Die größte Goldmine weltweit droht Máxima Acuña mit Mord, falls sie ihr Land nicht verlässt. Die peruanische Bergbaufirma Yanachocha plant den Bau der Conga-Mine auf ihrem Anwesen. Dieses Anwesen hat Maxima unter größter Mühe zusammen mit ihrem Mann gekauft. “Mein Schweiß ist in jedem Zentimeter Land, das ich besitze. Es ist einfach nicht fair”, sagt sie. Yanacocha ist eine Goldmine im peruanischen Departement Cajamarca. Was geschieht, wenn man sich diesen Bergbaukonzernen widersetzt, mussten Máxima Acuña und ihre Familie erfahren. 20 private Sicherheitskräfte des Bergbauunternehmens Yanacocha und mehrere unbekannte Personen kamen auf ihr Grundstück und zerstörten ihren Garten, auf dem sie Gemüse angebaut hatte. Als Máxima Acuña und ihr Mann versuchten, die Zerstörung der Pflanzen zu verhindern, wurden sie von den Sicherheitsleuten mit Schutzschilden und Helmen zurückgedrängt.
Máxima Acuña musste auf Grund ihrer Verletzungen ins Krankenhaus. Und nun stellen Sie sich vor, das Bergbauunternehmen gibt an, die Zerstörung der Ernte im Rahmen ihres „Rechts auf Verteidigung des Eigentums“ vorgenommen zu haben.
Erst im März 2016 starb Berta Cáceres aus Honduras. Mit ihrer Protestbewegung gelang es ihr, den weltweit größten Dammbauer Sinohydro und die Weltbank zum Ausstieg aus dem Projekt zum Bau des Staudamms Agua Zarca am Fluss Gualcarque zu zwingen. 2015 war sie dafür mit dem Goldman Environmental Prize ausgezeichnet. einem der weltweit bedeutendsten Umweltschutz-Preise.
Auch Máxima Acuña wurde dieses Jahr (2016) mit dem Goldman Environmental Prize ausgezeichnet.
Seit Herbst 2011 nehmen die Konflikte um die Mine Conga zu; im Juli 2012 starben bei Protesten fünf Personen. Kurz darauf besetzten Dutzende von Polizisten ohne richterliche Genehmigung das Landgut von Maxima Acuña. Immer wieder kommt es zu brutalen Übergriffen, wie jetzt am 18. September 2016, als Maxima Acuña alleine mit ihrem Ehemann Jaime Chaupe zu Hause war. Etwa 20 private Sicherheitskräfte des Bergbauunternehmens Yanacocha gemeinsam mit mehreren unbekannten Personen das Grundstück aufsuchten, auf dem die Familie lebt.
Die größte Käuferin des Goldes der Minera Yanacocha, der Bergbaufirma, die Maxima das Leben schwer macht, ist die Tessiner Raffinerie Valcambi in Balerna: In den letzten Jahren kaufte Valcambi zwischen 60% und 70% des gesamten exportierten Yanacocha-Goldes
Máxima Acuña und ihre Familie – Kleinbauern, die für den Eigenbedarf anbauen – stehen mit dem Bergbauunternehmen Minera Yanacocha wegen der Eigentümerschaft des von ihnen bewohnten Grundstücks in Tragadero Grande im Bezirk Sorochuco in der Region Cajamarca seit Jahren in einem Rechtsstreit. Am 17. Dezember 2014 entschied ein Gericht in Cajamarca, dass sich die Familie nicht der illegalen Besetzung des Grundstücks schuldig gemacht habe, wie Minera Yanacocha behauptete. Das Bergbauunternehmen legte Rechtsmittel gegen das Urteil ein, und am 9. März 2015 wurde der Gerichtsentscheid vor dem Obersten Gerichtshof bestätigt. Das Bergbauunternehmen hat nun weitere Rechtsmittel vor einem Zivilgericht eingelegt.
Maxima und Ysidora Acuña sowie die GfbV und LAMMP forderten bereits 2014 die Schweizer Raffinerie Valcambi auf, sich bei ihrer Schwesterfirma Yanacocha für eine friedliche Lösung des Konflikts einzusetzen. Valcambi soll Einfluss nehmen, damit Yanacocha das Mitbestimmungsrecht der Lokalbevölkerung respektiert. Außerdem wird das Schweizer Unternehmen aufgefordert, eine Sorgfaltsprüfung aller Aktivitäten durchzuführen und die Namen sämtlicher Rohgoldlieferanten zu publizieren. Denn die Firmen haben es in der Hand, ob einer der blutigsten Rohstoffkonflikte Perus friedlich gelöst wird oder weiter eskaliert.
2011 hat sich alles geändert. Da standen eines Tages Vertreter einer Bergbaufirma gemeinsam mit Polizisten vor dem Haus. „Sie sagten, mein Land würde der Bergbaufirma Janacocha gehören. Meine Dokumente wollten sie gar nicht sehen, die interessierten sie nicht. Stattdessen haben sie begonnen, die Begrenzungssteine meines Grundstückes wegzuräumen. Dabei haben sie keinen Beweis vorlegen können, dass das Land ihnen gehört.“ Dona Máxima wollte den Vorfall den Behörden melden. Nach 7 Stunden Fußmarsch kommt sie um 8 Uhr abends bei der zuständigen Polizeistation an. Die Polizeistation hat nicht geöffnet. Nach einer erzwungenen Übernachtung sperrt die Station tags darauf um 9 Uhr auf.
Dona Máxima: „Die Polizisten haben erklärt, sie wären beschäftigt und haben mich noch 4 Stunden warten lassen. Dann haben mir die Polizeibeamten erklärt, mein Land gehöre der Bergbaufirma, ich würde es stehlen wollen. Sie haben mich als Diebin beschimpft. Ich habe trotzdem meine Anzeige eingebracht.“
Eines Morgens um 6 Uhr früh erschienen 100 Polizisten und Minenvertreter vor Dona Máximas Haus. Zuerst versuchen sie, Dona Máxima zu einer Unterschrift zu bewegen und die Bergbaufirma als Eigentümerin ihres Landes auszuweisen. „Ich habe mit Dokumenten bewiesen, dass das Land mir gehört und die Unterschrift verweigert. Dann haben sie begonnen, alles zu verbrennen. 6 Polizisten haben mich gehalten und verprügelt. Ich habe zu weinen begonnen, sie haben alles angezündet. Meine Tochter hat versucht, mit dem Handy zu filmen, was passierte. Dann wurde auch sie verprügelt, sie musste sogar ins Spital. 4 Polizisten haben gedroht, meinen Sohn zu erschießen. Mein Mann wurde mit Tränengas gefoltert. Unsere Tiere wurden gestohlen oder getötet, unser Hund von einem LKW überfahren.“
Der Polizeiaktion nur mit dem nackten Leben entkommen, erhält die Familie am nächsten Tag Besuch. „Ich habe gedacht, der Staatsanwalt wäre gekommen, um uns zu helfen und für Gerechtigkeit zu sorgen. Dann hat er erklärt, ich hätte der Mine das Land gestohlen. Schlussendlich wurde ich von einem Richter in Einvernehmen mit der Staatsanwaltschaft zu 3 Jahren Gefängnis und zu einer Strafe von 4000 Euro verurteilt. Als Entschädigung für den Schaden, den ich der Bergbaufirma zugefügt hätte.“ Anwälte hatten Einsprüche eingebracht.
Am 17. Dezember 2014 entschied ein Gericht in Cajamarca, dass sich die Familie nicht der illegalen Besetzung des Grundstücks schuldig gemacht habe, wie Minera Yanacocha behauptete. Das Bergbauunternehmen legte Rechtsmittel gegen das Urteil ein, und am 9. März 2015 wurde der Gerichtsentscheid vor dem Obersten Gerichtshof bestätigt. Das Bergbauunternehmen hat nun weitere Rechtsmittel vor einem Zivilgericht eingelegt.
Am 2. Februar 2016 berichteten peruanische Menschenrechtsorganisationen, dass Sicherheitskräfte des Bergbauunternehmens das Grundstück, auf dem Máxima Acuña und ihre Familie leben, betraten und dort Kartoffelpflanzen zerstörten, die die Familie zum Eigenbedarf angebaut hatte.
Eine Aktion können Sie auch bei Amnesty International finden
SCHREIBEN SIE BITTE
FAXE, E-MAILS ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN
- Ich möchte Sie daran erinnern, dass es Ihre Aufgabe ist, Máxima Acuña und ihre Familie gemäß ihren Wünschen vor Gewalt und Einschüchterung zu schützen, und dass Sie ihre Menschenrechte uneingeschränkt respektieren müssen.
- Bitte leiten Sie umgehend eine gründliche und unparteiische Untersuchung zu den Einschüchterungsversuchen und Angriffen ein, die von Máxima Acuña und ihrer Familie gemeldet wurden, und ziehen Sie alle Verantwortlichen zur Rechenschaft.
Goldman Prize Winner Reportedly Attacked at Her Home by Mining Industry Hitmen
Latin American environmental defender attacked, hospitalized
Goldman Prize winner Máxima Acuña de Chaupe reportedly attacked by mining company security guards
Earthworks et. al.
Source: earthworksaction.org
Washington, D.C., — 2016 Goldman Environmental Prize winner Máxima Acuña de Chaupe was hospitalized after being attacked, allegedly by security forces hired by Minera Yanacocha, a subsidiary of Denver-based Newmont Mining, according to information provided by the Chaupe family. The attack took place on Máxima’s property in northern Peru that the mining company has been trying to obtain for its Conga gold mine project.
“Minera Yanacocha must immediately stop their harassment of Máxima and her family, denounce attacks like this one, and call on its employees, agents and all others to ensure her safety,” said Earthworks’ Executive Director Jennifer Krill.
The attack against Máxima is an alarming reminder of the murder earlier this year of Honduran activist Berta Cáceres. Berta was the 2015 Goldman Environmental Prize Winner from South and Central America. Both Berta and Máxima put their lives at risk by publicly denouncing multinational corporations threatening their communities.
“Environmental defenders like Máxima, and the late Berta Cáceres before her, should not have to risk their lives to protect their homes and communities,” said Martin Wagner, managing attorney at Earthjustice.
Máxima, who has lived in Tragadero Grande since the early 1990s, has been beaten, intimidated, and even sued by Minera Yanacocha. In 2014, Peruvian courts ruled in Máxima’s favor in an ongoing criminal complaint by the company.
In April, prominent civil society groups including Global Witness, Sierra Club, Earthjustice, Earthworks, SumOfUs and others wrote to Newmont calling on the company to drop its lawsuits against the Chaupe family and end their harassment. The company failed to respond.
„The Chaupe family has been harassed and beaten by Yanacocha for years,“ said Katie Redford, Founder and Director at EarthRights International, which has been supporting and advising the Chaupe family. „They are prepared to pursue all legal options to obtain justice.“
This most recent attack highlights the failures of both Newmont and the Peruvian government to uphold security, human rights and the consent of local communities. Newmont has ignored multiple calls from civil society to stop the physical and legal harassment of the Chaupe family, and the Peruvian government has failed to provide security for the Chaupe family as ordered by the Inter-American Commission on Human Rights (IACHR).
Everyone involved in the mine project – the companies, the government, the security forces – is responsible for ensuring Máxima’s safety,” said Martin Wagner of Earthjustice. “By failing to speak and act against it, they are condoning this kind of attack and creating further risk to Máxima, not to mention their own reputations.”
In February, Newmont filed a statement with the Securities and Exchange Commission indicating that they were no longer pursuing the proposed Conga mine that threatens the Chaupe home.
“Newmont needs to immediately address the alleged involvement of its subsidiary Yanacocha in the criminal harassment of Máxima and her husband. Newmont has reported to investors that it isn’t pursuing the Conga mine, but these attacks on poor subsistence farmers indicate that further plans are in development. What’s happened is shocking, and shareholders need to know the potential risk of such an unethical venture,” said Glen Berman, Interim Executive Director of SumOfUs.
Netzfrau Doro Schreier
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