Es ist soweit – Als erstes Land fordert Kuweit generelle DNA-Tests auch bei der Einreise – Kuwait becomes first country to demand universal DNA tests

Kuwaitzur englischen Version Jedes Land der Welt kontrolliert bei der Einreise Ihren Reisepass. Kuweit ist dabei, das erste Land zu werden, wo die DNA kontrolliert werden wird. Alle Bürger, Besucher und Exilanten werden ihre DNA für ein Regierungs-Datenverzeichnis abgeben müssen.

Die vorgeschobene Motivation für die futuristische Maßnahme ist, in Zeiten erhöhten Terrorismus‘ mehr Sicherheit zu haben. Gleichzeitig erlaubt diese Maßnahme der kuweitischen Regierung, etwa 10% der Kuwaitis die Staatsbürgerschaft abzuerkennen und sie von teuren Sozialleistungen auszuschließen.

Nach der Verfassung Kuweits müssen Staatsbürger in der Lage sein nachzuweisen, dass sie oder ihre Vorfahren seit 1920 in Kuweit leben. Bei strenger Einhaltung dieser Verfügung sind etwa 10% aller Kuweitis keine Staatsbürger. Sie sind Bidoons, also Staatenlose bzw. illegale Einwanderer: Araber, die entweder nie um die Staatsbürgerschaft ersucht oder sich nach der britischen Besatzung 1961 nicht qualifiziert haben. Bidoons kommt aus dem Arabischen ‚bidoon jinsiya, was soviel wie „ohne Staatsbürgerschaft“ bedeutet. Nach einer Schätzung gibt es ungefähr 100 000 davon in Kuweit.

Schöne neue Welt! Willkommen in Kuweit. Erinnern Sie sich an Gattaca – einen US Sci-Fi Film von 1997?

Ein Gentest entscheidet in der Gesellschaft der Zukunft über das Schicksal frisch geborener Kinder. Drehbuchautor und Regisseur, der Neuseeländer Andrew Niccol, erzählt von einer nahen Zukunft, in der Beruf und Werdegang eines Menschen von seinen Genen bestimmt werden. In dieser Gesellschaft stehen den „Valids“, genetisch aufgebesserten Menschen, sämtliche Positionen offen, wie denen bei „Gattaca“, einem Konzern, der sich ganz der Erforschung des Weltalls verschrieben hat. Die „In-Valids“, jene Menschen, die ganz natürlich gezeugt und geboren wurden, sind dazu verdammt, niedrigere Arbeiten auszuführen, da sie als genetisch fehlerhaft bewertet werden.

INFOBOX

In unserer Recherche stießen wir auf Erik Steinfelder, er ist Präsident von ESBB- ESBB ist eine Gesellschaft, bei der Menschen bezüglich Sammlung und Lagerung von biologischen Materialien von allen Arten beteiligt sind. Die Gesellschaft hat sich auf Europa, den Nahen Osten und Afrika konzentriert. ESBB hat seinen Ursprung aus einer anderen Gesellschaft der Isber. Die ISBER 2016 findet in Berlin statt. Mehr zu dem Thema:  ISBER – Biokonservierung und Biobanken

Das Ziel der ESBB ist es, den Bereich der Biobanken zur Unterstützung der Forschung im Bereich der Gesundheitsversorgung, Landwirtschaft und Umwelt zu fördern, u. a. auch menschliche DNA

Der Präsident der ESBB ist auch Leiter der Biobanken bei dem Konzern Thermo Fisher Scientific Inc. Hier die Biobanking Partnerships – bitte anschauen.

Thermo Fisher Scientific Inc. ist ein US-amerikanisches Technologieunternehmen mit Sitz in Waltham, Massachusetts, und ist der weltweit führende Partner für die Wissenschaft mit einem Umsatz von 17 Mrd. $ und 50 000 Mitarbeitern in 50 Ländern.

Auch die Europäische Kommission bedient sich solcher Biobanken und fördert sie – speziell auch in der Zusammenarbeit mit Afrika. So fand zum Beispiel die dritte im Rahmen des INCO-Nets CAAST-Net (Coordination and Advancement of Subsaharan-African European S&T Cooperation) veranstaltete Stakeholders Conference vom 03. bis zum 04. 12.2012 in Accra, Ghana statt. Titel der Konferenz ist: Research Infrastructures for Africa-Europe Cooperation. Die Konferenz wurde vom Internationalen Büro in Zusammenarbeit mit Partnern aus Ghana und Südafrika vorbereitet. Ziel der Konferenz war es, die Zusammenarbeit zwischen afrikanischen und europäischen Forschungsinfrastrukturen zu verbessern. Es sollen Erfahrungen ausgetauscht und Empfehlungen für die bessere Zusammenarbeit von Forschungsinfrastrukturen entwickelt werden. Die Konferenz war eine gemeinsame Veranstaltung der Projekte CAAST-Net und PAERIP. Das FP7-Projekt PAERIP unterstützte Partnerschaften von Forschungsinfrastrukturen in Europa und Afrika und ein Thema – Biobanken (DNA-Banken).

Bidoon in Kuwait zu sein, bedeutet ein hartes Leben zu führen.

Bidoons, von der Regierung als staatenlos angesehen, sind der Zugang zu Sozialleistungen, also Gesundheitsleistungen und Bildung sehr beschränkt. Die Regierung verhandelt sogar mit den Komoren, einer verarmten Inselnation im Indischen Ozean, den Bidoons ihre Nationalität zuzusprechen, was der Regierung eine Abschiebung ermöglichen würde.

Nach einem Bericht in Fusion wird “das Gesetz der Regierung erlauben, den Zugang zur Staatsbürgerschaft von der nachweisbaren Abstammung abhängig zu machen, während sie die bestrafen können, die das System umgangen haben, um zur Staatsbürgerschaft zu kommen. Die Vorteile, die eine Staatsbürgerschaft mit sich bringt, würden damit abgeschnitten.“

“Ich denke, dass wir das Wort drakonisch für solche Maßnahmen verwenden können“, sagt Wafa Ben Hassine, ein in Tunesien stationierter Experte und früherer Mitarbeiter der EFF.

„Sie sind von der Verletzung des Rechts auf Privatsphäre übergegangen, das Menschenrecht auf Bildung und Gesundheitsversorgung zu verletzen“.

“Die Absicht ist besonders beunruhigend, aber vor allem ist es wichtig zu hinterfragen, auf Grund welcher wissenschaftlicher Erkenntnis sie agieren“, meint Dr. Debra Mathews vom Berman Institut für Bioethik an der John Hopkins Univeristät. „Ich bin ziemlich überzeugt davon, dass sie nicht machen können, was sie sagen, machen zu können. Man kann nicht auf Grund der DNA definitiv behaupten, ob jemand einer ethnischen Gruppe zuzuordnen ist“

In einem Bericht der Menschenrechtskommission der UN wird auf das geplante DNA-Erheben der Bidoons eingegangen und erklärt, dass dies „ unnötige und unproportionale Einschränkungen des Rechts auf Privatsphäre auferlegt“.

Hier PDF: Country Information and Guidance Kuwait: Bidoons Version 2.0 July 2016

Aber auch in Europa gibt es Stimmen, die die Abstammungsfrage stellen. Wie der Kurier im Juni 2016 berichtete.

Angeheizt durch AfD-Vizechef Alexander Gauland, der vorschlug, die DNA der deutschen Nationalelf untersuchen zu lassen, stellt sich die Frage, inwieweit die Herkunft tatsächlich von einer Speichelprobe bestimmt werden kann. Es wäre möglich, meint der Sprecher eines Spezialunternehmens, die Wurzeln 2000 Jahre zurückzuverfolgen, zumindest nach Regionen.

Estland  will die DNA aller ihrer Bürger sammeln.

Im Keller des Estonian Genome Center an der Universität von Tartu sind mehr als 1 Million kleine Behälter aufbewahrt, die mit DNA, weißen Blutzellen und Plasma von mehr als 52 000 Esten gefüllt sind. Diese Proben der nationalen Biobank des Landes wurden im Rahmen eines Programms, das im Jahr 2000 begann, gesammelt und dieses Programm soll nun auf Wunsch der dortigen Regierung weiter fortgeführt werden, bis alle Einwohner erfasst sind. Lesen Sie dazu auch: Haben Sie schon ein Konto bei der Biobank – The Frozen Ark?

Die dänische Reisesuchmaschine Momondo hat im April 2016 ein Video online gestellt, das auf YouTube binnen weniger Tage 2,7 Millionen Mal angeklickt wurde und jetzt bereits bei 7 349 738 Klicks ist.

Kuwait becomes first country to demand universal DNA tests

Every country in the world examines your passport before you enter. Kuwait is about to become the first to examine your DNA. All citizens, visitors and expatriates will have to provide DNA samples for a government database.

The ostensible motivation for the Gattaca-like measure is greater security in times of terrorism. But it also gives the government a way to exclude about 10% of Kuwaitis from citizenship and expensive social benefits.

According to the Kuwaiti constitution, citizens must be able to prove that they or their forebears have lived in Kuwait since 1920. If this is strictly applied, about 10% of the Kuwaiti population are not citizens. They are Bidoons–Arabs who didn’t apply for, or didn’t qualify for Kuwaiti citizenship after independence from Britain in 1961. (The name comes from the Arabic words bidoon jinsiya, “without nationality”.) There are an estimated 100,000 of them in Kuwait.

Life for the bidoons is tough. The government regards them as stateless people. As non-citizens their access to social services, including education and health, is limited. The government is even negotiating with Comoros, an impoverished island nation in the Indian Ocean, to grant the bidoons citizenship – which would allow the government to deport them.

According to a report in Fusion, “Essentially, the law will allow the government to restrict access to citizenship based on verifiable bloodlines, while punishing those who skirted the system to get citizenship. The benefits that come with citizenship would be stripped.”

“I think that we reserve the word ‘draconian’ for instances such as this one,” Wafa Ben Hassine, a Tunisia-based legal expert and former Electronic Frontier Foundation fellow, told Fusion. “They went from violating the right to privacy to violating a human being’s right to an education and healthcare.”

“The intention is extraordinarily troubling, but on top of that, it’s important to call into question the science they claim underlies it,” Dr. Debra Mathews, of the Berman Institute of Bioethics at Johns Hopkins University, said. “I’m pretty convinced that they can’t do what they say they can do. You can’t look at someone’s DNA and tell definitively whether they are a member of an ethnic group.”

The United Nations Human Rights Commission issued a stinging report earlier this month about Kuwait’s treatment of the bidoons and its plans for a DNA database. This “imposes unnecessary and disproportionate restrictions on the right to privacy,” it declared.

Netzfrau Lisa Natterer
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