Es klingt wie der Albtraum einer jeden Frau: Weil sie Opfer einer Gruppenvergewaltigung in Dubai wurde und diese bei der Polizei anzeigte, droht einer Touristin nun eine Anklage wegen „außerehelichem Sex“. Der Strafrahmen reicht von Haft über Auspeitschen bis zum Tod durch Steinigung im schlimmsten Fall. Es wäre nicht zum ersten Mal, dass eine vergewaltigte Frau im Emirat kriminalisiert wird. Schon 2014 berichteten wir über eine Wienerin, sie sollte ihren Peiniger sogar heiraten, um einer mehrmonatigen Gefängnisstrafe zu entgehen.
Die junge Wienerin suchte damals Zuflucht bei der Polizei. Doch anstatt, dass ihr geholfen wurde, drohte ihr wegen “außerehelichen Geschlechtsverkehrs” ein Jahr Gefängnis — es sei denn, sie heiratete ihren Vergewaltiger. Die zu der Zeit 29-jährigen Wienerin, die in Dubai vergewaltigt wurde, landete danach für drei Tage in Haft. In rasendem Tempo verbreitete sich in sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter eine Petition, in der die Freilassung der Frau gefordert wurde. Mehr als 250 000 Menschen hatten sich an der Petition beteiligt. Die österreichische Regierung hatte sogar ein Krisenteam nach Dubai gesendet. Kurz zuvor erlitt eine Norwegerin in Dubai ein ähnliches Schicksal. Sie kam frei, nachdem sich der norwegische Außenminister persönlich für ihre Freilassung eingesetzt hatte. Auch die Österreicherin kam frei und in der Petition wurde darauf hin ein Ende der frauenfeindlichen Gesetze in Dubai gefordert.
Doch jetzt trifft es wieder eine Touristin nach einer Vergewaltigung, diesmal aus Großbritannien. Die junge Frau soll von zwei Landsleuten im Alter von 22 und 24 Jahren im Hotel vergewaltigt worden sein. Als sie zur Polizei ging. um dort von der angeblichen Vergewaltigung berichtete, wurde die Software-Beraterin verhaftet und eingesperrt. Ihr Pass wurde einbehalten.
Ihr droht nun eine Anklage wegen „außerehelichem Sex“. Der Strafrahmen reicht von Haft über Auspeitschen bis zum Tod durch Steinigung im schlimmsten Fall. Ihr Anwalt hat die Anwaltsgebühren auf etwa 29 000 Euro geschätzt. Ihre Mutter Sue versucht, das Geld durch das Portal gofundme.com zusammen zu bekommen. Nach heutigem Stand sind Spenden in Höhe von £26,726 eingegangen.
Das britische Außenministerium hat den Fall mittlerweile bestätigt und seine Unterstützung zugesichert.
Die beiden britischen Männer, die angeblich Zara-Jayne Moisey in einem Hotel in Dubai im letzten Monat vergewaltigt haben sollen, wurden gegen Kaution freigelassen, während die Polizei in Dubai die Ermittlungen fortsetzt.
Inzwischen ist Zara zwar wieder auf freiem Fuß, aber ihr Reisepass sei konfisziert worden, berichtet die britische Organisation „Detained in Dubai“. Diese Organisation setzt sich für Justizopfer in Dubai ein
Ein Hinweis in eigener Sache:
Als mein Mann und ich in den Vereinigten Arabischen Emiraten wegen Recherche waren, wollten wir uns auf der Polizeistation in Dubai Erkundigungen einholen. Nachdem wir unser Anliegen einem Polizisten vortrugen, kam auch gleich der Polizeichef. Er begrüßte meinen Mann wie einen alten Schulfreund, die sich lange nicht gesehen haben. Mich würdigte er keines Blickes. Auch als ich ihm die Hand zur Begrüßung reichte, tat er so, als würde er es nicht sehen. Bedeutet: Sollten Sie als Frau auf Hilfe angewiesen sein, suchen Sie sich einen männlichen Begleiter, der für Sie spricht. Dubai ist zwar ein beliebtes Urlaubsziel und die Hotels sind auch den westlichen Standards angepasst, doch es herrschen immer noch die Gesetze zum Teil der Scharia.
Dubai hat zwar in den letzten Jahren immer mehr die Richtung der westlichen Staaten eingeschlagen, aber in seinen Grundzügen ist es ein islamisch geführtes Land.
Immer wieder geraten Vergewaltigungen wie die Fälle der Österreicherin oder der Norwegerin und jetzt aktuell der Britin in den Fokus der Öffentlichkeit. Außerehelicher Geschlechtsverkehr ist in den VAE verboten. Leider zählen auch Vergewaltigungen zu außerehelichem Geschlechtsverkehr. Sollte Ihnen etwas derartiges passieren, wenden Sie sich an Ihre Botschaft.
Sollten Sie im Rahmen eines Urlaubes in den Vereinigten Arabischen Emiraten einen Abstecher in das Emirat Sharjah machen wollen, so bedenken Sie besonders als Frau, die Regeln zu beachten. Halten Sie sich nicht an die vorgeschriebene Kleiderordnung, darf die dortige Polizei Sie festnehmen.
Hinweis zu Sharjah für Besucher laut Anordnung:
„Die soziale Struktur und die Integrität der Familie muss bewahrt werden. Wir wollen einen hohen Standard moralischen Verhaltens aufrecht erhalten.
Unsere Gesellschaft muss fähig sein, moralischen Anstand zu bewahren, ob im privaten oder öffentlichen Bereich. Das Zusammenleben von verschiedenen Ethnien und Kulturen kann nur durch die Einhaltung von Sitten und Bräuchen des Islam funktionieren. Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass wir unsere Bevölkerung vor Unzüchtigkeiten auch von Gästen bewahren und schützen.Zum Beispiel: Es ist alleinstehenden, nicht verheirateten Männern und Frauen nicht erlaubt, an öffentlichen Plätzen allein zu sein.“
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Die Moralvorstellungen in Dubai sind sehr strikt. Außerehelicher Geschlechtsverkehr ist verboten und wird mit harten Strafen geahndet. Geringer können die Strafe dann ausfallen, wenn das Opfer den mutmaßlichen Täter heiratet, dann sollte dieser nicht wegen Vergewaltigung verurteilt werden.
In der Türkei sorgt ein Gesetzesentwurf der Regierung vielerorts für Empörung, denn er sieht genau dieses Gesetz vor: sexueller Missbrauch bleibt straffrei, wenn der Vergewaltiger das Opfer danach heiratet. Siehe Türkei – ZYNISCHES RECHT …nicht strafbar, wenn der Vergewaltiger das Opfer heiratet!
A British woman has been charged with having extra-marital sex in Dubai after reporting she was raped, according to a UK-based legal advice group.
The Detained in Dubai group said the woman was arrested after she claimed she was raped by two British men.
It said she has been released on bail but her passport has been confiscated.
The Foreign Office said: „We are supporting a British woman in relation to this case and will remain in contact with her family.“
The woman, who is in her 20s, was reportedly attacked by two men from Birmingham while she was on holiday.
According to Detained in Dubai, the alleged attackers have had no charges filed against them.
However, according to newspaper reports, the two men have also had their passports confiscated.
It is understood that the Foreign Office is supporting the two men and is in contact with their families.
Detained in Dubai said the woman may face trial for the charges – for which possible punishments include imprisonment, deportation, flogging and even stoning to death.
Radha Stirling, founder and director of Detained in Dubai, said the UAE had a long history of penalising rape victims.
„We have been involved with several cases in the past where this has happened, and we work with the lawyers and families and have campaigned to change attitudes in the police and judiciary.
„Recent cases… show that it is still not safe for victims to report these crimes to the police without the risk of suffering a double punishment“.
Netzfrau Doro Schreier
Türkei – ZYNISCHES RECHT …nicht strafbar, wenn der Vergewaltiger das Opfer heiratet!
Grausam – Ehrenmorde und Säureattacken in Pakistan
Wir sind empört! Indien: Gruppenvergewaltigung als Strafe verhängt
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