Künstliche Eizellen: Wissenschaftler jubeln und Ethiker reagieren besorgt auf das neu geglückte Forschungsergebnis aus Japan. Die Stammzellforschung geht unaufhaltsam weiter. Künstliche Gebärmutter, künstliche Eizellen und Spermien, künstliche Chromosomen, es gibt nichts, was es nicht gibt. Reproduktionsbiologie macht es möglich. Bisher ist es notwendig, dass Frauen ihre Eizellen spenden müssen, mit der neuen Technik ist nicht mal das mehr notwendig.
Warum eine Leihmutter, wenn es auch bereits eine künstliche Gebärmutter-Maschine gibt. Darüber berichteten wir in „Schöne neue Welt“ – Die künstliche Gebärmutter – Maschine statt Mama ist Realität! Nun ist es soweit. Man braucht in Zukunft die Frau als Gebärende nicht mehr. Wenn Menschen Gott spielen, dann gibt es Designer-Babys in Zukunft aus dem Reagenzglas.
Seit der ersten erfolgreichen In-Vitro-Fertilisation 1978 haben die Behandlungszahlen einen steilen Verlauf genommen. Allein in Deutschland werden jährlich ca. 50 000 Behandlungszyklen der künstlichen Befruchtung (IVF/ICSI) durchgeführt. Weltweit sind bislang ca. 6,5 Millionen Kinder nach IVF/ICSI geboren worden. Das erfahren wir in einem Überblick über die Reproduktionsmedizin von Professor Thomas Strowitzki von der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg. Für die Antragstellung einschließlich der speziell eingerichteten PID-Ethikkommissionen, die Medikamente, die künstliche Befruchtung und die genetische Analyse muss für den ersten Behandlungszyklus mit Kosten von über 10 000 Euro je nach Diagnostik gerechnet werden. Die PID ist keine Kassenleistung, hier möchten wir noch hinzufügen, dass es in der Tat Paare gibt, die in der Bank nach einem Kredit fragen, um diese Behandlung durchführen zu können. Es ist mittlerweile zu einem boomenden Geschäft verkommen. Die Kinderwunschkliniken wachsen wie Pilze aus dem Boden. Paare, aber auch Alleinstehende, die in Deutschland mit ihrer Kinderwunschbehandlung keinen Erfolg haben, gehen ins Ausland wie die 65-jährige Mutter, die mit 4 Babys 2015 schwanger wurde.
Auch das Geschäft mit Leihmüttern boomt, immer mehr ungewollt Kinderlose heuern im Ausland Frauen an, die ihre Kinder austragen. Dazu gibt es sogenannte Leihmütteragenturen wie zum Beispiel Creatingfamilies (CSP) in den USA, die seit 1980 besteht und laut ihrer Webseite Paare aus aller Welt willkommen heißt. Hier bekommen Paare das „Rundum-Sorglos-Paket“ und werden auch gleich an Ärzte vermittelt, die auf Fortpflanzungsunfähigkeit spezialisiert sind. Diese Firma bietet alles an, angefangen von Eispende, künstlicher Befruchtung bis hin zur Leihmutter.
Die öffentliche Diskussion wird aber zurzeit nicht zu den Erfolgen der Maßnahmen der künstlichen Befruchtung geführt, so Professor Thomas Strowitzki, sondern zu derzeit nicht klinisch relevanten genetischen Manipulationen wie das sogenannte Designerbaby durch mitochondrialen Transfer oder die Genmanipulation durch CRISPR/CAS 9. Genetische Manipulationen an Zellen sind keine neuen Methoden, nur steht jetzt eine extrem kostengünstige und technisch einfache Methode zur Verfügung. In England ist diese Technik für Studien an menschlichen Embryonen für ein Institut mit strengen Auflagen genehmigt worden. Ein Transfer dieser Embryonen wurde untersagt. Siehe dazu unser Beitrag Schwein-Mensch oder Schaf-Mensch! Die Forschung kennt keine Grenzen! Mensch-Tier-Hybride für Organtransplantationen, nicht nur in den USA, auch in Europa!
Die Zeitschrift Nature hat 2008 Reproduktionsmediziner gefragt, welche Entwicklungen sie in den nächsten 30 Jahren kommen sehen. Eine Prognose war, dass bald jeder, unabhängig von seinem Alter, durch künstliche Befruchtung Kinder bekommen kann, weil man beliebig viele Eizellen und Spermien aus induzierten pluripotenten Stammzellen erzeugen kann, die aus Hautzellen gewonnen wurden. Ebenso vorstellbar sei es, dass es in den nächsten Jahrzehnten künstliche Plazenten geben wird: „Ich kann mir vorstellen“, so der Entwicklungsbiologe Davor Soffer 2008 in Nature, „dass ein Fötus frei in einer Flüssigkeit schwebt und die Nabelschnur an einer Maschine angebracht ist.“ Der Aufschwung der embryonalen Stammzellforschung ist da und es sind dem auch keine Grenzen gesetzt.
2011 kam in England das erste Kind mit drei DNA-Strängen auf die Welt. Diese Manipulation an den Genen empörte Mediziner, Ethiker und Politiker weltweit. Der Vorgang sei ein reines Experiment und niemand könne sagen, ob die Kinder keine späteren Gesundheitsschäden durch ihre Zeugung davontragen würden. Von einem „Albtraum“ und dem „Beginn der Menschenzüchtung“ war die Rede. Und schon in unserem Beitrag vom Februar 2014 berichteten wir über das Patent für eine Methode, mit der zukünftige Eltern die Ei- und Samenspender nach Merkmalen, die sie sich bei ihrem Kind wünschen, auswählen können. Jetzt gibt es sogar schon Designer-Babys per App
Chinesische Wissenschaftler klonen Menschen, englische Wissenschaftler produzieren Designer-Babys und japanische Wissenschaftler schaffen menschliche Fortpflanzungen aus Hautzellen
Man braucht gar keine Menschen mehr, um neue Menschen zu erzeugen. Wenn Wissenschaftler sagen, dass es an der Zeit sei, die Bevölkerung in diese Diskussion mit einzubeziehen, dann bedeutet dies, dass sie schon viel weiter sind.
Schon länger ist bekannt, dass der Reproduktionsbiologe Katsuhiko Hayashi an der Fortpflanzung im Reagenzglas forscht. Was japanischen Wissenschaftlern bereits mit Spermien gelang, die künstlich erzeugt wurden, wollten sie auch mit der menschlichen Eizelle schaffen. In Tierversuchen entwickelten sie neue künstlich befruchtete Eizellen. Jetzt ist es amtlich, es funktioniert, zwar nur bei Mäusen, doch wann wird der erste Mensch in einem solchen Verfahren geboren?
Jetzt veröffentlichten der Reproduktionsbiologe Katsuhiko Hayashi und sein Team die neuen Ergebnisse und dazu haben wir Ihnen einen Beitrag übersetzt, damit auch Sie sehen, dass Frauen und Eizellen Geschichte werden. Man(n) braucht Frau irgendwann nicht mehr.
Züchtung reifer Eizellen von Mäusen – Und wenn wir Eizellen und Spermien aus Hautzellen produzieren könnten?
Gleichgeschlechtlichen Paaren ist es derzeit nicht möglich, Kinder zu haben mit dem genetischen Material beider Elternteile. Durch die Forschung japanischer Wissenschaftler scheint es möglich geworden, in Zukunft diese Schranke der Natur zu überwinden.
Der Reproduktionsbiologe Katsuhiko Hayashi von der Kyushu-Universität in Fukuoka hat mit seinem Team erstmals aus Hautzellen von Mäusen in Mauseiern Mäuse geschaffen, ohne einen Körper zu verwenden.
Diese Prozedur macht es notwendig, Hautzellen in Stammzellen umzuwandeln, die in Urkeimzellen (PGGCs) umgewandelt werden. Diese PGCs, die die Keimzellenanzahl steigen lässt, werden dazu benützt, um ausgereifte Eier heranzubilden, die mit Samen befruchtet und zum Heranreifen eines Embryos verwendet werden.
Diese Erfolge gab es schon früher. Hayashi und seinem Team gelang es aber erstmals, den Vorgang in der Petrischale zu zeigen.
„Vorarbeiten gab es schon früher – jetzt wurde alles zusammengeführt. Es ist höchst eindrucksvoll, dass so tatsächlich Mäusenachwuchs erzeugt werden konnte“, meinte der Stammzellen-Biologe Dieter Egli am Stammzellenforschungsinstitut in New York gegenüber Nature.
Während Wissenschaftler sagen, es werde noch lange dauern, bis jemand menschliche primäre Oozyten kreiert, möchten Bioethiker bereits jetzt die Frage klären, wie ein solcher Vorgang ethisch zu bewerten ist
„Jetzt ist es an der Zeit, ein größeres Publikum in diese Diskussion einzubinden – lange bevor dieses Vorgehen für Menschen in Betracht gezogen wird“ meinte Azim Surani von der Universität Cambridge gegenüber Nature.
What if we could make eggs and sperm from skin cells?
by Xavier Symons | 22 Oct 2016 |
Same-sex couples are currently unable to have children with genetic material from both parents. Yet research conducted by scientists in Japan appears to suggest that we might one day be able to overcome these limits imposed by nature.
Reproductive biologist Katsuhiko Hayashi and his team of researchers from Kyushu University in Japan have managed to create eggs from the skin cells of mice, and have used the eggs to produce several new mice.
The procedure involves reprogramming the skin cells into to embryonic-like stem cells and then into primordial germ cells (PGCs). These PGCs — cells which give rise to gametes — are used to form mature eggs, which can then be inseminated with sperm and brought to term.
While researchers have previously managed to turn skin cells into PGCs, Hayashi and his team are the first to complete the cycle in vitro — from skin cells to functional eggs in a dish.
“Parts of this work were done before — here they are put together in completeness. It’s impressive that they got pups that way,” Dieter Egli, a stem cell biologist at the New York Stem Cell Foundation Research Institute, told Nature.
While scientists say it will be several years before anyone creates “oocyte-like” human eggs, bioethicists are calling upon the broader scientific community to consider the ethics of the matter.
“This is the right time to involve the wider public in these discussions, long before and in case the procedure becomes feasible in humans,” reproductive biologist Azim Surani from the University of Cambridge told Nature.
Netzfrau Lisa Natter
Schwein-Mensch oder Schaf-Mensch! Die Forschung kennt keine Grenzen! Mensch-Tier-Hybriden für Organtransplantationen, nicht nur in den USA auch in Europa!
Frankenstein 2.0 – Patente auf Menschen-, Tier- und Pflanzen-Gene – Schöne neue Welt!
„Schöne neue Welt“ – Die künstliche Gebärmutter – Maschine statt Mama ist Realität!
Kinder nach Maß – schon lange kein Problem mehr – sogar Patente gibt es
Wenn Menschen Gott spielen – Designer-Babys in Zukunft mit Unterstützung von Google auf Bestellung
Zika virus outbreak – Denguefieber – von biologischer Waffe zu einer weltweiten Pandemie
In Frankensteins Küche wird weiter gekocht – Nestlé nimmt als Zutat menschliche Stammzellen
Pingback: Schweine mit Menschen gekreuzt …………. | "Erfolg und Lebensqualität ist der Schlüssel für mehr Zufriedenheit!"