Es war einer der Momente, in dem einem die Worte fehlen. Unfassbar und entsetzt wird einem klar, dass auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin sich eine Tragödie abgespielt hatte. Mittlerweile sind 12 Menschen verstorben und 49 wurden verletzt, zum Teil schwer. Weihnachten, das Fest der Freude. Weihnachtsmarkt, eine Bude reiht sich an die nächste und die Menschen stehen mit einem Glühwein in der Hand und genießen den Moment, auf den auf der ganzen Welt ein Jahr lang hingefiebert wurde. In Gedanken hört man die Menschen sich erzählen, was sie über Weihnachten machen werden. Einige werden sagen, dass sie den Koffer schon gepackt haben, um dem Weihnachtstrubel zu entfliehen, andere freuen sich, endlich nach Hause fahren zu können, denn da wartet die Familie. Und andere waren zu Weihnachtseinkäufen in Berlin und wollten noch einen kurzen Abstecher auf den Weihnachtsmarkt machen.
Eltern mit Kindern, junge Verliebte oder Arbeitskollegen, die sich noch schnell etwas amüsieren wollten. Alles das spielt sich auf einem Weihnachtsmarkt ab. Im Hintergrund dudeln die altbekannten Weihnachtslieder und später am Abend wird auch zu heiterer Musik geschunkelt.
Weihnachtsmarkt bedeutet auch viele Menschen, die einen Hauch von Weihnachten erleben wollen. Darauf haben viele ein ganzes Jahr gewartet und nur in einem Bruchteil einer Sekunde ist das Lachen verstummt. Schreie, Entsetzen, Angst, Panik und Hilflosigkeit, als plötzlich aus dem Nichts ein riesiger LKW auf die Menschen zugefahren kam und es kein Entrinnen mehr gab.
Man sah Menschen, blutüberströmt leblos genau da liegen, wo vorher noch gelacht wurde und Menschen sich auf ein paar Tage besinnliche und friedvolle Weihnachtstage freuten. Ein Bruchteil einer Sekunde machte alles zunichte und in vielen Familien ist der Platz leer, wo ein lieber Mensch erwartet wurde. Geschenke bleiben eingepackt unter dem Weihnachtsbaum liegen, Tränen der Trauer verwischen das liebevoll geschriebene Kärtchen, vielleicht sogar mit den Worten, „für meinen Schatz.“
Viele verbringen nun anstatt gemeinsam die Weihnachten in einer liebevollen Umgebung im Krankenhaus und als Begleiter die Hoffnung, dass der geliebte Mensch wieder gesund wird. Aber auch die, die nach Hause zu ihren Liebsten gehen konnten und Augenzeugen dieser Tragödie wurden, werden ein Trauma zurückbehalten. Fassungslosigkeit und Entsetzen bei den herbeieilenden Polizisten und den Rettungskräften.
Für 12 Menschen bleibt die Lebensuhr für immer stehen. Sie hinterlassen Schmerz, Trauer und eine große Lücke bei den Angehörigen, Freunden und Bekannten. Auf einmal ist nichts mehr, wie es war. Alle Träume im Bruchteil einer Sekunde zerplatzt. Viele Tränen werden sie begleiten auf dem Weg, den sie so nicht geplant hatten.
49 Menschen sind verletzt, zum Teil schwer, und müssen behandelt werden. Auch hier warten Angehörige, Freunde und Bekannte auf ein Zeichen, dass die Lebensuhr weiter geht, Sekunde für Sekunde. Doch auch hier wird nichts mehr so sein, wie es war.
Als Außenstehender sucht man voller Entsetzen und Fassungslosigkeit in den Medien nach Erklärungen. Was war geschehen und warum? Wieder mal zeigt es sich, wie viele sogenannte Experten es gibt. Und alle sagen fast identisch das Gleiche, gefühlte Stunden , dass man gar nichts weiß. Sicher war bis gestern Abend das, was die Polizei Berlin per Twitter bekannt gab. Es kann, muss aber nicht, so die Worte in den zusätzlichen Sondersendungen.
Ein Anschlag oder ein Unfall? Wo ist da der Unterschied, Tod ist Tod. Grausam bleibt grausam. Egal, wie und warum es dazu kam.
Was wäre gewesen, wenn ein LKW-Fahrer übermüdet von einem langen Arbeitstag, der unter Druck stand, weil irgendjemand Druck ausübte, die Kontrolle über seinen LKW verlor und in eine Menschenmasse fuhr? Denn Tag für Tag sieht man LKWs aus Ländern wie Polen, die die Ware von einem Ort zum anderen bringen müssen, ja keine Minute verlieren, denn Zeit ist Geld. Diese Fahrer verbringen ihr Leben in einem LKW, ständig unter Druck und nur ein Bruchteil einer Sekunde, in der dieser nicht aufpasst, kann ein oder mehrere Menschenleben auslöschen. Das geschieht fast täglich auf unseren Straßen! Doch das ist für die Medien nicht spektakulär genug.
Doch wie gestern Abend wieder gesehen, fühlte es sich an, als würden Medien, Parteien wie die AFD nur darauf warten, dass es sich um einen Anschlag handeln würde. Die AFD nutzte diese Tragödie gleich für eine politische Schlagzeile, die sowas von ekelig war, dass man sich schämen muss, mit solchen Menschen ein Land teilen zu müssen. Wir verachten die vielen Hetz-Kommentare, die plötzlich überall präsent waren, obwohl zu jenem Zeitpunkt noch gar nicht klar war, was eigentlich passiert war und warum. Bis Dato wird immer noch vermutet, warum es geschah.
Nein, die Opfer und die Angehörigen, aber auch die Rettungskräfte vor Ort, die versuchten, Leben zu retten, gerieten in den Hintergrund. Sie waren nur Nebendarsteller in einer Tragödie, die grausamer nicht hätte sein können. Und sind sie es doch, weswegen wir alle trauern, hoffen und warteten, dass dieses Schauspiel endlich mit einem Happyend endet. Doch ein Happyend wird es nicht geben. Die Opfer bleiben Opfer und die Hetzer bleiben Hetzer.
Überall auf der Welt kommt es zu terroristischen Anschlägen, gerade in diesem Jahr sind viele Opfer zu beklagen. Gerade in Nordafrika geschieht es fast täglich. Selbstmordattentäter reißen Unschuldige mit in den Tod.
Noch wissen wir nicht, ob es sich bei der Tragödie in Berlin um einen Anschlag handelt. Doch wenn, zeigt es sich, dass es Menschen gibt, die skrupellos sind.
Und wie schrieb Oliver Kalkofe:
„Und ich schäme mich auch für geisteskranke (Religions-) Fanatiker, die glauben, durch Terror-Anschläge ‚für die gute Sache zu kämpfen‘ – und damit vielen Tausenden friedlicher Menschen auf der Flucht noch mehr Schaden als ohnehin schon zufügen… aber ich möchte mir niemals von irren Menschen aus welcher Motivation auch immer vorschreiben lassen, was ich zu denken oder zu fühlen habe, was ich glaube oder nicht, ob ich lachen oder traurig sein möchte, oder irgendwas dazwischen.
Ich möchte und werde nicht dem Terror den Triumph gönnen, mein und unser Leben diktiert zu haben.
Wenn ich es recht bedenke:
Ich schäme mich für einen sehr sehr großen Teil der Menschheit. Rechts wie links, schwarz wie weiß, klug wie weniger klug, dick oder dünn, Mann oder Frau, jung oder alt –
im Moment fällt es einfach schwer, irgendwie noch einen Funken Hoffnung zu entdecken…
Dieser Funke kann wahrscheinlich nur im Kleinen entstehen. Bei jedem von uns. Auch wenn es schwer fällt.“
Dem ist nichts hinzuzufügen. Wir möchten uns niemals von irren Menschen aus welcher Motivation auch immer vorschreiben lassen, was wir zu tun oder zu lassen haben.
Wir leben in einer „kalten“ Zeit. Gefühlskalt, überall auf der Welt gibt es Terror, Anschläge und Trauer. Kriege, Tod und Zerstörung. Menschen verlieren ihre Heimat und ihre Liebsten.
Am 24. Dezember 2016 gehen viele in die Kirche und hören die Weihnachtsgeschichte. Viele Menschen feiern diesen Tag und reichen sich Geschenke und vergessen dabei, dass diese Zeit, in der wir leben, für viele viel schrecklicher ist als damals zu der Zeit als:
Es begab sich aber zu der Zeit …
Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die aller erste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. (Lukasevangelium 2, 1-14)
Genau diese Geschichte werden die Menschen in der sonst so leeren Kirche zu hören bekommen, genau deswegen feiern die Menschen seit etwa 2016 Jahren Weihnachten. Ob diese Geschichte sich wirklich je so zugetragen hat?
Es gibt viele Religionen und viele religiöse Feste. Und es gab schon viele Religionskriege, die immer nur einen Sinn hatten, irgendjemand wollte die Macht an sich reißen. Wir leben im 21 Jahrhundert. Es gehen so viele Menschen zur Schule wie noch nie in einer Zeitepoche vor uns. Heute ist man bei jedem Kriegsschauplatz live dabei. Es gab sicher auch noch nie so viele Experten, wie es sie heute gibt. Und doch sind wir bei allem, was wir Menschen wissen, nicht in der Lage, einen Frieden hinzubekommen.
Geisteskranke Fanatiker, ob nun durch eine Religion oder sonstig Motivierte, reißen Menschen mit in den Tod, nur weil ihnen etwas nicht passt. Lassen sich manipulieren und fechten die Kriege für andere aus, die nichts anderes wollen als Macht.
Weihnachten, das Fest der Liebe, so wurde es uns gelehrt, Zeit zu schenken, gemeinsam die freien Tage nutzen. Sich erholen, von einem „schrecklichen“ Jahr, was hinter einem liegt. Hoffen auf ein schönes Jahr, welches folgen soll.
Wir könnten alle in Frieden leben, fangen wir damit an. Denn dann haben die vielen Toten und die Grausamkeit, was sich in Berlin zugetragen hat, doch noch was Gutes bewirkt.
Für uns alle immer noch unfassbar – Unser tiefes Mitgefühl gilt allen Opfern und deren Angehörigen.
Niemals geht man so ganz,
irgendwas von dir bleibt hier,
es hat seinen Platz immer bei mir.Trude Herr
Haltet zusammen und gedenkt der Opfer in Berlin, aber zeigt Stärke und keine Angst.
Denn wer sich von der Angst besiegen lässt, ist hilflos.
Netzfrau Doro Schreier
…und es begab sich zu der Zeit – da die Menschlichkeit verloren ging
Viele arme Länder mit Rohstoffen versinken im Krieg und genau dorthin werden Rüstungsgüter verkauft!
Terrorgruppen am illegalen Organhandel beteiligt – Flüchtlinge als mobile billige Ersatzteillager
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