Isabell – wie ich die Welt sehe….

alleinIch hoffe, ich darf mich mit meinen 28 Jahren auch noch zu den Jungen zählen, zumindest fühle ich mich so. Ähnlich unverstanden, wie oftmals zu Kindeszeiten..

Ich sehe Reich gegen Arm auf der ganzen Welt und ich sehe darin die größte Bedrohung. (Eine noch größere Bedrohung stellt für mich nur das Desinteresse und der fehlende Handlungswille aller Betroffenen dar.) Ich sehe ein System, dass sich nur auf dem Rücken der Armen und Mittelschicht trägt.
Beispiel:  aktuelles Thema um Glyphosat und wie die Zusätze, Spritzmittel und Gifte alle heißen.

Die Zulassung wird vor allem damit begründet, dass die Bauern sonst nicht mehr wirtschaften könnten. Ich betrachte es von der Seite, dass sich der Durchschnitt der deutschen Bevölkerung Obst & Gemüse nicht mehr leisten könnte, würden die Bauern wieder auf natürliche Erzeugung setzen, da unsere Löhne sich seit Jahren nicht hinreichend entwickeln. Obwohl Umsätze und Gewinne in nie da gewesenen Höhen erwirtschaftet werden. Würde Arbeit sich wieder lohnen, würde (hoffentlich!) keiner mehr auf die untere Schicht der Gesellschaft schimpfen. Was im übrigen salonfähig geworden zu sein scheint, und die Superreichen und insbesondere Großkonzerne lachen sich eins ins Fäustchen, da doch sie es sind, die die Gesellschaft um Milliarden betrügen und dabei mit der Gesundheit aller spielen.

Die sogenannte Schere klafft in einem immer immens größer werdenden Abstand auseinander, dem Großteil der Bevölkerung steht viel zu wenig Geld zur Verfügung, ein paar Wenigen viel zu viel.

Das kann auf Dauer nicht gut gehen, das geht es schon jetzt immer weniger, aber die wenigsten scheinen es zu bemerken, obwohl es die allermeisten betrifft.
WIR sind immerhin die große Mehrheit, wir können NOCH entscheiden, wo und was wir kaufen. Aber das geht aus o. g. Gründen nicht mehr lange. In absehbarer Zeit wird es kaum noch kleine Läden geben, die einem eine Alternative bieten. Weil sich mittelständige Unternehmen nicht tragen können, mit immer neu auferlegten Regulatoren, hohen Steuern, Abkommen wie TTIP usw, von denen sich große Unternehmen mit Hilfe ihrer Rechtsabteilung und Lobbyismus aber freisprechen können.

Und weil der Mehrheit der Bevölkerung der Verstand, die Zeit, das Geld aber vor allem der Wille fehlt, darauf zurückzugreifen. Und selbst wenn man sich die Mühe macht, regional, saisonal und Bio einzukaufen, wird man doch wieder nur belogen und betrogen und hat am Ende mehr Geld für die gleiche, schlechte Qualität ausgegeben. Und auch das scheint völlig normal zu sein und ein Zustand, mit dem wir uns abgefunden haben.

Und ja, uns geht es noch gut und ja gerade gegenüber den meisten anderen Ländern haben wir noch viele Rechte und Freiheiten. Aber statt dafür einzustehen, dass das das Mindeste sein müsste, ist das das Argument der meisten Deutschen dafür, dass wir uns nicht beschweren können und sollen.

Ich fühle mich immer öfter alleine und verzweifelt in dieser Welt, die in rasantem Tempo aus den Fugen gerät und keinen scheint’s zu stören!?!

Ich habe zu so vielen Themen dieser Welt eine Meinung, gebildet durch Literatur, Gespräche, aber letztlich vor allem durch meinen Menschenverstand, der jedem gottgegeben, aber kaum einer zu nutzen scheint.

Kaum jemand macht sich ernsthafte Gedanken, mit kaum jemandem kannst du dich tiefergehend darüber unterhalten, meist bekommst du stupide Floskeln als Antwort. Und diese sind dermaßen abgedroschen, dass es scheint, als wären sie bereits in Mark und Knochen übergegangen und würden gar nicht mehr hinterfragt.

Das macht mich traurig, wütend und zutiefst betroffen gleichermaßen. Ich weiß nicht, ob ich mich mehr darüber aufrege, dass es so und zu viele dumme, primitive Menschen gibt in Deutschland oder über das allgegenwärtige Desinteresse und von der Medienwelt gelenkte „Denken“. Dabei halte ich mich selbst noch nicht einmal für besonders gebildet oder intelligent, was mir dann fast noch mehr Angst macht. Oft fehlt mir der nötige Wortschatz, das Selbstbewusstsein oder die Ruhe, meine Position zu vertreten und andere davon zu überzeugen, umzudenken bzw. ihre Perspektive zu wechseln.
Ich komme immer wieder an den Punkt der Verzweiflung und fange dann an, mich in Frage zu stellen; warum ich die Dinge so hinterfrage, mich dadurch quäle, weil ich sehe, was passiert mit unserer Welt und meinen Rechten. Komme dann sogar zu der Erkenntnis, dass ich mich irren muss, dass so viele Gleichdenkende nicht irren können, dass es wahrscheinlich doch anders ist und ich mich entspannt zurücklegen kann. Weil man oftmals nicht dafür gemocht wird, dass man anders denkt, dass man bohrt und sich nicht mit irgendwelchen Halbwahrheiten zufrieden geben kann und möchte..
Und dann kommt ihr Netzfrauen mit euren Beiträgen und ich fühle mich gleichermaßen bestärkt weil bestätigt und abermals endlos traurig und verzweifelt.

Ich würde gerne öfter meine Meinung bspw über Facebook teilen, was ich auch hin und wieder mache, in der Hoffnung, den einen oder anderen damit zu erreichen. Aber oftmals bin ich gehemmt, weil ich Angst davor habe, mich nicht gut genug ausdrücken zu können, und dass am Ende mehr über die Rechtschreibung diskutiert wird, als über den Inhalt.

Ich teile oftmals Artikel, auch und gerade welche von euch. Jedoch würde ich viel lieber auch dazu noch meine persönliche Meinung schreiben und in Diskussionen treten. Nur dazu kommt es leider viel zu selten. Weil ich eben lange brauche, meine Texte zu verfassen und weil die Menschen viel zu selten in Diskussionen treten möchten.

Außerdem macht sich in mir eher ein Gefühl der Angst breit, meine Meinung zu teilen, als das ich das Gefühl hätte, in diesem Land noch vollkommen frei und unbestraft (m)eine Meinung zu äußern und dafür einzustehen.

Auch diesen Text an euch zu schicken, kostet mich Überwindung, aber ich finde eure Aktion so toll und glaube, dass ihr mehr auf das was ich sagen möchte achtet, als das wie.

Danke für eure Plattform – NETZFRAUEN  und danke für eure Aufforderung, sich zu melden.

Alles Liebe & Gute für Euch!

Isabell

Wenn du auch schreiben möchtest, wie du die Welt siehst, bitte melde dich unter info@netzfrauen.org 

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