Aus der industriellen Tretmühle ganz auszubrechen, ist unmöglich, aber jeder Schritt in diese Richtung bedeutet inneres Wachstum und eine stärkere Verbundenheit mit allem, was unser Leben unterstützt und für das wir dankbar sind.
Mit Landwirtschaft Geld zu verdienen war immer schon sehr hart. Wenn das nicht stimmte, hätte es nicht diese weltweiten Wanderungsbewegungen vom Land in die Städte seit dem Beginn der Zivilisation gegeben. In den letzten Jahren jedoch hat die Landwirtschaft so etwas wie einen romantischen Glanz bekommen (zumindest in den USA), was teilweise der wachsenden Beliebtheit der Regional- bzw. der Von-der-Farm-auf-den-Tisch-Bewegung und ihrem Widerhall in entsprechenden Lifestyle-Veröffentlichungen geschuldet ist.
Erst gestern berichteten wir über Paul Kaiser, der mit seinem kleinen Hof zeigt, wie er trotz der Dürre reichlich erntet. Wir hatten Ihnen in diesen Beitrag gezeigt, Landwirtschaft geht auch anders, ohne GVO und Pestizide! Siehe: Der mit der Dürre tanzt – Könnte es sein, dass ein umstrittener kalifornischer Landwirt die wirksamste Methode gefunden hat, Nutzpflanzen in einem sich erwärmenden Klima anzubauen? The Drought Fighter
Mike Sliwa schreibt ebenfalls zu dem Thema einen dazu Beitrag:
Nachhaltigkeit und Selbstversorgung gibt es nicht in der Zivilisation
Aus der industriellen Tretmühle ganz auszubrechen, ist unmöglich, aber jeder Schritt in diese Richtung bedeutet inneres Wachstum und eine stärkere Verbundenheit mit allem, was unser Leben unterstützt und für das wir dankbar sind.
Während der letzten fünf Jahre wurden meine Frau und ich von vielen Menschen gelobt, weil wir uns selbst versorgen und nachhaltig leben. Wir haben eine kleine Farm und bauen gerade unser eigenes Heim auf, nachdem wir jahrelang für andere Menschen auf deren Land gearbeitet haben. Diese kleine Farm bedeutet Landwirtschaft im kleinen Rahmen, aber wir sind noch weit entfernt davon, Selbstversorger zu sein. Wir müssen uns genau derselben Dinge und Dienstleitungen bedienen wie die Städter. Sie umfassen alles von Werkzeugen über Saatgut bis hin zu Fertigkleidung. Dies kann ohne die industrielle Zivilisation nicht gestemmt werden. Wenn man Selbstversorgung mit Steinzeitwerkzeugen ohne Haustiere betreibt und Samen von wild wachsenden Pflanzen sammelt und sie auf dem eigenen Boden einsät, dann kann man in Betracht ziehen, sich einen nachhaltigen Selbstversorger zu nennen.
Alles andere ist nur eine andere Form zivilisierten Lebens. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Es ist großartig, so zu leben, Ihr ökologischer Fußabdruck wird kleiner, Sie aber sind kein wirklicher Selbstversorger. Tatsächlich ist es so, dass je nach Größe eines solchen Gehöfts der Fußabdruck eines einzelnen Menschen sogar größer sein kann als der eines solchen, der in städtischem Umfeld lebt. Man kann solch eine Existenzform nur dann realisieren, wenn man sich auf ein industrielles Modell stützt, das an unbegrenztes Wachstum auf einem endlichen Planeten glaubt.
Was ich damit sagen will: Diese Begriffe, zu denen auch „grünes Leben“, Permakultur, vegetarisch und vegan gehören, fallen in dieser Diskussion um nachhaltiges Leben ständig und sie gelten als Markenzeichen für Auswege aus unserem Zivilisationsdilemma. Sie sind alle Nebenprodukte der Zivilisation und viele Menschen (nicht alle) setzen sie ein, um mit Mutter Natur zu „verhandeln“. Natürlich sind sie erfreuliche und gesunde Alternativen zum bestehenden Status Quo. Durch sie kann ein Mensch eine Beziehung zu seiner Nahrung und seinem Ackerboden entwickeln. Dadurch entstehen mehr gesunde Lebensweisen. Wenn wir auf den Zwischenhandel verzichten, haben wir größere Kontrolle über unsere Gesundheit und somit unser Leben. Der Anbau von Lebensmitteln und die Haltung und Aufzucht von Tieren bedeuten jedoch nicht Selbstversorgung und Nachhaltigkeit. Sie erfordern Handel im industriellen Sinn … auch wenn sie regional und lokal stattfinden. Wir baden förmlich in Petroleum.
Meine Frau und ich versuchen, unsere Praktiken im Versuch der Selbstversorgung zu verbessern, und wir sehen uns dem Land, von dem wir leben, verpflichtet, aber wir werden niemals behaupten, uns selbst zu versorgen und nachhaltig zu sein. Schließlich kaufe ich Bier im Walmart und meine Werkzeuge bei Ace Hardware.
Wir tun, was wir können, und ich glaube, dass es keinen Unterschied macht, da die Folgen der Zivilisation verheerende Auswirkungen auf all jene (seien es Menschen oder andere Lebewesen) haben werden, die unter unserem Mangel an nachhaltigen und selbstversorgenden Praktiken zu leiden haben. Unser persönliches Leben wird es jedoch weiterhin bereichern, da wir uns weiterentwickeln und wachsen in einer Umgebung, die unserer täglichen Existenz unglaubliche Freude beschert. Aus der industriellen Tretmühle ganz auszubrechen, ist unmöglich, aber jeder Schritt in diese Richtung bedeutet inneres Wachstum und eine stärkere Verbundenheit mit allem, was unser Leben unterstützt und für das wir dankbar sind.
Mike Sliwa ist Ehemann und „Selbstversorger“. Er unterrichtete 12 Jahre an einer High School und verließ diese Arbeit, um ein einfacheres Leben führen zu können. Gegenwärtig leben er und seine Frau ohne Anschluss ans Versorgungsnetz im ländlichen Teil Neu Mexikos. Mike hält Vorträge über eine große Anzahl an Themen wie ländliches Leben, das Privileg der Weißen, den abrupten Klimawandel, die drohende Auslöschung menschlichen Lebens und andere Folgen der zivilisierten industriellen Weltwirtschaft. Er ist auch Mit-Moderator der Radiosendung „Nature Bats Last“ (~“Die Natur hat das letzte Wort / Die Natur schlägt zurück“) und Mitbegründer von truality.org, der Organisation für soziale Gerechtigkeit.
Sustainability and Self-Sufficiency Don’t Exist within Civilization
Stepping off the industrial treadmill is nearly impossible but moving towards such a step means personal growth and a stronger connection to what supports our lives and for that we are grateful.
September 4, 2016 by Mike Sliwa
Over the past five years many people have praised my wife and me for living self-sufficiently and sustainably. We’ve done a little homesteading and are currently in the process of setting up our own place after years of living and working for other people on their properties. Homesteading is basically small scale farming but as far as being a self-sufficient lifestyle, it is not. Homesteading relies on the importation of goods and services just like those living in a city or a small town. It requires everything from manufactured tools to store bought seeds to clothing made in factories. It cannot be sustained without Industrial Civilization.
If you’re homesteading with Stone Age tools without domesticated animals and are collecting seeds that you naturally harvested from wild plants and then domesticated on your own, then you can begin to call yourself a self-sufficient, sustainable human being. Anything else is just another version of civilized living. Don’t get me wrong, it’s a great way to live and your footprint will be modified but self-sufficient you are not. In fact, depending on the size of a particular homestead, an individual’s footprint may be larger than someone who lives in an urban setting. The only way to sustain such an existence is to rely on an industrial model that believes in infinite growth on a finite planet.
My point being, these words along with the likes of green living, permaculture, vegetarian, and vegan get thrown around all the time and labeled as solutions to our civilized predicament. They are all by-products of civilization and used by many (not all) as negotiating practices with Mother Nature. Our mother doesn’t cut deals. These are however gratifying and healthy alternatives outside the status quo. They allow a person to have a relationship with their food and land base. This creates more healthy living choices. When we cut out the middle person we have more control over our health and therefore our lives. Growing food and raising animals are not however, self-sufficient or sustainable. They require commerce on an industrial level … even if it is local. We are literally soaking in petroleum.
As my wife and I attempt to solidify our own homesteading practices we will honor our land base as best we can but we will not claim we are somehow being self-sufficient or sustainable. After all, I still buy beer at Walmart and my tools from Ace Hardware. We do what we can and I’m positive it won’t make any difference as the consequences of civilization wreak havoc on all those (human and non- human alike) that suffer for our lack of self-sufficient, sustainable living practices. It will however, continue to enrich our personal lives as we evolve and grow in a setting that brings incredible joy to our daily existence. Stepping off the industrial treadmill is nearly impossible but moving towards such a step means personal growth and a stronger connection to what supports our lives and for that we are grateful.
Netzfrau Ursula Rissmann-Telle
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