale Bürgerkrieg bietet ihnen die Möglichkeit, mehr Kontrolle über ihre Regionen zu erlangen. Aber die Grenzen ihres langersehnten Staates überschneiden sich auch mit den Regionen, in denen der Islamische Staat sein Kalifat ausgerufen hat.
„Die IS haben keine Angst vor einer einzelnen Nation. Sie haben Angst vor Menschlichkeit. Sie sind wie eine Krankheit, wie Krebs, der überall Metastasen bildet.“
Zitat
Wie auch die IS-Anhänger sind die meisten Kurden sunnitische Muslime, hier jedoch enden die Gemeinsamkeiten bereits. Die Kurden bekämpfen den IS in dieser Region seit über 2 Jahren. Im Unterschied zu den Irakern waren sie recht erfolgreich in der Stärkung ihrer Gebiete, ohne die Hilfe von US Luftangriffen.
Nach Angaben einer Ortsansässigen werden die Kurden im Kampf gegen den IS zum Großteil von den Bewohnern aus der Gegend unterstützt, hierunter auch von Arabern und Christen. Man erwähnt jedoch auch, dass Unterstützung von außerhalb wünschenswert wäre, da der Islamische Staat und seine Miliz eine große Bedrohung für den Mittleren Osten und Syrien darstellt.
In den verlassenen Dörfern, die sich nahe der Frontlinie befinden, ist das einzige Lebenszeichen ein Panzerrohr, das zwischen Lehmhäusern hervorragt. Ein Großteil der Zivilbevölkerung hat die Gegend verlassen, die Zurückgebliebenen sind hier, um zu kämpfen. Frühere Nachbarn sind nun Feinde – etwa die Hälfte der Zurückgebliebenen ist zum Islamischen Staat übergelaufen.
Beide Seiten prallen in Jezaa aufeinander, da wo die Hügellandschaft des Nordens in die flache, staubige Wüste übergeht. Fast täglich kommt es hier zu Auseinandersetzungen zwischen IS-Kämpfern und der Syrischen „People’s Protection Units“, auch bekannt als „YPG“. Die YPG ist ein Sprössling der Kurdischen Arbeiter Partei (PKK). Die türkisch-kurdischen Guerillakämpfer sind von den USA und der EU als Terror-Gruppe eingestuft. Quelle ist vom BBC vom September 2014!
In einem Interview sagt eine YPG-Milizin, ihre Gegner, die sich sonst vor der Welt als harte Männer darstellten, würden vor Angst zittern, wenn sie Frauen mit Waffen erblicken. Für die IS-Kämpfer sei eine Frau mit einer Waffe in der Hand ein verstörender, ein beängstigender Anblick.
„Sie denken, wenn sie von der Hand eines Mannes getötet werden, kommen sie in den Himmel. Aber wenn sie von der Hand einer Frau getötet werden, kommen sie nicht dorthin“.
Zitat
Die Frauen selbst sind überzeugt, dass sie mutiger im Kampf sind als Männer und hundertmal mehr wert als ein männlicher IS-Kämpfer. Sie haben vor nichts Angst, kämpfen bis zum Schluss und würden sich eher selbst in die Luft jagen, als von den IS in Gefangenschaft genommen zu werden.
Die letzten Worte blieben leider keine leeren Worthülse, denn noch in der gleichen Woche sprengte sich eine junge kurdische Kämpferin in einem Selbstmord-Attentat gegen den Islamischen Staat in Kobane in die Luft. Die zweifache Mutter, in sozialen Netzwerken als Arin Mirkan bekannt, sprengte sich neben einer IS-Stellung in die Luft. Berichten zufolge wurden dabei Dutzende von IS-Kämpfern getötet. Sie wurde von der YPG zur Heldin des Widerstandes ernannt – in Kobane, der Stadt an der syrisch-türkischen Grenze, wo der Kampf weiterhin unerbittlich tobt. Lesen Sie hier weiter Weibliche kurdische Milizen – HELLO WORLD KOBANE IS FREE! Dieser Beitrag über die weiblichen kurdischen Milizen ist vom September 2014, viele von Ihnen sind im Kampf gestorben.
„Wir kämpfen nicht nur für unsere Nation, wir kämpfen für unsere Gesellschaft. Wir wollen für uns die Menschlichkeit, die Zivilisation und die Kultur dieser Region retten.“
Zitat
Warum kurdische Frauen kämpfen!
Etwa 3200 Frauen und Kinder sind noch in den Händen der IS-Terrorgruppe. Vor zwei Jahren genau, es war der 3. August 2014, da begann der IS seine Jagd auf die Jesiden im Nordirak. Die Menschen flohen ins Gebirge und gerieten dort in schwere Not. Noch schlimmer erging es den Jesiden, die nicht wegkamen, vor allem den Frauen unter ihnen. Wer dachte, es gäbe irgendwo Grenzen, der wird feststellen, dass es sie nicht gibt. Es geht immer noch schlimmer. Sie werden immer wieder vergewaltigt, immer wieder weiterverkauft, versklavt und missbraucht. Mit Achtjährigen fangen sie an. Sie werden vergewaltigt, versklavt, entmenschlicht.
Die kurdischen Frauen haben viele jesidische Frauen und Mädchen retten können. Viele haben sich den kurdischen Frauen angeschlossen, da sie sagen, man hat ihnen alles genommen, sie haben nichts mehr zu verlieren. Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag: Sie werden vergewaltigt, versklavt, entmenschlicht oder sterben, weil sie zu „alt um IS als Sexsklavinnen zu dienen“ – Mass graves of women ‚too old to be ISIL sex slaves‘
Nun unsere Frage: Wie ist es möglich, dass die Vereinten Nationen, die Nato und ihre Verbündeten bei diesem Völkermord zuschauen?
Wir Netzfrauen sind für Frieden und gegen Gewalt, aber was sollten denn diese Frauen machen, weglaufen? Sie haben gekämpft, viele von ihnen sind gestorben. Und nun kommt ein Erdogan daher und nimmt sich das Recht, einen Massenmord zu begehen?
Netzfrau Doro Schreier
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