Viele verwenden sie: Tampons, Vorlagen bzw. Slipeinlagen. Diese sind immer noch mit einer Menge Stoffen belastet, die der Gesundheit nicht zuträglich sind. Wie kommt Glyphosat in Frauenhygieneprodukte? Gibt es Alternativen zu Tampons & Co? Wissen Sie, welche Inhaltsstoffe in ihren Hygieneartikeln, Binden und Tampons enthalten sind? Wie würden Sie reagieren, wenn es sich nicht um Naturfasern, sondern um nicht natürliche Baumwollprodukte handelt und dazu noch mit krebsverursachenden Glyphosat-Herbiziden behandelte? War Ihnen bekannt, dass 85 Prozent aller Baumwolle, die weltweit angepflanzt wird, genmanipuliert ist?
Wenn diese Produkte aus genmanipulierter Baumwolle hergestellt werden – das trifft auf den Großteil kommerziell angebauter Baumwolle zu – enthalten sie fast immer Glyphosat, das von der Vaginalschleimhaut aufgenommen wird und in die Blutbahn gelangt.
Gibt es Alternativen zu Tampons & Co, wurden wir oft gefragt, nach dem wir diesen Beitrag – 85% aller Tampons sind mit Glyphosat von Monsanto verseucht – 85% of Tampons Contain Monsanto’s ‘Cancer Causing’ Glyphosate– veröffentlicht hatten. Doch, es gibt sie! Mit diesem Thema hat sich PULS, das junge Programm des Bayerischen Rundfunks, auseinander gesetzt und uns seinen Beitrag zur Verfügung gestellt. Doch vorweg hier noch wichtige Informationen, die Sie wissen sollten:
85% aller Tampons sind mit Glyphosat von Monsanto verseucht. Das ergab eine Vorstudie von Forschern der Universität von La Plata in Argentinien, die weltweit für Entsetzen sorgte. Im Juli 2016 folgte dann der Rückruf, nachdem Glyphosat auch in Bio-Slipeinlagen gefunden wurde. Mehr als 3000 Schachteln Slipeinlagen aus Baumwolle wurden aus Ladenregalen in Kanada und Frankreich entfernt, nachdem man Rückstände von Glyphosat in ihnen gefunden hatte, dem krebserregenden Bestandteil von Monsantos Pestizid Roundup,
Bereits im August 2015 setzten wir Netzfrauen uns mit dem Thema Menstruation auseinander. Es scheint nach wie vor ein Tabuthema zu sein. Gefährliche Inhaltsstoffe in Tampons, Binden und Slipeinlagen enthalten unter anderen:
- Rückstände von Chemikalien wie Dioxin und Furan, die aus dem Bleichprozess mit Chlor stammen können und als krebserregend gelten. > Tabuthema? Die Menstruation – jede Frau kennt sie – jede Frau hat(te) sie
- Unbekannte Duftstoffchemikalien, die Störungen im Hormonsystem oder allergische Hautausschläge auslösen können
- Kleber-Chemikalien wie z. B. Methyldibromoglutaronitril, einem Konservierungsstoff, vor dessen Einsatz in Kosmetika Greenpeace bereits 2008 warnte und der Entzündungen sowie Allergien der Haut auslösen kann.
- Wenn man jedoch weiß, dass krebserregende Inhaltsstoffe wie Formaldehyd und chemische Weichmacher verwendet werden, die sogar zur Unfruchtbarkeit führen können, sollte man sich überlegen, vielleicht doch die Finger von Marken wie Always, Alldays, o. b., Tampax & Co. zu lassen, da pro Frau im Schnitt fast 17 000 Binden bzw. Tampons konsumiert werden.
- Mehr Informationen zu dem Thema: Tabuthema? Die Menstruation – jede Frau kennt sie – jede Frau hat(te) sie
Alternativen zu Tampons & Co – Besser bluten
Die meisten Frauen benutzen während ihrer Periode Tampons und Binden. Aber die sind oft unbequem, nicht die gesündeste Variante und sie bedeuten: Müll, Müll, Müll. Dabei gibt’s echte Alternativen. Nämlich die hier.
Tabuthema Menstruation: 4 Dinge, über die wir nicht sprechen (aber sprechen sollten)
Egal ob aus Umwelt- oder aus Gesundheitsbewusstsein: Es gibt viele Gründe, die gegen Tampons sprechen. Dabei sind die, neben Wegwerfbinden, die Mainstreamer unter den Hygieneprodukten für die Tage. Jede Frau verbraucht in ihrem Leben etwa 17 000 Tampons, aber muss das sein? Nein. Denn es gibt Alternativen – die auch etwas taugen.
Nummer Eins: Die Menstruationstasse
Die Menstruationstasse ist ein kleiner Becher aus weichem, medizinischem Silikon, der das Blut in der Scheide auffängt. Fühlt sich sauberer an als ein Tampon und es hängt auch kein Faden in der Unterhose rum. 12 Stunden kann man das Ding tragen. Also viel länger als einen Tampon. Und nein, sie läuft nicht über.
„Ich konnte sie die ganze Nacht drin lassen, ich musste mir keine Sorgen machen, dass da irgendetwas durchkommt. Sonst denke ich alle drei Stunden daran.“ Aileen, hat die Menstruationstasse getestet
Die Blutmenge, die wir über die Tage verlieren, wird total überschätzt. Das Herausnehmen braucht aber Übung und man macht sich dabei auch mal die Finger schmutzig. Am Anfang ein gewöhnungsbedürftiger Anblick, sagt Aileen, und ja: Üben muss man, aber es funktioniert. Das Blut aus der Menstruationstasse kippt man einfach in die Toilette.´
Dann den Becher auswaschen und wieder einsetzen. Das ist zuhause natürlich deutlich angenehmer als in einer öffentlichen Toilette neben einer wildfremden Person. Kann man mit ein bisschen Planung aber locker umgehen – oder man schüttet fix etwas Wasser darüber.
„Ich werde definitiv darauf umsteigen. Ich habe mich noch nie während meiner Tage so sauber gefühlt.“
Aileen nach dem Test der Menstruationstasse
Für etwa 20 Euro kann man die Tasse in Drogerien, Apotheken oder im Internet kaufen und bei guter Pflege bis zu 10 Jahre benutzen.
Nummer Zwei: Der saugstarke Slip
Eine Unterhose, die wie eine Binde funktioniert, bequem ist und gut aussieht. Klingt erst mal wie eine hübschere Windel für Erwachsene. Der Vorteil: Man weiß, dass hier nichts daneben läuft. Der Nachteil: Es sieht nicht nur aus wie eine Windel.
„Du fühlst dich sehr eingepackt. Im Zweifel ist es, als würde man eine Binde tragen – man merkt, da läuft etwas und hofft, dass alles gut geht.“
Toni hat den Slip getestet
Eine antimikrobielle Schicht soll gegen Bakterien und Geruch helfen, die scheint zu funktionieren. Von außen hui, mit Spitze und in netten Designs, von innen irgendwann pfui. Dann kalt auswaschen und in die Wäsche damit. Toni würde den Slip nicht noch einmal benutzen:
„Wäre nicht meine Variante. Das mag für Frauen, die sich ganz arg verpacken müssen, ein toller Zusatz sein, aber für mich ist es nichts. Ich bräuchte nicht noch zusätzlich etwas, was zur Not auffängt, dazu sind meine Tage nicht stark genug.“ Toni hat den Slip getestet
Unter dem Namen Thinx findet man im Netz eine kleine Kollektion. Eine Unterhose kostet rund 30 Euro.
Nummer Drei: Die waschbare Baumwollbinde
Sehen aus wie normale Binden oder wie buntere Versionen davon – und funktionieren auch fast genauso. Die Baumwollbinden werden auch in die Unterwäsche gelegt, danach werden die Flügel von außen mit einem Druckknopf zusammengeknüpft.
„Die Baumwollbinde ist definitiv angenehmer als Einwegbinden aus Watte und Plastik. Sie sitzt besser im Schritt und mit dem Druckknopf fühle ich mich sicherer als mit den herkömmlichen Klebestreifen.“
Juliane, hat die Baumwollbinde getestet
Im Gegensatz zu den beschichteten Wegwerfbinden aus Kunststoff lässt Baumwolle mehr Luft an die empfindliche Körperregion und ist freundlicher zur Haut. Schmutzige Binden lassen sich bei bis zu 60 Grad waschen, dadurch werden Bakterien und Keime getötet. Auf Weichspüler sollte man verzichten.
Je nach Hersteller gibt es die Binden schon für sechs Euro das Stück, manche bunten Exemplare kosten um die zwanzig.
Nummer Vier: Das Schwämmchen
Nennt sich auch „Soft-Tampon“ und funktioniert ähnlich wie ein normaler Tampon. Das Schwämmchen saugt Menstruationsblut noch im Körper auf. Der typische Faden zum Herausziehen fehlt, herausgenommen wird es mit den Fingern. Dafür können die Schwämmchen deshalb auch unauffällig in der Sauna und beim Schwimmen benutzt werden.
Bis zu acht Stunden lang kann man das Schwämmchen tragen, danach sollte es gewechselt werden. Ähnlich wie bei der Menstruationstasse geht das leichter daheim als unterwegs.
„Dadurch dass dieser Schwamm mal größere, mal kleinere Löcher hat, hängt sich da Schleimhaut so blöd fest, dass man sie nicht runterkriegt beim Waschen. Und jedes Mal auskochen nach dem Wechseln ist sehr unpraktisch – für unterwegs nicht zu empfehlen leider.“
Toni, hat das Schwämmchen getestet
Im Gegensatz zu den anderen Menstruationsalternativen haben Soft-Tampons einen deutlichen Vorteil: Man kann sie auch beim Sex tragen. Ihren Freund hat Toni während des Tests von den Schwämmchen überzeugt:
„Das tut nicht weh und ist nicht unangenehm. Wir haben davon überhaupt nichts gemerkt. Es wird halt nach hinten geschoben, aber das macht nichts.“
Toni
Die Schwämmchen werden ohne chemische Zusätze produziert und sollen die Haut deshalb weniger reizen als gebleichte Tampons und Binden.
„Ich würde sagen, der Komfort-Vorteil überwiegt. Ich bin jemand, der nur ganz kleine Tampons braucht, für mich ist das auf jeden Fall eine Alternative. Ich weiß aber nicht, ob ich es Frauen empfehlen würde, die sehr viel Blut verlieren.“
Toni
Die Schwämmchen gibt es in Drogerien und Apotheken, zehn Stück kosten etwa acht Euro.
Vielen Dank an Juliane Neubauer, Patricia Schlosser & Christina Metallinos vom PULS , dass ihr uns den Beitrag zur Verfügung gestellt habt.
Netzfrauen
Das könnte Sie auch interessieren:
Tabuthema? Die Menstruation – jede Frau kennt sie – jede Frau hat(te) sie
Antibabypille von Bayer – Todkrank durch die Pille
Schöne Versprechungen – Die Tricks der Diätindustrie!
Tierversuche – Die hässliche Seite der Schönheit
Quasi-Monopole: Was Sie über Tricks der Kosmetik-Konzerne wissen sollten!