Tierversuche – nicht nur die hässliche Seite der Schönheit – sondern auch Deutsche Krebshilfe, Deutsche Herzstiftung und Herz-Lungen-Stiftung finanzieren Tierversuche

Loreal5Trotz neuer Gesetzgebung gibt es nach wie vor Tierversuche für Kosmetik in Deutschland! Eine aktuelle Recherche zu Medizin-Stiftungen und -Vereinen offenbart, dass vielfach mit Spendengeldern Tierversuche finanziert werden.

Die gute Nachricht zuerst: In Sachen Tierschutz und Kosmetik gehört Deutschland weltweit zu den Klassenersten. Seit 2013 darf in der EU  kein Kosmetikprodukt mehr verkauft werden, dessen Rohstoffe nach diesem Datum am Tier getestet wurden. Das klingt auf den ersten Blick beruhigend, aber leider kann damit das Thema «Kosmetik und Tierversuche» noch lange nicht ad acta gelegt werden. Nach wie vor leiden und sterben jährlich Millionen Tiere qualvoll in den Laboren der Beauty-Industrie.

Die australische Regierung hat kürzlich ein Gesetz zum Verbot des Verkaufs von Produkten , die an Tieren getestet oder Komponenten von Tierversuche haben, erlassen. Das Gesetz tritt ab Juli 2017 in Kraft. In Australien sind die Kosmetikmarken L’Oreal, Revlon und Estee Lauder von dem Gesetze betroffen, denn diese Konzerne machen kein Hehl daraus, dass sie Tierversuche machen.L’Oreal gehört zu Nestlé und der Konzern arbeitet mit Menschlichen Zellen.  Eine große angelegte Kampagne hat es in Australien geschafft, dass nach der EU Tierversuche für die Kosmetikindustrie verboten werden. Doch sie geben sich nicht damit zufrieden, denn weiterhin werden die Kosmetikgiganten aufgefordert, ganz auf Tierversuche zu verzichten.

Zum Beispiel: Tierversuch Hautreizungstest: Die Prüfsubstanz wird Kaninchen auf die geschorene Haut aufgetragen. Wirkt die Substanz hautreizend, entstehen schmerzhafte Entzündungen.

Grund­sätzlich abge­schafft sind Tier­versuche aber nicht. Andere Bereiche als die Kosmetikbranche können weiter darauf zurück­greifen, etwa für bestimmte Inhalts­stoffe in Arznei­mitteln. Auch führen andere wichtige Dritt­länder weiterhin Tier­versuche für Kosmetika durch. In China ist das sogar gesetzlich vorgeschrieben.

Warum trotz Gesetz weiterhin Tiere für unsere Schönheit leiden müssen

Test

Einer der Gründe ist, dass 90% aller chemischen Rohstoffe, die in Kosmetika verwendet werden, auch noch in anderen Bereichen Anwendung finden, z. B. in der Industrie als Bestandteil eines Farbsprays oder als Feuchthaltemittel in einer Verpackung.

All diese Stoffe müssen weiterhin nach dem EU-Chemikalienrecht (REACH / siehe: Infobox) in Tierversuchen getestet werden. Auch wenn Wirkstoffe in irgendeiner Form in der Medizin Verwendung finden, dürfen sie weiterhin im Tierversuch getestet werden.

Auch die Vertreiber von Botox nutzen dieses Schlupfloch in der Gesetzgebung, denn abgesehen von der Frage, warum sich Menschen im Jugendwahn eine hochgiftige Substanz ins Gesicht spritzen lassen, handelt es sich hier um ein gravierendes Tierschutzproblem. Jede einzelne Produktionseinheit (Charge) wird auf ihre Giftigkeit getestet. Die Testsubstanz wird Mäusen in die Bauchhöhle gespritzt. Der Todeskampf mit Krämpfen, Lähmungen, Atemnot dauert oft drei bis vier Tage . Die Tiere ersticken schließlich bei vollem Bewusstsein.

Infobox

REACH

REACH ist eine Verordnung der Europäischen Union, die erlassen wurde, um den Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt vor den Risiken, die durch Chemikalien entstehen können, zu verbessern und zugleich die Wettbewerbsfähigkeit der chemischen Industrie in der EU zu erhöhen. Darüber hinaus fördert sie Alternativmethoden zur Ermittlung schädlicher Wirkungen von Stoffen, um die Anzahl von Tierversuchen zu verringern.

Im Juni 2007 trat die EU-Chemikalien-Verordnung REACH in Kraft. Tausende alte Chemikalien – von Terpentin bis Textilfarbe, von Maschinenöl bis Pflanzenschutzmittel – sollen bis 2018 auf ihre Giftigkeit überprüft werden, und zwar größtenteils in Tierversuchen.

Quelle

Tierversuche für China

Ein weiterer Grund für viele Hersteller, weiter an Tierversuchen festzuhalten, ist die Tatsache, dass in China und vielen anderen Märkten Tierversuche weiterhin zwingend vorgeschrieben sind. Wer Sonnencreme oder ein anderes Pflegeprodukt weltweit vertreiben möchte, wird dieses also vorher am Tier testen. Die Versuche wurden in Länder verlagert, die in Sachen Tierschutz gerne auch einmal ein Auge zudrücken.

Nur eine Handvoll Unternehmen wie die großen Kosmetikriesen Procter & Gamble, Unilever oder LÓreal  geben zu, dass Tierversuche durchgeführt werden. Die meisten Kosmetikhersteller verwenden geschickte Formulierungen oder geben gar keine Auskunft, um Image-Schäden zu vermeiden.

Badezimmer ohne Tierversuche

Wer also Tierquälerei aus den Badezimmerregalen verbannen möchte, der sollte mehr denn je darauf achten, nur Produkte von Unternehmen zu verwenden, die keinerlei Tierversuche durchführen und auch gewährleisten, dass ihre Zulieferer nicht am lebenden Tier testen.

Wie so oft hat sich das Angebot der Nachfrage angepasst  und mittlerweile ist die gesamte Palette von der „Günstig Marke“ im Drogeriemarkt bis zur „High-Tech-Anti-Aging-Pflege“ im Beauty Salon verfügbar und die Auswahl wächst beständig.

Das Datenbank-Projekt der Ärzte gegen Tierversuche e.V. macht die aktuelle Praxis der Tierversuche für die Öffentlichkeit transparent. Im Bereich »Datenbank« haben Sie Zugriff auf Beschreibungen von über 4000 in Deutschland durchgeführten Experimenten. In der Rubrik »in vitro« dokumentieren wir einige der vielfältigen Möglichkeiten tierversuchsfreier Verfahren, die im Gegensatz zu Tierversuchen zuverlässige und relevante Ergebnisse liefern.

Aber nicht nur für die Kosmetika leiden Tiere:

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Ärzteverein deckt auf: Diese Stiftungen sponsern Tierversuche!

18. August 2016

Eine aktuelle Recherche zu Medizin-Stiftungen und -Vereinen offenbart, dass vielfach mit Spendengeldern Tierversuche finanziert werden. Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche hat 200 deutsche Stiftungen und Vereine angeschrieben, um zu erfahren, ob sie tierexperimentelle Forschung unterstützen. Eingeflossen in die Auswertung sind zudem Belege für die Finanzierung von Tierversuchen aus Publikationen in Fachzeitschriften, die der Ärzteverein in seiner Datenbank Tierversuche dokumentiert.

Einige der größten und renommiertesten Medizinstiftungen in Deutschland, darunter die Deutsche Krebshilfe, die Deutsche Herzstiftung und die Herz-Lungen-Stiftung, finanzieren Tierversuche, wie eine Auswertung der Ärzte gegen Tierversuche zeigt. Auch die nach Gesamtausgaben größte deutsche Stiftung, die VolkswagenStiftung, finanziert Tierversuche in verschiedenen Bereichen wie Neurobiologie, Schmerzforschung, Zoologie und Stressforschung. „So unterstützt diese Stiftung die umstrittenen Hirnversuche an Affen in Tübingen, bei denen die Tiere durch Durst gefügig gemacht und Elektroden in das Gehirn eingeführt werden“, erläutert Dr. med. Katharina Kühner von Ärzte gegen Tierversuche beispielhaft.

Die nach Kapital größte deutsche gemeinnützige Stiftung, die Else-Kröner-Fresenius Stiftung, deren Verkehrswert sich auf rund 6,2 Mrd. Euro beläuft, fördert tierexperimentelle Forschung in der Transplantationsmedizin, der Nierenforschung und Krebsforschung. Unter den Tierversuche fördernden Einrichtungen finden sich auch: Institut Danone Ernährung für Gesundheit e.V., Studienstiftung des Deutschen Volkes, Daimler & Benz Stiftung, Deutsche Herzstiftung e.V., Deutsche Jose Carreras Leukämie-Stiftung und Dr. Mildred-Scheel-Stiftung.

Medizin-Stiftungen und -Vereine, die eigenen Angaben zufolge Tierversuche ablehnen oder zumindest keine tierexperimentelle Forschung finanzieren, sind unter anderem: Deutsche Arthrose-Hilfe e.V., Deutsche Stiftung Innere Medizin, Robert Bosch Stiftung, Deutsche Alzheimer Gesellschaft, Robert-Enke-Stiftung und Homöopathie-Stiftung des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte. Die Grimmiger-Stiftung für Zoonose-Forschung schließt Tierversuche gar in ihren Statuten aus.

Der Verein bemängelt die fehlende Transparenz, wofür Gelder verwendet werden. „Dass gut gemeinte Zuwendungen in grausame und wissenschaftlich unsinnige Forschung an Tieren fließen, wird vielen Spendern nicht bewusst sein“, so Kühner abschließend.

Recherche „Werden mit Ihren Spendengeldern Tierversuche finanziert?“ >>

Dazu auch: Entsetzlich! Patente auf Schimpansen für die Pharma

Informationen auch auf Ärzte gegen Tierversuche e.V. und Datenbank-Tierversuche 

Netzfrauen

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