Egal ob Post, Trinkwasser, Nahrungsmittel, Pharma oder Internetdienstleistungen – diese Branchen gehören nur einigen wenigen Konzernen, die dann irgendwie, und sei es durch den Aufsichtsrat, vernetzt sind. Wie gut man sich am Ende eben doch kennt, zeigt genau die Vernetzung der einzelnen Aufsichtsräte.
Wasser, Nahrungsmittel, Energie, Bankgeschäfte – aber auch die Internetdienstleister oder auch der Tech-Sektor – schaut man sich die größten Konzerne der Welt an, wird klar, mit welchen Geschäften sich das meiste Geld machen lässt.
Wir, die Netzfrauen, haben Ihnen an verschiedenen Beispielen erläutert, wie sehr die großen Konzerne miteinander verflochten sind. Es ist eine Wissenschaft für sich und es würde Jahre dauern, alle Verflechtungen beim Namen zu nennen.
Paul Achleitner – Vorsitzender des Aufsichtsrats, Deutsche Bank AG, Frankfurt/Main
Er ist seit dem 31. Mai 2012 Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank.
Nach Stationen bei der Unternehmensberatung Bain & Company und der Investmentbank Goldman Sachs, dort zuletzt als Geschäftsführer der Deutschland-Niederlassung, wechselte er 2000 in den Vorstand der Allianz AG (seit 2006 Allianz SE). Er verantwortete dort das Ressort Finanzen und Beteiligungen. Mit seiner Berufung zum Aufsichtsratsvorsitzenden der Deutschen Bank zum 31. Mai 2012 schied er aus dem Vorstand der Allianz aus. Neben Konzernmandaten nimmt er Aufsichtsratsmandate bei der Bayer AG, der Daimler AG und der RWE AG wahr und ist Mitglied des Gesellschafterausschusses der Henkel AG & Co. KGaA.
Seine Frau UNIV.-PROF. DR. DR. ANN-KRISTIN ACHLEITNER
- Seit 2014 Kommission Governance Kodex für Familienunternehmen und Wirtschaftsbeirat der Französischen Botschaft in Berlin
- Seit 2013 Aufsichtsrat der Muenchener Rueckversicherungs-Gesellschaft AG
- Seit 2012 Aufsichtsrat der ENGIE SA (vorher: GDF SUEZ SA) und Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex
- Seit 2011 Aufsichtsrat der Linde AG und Aufsichtsrat der METRO AG
Das Ehepaar trägt damit Mitverantwortung für das Geschick von deutschen Konzernen mit einem Börsenwert von derzeit zusammen 210 Milliarden Euro. Die Wirtschaftsprofessorin ist zudem Aufseherin beim französischen Energieversorger GDF Suez und der Schweizer Privatbank Vontobel. Siehe: Siehe dazu: Goldman Sachs – Eine Bank lenkt die Welt – Doch wer lenkt Goldman Sachs? und auch Wie Blackstone die Welt aufkauft – die Deutsche Bank und ihr Casino in Las Vegas!
Von Peter Achleitner geht es nun wieder zurück zur Allianz – und Tchibo
Die Tchibo Holding AG firmiert ab Juli 2007 als maxingvest ag. Der Markenname Tchibo blieb für die Kaffee- und Haushaltswarenläden erhalten. In der Holding haben Angehörige der Gründerfamilie Herz ihre Beteiligungen an Tchibo und dem Körperpflegekonzern Beiersdorf gebündelt.
Beginnen möchten wir im Jahr 2003, denn da fängt es an, interessant zu werden. Der Versicherungskonzern Allianz hatte 40 Prozent an Beiersdorf, die sollten verkauft werden. Interesse zeigte damals der US-Konsumgüterkonzern Procter & Gamble. Das wollte allerdings der Hamburger Senat nicht und so kaufte ein Konsortium unter Beteiligung der Stadt Hamburg für 4,4 Milliarden Euro das Aktienpaket von der Allianz. Allianz-Finanzvorstand Paul Achleitner begründete den Zuschlag an Tchibo damit, dass der Kaffeeröster „schlichtweg das attraktivere Angebot gemacht“ habe.
Der Hamburger Senat hatte bei einem Verkauf an Procter & Gamble eine Zerschlagung von Beiersdorf und den Verlust von Arbeitsplätzen befürchtet. Das Geschäft kostete die Stadt rund 1,1 Milliarden Euro und sollte über einen Kredit finanziert werden.
So kam Tchibo zu Kosmetik (Nivea), Klebemittel (Tesa) und Wundpflege (Hansaplast). Tchibo war nach der Transaktion mit 49,9 Prozent der Anteile stärkster Aktionär des Nivea-Produzenten.
Maxingvest ag hält nun 56% der Beiersdorf AG und 100 % an der Tchibo GmbH.Siehe Wie kam Tchibo zu Kosmetik (Nivea), Klebemittel (Tesa) und Wundpflege (Hansaplast) und was macht Nestlé im Aufsichtsrat? Im Aufsichtsrat von Beiersdorf sitzt Nestlé – Dr. Dr. Christine Martel – Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2012 – Ausgeübter Beruf: Leiterin des Geschäftsbereichs Nescafé Dolce Gusto Nordics, Nestlé Danmark A/S (Dänemark).
Verflechtungen der Allianz und der Commerzbank
- Allianz kauft 2001 Dresdner Bank für 30 Milliarden Euro;
- 2008: Die Commerzbank hatte als erste große private Geschäftsbank die Staatshilfe angenommen: Staatseinlage von 8,2 Milliarden Euro;
- 2008: Allianz verkauft Dresdner Bank an Commerzbank und wird größter Aktionär der neuen Bank (Gesamtpreis 9,8 Milliarden Euro für die Dresdner Bank, einschließlich eines Beitrags für einen Trust zur Risikoabdeckung spezieller ABS-Anlagen der Dresdner von bis zu 975 Millionen Euro – Allianz erwirbt Commerzbank-Fondstochter Cominvest );
- 2011: Die Allianz hilft der Commerzbank teilweise aus der Kapitalnot: (750 Mio. EUR).
Aufsichtsrat Commerzbank: Klaus-Peter Müller
Mitgliedschaft in weiteren Aufsichtsräten (o.ä.) Fresenius SE & Co. KGaA- Fresenius Management SE Parker Hannifin Corporation (USA) bis 2015 Mitglied im Aufsichtsrat der Linde AG
Mehr Informationen: Finanzkrise: Europäische Banker lassen sich ihre Schandtaten mit Millionen versüßen. Zur Allianz AG sind auch noch die Verflechtungen der Hermes-Bürgschaften zu erwähnen. Seit dem 1. August 1996 wurde die Allianz Aktiengesellschaft Hauptaktionär von Hermes – mit rund 90% qualifizierter Mehrheit am Grundkapital. Weitere Aktionäre: R+V Allgemeine Versicherungs-AG mit 5% sowie die Württembergische AG Versicherungs-Beteiligungsgesellschaft mit 2,5%. Sie fragen sich sicher, wer ist und was macht Hermes?
Hermesdeckungen ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Exportkreditversicherungen der Bundesrepublik Deutschland zugunsten deutscher Exporteure und Kreditinstitute. Schlechte Zahlungsmoral von Kunden: Das ist eines der größten Risiken für Unternehmer. Vor allem, wenn sie im Ausland investieren. Der deutsche Staat hilft ihnen deshalb – und kann dazu sogenannte Hermesbürgschaften übernehmen: Exportkredit-Garantien – Finanzschäden des Investors werden dann ausgeglichen. Natürlich mit Steuergeldern. Mehr Informationen: Rüstungsgüter gegen Rohstoffe-besichert durch Steuergelder.
Wie Sie nun lesen konnten, ist die Allianz AG der Hauptaktionär an Hermes. Man kann auch die Kontrolle innehaben, indem man 51 Prozent einer Firma besitzt, die ihrerseits 51 Prozent an einer weiteren Firma besitzt. Manchmal reichen aber auch schon zehn Prozent Aktienbesitz aus, um einen Konzern unter seiner Kontrolle zu haben. Dann nämlich, wenn alle anderen noch weniger besitzen. Bei Hermes sind es also verschiedene Versicherungen, die u. a. mit unseren Steuergeldern arbeiten.
Auch sind viele Vorzeigekonzerne mehrheitlich in ausländischer Hand. Vor allem US-Investoren beteiligen sich immer stärker an Flaggschiffen wie Bayer, Linde oder Adidas. Selbst ehemalige Staatsbetriebe wie die Post sind nicht mehr „deutsch“.
Siehe auch: Wie Blackstone die Welt aufkauft – die Deutsche Bank und ihr Casino in Las Vegas!
Bis zu Beginn der 1990er Jahre befand sich das bundesdeutsche Post- und Fernmeldewesen vollständig in staatlicher Hand.
Bayer: 80 % sind im Besitz ausländischer Investoren.
Linde: 87 % sind im Besitz ausländischer Investoren.
Post: 53 % sind im Besitz ausländischer Investoren.
Börse: 82 % sind im Besitz ausländischer Investoren.
Allianz: 72 % sind im Besitz ausländischer Investoren.
Adidas: 80 % sind im Besitz ausländischer Investoren….
Stand 2009
Die Deutsche Post, ein Konzern, den jeder kennen sollte. Wie dieser mit anderen Konzernen verzweigt ist, zeigt der Aufsichtsrat. Übrigens muss jede Aktiengesellschaft ihren Aufsichtsrat öffentlich präsentieren:
Mitglieder des Aufsichtsrats der Deutschen Post AG (Stand: Mai 2016)
Mitglieder des Aufsichtsrats (Stand: Mai 2016)
- Aktionärsvertreter
- Arbeitnehmervertreter
Prof. Dr. Wulf von Schimmelmann (Vorsitz) Ehemaliger Vorsitzender des Vorstands der Deutsche Postbank AG | Lebenslauf |
Werner Gatzer Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen |
Lebenslauf |
Prof. Dr. Henning Kagermann Ehemaliger Vorstandssprecher der SAP AG |
Lebenslauf |
Thomas Kunz
Unabhängiger Unternehmer, ehemaliges Mitglied der Konzernleitung der Danone S.A., Frankreich |
Lebenslauf |
Simone Menne
Mitglied des Vorstands, Deutsche Lufthansa AG |
Lebenslauf |
Roland Oetker Geschäftsführender Gesellschafter ROI Verwaltungsgesellschaft mbH |
Lebenslauf |
Dr. Ulrich Schröder
Vorsitzender des Vorstands der KfW Bankengruppe |
Lebenslauf |
Dr. Stefan Schulte
Vorsitzender des Vorstands der Fraport AG |
Lebenslauf |
Elmar Toime Geschäftsführer E Toime Consulting Ltd. |
Lebenslauf |
Prof. Dr.-Ing. Katja Windt
Professorin für Global Production Logistics |
Lebenslauf |
Damals war es Thomas Gottschalk und seinem Bruder Christoph vorbehalten, der „Aktie Gelb“ zuvor das Image der „Volksaktie“ zu verleihen. Schon im Sommer 1998 verkündete der damalige Post-Chef Klaus Zumwinkel: „Die Sanierung der Deutschen Post ist geschafft.“ Die Konzernspitze ließ sich die positive wirtschaftliche Bilanz der vergangenen Jahre geradezu vergolden: Der sechsköpfige Vorstand der Deutschen Post AG konnte sich 2012 über Bezüge von 1,5 bis 3,5 Mio. Euro freuen.
Doch während Gewinne und Vorstandsbezüge stiegen, brachte die Privatisierung nicht nur den Beschäftigten, sondern auch den Steuerzahlern und Kunden vor allem eines: Spürbare Verschlechterungen – wie auch der Dauerstreik bei der Post zeigt. Auf dieses Thema werden wir noch in einem weiteren Bericht eingehen.
Fakt ist: Der Abbau von Arbeitsplätzen ging mit der massiven Ausdünnung der flächendeckenden Postversorgung und des Filialnetzes der Deutschen Post AG einher. Zum 1. Juli 1989 gliederte die schwarz-gelbe Regierung mit dem Poststrukturgesetz („Postreform I“) die Organisationseinheiten der Post neu; 1994 folgte die „Postreform II“, aus der die Deutsche Post AG, die Deutsche Telekom AG und die Postbank AG hervorgingen. Kurze Zeit später folgte der Gang an die Börse.
Aktionärsstruktur der Deutschen Post AG
Das Grundkapital der Deutsche Post AG besteht aus 1 211 185 094 auf den Namen lautende Stückaktien (Namensaktien mit einem rechnerischen Nennwert von 1 €). Alle Aktionäre werden in einem elektronischen Aktienregister geführt. Die Entwicklung des Grundkapitals seit dem Börsengang am 20. November 2000 stellen wir im Menüpunkt Grundkapital dar.
Rund 254 Millionen Aktien hält die KfW Bankengruppe. Dies entspricht einem Anteil von 21,0 % am Grundkapital. Der Streubesitz (Free Float) beträgt 79,0 %, wovon 13,4 % auf Privataktionäre entfallen.
Zu Klaus Zumwinkel –
Eine angekaufte Steuer-CD entlarvte, dass er mithilfe von Stiftungen in Liechtenstein Steuern hinterzogen hatte. Er musste 3,9 Millionen Euro an Steuern nachzahlen. Dazu erhielt er eine Geldstrafe von einer Million Euro. Außerdem erhielt er zwei Jahre Haft auf Bewährung.
Seit 2006 betreibt der Konzern in Troisdorf bei Bonn das Forschungs- und Entwicklungszentrum „DHL Innovation Center“, das Geschäftskunden zur Information über Technologien wie RFID, Geodaten- und GPS-Anwendungen zur Verfügung steht.
Durch die Übernahme des britischen Logistikunternehmens Exel im Dezember 2005 ist die Deutsche Post AG Weltmarktführer in den Bereichen Luft-, See- (beide DHL Global Forwarding) und Kontraktlogistik (DHL Supply Chain) mit einem Jahresumsatz von 55 Milliarden Euro geworden. Zudem wurden die Aktivitäten im Bereich der europäischen Landverkehre im Geschäftsgebiet DHL Freight gebündelt. Die Deutsche Post ist gemessen an ihren 500 000 Mitarbeitern das siebtgrößte Unternehmen weltweit und das größte deutsche Unternehmen. Quelle: Wikipedia und Webseite Deutsche Post AG.
Deutsche Bank und die Deutsche Postbank
2008 hatte die Deutsche Bank die Mehrheit an der Postbank übernommen – und weil die Deutsche Bank Probleme hatte, die strengeren Vorgaben der Regulierer zu erfüllen und weil das Geldhaus bei der Rendite weit hinter den eigenen Ansprüchen zurückblieb, leitete Aufsichtsratschef Paul Achleitner Ende des vergangenen Jahres einen Strategiewechsel ein. Sieben Jahre nach dem Einstieg wollen sich Jain und Fitschen von der Privatkundentochter Postbank trennen. Bis Ende 2016 soll die Postbank dann wieder an die Börse gebracht werden mit dem Ziel, den Deutsche-Bank-Anteil mindestens unter 50 Prozent zu senken. Perspektivisch strebt das Management einen kompletten Ausstieg aus der Postbank an.
Mittlerweile sind Jain und Fitschen zurückgetreten. Siehe Finanzsumpf – Skandale am laufenden Band! Chefs der Deutschen Bank treten zurück – ausgerechnet ein Ex-UBS-Banker!
Aufsichtsrat Deutsche Post AG – Verflechtungen
Prof. Dr. Wulf von Schimmelmann ist der Aufsichtsratvorsitzende der Deutschen Post AG. Er war Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Post AG von 1999 bis 2007
Danach wechselte er in den Aufsichtsrat der Deutschen Post AG und seit 2009 hat er dort den Vorsitz. Er ist außerdem auch im Aufsichtsrat der Allianz und von Maxingvest. Die Allianz haben wir Ihnen oben bereits beschrieben. Maxingvest ist ehemals Tchibo Holding AG.
Maxingvest AG
Umsatz 2013: 9603 Millionen Euro, davon im Inland: 3887 Millionen. Ausland: 5716 Millionen Euro. Die Maxingvest AG, vormals Tchibo Holding AG, mit Sitz in Hamburg kontrolliert 100 Prozent der Geschäftsanteile der Tchibo GmbH und 50% Beiersdorf AG (Nivea). Der Name ist ein Hinweis auf das Gründerehepaar Max und Ingeburg Herz.
Die Familie Herz ist 11,5 Milliarden Euro schwer. Die Familie Herz ist die reichste Familie in Hamburg.
Dazu unser Beitrag:
Prof. Dr. Henning Kagermann,
ehemaliger Vorstandssprecher der SAP AG
Auch hier gibt es wieder Verbindungen. Die SAP SE mit Sitz im baden-württembergischen Walldorf ist der nach Umsatz größte europäische (und außeramerikanische) Softwarehersteller sowie der weltweit viertgrößte. Tätigkeitsschwerpunkt ist die Entwicklung von Software zur Abwicklung sämtlicher Geschäftsprozesse eines Unternehmens wie Buchführung, Controlling, Vertrieb, Einkauf, Produktion, Lagerhaltung und Personalwesen. Hier gibt es wieder Verbindungen zum BND, welchen SAP mit der Technik ausstattet und wieder zu Peter Thiel, dem Erfinder von PayPal. – Also die BIG-Tech-Konzerne – siehe Prism: SAP UND PALANTIR UNTERSTÜTZEN SICHERHEITSBEHÖRDEN
Thomas Kunz war bis Ende März 2015 langjähriger Präsident von Danone Waters.
Thema Wasser: Wasser ist zu einem Handelsgut verkommen, mit welchem sich viel Geld verdienen lässt. Das intensive Marketing globaler Getränke- und Lebensmittelkonzerne beschränkt sich durch eine immer stärkere Marktkonzentration auf inzwischen vier multinationale Konzerne: Nestlé, Danone, Coca-Cola und Pepsi.
Danone ist ebenso Marktführer, wenn es um Nahrungsmittel für Menschen mit Allergien oder Sondennahrung geht. Die Sparte Medical Nutrition könnte aber bald den Besitzer wechseln, z. B. zu Nestlé. Dem können Sie entnehmen: Es wird hin und her verkauft, sodass kein Verbraucher mehr durchsteigt. Denn Nestlé hat ja auch die Babysparte von Pfizer gekauft. Pfizer ist mit Viagra bekannt geworden und geht aus Monsanto hervor. Zu den Großaktionären von Monsanto gehört die Bill & Melinda Gates Foundation, die wiederum eine Zusammenarbeit mit Novartis und mit Sanofi Pasteur startete. (Mehr Informationen: Impfstoff-Versorgung: Bill & Melinda-Gates-Stiftung und Pharmagigant Novartis zusammen mit Brasilien).
Nun haben Sie einen kleinen Einblick bezüglich der wirtschaftlichen Zusammenhänge der Deutschen Post, der Bankenwelt, der Internetdienstleister und der Trinkwasser- und Nahrungsmittelindustrie bekommen.
Erwähnen sollten wir auch noch, dass bei der Deutschen Post Herr Roland Oetker sitzt. Er ist der Neffe von Rudolf August Oetker, des Oberhaupt sdes Bielefelder Backmittel-Imperiums. (Mehr Informationen:http://www.oetker.de/index.html)
Roland Oetker arbeitete einst bei der Deutschen Bank und verwaltet unter anderem seine Anteile an wichtigen großen Unternehmen und Instituten, etwa an der Falke-Bank oder an den Klöckner-Werken. Laut Welt ist er beteiligt an Kourion Therapeutics, zu deren Spezialgebiet adulte Stammzellen aus Nabelschnüren gehören, sowie an der Cardion AG, die zu den Biotechnologie-Pionieren zählt.
Dr. Oetker ist schon längst kein Konzern mehr, der seinen Gewinn nur mit Pudding oder Backen verdient.
Was brauchen wir außerdem zum Backen? Genau: Mehl! Nehmen wir hier Müllers Mühle. Der gehört zur VK Mühlen AG. Schauen wir uns dort den Aufsichtsrat an, treffen wir auf Klaus Josef Lutz (Vorsitzender). Er ist übrigens außerdem auch Vorsitzender des Vorstands der BayWa Aktiengesellschaft, München, und hat auch noch weitere Mandate in inländischen und ausländischen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
- Eramon AG, Gesthofen (bis 16. 10. 2013);
- Euro Pool System International B.V., Rijswijk, Niederlande, Vorsitzender (seit 5. 9. 2013);
- MAN Nutzfahrzeuge AG, München.
Im Vorstand sitzt Gunnar Steffek. Sein beruflicher Werdegang: Tchibo Coffee Service (CEO) – Reemtsma GmbH & Co KG (Verkaufsleiter / Leiter Trade – Marketing) – Mars GmbH (Key Account Manager).
Die heutige GoodMills Group (frühere LLI Euromills) wurde im Jahre 2004 Mehrheitsaktionär der VK Mühlen AG. GoodMills Group GmbH (ehemals LLI Euromills GmbH), Wien (Österreich): 97,3 %. Die GoodMills Group ist mit 29 Mühlenstandorten in sieben Ländern (vor allem in Zentral- und Osteuropa) sowie einer Vermahlungsmenge von über drei Millionen Tonnen die größte Mühlengruppe in Europa. Quelle Wikipedia. GoodMills gehört zu 100 Prozent der auch im Kaffeeautomaten-Geschäft tätigen Raiffeisen-Firma Leipnik Lundenburger Invest (LLI), deren Chef der Ex-ÖVP-Obmann Josef Pröll ist.
Wir hoffen, Sie nun nicht zu sehr verwirrt zu haben, nur eines dürfte klar sein: Egal, ob Post, Trinkwasser, Nahrungsmittel, Pharma oder Mehl und hier auch Hülsenfrüchte: Sie gehören nur einigen wenigen Konzernen, die dann irgendwie und sei es durch die Aufsichtsräte vernetzt sind.
Wir leben in einer Welt, die von Konzernen und Giganten im Finanzsektor dominiert wird. Es gibt verschiedene Listen, eine davon nennt sich Fortune Global 500 – Größte Unternehmen nach Umsatz oder „Global 2000“, in der die größten Privatunternehmen genannt werden – mit Umsätzen, Gewinnen und dem Wert des Anlagevermögens. Auch bei den gelisteten Konzernen ist es kaum möglich, die wahren Besitzer zu eruieren.
Ein Beispiel noch aus dem Investorenkreis: Capital Group Companies Inc – ist eine US-amerikanische Investmentgesellschaft, die sich im Auftrag vieler Kunden an großen Unternehmen beteiligt. Capital Group Companies hat ihren Sitz in Los Angeles (Kalifornien).
Mit 10,018 Prozent stellt das Investment an der Bayer AG eines der anteilsmäßig größten Beteiligungen der Capital Group Companies dar. Die US-Investmentgesellschaft hält außerdem Anteile an Continental, Volkswagen, Siemens, SAP, Infineon, Deutsche Bank und Fraport und in den USA ist dieser Finanzkonzern auch an Goldman Sachs beteiligt. Sie soll etwa 1 Billion$ verwalten!
Der größte Nahrungsmittelhersteller Nestlé
Der börsennotierte Schweizer Konzern Nestlé ist der größte Lebensmittelhersteller der Welt und stellt sowohl Buitoni-Pasta und Maggi-Würze als auch KitKat, Caro-Kaffee und Herta-Wurst her. Über Nestlé schrieben wir bereits viel. Dazu auch Alles Nestlé… oder was? – Nestlé ist weltweit größte Molkerei und Von Muttermilch bis zur Brustvergrößerung und Fältchen adé – alles mit Nestlé
Die Krankheit ist ein einträgliches Geschäft, davon will auch Nestlé profitieren und baut sein Gesundheitsportfolio in den letzten Jahren stetig aus. Sogar der neue Chef von Nestlé kommt aus der Gesundheitsbranche. Nach 13 Jahren bei Fresenius wechselt Ulf Schneider jetzt zu Nestlé. Nestlé übernimmt in noch nie dagewesener Geschwindigkeit Unternehmen im Gesundheitsbereich oder geht Kooperationen ein, auch in der Forschung und Entwicklung. Erst kürzlich ging Nestlé Partnerschaften mit US-basierten Seres Therapeutics und chinesische Firma Medidata ein. Und auch für die europäische und US-amerikanische Entwicklungsprogramme hat sich Nestlé in Position gebracht. Siehe: Krankheit des Menschen ist ein einträgliches Geschäft – Fusionswelle Big Pharma – Nestlé will größte Pharma werden und spezialisiert sich auf Krankheiten – hervorgerufen durch Ernährung!
Das schweizerische Gesetz erlaubt einem Unternehmen, die Identität der AktionärInnen geheim zu halten. NESTLÉ ist in dieser Angelegenheit um äußerste Diskretion bemüht. Die einzige bedeutende Aktionärin, deren Identität bekannt ist, ist Liliane de Bettencourt, Tochter des L´Oréal-Gründers.
Morgens einen Kaffee von Nescafé, dazu ein Brot mit Wurst von Herta. Das Baby bekommt Beba, der Hund Futter von Beneful. Mittags gibt es Nudeln von Buitoni mit einer Tomatensoße von Maggi, zwischendurch eine After-Eight-Schokolade oder ein Mövenpick-Eis und einen Schluck aus der Wasserflasche mit dem Namen Pure Life. Wie kaum ein anderer Konzern ist der Lebensmittelmulti Nestlé in unserem Leben präsent. Unter mehr als 2000 Marken verkaufen die Schweizer Süßigkeiten, Babynahrung, Kaffee, Cornflakes, Fertiggerichte, Tierfutter und vieles mehr. Nestlé hat 461 Fabriken in 83 Ländern.
Und Nestlé interessiert sich schon lange nicht mehr nur für Kaffee, Babygläschen, Eiscreme und Katzenfutter. Seit 30 Jahren betreibt Nestlé mit L’Oréal in Lausanne das Unternehmen Galderma. Nestlé engagiert sich sogar im Brustvergrößerungsgeschäft und will aktuell den Bereich der medizinischen Hautpflege ausbauen. Fältchen ade mit Nestlé. Nestlé hat auch Kooperationen mit US-Konzernen, u. a. arbeiten sie mit menschlichen Stammzellen. (Mehr Informationen: In Frankensteins Küche wird weiter gekocht – Nestlé nimmt als Zutat menschliche Stammzellen)
Fast alle Konzerne haben eines gemeinsam: Sollten Sie eine Unverträglichkeit verspüren, können Sie nun gleich die dafür produzierten Medikamente bekommen: Mit Doppelt- und Dreifach-Effekt.
Multinationale Unternehmen können einen starken Einfluss auf die lokale Wirtschaft und selbst die Weltwirtschaft haben. Und eines müssen Sie bedenken: Irgendwie sind diese Konzerne alle miteinander verflochten und nicht nur die Konzerne miteinander, schon längst sind auch die Politiker ein Teil von ihnen.
Und doch: Wir sind die 99 % und die anderen 1 % haben Sie heute kennengelernt.
Mehr zu dem Thema : Konzerne und ihre Verflechtungen – was Sie wissen sollten
Netzfrau Doro Schreier
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