Edeka, Rewe, Lidl und Aldi verkaufen Chicken Nuggets aus Fleisch, das in Brasilien unter sklavenähnlichen Arbeitsbedingungen produziert wird

edeka666Geflügelfleisch aus Brasilien  in Chicken Nuggets von Edeka, Rewe, Lidl und Aldi Supermärkte? Deutschland erzeugt 1,69 Millionen Tonnen Geflügelfleisch und nimmt damit eine führende Stellung innerhalb der EU ein.

Man stelle sich das vor –  für die günstigen Chicken Nuggets von EDEKA und Co. ist selbst das Geflügelfleisch aus europäischer Massentierhaltung zu teuer.

Alle vier bieten verarbeitetes Hähnchen wie Chicken Nuggets zu unschlagbaren Dumpingpreisen unter ihren eigenen Marken an. Doch woher kommt das verarbeitete Fleisch? Und unter welchen Bedingungen wurde es produziert? Hinter dem goldbraunen Genuss aus dem Ofen steckt eine globale Industrie, in der Menschen unter sklavenähnlichen Bedingungen leben und arbeiten

Es ist wie bei Orangen zum Dumpingpreis, auch hier waren The Big Four – Aldi, Lidl Edeka und REWE  die „Übeltäter“. Während bei einigen Nahrungsmittelherstellern schon auf Druck der Verbraucher ein Umdenkprozess stattfindet, denn Zucker und Fett stehen heute ähnlich in Verruf wie früher Tabak und Alkohol, ist es bei dem Thema Fleisch genau anders herum. Die Nachfrage nach Geflügelfleisch in Deutschland liegt im globalen Trend und steigt seit Jahren an. Der gesamte Verbrauch im Jahr 2015 betrug 19,6 Kilogramm pro Kopf und lag damit 1,7 Kilogramm über dem Wert des Jahres 2005. Aber war Ihnen bekannt, dass Geflügelfleisch aus Brasilien importiert wird? Und das für die Chicken Nuggets für die  The Big Four – Aldi, Lidl Edeka und REWE  Das ergibt eine neue aktuelle Recherche.

Nirgendwo auf der Welt wächst die Fleischproduktion schneller als in Brasilien. Die Geflügelindustrie des Landes beschäftigt rund fünf Prozent aller Arbeiter*innen direkt oder indirekt. Kein Land der Welt exportiert mehr Geflügelfleisch, heute kommt fast ein Drittel des weltweit gehandelten Fleischs aus Brasilien. Die EU importiert jährlich etwa 270 000 Tonnen. Gut drei Viertel bestehen aus verarbeiteten Produkten – z. B. Chicken Nuggets – und wird vor allem in niederländischen, deutschen und britischen Supermärkten und Discountern verkauft. Für Deutschland ist Brasilien der wichtigste Drittstaat beim Import von verarbeitetem (auch gesalzenem) Geflügelfleisch. Mehr als die Hälfte aller Einfuhren stammt hierher.

In einigen Drittstaaten bestehen im Vergleich zu Deutschland schon abseits der Gesetzgebung in der Tierhaltung Kostenvorteile. Brasilien etwa hat geringe Arbeits- und Kapitalkosten, gute klimatische Bedingungen und das eingesetzte Futter ist preiswert, das ergab schon eine Recherche, die für den Business gedacht ist: GEFLÜGELWIRTSCHAFT WELTWEIT – DEUTSCHLAND IM INTERNATIONALEN VERGLEICH 

Brasilien hat sich in den letzten zehn Jahren zum weltweit größten Exporteur von Geflügelfleisch entwickelt. Aber das reicht der Regierung in Brasília nicht. Ihr Ziel: Bis zum Jahr 2020 sollen Produkte „made in Brazil“ weiter steigen. Und während in den letzten Jahren die Ausfuhren von Geflügelfleisch nach Afrika aus Europa und auch aus Deutschland angestiegen sind, die durch den Handelsstreit zwischen Südafrika und Brasilien begünstigt wurden, liefert nun Brasilien Geflügelfleisch in die EU. Denn Südafrika hat die Einfuhrzölle erhöht, um sich gegen billiges Geflügelfleisch aus Brasilien zu schützen. 

Nirgendwo auf der Welt wächst die Fleischproduktion schneller als in Brasilien – mit gravierenden Folgen für Mensch und Natur

Alle Flüsse, alle Wasservorkommen sind tot. Dort, wo früher Wälder wuchsen, gibt es heute nur noch Soja-Plantagen. Alles ist vergiftet, was überwiegend auf den massiven Einsatz von Agrochemikalien zurückzuführen ist. Zugleich wurden die indigenen Gemeinschaften, die seit jeher in den Atlantischen Regenwäldern gelebt haben, vertrieben.  Aus unserem Beitrag: Vergiftetes Südamerika – Soja-Anbau für Europa.

Seit dem Gesetz für Biosicherheit 2005 steigt der Einsatz in Brasilien von Gentechnik stärker als in jedem anderen Land der Welt. Brasilien ist hinter den USA die Nummer zwei bei der Fläche, die mit gentechnisch verändertem Saatgut bepflanzt wird. Mehr als 90% des brasilianischen Sojas sind gentechnisch modifiziert sowie 76% des Maises. 

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In den vergangen 15 Jahren hat sich die Soja-Produktion Südamerikas mehr als verdoppelt. Brasilien als weltweit zweitgrößter Exporteur baut die Hälfte seiner Soja im zentralen und südlichen Teil des Landes an – einst natürlicher Lebensraum vieler Pflanzen und Tiere. Über 16 Prozent der ursprünglichen Wälder in der Amazonas-Region und 60 Prozent des Gebietes der Cerrado-Savannen sind unwiederbringlich zerstört. Nachdem die Abholzung im Jahr 2007 leicht zurückgegangen ist, heizen die steigenden Futtermittelpreise den Raubbau erneut an – allein zwischen August 2007 und August 2008 fielen 770 000 Hektar Wald den Soja-Plantagen zum Opfer. Experten schätzen, dass bis zum Jahr 2020 weitere 9,6 Millionen Hektar der Cerrados und 40 Prozent des Regenwaldes im Amazonasgebiet vernichtet werden könnten.

Erst kürzlich berichteten wir, dass bei Angriff auf die Guarani-Gemeinde viele verletzt wurden, sogar Kinder. 70 bewaffnete Farmer mit ihren Pickup-Trucks überfielen bei einer Versammlung der Guarani, an der etwa 1000 Indios teilnahmen, die Indios und Guarani eröffneten das Feuer. Etwa 30 000 Indigene vom Volk der Guarani-Kaiowá kämpfen im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul um Zugang zu ihren traditionellen Gebieten. Sie wurden in der Vergangenheit von ihrem Land vertrieben, um Platz für eine großflächige Landwirtschaft zu schaffen. Lesen Sie dazu: Ein Völkermord, um Platz für eine großflächige Landwirtschaft zu schaffen! Guarani-Kaiowá: Another Native Leader Murdered by Land Owners

Knapp sechs Milliarden Hühner in Brasilien: In keinem anderen Land wurden im vergangenen Jahr mehr Tiere geschlachtet, um den weltweiten Hunger nach billigem Fleisch zu stillen. Fast die Hälfte der Tiere (2,6 Milliarden) starb in den riesigen Schlachthöfen von José Batista Sobrinho (JBS) und Brasil Foods (BRF). JBS und BRF gehören inzwischen zu den größten Konzernen der globalen Lebensmittelindustrie. So setzt JBS jährlich jeweils mehr um als die Lebensmittelgiganten Mars, Danone und Mondelez International.

Täglich werden rund 15 Millionen Hühner an moderne Sklavenarbeit = die Schlachthäuser geliefert

Eine aktuelle Studie zeigt – es hat sich nicht geändert!

Bereits 2012 zeigt die Nichtregierungsorganisation Repórter Brasil schon einmal in einer umfassende Studie, unter welchen Bedingungen die Beschäftigten bei den Fleischexporteuren BRF, JBS und Marfrig arbeiten (www.slaughteringpeople.org). Dafür hat sie 24 Fabriken untersucht, deren Besitzer verklagt oder wegen schwerwiegender Probleme in der Arbeitsorganisation zu Bußgeldzahlungen verurteilt wurden – oder die gleich ganz geschlossen werden mussten. Ebenso haben sie gezeigt, welche Verbindungen BRF, JBS und Marfrig zu den weltweit größten Nahrungsmittel- und Handelskonzernen pflegen, also zu McDonald’s, Subway, Burger King, Yum! oder Brands, aber auch zu Walmart, Carrefour, Tesco, Metro, Kroger, Lidl, Costco, Walgreens, Aldi und Target. Ergebnis: Jedes dieser Unternehmen hat mit zumindest einem der drei großen Fleischkonzerne in Brasilien zu tun. In Zeiten globalisierten Handels sollte das eine Warnung sein. Denn es zeigt, wie die führenden Marken ein Netzwerk fördern und unterstützen, das Tausende brasilianischer Fleischarbeiter krank und letztlich erwerbsunfähig macht.

Edeka, Rewe, Lidl und Aldi verkaufen Chicken Nuggets aus Fleisch, das in Brasilien unter sklavenähnlichen Arbeitsbedingungen produziert wird.

Das zeigen aktuelle Recherchen der Christlichen Initiative Romero (CIR). Von dem Skandal sind vor allem als Eigenmarken vertriebene Produkte der Supermärkte und Discounter betroffen. Grundlage der Recherchen ist eine Studie des brasilianischen Journalistennetzwerks Repórter do Brasil, die im Rahmen der internationalen Kampagne „SUPPLY CHA!NGE“ entstand. Für die günstigen Chicken Nuggets von EDEKA und Co. ist selbst das Geflügelfleisch aus europäischer Massentierhaltung zu teuer.

Um die Preiserwartungen der Supermärkte und Discounter erfüllen zu können, kaufen die produzierenden Betriebe PHW Gruppe und Gebr. Stolle GmbH Ware aus Brasilien hinzu. In der Geflügelmast und in den Schlachtfabriken Brasiliens ist ein Akkordmarathon von täglich bis zu 17 Stunden zu Löhnen weit unter der Existenzsicherung Alltag. Die Wanderarbeiter*innen, die in Fängerkolonnen in den Zuchtbetrieben arbeiten, werden in Schuldknechtschaft getrieben. „Dieser Skandal hat System: Auf der Suche nach dem billigsten Lieferanten scheuen Supermärkte und Discounter nicht davor zurück, Ausbeutung und Menschenrechtsverletzungen in der Produktion in Kauf zu nehmen“, erklärt Sandra Dusch Silva von der CIR. Am höchsten sei der Preisdruck bei Eigenmarken. Nach den Discountern setzen auch Supermärkte verstärkt auf Produkte aus eigenem Haus. Durch ihre Größe und Marktmacht können die Ketten den produzierenden Unternehmen die Lieferbedingungen bis hin zu den Preisen diktieren.

In Brasilien werden jährlich 6 Milliarden Hühnchen geschlachtet, Tendenz steigend. Damit ist das Land zum größten Geflügelexporteur der Welt aufgestiegen und hat die USA und China überholt. Für Deutschland ist Brasilien der wichtigste außereuropäische Handelspartner in puncto Geflügelfleisch, vor allem bei verarbeiteten Produkten. DIE CHRISTLICHE INITIATIVE ROMERO e. V.: Die Christliche Initiative Romero (CIR) setzt sich seit 1981 für Arbeits- und Menschenrechte ein. Die CIR koordiniert die internationale Kampagne SUPPLY CHA!NGE, die hinter die Kulissen der Eigenmarken von Supermärkten und Discountern blickt.

Bislang setzen Politik und Unternehmen bei der Achtung der Menschenrechte lediglich auf freiwillige Selbstverpflichtungen der Industrie. Auch im aktuellen Nationalen Aktionsplan „Wirtschaft und Menschenrechte“ scheint die Bundesregierung nicht den Mut aufzubringen, Unternehmen zur Verantwortung zu ziehen. Verantwortung sieht ANDERS AUS! Täglich werden rund 15 Millionen Hühner an Schlachthäuser geliefert, in denen unter sklavenartigen Bedingungen gearbeitet wird. “JBS hat sich bewusst eine Politik der Prekarisierung von Arbeitsverhältnissen zu eigen gemacht“ “Unsere Produktionskosten liegen bei neun Cent je Huhn – doch BRF zahlt uns lediglich sieben” – Luiz Nei Bez – und das bei dem hohen Arbeitstempo, das verlangt wird. Bei ihrer Arbeit mit scharfen Werkzeugen sind die Arbeiter*innen in den Schlachtfabriken einem enormen Druck ausgesetzt, die hohe Geschwindigkeit der Produktionslinie einzuhalten. Das Risiko, Verbrennungen und Schnittwunden zu erleiden, ist bei ihnen um ein Vielfaches höher als im Durchschnitt. Auch Entzündungen und Infektionen in den Handgelenken und Ellenbogen treten deutlich häufiger auf. Schwangerschaftsabbrüche liegen in der Fleischindustrie sogar fünfmal höher als beim landesweiten Durchschnitt. Gleichzeitig boykottiert die deutsche Politik Versuche, bei den Vereinten Nationen einen verbindlichen globalen Rahmen („Treaty-Prozess“) für wirkliche Unternehmensverantwortung zu schaffen. Deshalb fordern wir die deutsche und europäische Politik auf, sich aktiv in den „Treaty-Prozess“ bei den Vereinten Nationen einzubringen und Regeln zu schaffen, die Menschenrechtsverletzungen in globalen Lieferketten verhindern und die Straflosigkeit der Unternehmen stoppen!

Zahlen und weitere Infos finden Sie hier :

http://www.ci-romero.de/fileadmin/media/mitmachen/supermarkt/PM-Sklavenarbeit_in_Chicken_Nuggets.pdf

http://www.ci-romero.de/fileadmin/media/mitmachen/supermarkt/Sklavenarbeit_in_Chicken_Nuggets_final-web.pdf

Wenn die Supermarktketten und Discounter nicht freiwillig Verantwortung übernehmen, muss die Politik eben nachhelfen und Regeln aufstellen. Deshalb beteiligen wir uns in diesem Zusammenhang auch am internationalen Treaty-Movement und werben für die Petition für echte Unternehmensverantwortung. #stopcorporateabuse

http://supplychainge.org/campaign-eu/petition-stop-corporate-abuse/?L=eu

Wenn also die EU eh zu den größten Produzenten vom Gefügelfleisch gehört, warum wird dann aus Brasilien importiert? Zudem setzt Brasilien im Agrarsektor und Viehzucht breitflächig auf Biotechnologie und Gentechnik.

Netzfrau Doro Schreier

China: Kühe werden lebend gehäutet und ihre Beine werden abgehackt, damit sie sich nicht bewegen können! – China: Cows skinned skinned alive for leather have their limbs cut off to prevent movement!

Lidl, Goldman Sachs – Entwicklungshilfe auf Kosten der Armen

Pfui! Wiesenhof – Dauerhafte Billigpreise für Fleisch senken das Tierschutzniveau! – Tierqualen mit Hilfe des Deutschen Tierschutzbundes

Es ist absurd – Zum Verarbeiten reisen Hähnchen quer über den Globus – USDA Says: Okay To Ship U.S. Chickens to China for Cheap Processing Then Back Home For You to Eat

Hühnerkrieg – Afrika USA – Staatliche Erpressung zugunsten Fleischkonzerne – Chicken war South Africa and US-First US chickens hit SA supermarkets

Gewusst? EU fördert mit Steuergeldern qualvolle Massentierhaltung in Osteuropa, Russland und Asien! – Public Financing Continues to Support Farm Animal Mistreatment

Was Massentierhaltung anrichtet!

Kennen Sie die größten Lebensmittelhersteller der Welt?

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