„Geld stinkt nicht“ – Zusammenarbeit H&M und WWF – trotz verseuchtem Trinkwasser, schlechten Arbeitsbedingungen, Landgrabbing, Kinderarbeit – WWF and H&M – 12-plus-hour days and child labour – Panda instead of human rights – Greenwashing

hundm777zur englischen Version Dass H&M Billigklamotten herstellt, die spätestens, wenn sie nach ein paar Mal Anziehen in den Müll wandern, die Umwelt massiv belasten, scheint den WWF nicht zu stören. „Geld stinkt nicht“, sagten die alten Römer. Riesige Müllberge und verseuchtes Trinkwasser allerdings schon. Da war doch was in Äthiopien? Landgrabbing wegen Baumwolle. Hunderttausende wurden vertrieben. Syrische Flüchtlingskinder arbeiten in der Türkei für H&M, u. s. w.

Immer wieder gerät die schwedische Textilkette H&M wegen unzumutbarer Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken in Bangladesch, China oder Äthiopien, oder wie aktuell in Textilfabriken in Kambodscha in die Kritik. Erst kürzlich berichteten wir, dass auch syrische Kinder in der Türkei für den Zulieferer von H&M arbeiten würden. Viele syrische Flüchtlingskinder arbeiten illegal, u. a. in der 40-Mrd-$-Textilindustrie. Multinationale Unternehmen, darunter auch H&M, fanden heraus, dass Kinder für ihre Zulieferer arbeiteten. Dies gab der Milliarden-Konzern während einer Untersuchung an, die Anfang dieses Jahres von der NGO Business and Human Rights durchgeführt wurde. Siehe In türkischen Ausbeuterbetrieben nähen syrische Kinder Uniformen für IS und Kleidung für Esprit, Next und H&M – Made in Turkey: Child slaves‘ making uniforms for Isis

Der schwedische Filialist H&M, dessen Großteil seiner Bekleidung in Asien hergestellt wird, ist der zweitgrößte Modekonzern in Europa. H&M hat die Anzahl seiner Stores 2016 um 460 auf 4135 erweitert. Im vierten Quartal sollen 214 neue hinzukommen. Erst gestern gab es neue Zahlen. Der Vorsteuergewinn betrug für den Zeitraum von Juni bis Ende August (2016) 6,3 Milliarden Kronen, umgerechnet 655 Millionen Euro, und sank somit um neun Prozent. Analysten hatten mit weniger Rückgang gerechnet. Der Nettoumsatz stieg um sechs Prozent auf knapp 49 Milliarden Kronen.

Der heiße Sommer bereitete der Modekette Schwierigkeiten. «Bis Mitte August waren die Verkäufe in den meisten Märkten gut», sagte H&M-Chef Karl-Johan Persson. Danach habe allerdings das für die Jahreszeit ungewöhnlich heiße Wetter bis in den September hinein der Herbstkollektion einen schwierigen Start bereitet. Aber jetzt kann ja WWF dabei helfen, die Analysten wieder zufrieden zu stellen. Das tut er ja schon lange: Video: Monsanto und der WWF – Der Pakt mit dem Panda

Die Mission des WWF: Bewahrung der biologischen Vielfalt – ein lebendiger Planet für uns und unsere Kinder und daher gibt es jetzt Pandabärchen statt Menschenrechte – eine Kinderkollektion von H&M und WWF!

Kann man soziales Engagement in anderen Ländern ausgleichen, wenn in einem anderen Land  dafür ein Konzern wegen  Arbeitsrechtsverletzungen und Umweltverschmutzungen in der Kritik steht? Ist das nicht so, als würde man einen Menschen umbringen, wird aber nicht bestraft, weil man einen anderen Menschen in einem anderen Land rettet?

Weil H&M seine Bekleidung in Billiglohnländern in Asien – allen voran China, Kambodscha, Indonesien, Südkorea, Taiwan, Thailand und Vietnam – produzieren lässt, steht der schwedische Modemulti in der Kritik, weil auch in der Türkei produziert wird und das mit syrischen Flüchtlingskindern. Dies musste der Konzern erst dieses Jahr eingestehen, wie oben berichtet.

Die Arbeitsbedingungen in Textilfabriken in Kambodscha, die H&M beliefern, lassen viel zu wünschen übrig – selbst bei den Zulieferern, die H&M als ihre „Besten“ bezeichnet. Zu dieser Schlussfolgerung kommt aktuell der Bericht „When ‘best’ is far from good enough“ (Wenn gut nicht gut genug ist) von der kambodschanischen NGO Center for Alliance of Labor & Human Rights (CENTRAL) und Future In Our Hands, der Clean Clothes Campaign in Norwegen. Dem Bericht liegen Interviews mit ArbeiterInnen zu Grunde, die die Arbeitsrechtsverletzungen in vier Zuliefererbetrieben von H&M in Kambodscha beschreiben.

Erst heute kam es bei der Neueröffnung einer Filiale in Neuseeland zu Protesten, wobei die Protestler incl. der Presse von H&M Sicherheitskräften vor laufender Kamera entfernt wurden.

Seit dem Einsturz des Rana-Plaza-Gebäudes im April 2013 mit mehr als tausend Toten in Bangladesch haben viele der großen Ketten versprochen, auf mehr Sicherheit in den Fabriken zu achten. Unterstützt wurde dies auch von H&M. Doch was ist wirklich geschehen?

Man zog weiter und zwar nach Afrika – hier nach Äthiopien, das Land, welches unter der schwersten Dürre seit Jahrzehnten leidet. Wir hatten bereits 2014 davon berichtet:  Die billige Masche von H&M – Die Karawane zieht weiter: „Made in Ethiopia“ und auch die neuen Recherchen zeigen, dass es noch schlimmer wurde: Siehe: Was haben Erdogan, Indonesien, Äthiopien, Monsanto und H&M mit Ihren Schuhen gemeinsam?

Doch nicht nur Äthiopien, weil in anderen Ländern die Mindestlöhne ansteigen, es geht auch nach Myanmar. Das Land möchte nach jahrzehntelanger isolierter Militärdiktatur das neue Bangladesch werden. Wöchentlich eröffnen Textilfabriken, auch deutsche Unternehmen wittern ihre Chance. Billige Arbeitskräfte findet man auch hier!

In dem folgenden Filmbeitrag – mit englischem Untertitel – geht es um Landgrabbing in Äthiopien durch H&M.

Nachdem das Oaklandinstitut forschte, woher die Baumwolle stammt, die H&M bezieht, zeigte die Untersuchung, dass die Baumwolle aus dem unteren Omo-Tal bezogen worden war. In dem unteren Tal des Omo-Flusses im Südwesten Äthiopiens ist die Heimat mehrerer indigener Völker, die zusammen etwa 200 000 Angehörige zählen. Sie leben seit Hunderten von Jahren in dieser Region. Durch die Baumwollplantagen hat ein riesiger Landraub stattgefunden, Hunderttausende Menschen wurden vertrieben. Das Institut zeigte in seinem  Bericht über Äthiopien, dass der schwedische Bekleidungsriese H&M verantwortlich ist. In der Untersuchung wurde festgestellt, dass ein großer Teil der Baumwolle aus gerade diesem Gebiet kommt.

„Haben Sie diese Baumwolle für H&M verwenden?“

„Wir verwenden es für H&M-Kleidung. Und für alle anderen Kunden nutzen wir diese Baumwolle. „

„Und das kommt von OmoTal?“

„OmoTal und Middle Awash.“

Anuradha Mittal sagte über H&M vor der Kamera: „Es ist unglaublich beschämend, dass ein Unternehmen, welches so groß wie H&M ist, es nötig hat, Gewinne auf Kosten dieser armen Bevölkerung zu machen ….es ist ein Verbrechen!“

Pandabärchen statt Menschenrechte – Kinderkollektion von H&M und WWF täuscht über Arbeitsrechtsverletzungen bei H&M’s „Besten“ Zuliefererfabriken hinweg

Mitteilung von: ci-romero.de

H&M Kinderkollektion mit WWF - lenkt ab von den eigentlichen Misständen
Foto: H&M

Die Arbeitsbedingungen in Textilfabriken Kambodschas, die H&M beliefern, lassen viel zu wünschen übrig – selbst bei den Zulieferern, die H&M als ihre „Besten“ bezeichnet. Zu dieser Schlussfolgerung kommt der Bericht „When ‘best’ is far from good enough“ (Wenn gut nicht gut genug ist) von der kambodschanischen NGO Center for Alliance of Labor & Human Rights (CENTRAL) und Future In Our Hands, der Clean Clothes Campaign in Norwegen. Dem Bericht liegen Interviews mit ArbeiterInnen zu Grunde, die die Arbeitsrechtsverletzungen in vier Zuliefererbetrieben von H&M in Kambodscha beschreiben.

Um von derlei Missständen abzulenken und weiterhin zu verschleiern, dass H&M seit Jahren nichts Substantielles verändert, um Arbeitsrechte einhaltbar zu machen, hat der Multi aus Schweden am 29. September 2016 eine „Kinder-Kollektion“ gestartet. Zusammen mit dem WWF (World Wildflife Fund), der 10 Prozent der Einnahmen erhält. Das angebliche Ziel: zum Schutz bedrohter Tierarten beizutragen.

Dass H&M Billigklamotten herstellt, die spätestens, wenn sie nach ein paar Mal Anziehen in den Müll wandern, die Umwelt massiv belasten, scheint den WWF nicht zu stören. „Geld stinkt nicht“, sagten die alten Römer. Riesige Müllberge und verseuchtes Trinkwasser allerdings schon.

Die T-Shirts mit Panda-, Leoparden- oder Polarbären-Motiven sind aus Bio-Baumwolle und mit Slogans versehen wie: „Schütze meinen Lebensraum.“

Die Kinder-Kollektion und die Partnerschaft mit dem WWF muss auch vor dem Hintergrund gesehen werden, dass eine Vielzahl strategischer Partnerschaften und Nachhaltigkeitsversprechen von H&M in den letzten Jahren ohne Ergebnisse geblieben sind. H&M war stark darauf bedacht, sich als nachhaltig zu präsentieren, wollte aber seine eigentlichen Geschäftspraktiken nicht ändern.

2013 zum Beispiel hat H&M seine Fahrplan zu einem „Fair Living Wage“ veröffentlicht. Bis 2018 sollten die Arbeiter*innen in den strategischen Zulieferbetrieben einen Grundbedürfnislohn erhalten. Der Fahrplan hat aber niemals eine Bezugsgröße genannt, sodass es unmöglich ist, seinen Erfolg zu messen. Der H&M-Nachhaltigkeitsreport von 2015 nennt keinerlei reale Zahlen, die die Fortschritte auf dieses Ziel hin aufzeigen könnten. So sieht perfektes Greenwashing aus.

Da ist es nicht verwunderlich, dass selbst in H&Ms „Besten“ Lieferbetrieben erhebliche Arbeitsrechtsverletzungen an der Tagesordnung sind.

Hier können Sie den gesamten Bericht auf Englisch herunterladen.

Es ist beschämend, dass der WWF sich für eine solche Kooperation zur Verfügung stellt – aber es ist ja nicht das erste Mal. Der WWF geht immer wieder solche Kooperationen ein:  Siehe auch: Das schmierige Geschäft mit Palmöl mit Hilfe des WWF – Agrofinanz insolvent, Palmölproduzent IOI steht am Pranger – Wilmar in Kritik


WWF and H&M Panda instead of human rights – Greenwashing.

hundm6

http://www.reuters.com/investigates/special-report/europe-migrants-turkey-children/

In Turkish sweatshops, Syrian children sew to survive

Multinational companies have found Syrian children working for their suppliers. Firms including Esprit, Next and H&M said in a survey conducted earlier this year by NGO the Business and Human Rights Centre they had found Syrian children making clothes for them in recent years and acted to fix the situation. To avoid cutting off all income for the families, some say they try to arrange to combine work and schooling. Read more: In türkischen Ausbeuterbetrieben nähen syrische Kinder Uniformen für IS und Kleidung für Esprit, Next und H&M – Made in Turkey: Child slaves‘ making uniforms for Isis

stuff.co.nz

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 „As local media at the event filmed the protest, H&M staff took their press passes away, citing security reasons“

By Matthew Hutching and Briar Marbeck Saturday 1 Oct 2016 newshub.co.nz

Crowds have attended the opening of New Zealand’s first H&M store in Auckland. But amidst the excitement a group of protesters are reminding people of poor working conditions reported in many factories where major label clothes come from.

Protesters sat on the ground with their mouths taped shut, holding signs saying: „We are here to represent the silenced voices of workers“ and „what are you really buying  into?“.

As local media at the event filmed the protest, H&M staff took their press passes away, citing security reasons.

Crowds have attended the opening of New Zealand’s first H&M store in Auckland. But amidst the excitement a group of protesters are reminding people of poor working conditions reported in many factories where major label clothes come from.

It’s the first H&M store in New Zealand, and one of two mass-market fashion chains opening here this week. Zara opens on October 6.

The first keen shoppers started lining up at the doors at the Sylvia Park shopping centre at 5pm on Friday night. By 9am on Saturday morning there were at least 600.

The new openings come as consumers are increasingly voting with their wallets by choosing to buy more ethically-made products. H&M has been one of the clothing chains to face criticism for its connection to poor working conditions in its factories.

Research made by the Asia Floor Wage alliance in 2015 found that women in H&M supplier factories in Cambodia and India were routinely fired for becoming pregnant.

http://asia.floorwage.org/workersvoices/reports/precarious-work-in-the-h-m-global-value-chain

http://asia.floorwage.org/workersvoices/reports/precarious-work-in-the-h-m-global-value-chain

An Australian SURVEY, commissioned by Baptist World Aid, gives companies a simple letter grade based on their policies, supply chain, monitoring and worker empowerment. In its 2016 report, Zara scored A, H&M scored B+, Glassons and Topshop got C+, and Karen Walker got C.

„One of the most pressing issues for international businesses is managing the quality and ethical standards of supply chain partners – from the cotton field to coat-hanger,“ says Dr Maureen Benson-Rea at University of Auckland’s business school. A new book, edited by Dr Benson-Rea, says despite international efforts to reform the industry, reports keep coming of hazardous factories, 12-plus-hour days, and child labour.

She says while ethical fashion brands in New Zealand are more expensive, research shows they’re financially sustainable and profitable because of loyal customer bases and reputations for transparency.

„If we are going to save and improve the lives of low paid workers in developing countries, consumers and company shareholders are going to have to pay more for new clothing,“ she says.

It is expected H&M will open more stores in New Zealand. It has 10 stores in Australia.

Sylvia Park sits at the junction of three major highways in Auckland and 12.6 million people visit it each year, spending a total of more than $455 million annually.

 Shame on you WWF!

Netzfrauen
deutsche Flagge

Das schmierige Geschäft mit Palmöl mit Hilfe des WWF – Agrofinanz insolvent, Palmölproduzent IOI steht am Pranger – Wilmar in Kritik

Was haben Erdogan, Indonesien, Äthiopien, Monsanto und H&M mit Ihren Schuhen gemeinsam?

Survival International wirft WWF Verwicklung in Gewalt und Misshandlungen vor – Survival International accuses WWF of involvement in violence and abuse

Monsanto im Team mit dem World Wildlife Fund (WWF) – Monsanto Teams Up With World Wildlife Fund (WWF)

Video: Monsanto und der WWF – Der Pakt mit dem Panda

Hinter der Fassade von Primark – Would You Still Buy That Dress After Watching This?

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