Sie wollen Ranger im Virunga-Nationalpark werden? – So You Want to be a Ranger at Virunga National Park?

gorilla5zur englischen Version Im Virunga-Nationalpark versuchen Mitarbeiter, die vom Aussterben bedrohten Berggorillas zu schützen. Weltweit gibt es nur noch etwa 800 Berggorillas, die Hälfte lebt im Virunga-Park. Seit über 20 Jahren ist der Virunga-Nationalpark im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo durch Krieg, Wilderei und Raubbau bedroht. Eigentlich war es der Virunga-Nationalpark schon immer, denn am 27. Dezember 1985 fand ein Mitarbeiter Dian Fosseys halbnackte Leiche in ihrer Hütte im Virunga-Nationalpark. Der Mord wurde nie aufgeklärt. Virunga, im Osten der Demokratischen Republik Kongo gelegen, zählt zu den ältesten Nationalparks in Afrika. Das 790 000 Hektar große Gebiet liegt an der Grenze zu Ruanda und Uganda. Rund 200 der Menschenaffen leben an den Hängen der erloschenen Vulkane im Süden des Schutzgebiets.

Auf dem Foto sehen Sie Andre vom Virunga National Park. Er ist einer der Ranger, die sich um die Berggorillas kümmern.

1992 wird Der “Digit Fund“ in “Dian Fossey Gorilla Fund International“ umbenant; die Stiftung setzt die von Fossey begonnene Arbeit zum Schutz der letzten Berggorillas fort. Es gibt aber noch eine weitere Organisation, die die Berggorillas schützen, es sind die Virunga-Parkranger, denen wir diesen Beitrag widmen.

2014 zeigte bereits die Oscar-nominierte Dokumentation Virunga die wahre Geschichte der Park-Ranger, die ihr Leben riskieren, um Afrikas wertvollsten Nationalpark und seine bedrohten Gorillas zu retten. Leonardo DiCaprio hat diese ergreifende Dokumentation produziert. 

Die größte Bedrohung für den Park sind die Bestrebungen des britischen Ölkonzerns Soco International, das Innere des Nationalparks nach Ölvorkommen zu sondieren. Im Mai 2012 brach dann eine neue kriegerische Auseinandersetzung aus, als die Rebellengruppe M23 den Krieg erklärte. Der Krieg bedrohte sowohl die Menschen der Umgebung als auch die Natur und die Tiere im Nationalpark. Für die Produktion von Handys braucht man spezielle Mineralien wie Coltan. Coltan wird im Ostkongo oft von Kindern aus ungesicherten Minen geholt. Das Geld aus dem Verkauf finanziert einen Krieg, der schon über 15 Jahre dauert und bis heute fünf Millionen Menschen getötet hat.

Und mittendrin, im Krieg und Elend der Virunga-Nationalpark, wo Parkranger um das Überleben der letzten Berggorillas kämpfen. Auch Europa trägt seine Mitschuld am Untergang des Virunga-Nationalparks. Der Kongo ist „DER GEFÄHRLICHSTE ORT DER WELT„. In der Demokratischen Republik Kongo wird sexuelle Gewalt systematisch als Kriegswaffe eingesetzt. Die jungen Rebellen werden dazu gezwungen – auf Befehlsverweigerung steht die ­Todesstrafe. Kongo gehört zu den rohstoffreichsten Staaten des Kontinents, was dem Land allerdings nur Krieg und Zerstörung brachte, dies mit Unterstützung der westlichen Länder, allen voran Belgien.

Beispiel:
Mobutu Sese Seko Kuku Ngbendu wa Zabanga
 war von 1965 bis 1997 Präsident der Demokratischen Republik Kongo (von 1971 bis 1997: Zaire). Mobutu herrschte in einer der längsten und korruptesten Diktaturen Afrikas. Am 14. September 1960 wurde Lumumba in einem Staatsstreich gestürzt. An diesem Unterfangen war Oberst Mobutu in exponierter Position mit Unterstützung der CIA und des belgischen Geheimdienstes beteiligt. Lumumba hatte geplant, die wirtschaftliche Abhängigkeit Kongos zu bekämpfen, während westliche Staaten an der Ausbeutung der Rohstoffe wie Uran, Kupfer, Gold, Zinn, Cobalt, Diamanten, Mangan und Zink interessiert waren.

War Ihnen bekannt, dass Heineken, der bekannte Bierkonzern, im Kongo an dem Krieg verdient?

Während in der Region Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo Zigtausende Menschen auf der Flucht waren, vergewaltigt, gefoltert und gemordet wurden, gab es eine Konstante: Das Bier. Der Markt ist groß: Geschätzte 6000 Bierkästen soll der Konzern in Goma, der Provinzhauptstadt von Nord-Kivu, pro Tag verkaufen. Das macht mehr als zwei Millionen Dollar pro Monat. Dazu kommen Coca-Cola, Sprite oder Fanta, die Bralima als Lizenzpartner des Getränkeriesen aus Atlanta absetzt. Von Goma aus wird das Bier selbst in die hintersten Winkel der Region transportiert. So stellt es Peer Schouten in seiner Studie über die Verbindungen zwischen Bralima, Rebellen und Armee dar, die er im September 2013 veröffentlicht hat. Im Kongo sind die Niederländer schon lange präsent. In den achtziger Jahren übernahm Heineken die Mehrheit an Bralima. Dem Konzern gehören inzwischen sechs Brauereien im Land, er kontrolliert etwa 75 Prozent des Markts und beschäftigt im Kongo 3300 Angestellte. Weitere 178 000 Jobs hängen direkt von der Firma ab.Siehe: Trotz Rohstoffreichtum bettelarm – Wer profitiert vom Hunger?

Eine Arbeitsstelle als Ranger im Vierung-Nationalpark zu bekommen, dem umkämpften Dschungel zwischen rauchenden Vulkanen in der östlichen Demokratischen Republik Kongo, ist nicht einfach. Um mehr darüber zu erfahren haben wir Ihnen folgenden Beitrag übersetzt:

Sie wollen Ranger im Virunga-Nationalpark werden?

von Jeffrey Marlow blogs.discovermagazine.com

28. September 2016

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Foto:: Ranger bereiten sich für eine Patrouille im südlichen Abschnitt des Parks vor (Bild: Jeffrey Marloh)

Eine Arbeitsstelle als Ranger im Vierung-Nationalpark zu bekommen, dem umkämpften Dschungel zwischen rauchenden Vulkanen in der östlichen Demokratischen Republik Kongo, ist nicht einfach.

Innocent Mburanumwe sollte das gut kennen – als Wärter des südlichen Parkabschnitts hat er die Oberaufsicht über 140 Ranger und er hilft dabei, jede neue „Ernte“ von Bewerbern für den Ranger-Beruf in einem intensiven Auswahlverfahren zu „pflücken“. Am Anfang stehen die Herausforderungen brachialer Kraft: Er muss einige Meilen mit schwerem Gepäck ablaufen und 4300 hohe Berge besteigen, und das in weniger als einem Tag. Überlebensstrategien und Orientierungsfähigkeiten in einem der undurchdringlichsten Wälder des Planeten werden getestet. Dann kommen die verfeinerten Fähigkeiten an die Reihe: Treffsicherheit, das Erkennen kleiner getarnter Objekte mithilfe des Fernglases und eine Prüfung, bei der verschiedene Tiere und Pflanzen bestimmt werden müssen. Zu guter Letzt stellt die Prüfungskommission die wichtigste Frage: Wie viel ist dir [die Erhaltung der Natur] wirklich wert? Ist es nur ein Job für Dich oder etwas mehr, etwas, wofür Du Dein Leben riskieren würdest?

Für jede Aufgabe gibt es Punkte. Manche steigen früh aus, erbleichen im Angesicht eines Gewehrs oder werfen das Handtuch nach den zermürbenden Wanderungen. Diejenigen, die die Prüfungen bestehen, erreichen durchschnittlich 40%. 60% müssen für das Bestehen erreicht werden. Mburanumwe erreichte 85%.

Trotz der Intensität und Härte des Zulassungsverfahrens wird der Titel eines Virunga-Parkrangers zunehmend attraktiv. Die Zulassungsrate fiel im vergangenen Jahr auf nur 10% und Mburanumwe sieht die steigenden Qualifikationen und die Zahl der Bewerber als Zeichen dafür, dass die Mission des Parks sich in den umliegenden Gemeinden mehr und mehr herumspricht. „Anfangs war es sehr schwierig“, erinnert er sich; „Die Menschen wollten nicht einfach nur Bäume schützen“. Schlechte Bezahlung und schwächelnder Sinn für die Mission führten in der Vergangenheit dazu, dass einige Ranger bewaffnete Raubüberfälle und Plünderungen der Parkressourcen erlaubten. „Aber jetzt begreifen sie“, erklärt Mburanumwe, „und die Menschen sind sehr darauf aus, Ranger zu werden. Jeder möchte Ranger werden, weil sie wegen ihrer guten Arbeit ein hohes Ansehen haben“.

Zu Mburanumwes Bereich gehören auch die berühmten Berggorillas, die von Aussterben bedrohte große Affenart, die durch die Bambuswälder am Fuß der Vulkane streifen. Der Tierbestand von Virunga ist zweigeteilt zwischen dem Virunga-Nationalpark der Demokratischen Republik Kongo und dem Vulkan-Nationalpark in Ruanda – Viele der Berggipfel bilden die Grenze zwischen den beiden Ländern, und wie Mburanumwe witzelt: „Gorillas haben keine Pässe“. Eine weitere Gruppe von Berggorillas lebt in flacherem Bergland in einem Nationalpark Ugandas mit dem sinnträchtigen Namen Bwindis Undurchdringbarer Nationalpark. Weil die Tiere so bedroht sind – und weil sie von der Tourismus-Industrie dreier Länder beansprucht werden –  werden ihre Spuren besonders akribisch verfolgt. Etwa ein Viertel der Gorilla-Familien ist an menschliche Besucher gewöhnt, die sie oft teilnahmslos und unbeeindruckt anstarren. Diese Gruppen erfreuen sich medizinischer Versorgung und einer höheren Vermehrungsrate, aber Wissenschaftler legen Wert darauf, große, nicht an Menschen gewöhnte Gruppen zu erhalten, damit keine menschlichen Krankheiten, die bekanntermaßen zum Tod vieler Gorillas führen – sich in den menschengewohnten Familien ausbreiten.

Bei der Bukina-Station von Virunga streifen vier Familien durch die Hügel. Sie werden durch Drahtzäune im Urwald eingeschränkt. Das ist ein Versuch, „Missverständnisse“ zwischen den Tieren und den regionalen Bauern zu verringern. Jeden Abend notieren Park-Ranger die GPS-Koordinaten der Familie, deren Spur sie verfolgen; Am Morgen kehren sie an den Punkt zurück und folgen dem Weg gefällter Büsche und besuchen die Mannschaft, die einen schönen faulen Morgen ausgestreckt auf der Laubdecke genießt. Diese Vorreitermannschaft funkt zurück zur Station und erzählt touristenfreundlichen Rangern, wo sie hingehen können. Der Weg zu den Gorillas kann zwischen 15 Minuten und vier Stunden dauern.

Wenn sie Zeit mit den Tieren verbringen, schmelzen die kampferprobten hochrangigen Virunga-Ranger dahin. Sie lächeln reflexartig unter ihrem Mundschutz, der erforderlich ist, um die Gefahr einer Ansteckung gering zu halten. „Diese Tiere sind so unglaublich“, sagt Mburanumwe. „In mir machte es ‚klick‘ – Nachdem ich sie gesehen hatte, wusste ich, dass ich alles Mögliche tun musste, um sie zu schützen“.

virunga2Innocent Mburanumwe inspiziert die Humba-Familie von Berggorillas bei der Bukima-Station (Foto: Jeffrey Marlow)

So You Want to be a Ranger at Virunga National Park?

By Jeffrey Marlow  September 28, 2016

Getting a job as a ranger at Virunga National Park, the contentious jungle set among steaming volcanoes in the eastern Democratic Republic of the Congo, is not easy.

Innocent Mburanumwe should know – as the Warden of the Park’s southern sector, he oversees 140 rangers and helps pick each new crop through an intensive selection process. First are the challenges of brute force: running several miles while carrying a heavy pack, and climbing 14,000-foot mountains in less than a day. There are tests of survival skills and orienteering through one of the most dense forests on the planet. Then come the more nuanced abilities: marksmanship, spotting small camoflauged objects through binoculars, and an exam to identify and describe various animals and plants. And finally, there’s the interview, where the selection panel tries to get to the root of the most important question: how much do you really care? Is this just a job to you, or something more, something for which you’re willing to risk your life?

With each task, scores are tallied. Some bail early, blanching at the sight of a gun, or throwing in the towel after the grueling hikes. For those that complete the assessment, the average grade hovers around 40%. 60% is frequently good enough for a pass; Mburanumwe tallied an 85%.

Despite the intensity of the process, the title of Virunga Park Ranger is becoming increasingly aspirational. Last year’s acceptance rate plummetted to just 10%, and Mburanumwe views the increasing quality and number of applicants as a sign that the Park’s mission is resonating with surrounding communities. “At the beginning it was very hard,” he recalls; “people didn’t want to just be protecting trees.” With meager pay and a faltering sense of mission, some rangers were reported to occasionally enable armed robberies or pillaging of Park resources. “But now they understand,” Mburanumwe explains, “and people are very eager to be a ranger. Everyone wants to be a ranger because they are seen to be very good at their job.”

Mburanumwe’s domain includes the famed mountain gorillas, the critically endangered great apes that romp around the volcanoes’ bamboo forests. The Virunga population is split between the DRC’s Virunga National Park and Volcanoes National Park in Rwanda – many of the mountain summits form the border between the countries, and as Mburanumwe quips, “gorillas don’t have passports.” A second group of mountain gorillas lives at lower elevations in Uganda’s evocatively named Bwindi Impenetrable National Park.

Because the animals are so threatened – and because they are a lynchpin of three countries’ tourism economies – they’re remarkably well tracked. Roughly a quarter of the gorilla families are habituated, meaning they tolerate human visitors, often with impassive, unimpressed stares. These groups enjoy medical treatment and a higher population growth rate, but scientists want to maintain substantial unhabituated populations, lest human diseases – which have been known to cause gorilla deaths – run rampant through the habituated families.

At Virunga’s Bukima station, four families roam the hills, contained to virgin forest by wire fences in an attempt to minimize “misunderstandings” between the animals and local farmers. Each evening, park rangers record the GPS coordinates of the family they’ve been tracking; in the morning, they return to the point and follow the trail of felled shrubs to revisit the crew, which is likely enjoying a lazy morning, sprawled out in beds of leaves. This advance team radios back to the station, telling tourist-minding rangers where to go. The trek to find the gorillas can take anywhere from 15 minutes to four hours.

When spending time with the animals, the battle-tested, elite Virunga rangers soften, smiling reflexively beneath the surgical masks required to minimize the chances of disease transmission. “These animals are so amazing,” Mburanumwe says. “It was a switch in my mind – after seeing them, I knew I had to do everything possible to protect them.”

Netzfrauen Ursula Rissmann-Telle und Doro Schreier
deutsche Flagge
Die Welt will von ‪‎Afrika‬ vor allem Rohstoffe – „Neue koloniale Invasion“ – British companies are at the forefront of a new “scramble for Africa” – New colonial invasion

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Dian Fossey – Leben mit den Gorillas – Berggorillas in Not

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