Kennen Sie die schwer abbaubare Chemikalie PFAS? In der neuen Studie werden die amerikanischen Bürger gewarnt, doch die Warnung sollte weltweit ausgesprochen werden. Diese Chemikalien, unter den Namen Polyfluoralkyl und Polyflouralkyl-Substanzen bekannt, werden mit hohem Cholesterinspiegel, Fettleibigkeit, Hormonstörungen — und sogar Krebs in Zusammenhang gebracht. Eine weitere Studie belegt, dass die Auswirkungen von PFAS die Wirksamkeit von Impfungen bei Kindern reduzieren könnten. Eine Gruppe von ungefähr 600 Jugendlichen von den Färöer-Inseln waren schon als Kleinkinder PFAS ausgesetzt gewesen und hatten wesentlich weniger Antikörper gegen Diphterie und Tetanus, aber auch Masern und Grippe, gegen die sie geimpft worden waren.
Schon länger ist bekannt, dass diese Chemikalie gemieden werden sollte, sogar das Umweltamt sprach eine Warnung aus. Typische Einsatzgebiete von PFAS : „Coffee to go“ im beschichteten Pappbecher, Outdoor-Kleidung oder schmutzabweisender Teppich. PFAS verleihen Artikeln wasserabweisende, fettabweisende und schmutzabweisende Eigenschaften. Entsprechend finden sie sich in Lebensmittelverpackungen, Teppichen, Kleidungsstücken, Lederprodukten, Feuerlöschschaum.
Die neue besorgniserregende Studie aus den USA indessen zeigt, dass 16,5 Millionen Amerikaner eine von sechs Arten von PFAS in ihrem Trinkwasser haben, die die von der EPA erlaubte Höchstmenge gerade erreichen oder sie überschreiten. Insgesamt fanden sich die höchsten Konzentrationen in Wassereinzugsgebieten in der Nähe von Industrieanlagen, Militärstützpunkten und Klärwerken.
Wir wurden bei diesen Angaben hellhörig und fanden einen aktuellen Beleg aus dem Bundestag, der ebenfalls bestätigt, dass auch hier in Deutschland an solchen Orten PFAS nachgewiesen wurden.
Bereits seit 2014 weisen wir auf den PFC- Umweltskandal im Badischen hin, der endlich auch die Medien erreicht hat. In Mittelbaden ist der Boden weiträumig verseucht. Zwei Wasserwerke mussten schon vorübergehend abgestellt werden. Umweltschützer sprechen vom flächenmäßig größten Umweltskandal Deutschlands. Dazu auch dieser Beitrag: PFC-Skandal im Südwesten Deutschlands geht weiter – Boden und Wasser belastet
Auf die Frage im Bundestag vom 03. 09. 2015, welche Möglichkeiten die Bundesregierung sieht, mit PFC verunreinigte Böden, insbesondere großflächige Verunreinigungen, die durch die Nutzung von PFC-haltigen Löschschäumen oder Klärschlamm entstanden sind, nachträglich zu sanieren, und welche dieser Möglichkeiten nach Kenntnis der Bundesregierung aktuell umgesetzt werden, gab es folgende Antwort:
An der Erforschung von Sanierungsmöglichkeiten für PFC-verunreinigte Böden und Gewässer wird derzeit gearbeitet. Diejenigen Eigenschaften, die PFC so attraktiv für die verschiedenen Einsatzzwecke machen, sind es auch, die eine Sanierung erheblich erschweren, insbesondere die hohe Mobilität in Grund- und Oberflächenwässern, die große Langlebigkeit und dadurch bedingt der geringe natürliche Abbau in Böden. Welche der Sanierungsmöglichkeiten aktuell umgesetzt werden, ist der Bundesregierung nicht bekannt.
Die neue Studie, die im August 2016 veröffentlicht wurde, bestätigt das, was bereits der Epidemiologe Tony Fletcher in einer Studie bewiesen hat. Er untersuchte mit anderen Forschern die Menschen in einem Landstrich in Ohio, dessen Umwelt und Trinkwasser rund um eine Fabrik über Jahre mit Perfluoroctansäure kontaminiert worden waren.Er stieß auf sechs Krankheiten, die wahrscheinlich auf diese Exposition zurückzuführen waren: Hodenkrebs, Nierenkrebs, hohe Cholesterolspiegel, die chronische Darmerkrankung Colitis Ulcerosa, Schilddrüsenerkrankungen und Bluthochdruck während der Schwangerschaft.
Viele Wissenschaftler hielten die Datenlage zu den Gesundheitsgefahren durch PFAS noch für unzureichend. Doch auch die europäische Lebensmittelbehörde EFSA nahm 2014 die Erkenntnisse ernst und hat Grenzwerte in Form von Tagesdosen für PFOS und Perfluoroctansäure festgesetzt. Und über die EU-Chemikalienverordnung REACH wurden diese beiden Substanzen auf die sogenannte Kandidatenliste gesetzt. Dadurch haben Verbraucher einen Anspruch, vom Hersteller auch Auskunft über die Verwendung der PFAS zu bekommen, wenn sie mehr als 0,1 Prozent des Produktes ausmachen.
Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC)
sind organische oberflächenaktive Verbindungen, die keine natürlichen Quellen haben, sondern industriell produziert werden. Ihre Anwendungsbereiche sind vielfältig, denn sie weisen eine extrem hohe thermische und chemische Stabilität auf und sind wasser-, fett-, sowie schmutzabweisend. PFC finden Verwendung in der Produktion von Outdoor- und Arbeitskleidung (z. B. „GoreTex“), Kochgeschirr, Pestiziden, Baustoffen oder Feuerlöschmitteln. Besonders bedenklich ist die Verwendung in Lebensmittelverpackungen, die unmittelbar mit Lebensmitteln in Berührung kommen, z. B. Pappbecher oder Pizzakartons. PFC können bei der Herstellung, dem Gebrauch und der Entsorgung eines Produktes freigesetzt werden. Die Behandlung in Kläranlagen lässt sogar noch mehr dieser Stoffe entstehen, die anschließend über Flüsse und Meere sowie durch Ausbringung von Klärschlämmen als Düngemittel auf der ganzen Welt und auch ins Grundwasser verteilt werden. Über Luftströmungen gelangen flüchtige PFC auch in die Atmosphäre. PFC weisen durch Langzeitbelastungen eine hohe Toxizität für Menschen und Tiere auf und reichern sich, ähnlich wie etwa Quecksilber aus Kohlekraftwerken, im Körper an. Der Abbauprozess gestaltet sich nur sehr langsam; in der Natur wird PFC fast gar nicht abgebaut. Es handelt sich um sehr langlebige organische Schadstoffe, die im Verdacht stehen, fortpflanzungsgefährdend und krebserregend zu sein. Diese Tatsachen gaben aus Sicht des Umweltbundesamtes (UBA) bereits im Jahr 2009 Anlass, Grenzwerte für sechs PFC einzuführen und in die Liste besonders besorgniserregende Stoffe gemäß der Europäischen Chemikalienverordnung (REACH) aufzunehmen.
Per- und polyfluorierte Chemikalien in der Umwelt
Am 03.09.2015 als Anfrage im Bundestag:
1.Frage: Wie viele Befunde von PFC in Böden sowie in Oberflächen-, Grund- und Trinkwasser sind nach Kenntnis der Bundesregierung seit dem Jahr 2006 in Deutschland festgestellt worden, und was wird im Einzelfall nach Kenntnis der Bundesregierung gegen diese Befunde unternommen (bitte nach Jahr, Ort, verunreinigtem Medium, einzelnen Chemikalien der PFC-Gruppe und Gegenmaßnahme im Einzelfall aufschlüsseln)?
Antwort: Der Bundesregierung liegen keine Angaben darüber vor, wie viele PFC-Befunde es in Gewässern, im Boden und im Trinkwasser insgesamt seit 2006 in Deutschland gegeben hat. Gewässer-, Boden- und Trinkwasseruntersuchungen werden von den Bundesländern durchgeführt. Eine bundesweite Zusammenstellung aller PFC-Befunde erfolgt nicht. Bis wann ist nach Kenntnis der Bundesregierung die Untersuchung der 22, auf Bundestagsdrucksache 18/4570, angesprochenen Liegenschaften abgeschlossen, wie werden diese Untersuchungen finanziert, und wo befinden sich diese Liegenschaften konkret? Die in der nachstehenden tabellarischen Aufstellung aufgeführten auf Bundestagsdrucksache 18/4570 angesprochenen 22 Liegenschaften befinden sich alle im Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA).
Als Eigentümerin erfüllt die Bundesanstalt ihre Verpflichtungen zur Gefahrenabwehr gemäß Bundesbodenschutzgesetz (BBodSchG). Der Verdacht einer PFC-Belastung einer Liegenschaft liegt für die Bundesanstalt immer dann vor, wenn davon auszugehen ist, dass dort in der Vergangenheit mit PFC umgegangen wurde (feuerwehrtypische Nutzungen und Einsätze). Für alle mit Verdacht gekennzeichneten Flächen (bei „bekannt“ existieren Messwerte, bei „Verdacht“ wurden noch keine Messungen auf PFC durchgeführt) bleibt die Identifikation der Schadstoffquellen sowie eine verursachergerechte Zuordnung möglicher Belastungen weiteren Untersuchungen vorbehalten.
Soweit Liegenschaften auf völkerrechtlicher Grundlage NATO-Partnerstaaten überlassen sind, sind diese zur Einhaltung deutschen Rechts, und damit auch Umweltrechts, verpflichtet. Damit tragen die ausländischen Streitkräfte die Verantwortung für die von ihnen verursachten Umweltverschmutzungen und sind verpflichtet, diese auf eigene Kosten zu untersuchen und zu beseitigen. Die systematische Untersuchung und Sanierung von Kontaminationen erfolgt auf von der Bundeswehr genutzten Liegenschaften durch diese selbst und auf Konversionsflächen durch die BImA, jeweils in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Umweltbehörden.
2. Frage: Bis wann ist nach Kenntnis der Bundesregierung die Untersuchung der 22, auf Bundestagsdrucksache 18/4570, angesprochenen Liegenschaften abgeschlossen, wie werden diese Untersuchungen finanziert, und wo befinden sich diese Liegenschaften konkret?
Antwort: Die in der nachstehenden tabellarischen Aufstellung aufgeführten auf Bundestagsdrucksache 18/4570 angesprochenen 22 Liegenschaften befinden sich alle im Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Als Eigentümerin erfüllt die Bundesanstalt ihre Verpflichtungen zur Gefahrenabwehr gemäß Bundesbodenschutzgesetz (BBodSchG). Der Verdacht einer PFC-Belastung einer Liegenschaft liegt für die Bundesanstalt immer dann vor, wenn davon auszugehen ist, dass dort in der Vergangenheit mit PFC umgegangen wurde (feuerwehrtypische Nutzungen und Einsätze). Für alle mit Verdacht gekennzeichneten Flächen (bei „bekannt“ existieren Messwerte, bei „Verdacht“ wurden noch keine Messungen auf PFC durchgeführt) bleibt die Identifikation der Schadstoffquellen sowie eine verursachergerechte Zuordnung möglicher Belastungen weiteren Untersuchungen vorbehalten. Soweit Liegenschaften auf völkerrechtlicher Grundlage NATO-Partnerstaaten überlassen sind, sind diese zur Einhaltung deutschen Rechts, und damit auch Umweltrechts, verpflichtet. Damit tragen die ausländischen Streitkräfte die Verantwortung für die von ihnen verursachten Umweltverschmutzungen und sind verpflichtet, diese auf eigene Kosten zu untersuchen und zu beseitigen. Die systematische Untersuchung und Sanierung von Kontaminationen erfolgt auf von der Bundeswehr genutzten Liegenschaften durch diese selbst und auf Konversionsflächen durch die BImA, jeweils in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Umweltbehörden.
Dazu auch: Die Lizenz zum Töten – DOW UND DUPONT – die größten Chemieriesen fusionieren
Die neue Studie betrifft also nicht nur USA, sondern auch wir alle sind betroffen. Wir haben diesen Beitrag von CNN übersetzt, damit Sie sich ebenfalls ein Bild machen können, was Sie erwartet:
Öffentliche Wasserversorgung ist für Millionen Amerikaner voller Gefahren
Millionen Amerikaner könnten Wasser mit gefährlichen Anteilen von industriellen Chemikalien trinken laut einer Studie, die am Dienstag [Anm. 2. August 2016] in der Zeitschrift Environmental Science & Technology Letters veröffentlicht wurde. Diese Chemikalien, unter den Namen Polyfluoralkyl und Polyflouralkyl-Substanzen oder PFAS bekannt, werden mit hohem Cholesterinspiegel, Fettleibigkeit, Hormonstörungen — und sogar Krebs — in Verbindung gebracht.
PFAS gehören zu menschengemachten Chemikalien, die sich, wenn überhaupt, sehr langsam in der Umwelt abbauen. Sie wurden vor mehr als 60 Jahren eingeführt.
„Ich glaube, die Amerikaner sollten wegen dieser Chemikalien sehr besorgt sein“, sagt Susan M. Pinney, Professorin in der Abteilung für Umweltgesundheit der Universität Cincinnati. Pinney, die nicht an der neuen Studie beteiligt ist, erklärt, dass nicht genug Zeit bisher zur Verfügung stand, um alle Langzeit-Gesundheitsfolgen dieser Gifte zu verstehen.
Schwer abbaubare Chemikalien
„PFAS sind wirklich nützliche organische Zusammensetzungen“, sagt Xindi Hu, führender Autor der neuen Studie und Doktorand der Harvard T. H. Chan School of Public Health. Diese Nützlichkeit bedeutet, dass diese Chemikalien verwendet werden beim Verpacken von Nahrungsmitteln wie Pizzaboxen und Popkornbeuteln, in Gewebe, in Anti-Haft-beschichteten Pfannen und Löschschaum.
Sie sind allgegenwärtig und sie werden an die Luft abgegeben, in den Hausstaub, ins Essen, in den Boden und ins Grund- und Oberflächenwasser und mit der Zeit gehen sie auch ins Trinkwasser über.
Problematisch ist, dass die PFAS sich für lange Zeit im Körper ansammeln. Während andere Chemikalien innerhalb von Stunden ausgeschieden werden, braucht der Körper circa 3 ½ Jahre, um gerade die Hälfte der Menge loszuwerden, die man zu sich nimmt, erklärt Pinney und sie spricht von einem besonderen PFAS, dem sie sich gewidmet hat. Wenn man diesen Chemikalien tagtäglich ausgesetzt wird, sammeln sie sich im Körper an.
„Wir wissen, dass diese Chemikalie im Blut gespeichert wird, in der Leber und einigen anderen Organen“, sagt Pinney. Die Auswirkungen auf die Gesundheit mögen zwar nicht „groß“ sein, aber Veränderungen im Cholesterinspiegel und der verfrühte Beginn der Pubertät könnten beträchtliche Folgen für die Gesundheit bedeuten. Abgesehen davon, sagt sie, seien nicht alle physischen Auswirkungen gegenwärtig bekannt.
PFAS scheinen überall zu sein. „Sie werden in wildlebenden Tieren und im menschlichen Gewebe gefunden und weltweit in allen Flüssigkeiten des Körpers“, erklärt Arlene Blum, eine Mit-Autorin der neuen Studie und leitende Direktorin des Green Science Policy Institute. Die gelernte Apothekerin verfasste 2015 einen Aufruf zum eingeschränkten Einsatz von PFAS, der von 200 internationalen Wissenschaftlern unterzeichnet wurde.
Öffentliche Wasserversorgung
Im Laufe ihrer Studie analysierten Hu, Blum und ihre Kollegen mehr als 36 000 Wasserproben, die zwischen 2013 und 2015 durch die EPA (Environmental Protection Agency = Umweltschutzbehörde) entnommen wurden.
Die Forscher fanden heraus, dass 66 öffentliche Wasserversorgungssysteme, die 6 Millionen Amerikaner versorgen, wenigstens eine Probe lieferten, die entweder die von der EPA bestimmten Obergrenze von 70 ppm (parts per million) Perflouroctan-schweflige Säure und Perflouroctan-Säure, zwei Formen von PFAS, aufwiesen. Newark, Delaware und Warminster, Pennsylvania, hatten besonders hohe Konzentrationen dieser Substanzen.
Obwohl die EPA (PDF-Dokument) einen Kommentar zu diesen Forschungsergebnissen ablehnte, bemerkte die Behörde immerhin, dass die ursprünglichen Hersteller der Perflouroctan-schwefligen Säure freiwillig zwischen 2000 und 2002 diese Chemikalie aus der Produktion herausnahmen. Acht Jahre später einigten sich acht größere Firmen darauf, ihre weltweite Herstellung von Perflouroctan-Säure und verwandten Chemikalien einzustellen, obwohl sie weiterhin für einige Vorgänge gebraucht wird.
Ungeachtet dessen zeigt die Studie, dass 16,5 Millionen Amerikaner eine von sechs Arten von PFAS in ihrem Trinkwasser haben, die die von der EPA erlaubte Höchstmenge gerade erreichen oder sie überschreiten. Insgesamt fanden sich die höchsten Konzentrationen in Wassereinzugsgebieten in der Nähe von Industrieanlagen, Militärstützpunkten und Klärwerken. 194 Wassersysteme, die Konzentrationen über der empfohlenen Obergrenze aufweisen, finden sich in 33 Bundesstaaten und drei Viertel der wirklich giften Wassersysteme in immerhin 13 Bundesstaaten: Kalifornien, New Jersey, North Carolina, Alabama, Florida, Pennsylvania, Ohio, New York, Georgia, Minnesota, Arizona, Massachusetts und Illinois.
Eine ähnliche Forschung
Eine zweite Studie der Harvard T.H. Chan School of Public Health, die in “ Environmental Health Perspectives“ erscheint, legt nahe, dass diese Chemikalien das kindliche Immunsystem schädigen könnten.
Die Forscher untersuchten unter Anleitung von Dr. Philippe Grandjean, einem außerpanmäßigem Professor für Umweltgesundheit, eine Gruppe von ungefähr 600 Jugendlichen von den Färöer-Inseln. Sie waren schon als Kleinkinder PFAS ausgesetzt gewesen und hatten wesentlich weniger Antikörper gegen Diphterie und Tetanus, gegen die sie geimpft worden waren.
„Andere fanden dieselben Auswirkungen im Fall von Masern und Grippe“, sagt Grandjean, und er fügt hinzu, dass solche Ergebnisse den Schluss zulassen, dass PFAS, deren Auswirkung auf das Immunsystem bekannt ist, die Wirksamkeit von Impfungen bei Kindern reduzieren könnten. „In welchem Ausmaß [PFAS] andere Immunfunktionen beeinflussen, ist noch unklar, z. B. Allergien und Autoimmunität oder die Reaktion auf Krebszellen“, erklärt er in einer E-Mail und er macht deutlich, dass einige PFAS Krebs erzeugen, obwohl die Wissenschaftler noch nicht verstehen, auf welche Weise dies geschieht.
Es ist wie bei allen anderen Umweltchemikalien: Man braucht sehr viel Zeit, um ihre Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit zu verstehen, sagt Pinney, und sie unterstreicht, dass der Mensch in der Fötus- und in der Kleinkind-Phase am empfindlichsten auf sie reagiert.
Aber es gibt eine gute Nachricht: Im menschlichen Blut werden bezogen auf die allgemeine Bevölkerung immer weniger Konzentrationen von Perfluoroctan-Säure gefunden. Diese Chemikalie, die zur Familie der 268 Zusammensetzungen zählt, wurde im großen Stil produziert und analysiert, so Pinney. „Diesen Rückgang können wir eindeutig auf Vereinbarungen zurückführen, die den industriellen Gebrauch und die Emissionen einschränken.“
Perfluoroctan-Säure wurde ausführlich untersucht, sagt sie. Ihre negativen Auswirkungen wurden bekannt und die Industrie hörte auf, sie einzusetzen. Das Problem ist nur: Wenn man eine Chemikalie verbietet, bekommt man stattdessen oft ihren „chemischen Cousin“, erklärt Blum, die alle PFAS eingeschränkt wissen möchte. In der Tat inspirierte Blum zwei weitere Forschungsreihen zusätzlich zu den beiden bestehenden Studien, die hier vorgestellt werden, um die Historie ihrer krankmachenden Wirkungen darzustellen.
„Wir meinen, dass diese Chemikalien nur dann gebraucht werden sollten, wenn sie absolut nötig sind, denn sie bauen sich in unserer Umwelt niemals ab“, erklärt Blum. „Die aus unserer Sicht schädlichsten Chemikalien können um die Hälfte reduziert werden, was unserer Gesundheit nur zum Vorteil gereichen kann.
History and Social Discovery of PFASs: PFAS as Re-emerging Contaminants
Study: Public water supply is unsafe for millions of Americans
By Susan Scutti, CNN
Updated 2143 GMT (0543 HKT) August 9, 2016
Millions of Americans may be drinking water with unsafe levels of industrial chemicals, according to a study published Tuesday in the journal Environmental Science & Technology Letters. These chemicals, known as polyfluoroalkyl and perfluoroalkyl substances or PFASs, have been linked to high cholesterol, obesity, hormone suppression — and even cancer.
Introduced more than 60 years ago, PFASs are a category of man-made chemicals that degrade very slowly, if at all, in the environment.
„I do think that Americans should be concerned about these chemicals,“ said Susan M. Pinney, a professor in the department of environmental health at University of Cincinnati. Pinney, who did not participate in the new research, explained that not enough time has elapsed to understand all the long-term health effects of these toxins.
Persistent chemicals
„PFASs are organic compounds that are really useful,“ said Xindi Hu, lead author of the new study and a doctoral student at Harvard T.H. Chan School of Public Health. This usefulness means these chemicals are used to make such items as food packaging materials (such as pizza boxes and popcorn bags), fabrics, nonstick cooking pans and firefighting foams.
As a result of their ubiquity, the chemicals migrate into air, household dust, food, soil and ground and surface water, and they eventually make their way into drinking water.
The problem with PFASs is that they remain in your body for a long time. Though other chemicals can be excreted within hours, it takes about 3½ years for your body to get rid of just half of whatever amount you ingest, Pinney explained, speaking of one particular PFAS she has studied. If you are exposed day after day, they will accumulate in your body.
„We know this chemical gets stored in the blood serum, the liver and some other organs,“ Pinney said. While the health effects may not be „huge,“ subtle changes in cholesterol levels and timing of puberty may have important health consequences if they become prevalent in the population as a whole. And, she says, not all the physical effects are currently known.
But PFASs seem to be everywhere. They are found „in wildlife and human tissue and bodily fluids all over the globe,“ explained Arlene Blum, a co-author of the new study and executive director of Green Science Policy Institute. A chemist, she spearheaded a 2015 statement signed by 200 international scientists to urge restricted use of PFASs.
Public water supply
For their new study, Hu, Blum and their colleagues examined more than 36,000 water samples collected by the Environmental Protection Agency between 2013 and 2015.
The researchers discovered that 66 public water supplies serving 6 million Americans had at least one water sample that measured at or above the EPA recommended safety limit of 70 parts per trillion for perfluorooctanesulfonic acid and perfluorooctanoic acid, two types of PFASs. Newark, Delaware, and Warminster, Pennsylvania, showed particularly high concentration levels.
Though the EPA (PDF) declined to comment specifically on this research, the agency noted that the primary manufacturer of perfluorooctanesulfonic acid voluntarily phased out the chemical from production in the U.S. between 2000 and 2002. Four years later, eight major companies agreed to cease their global production of perfluorooctanoic acid and related chemicals, although a few ongoing uses remain.
Still, the study showed that 16.5 million Americans have one of six types of PFASs in their drinking water at levels at or above the maximum EPA limit. Overall, the highest levels were in watersheds near industrial sites, military bases and wastewater treatment plants.
Though 194 public water supplies with higher-than-recommended chemical concentrations are located in 33 states, three-quarters of the toxic water supplies are in just 13 states: California, New Jersey, North Carolina, Alabama, Florida, Pennsylvania, Ohio, New York, Georgia, Minnesota, Arizona, Massachusetts and Illinois.
Related research
A second study from Harvard T.H. Chan School of Public Health, this one appearing in Environmental Health Perspectives, suggested that these chemicals may be disrupting children’s immune health.
Researchers led by Dr. Philippe Grandjean, adjunct professor of environmental health, examined a group of about 600 teens from the Faroe Islands. Those exposed to PFASs at a young age had lower-than-expected levels of antibodies against diphtheria and tetanus, for which they had been immunized.
„Others have seen the same effect for measles and influenza,“ Grandjean said, noting that such results suggest that PFASs, which are known to interfere with immune function, may be involved in reducing the effectiveness of vaccines in children. „To what extent [PFASs] interfere with other immune functions is unclear, e.g. allergy or autoimmunity, or response to cancer cells,“ he explained in an email, noting that some PFASs are carcinogenic, though scientists do not understand exactly how they contribute to cancer.
As with any environmental chemical, it takes a long time to understand its human health effects, Pinney said, explaining that the most vulnerable periods for exposure are in utero and during infancy.
The good news is that in the case of perfluorooctanoic acid, one of the most extensively produced and studied chemicals within the PFAS family of 268 compounds, the concentration levels measured in people’s blood are „clearly coming down“ within the general population, Pinney said. „This is clearly due to regulations that have reduced industrial use and industrial emission.“
Because perfluorooctanoic acid has been studied extensively, she says, its negative effects became known, and the industry stopped using it. But whenever you ban a particular chemical, you often get its „chemical cousin,“ explained Blum, who wants restrictions placed on all PFAS chemicals. In fact, Blum inspired two other recent research efforts in addition to the two studies presented here to flesh out the story of their ill effects.
„Our position is, given that these chemicals never break down in our environment, they should only be used when needed,“ Blum said. „What we consider the most harmful chemicals can be reduced by 50%, and that would be a huge benefit to our health.“
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