Uruguays Ex-Präsident José „Pepe“ Mujica – über erneute Kandidatur, über Trump und Pepe will Parteispenden verbieten

Pepe10José „Pepe“ Mujica wurde als früherer Präsident von Uruguay bekannt und als der „ärmste Präsident der Welt“. „Die Politik ist keine Frage von Geld, wir sollten das trennen“, sagte „Pepe“ Anstelle von Großkonzernen sollte sich der Staat der Kosten für die Parteien annehmen. 

Geboren wurde Pepe Mujica im Jahre 1935. Er war kein gewöhnlicher Präsident und trotzte „Standards“. So fuhr er in seiner Zeit als Abgeordneter mit einer Vespa in die Abgeordnetenkammer und weigerte sich, eine Krawatte zu tragen. Auch während seiner Amtszeit als Präsident vom 01. März 2010 – 01. März 2015 war es nicht anders – im Hemd mit aufgekrempelten Ärmeln, das über die Jeanshosen hängt, mit halb zugebundenen Hausschuhen und einer Baseballkappe. Anstatt in einen Präsidentenpalast zu ziehen, blieb er auf seinem baufälligen Bauernhof wohnen. Und dort wo er auftritt, sticht er durch sein Auftreten heraus.

Update: Dezember 2017 vom Fotografen: Pata Eizmendi ! mit Weihnachtswünsche von Pepe.

Auf Deutsch:

„Weihnachten bringt Freude und Traurigkeit zugleich: Bedauern wegen Dingen, die nicht geschafft wurden.

Schwere Wege, einige Erfolge, viele Hoffnungen und Vorsätze.

Einen Gruß an diejenigen, die den Mut haben, noch einmal von vorne anzufangen – jedes Mal, wenn das Leben ihnen Steine in den Weg legt.“

Wir berichteten schon mehrfach über den ehemaligen Präsidenten Pepe Mujica aus Uruguay und seine vorbildlichen Taten. Auch als Uruguays Präsident blieb er bescheiden. Er lebt in einer Art Gartenlaube, fährt einen alten VW-Käfer und spendete fast sein gesamtes Gehalt. Und José Mujica ist der Ansicht: „Politik ist nicht dazu da Geld zu verdienen“ Pepe ist bereits 81 Jahre alt und wird gefeiert, als sei er der größte Popstar der Welt. Mujica, der oft beschrieben wurde als der „weltweit bescheidenste Präsident“, zog sich im Jahr 2015 aus dem Amt zurück. Seine Zustimmungswerte lagen bei 70 Prozent.

Uruguays Ex-Präsident Mujica will Parteispenden verbieten

Der Ex-Präsident von Uruguay, José „Pepe“ Mujica, hat ein Verbot von Parteispenden durch private Unternehmen gefordert. In einem Fernsehinterview sagte der Politiker, es sei notwendig, der Finanzierung durch Private einen Riegel vorzuschieben. Stattdessen sollten politische Mandatsträger weniger Lohn erhalten und so ihre Parteien finanzieren.

„Die Politik ist keine Frage von Geld, wir sollten das trennen“, sagte der Senator der linken Partei „Bewegung für die Beteiligung des Volkes“ (MPP). Anstelle von Großkonzernen sollte sich der Staat der Kosten für die Parteien annehmen.

Das Mitte-Links-Bündnis Frente Amplio sowie die Parteien Partido Nacional und Partido Colorado gaben im letzten Wahlkampf Ausgaben von neun Millionen US-Dollar an. Alle drei erhielten für ihre Kampagnen Großspenden aus der Industrie. Im Parlament in Montevideo wurde nun eine Kommission gebildet, die eine Gesetzesnovelle zur Parteienfinanzierung erarbeiten soll.

Mujica forderte außerdem, dass öffentliche Ämter generell nicht zur Wiederwahl stehen sollten. Niemanden sollte „25 oder 30 Jahre lang Abgeordneter oder Senator sein“, sagte er. Das Präsidentenamt, das er von 2010 bis 2015 bekleidete, wird bereits nur für eine Amtszeit gewählt. Das gleiche sollte „für die ganze politische Pyramide gelten“, um anderen Kandidaten eine Chance zu geben.

Quelle:
nodal nodal übersetzt: amerika21.de Dez.2016

José Mujica: „Politik ist nicht dazu da, Geld zu verdienen“: Die Konsumgesellschaft, daraus machte er nie einen Hehl, sei ihm zuwider. Seiner Ansicht nach müsse die Menschheit anfangen, für eine andere Art von Kultur zu kämpfen. Nicht derjenige sei schlecht, der wenig besitze, sondern der, der immer noch mehr wolle, so Mujica auf der Rio+20-Konferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung. Für seinen Kampf für eine bessere Welt wurde Pepe mit dem León (Löwenherz) vom Verband der Hochschulstudenten (FEU) in Mexiko ausgezeichnet. Siehe Beitrag: José Mujica, Präsident von Uruguay, spendete 550 000 $ von seinem Gehalt.

Pepe

Pepe war ein Guerilla-Kämpfer für die Tupamaros (eine Art „Robin-Hood“-Organisation, die von den Reichen stahl und den Armen gab) In dieser Zeit wurde er zweimal inhaftiert, wo er unter schrecklichen Bedingungen leben musste. Einmal gelang ihm sogar die Flucht, er wurde dann aber wieder festgenommen. 14 Jahre später wurde er wieder freigelassen, als die Demokratie in Uruguay wieder hergestellt war.

José Mujica zu Donald Trump

Der ehemalige Präsident von Uruguay, José „Pepe“ Mujica, hat sich angesichts des Todes des kubanischen Revolutionsführers Fidel Castro und neuer Drohungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump gegen den sozialistischen Karibikstaat zuversichtlich gezeigt, dass die kubanische Revolution den Politiker der Republikanischen Partei politisch überleben werde. Die Präsidentschaft von Trump „wird vorübergehen“, so Mujica in einem Interview mit Radio Uruguay.

„Ich wette darauf, dass die Revolution länger dauern wird als Trump“, sagte der linksgerichtete Politiker, der nach Havanna gereist war, um den offiziellen Trauerfeiern für Fidel Castro beizuwohnen.

Obwohl ein Rückschritt im politischen Annäherungsprozess zwischen den USA und Kuba unter US-Präsident Trump wahrscheinlich sei, werde das eine vorübergehende Erscheinung sein, so Mujica weiter. Zudem müsse sich Trump im Falle eines solchen Kurswechsels „mit mächtigen Gegnern“ anlegen. Dazu zählten auch multinationale Konzerne, die kein Interesse an einer protektionistischen Politik der USA hätten. Dennoch sei Trump als Präsident der USA gefährlich, fügte Mujica an, „auch wenn er nur 15 Prozent seiner Drohungen umsetzt“.

Quellen:
cubadebate
radiouruguay übersetzt: amerika21.de Dez. 2016

Jose Mujica gab bekannt, dass er nicht wieder für die Präsidentschaft kandidieren wird

„Die gefährlichste Sache ist, dass, wenn ich gewinne, erschossen werde, und dann, was soll ich in meinem Alter tun?“, fragte Jose Mujica über eine mögliche Kandidatur 2019. „Ich bin ein „starker Kandidat für die Bahre“ und nicht Kandidat für die nächste Wahl“. 

Pepe Mujica wiederholte am Sonntag, dem 18. 12. 16,  seine Absicht, nicht als Präsidentschaftskandidat für die Frente Amplio im Jahr 2019 zur Verfügung zu stehen. Es liege nicht an Mangel an Lust, sondern daran, „wie nahe ich dem Grab bin“ sagte er am Sonntag in einer Erklärung im Radio Uruguay.

Pepe und der Friedensnobelpreis

Pepe begründete, warum er den Friedensnobelpreis ablehnte, folgendermaßen:  “ Es ist der Krieg, der dem Friedensnobelpreis das Gesicht gibt in dieser Welt. Darum dachte ich mir, ich werde diesen Preis ablehnen. Es gibt einen Krieg in jeder Ecke der Welt, muss dies eigentlich sein? Es führt zur Depression. Heute stellt sich die Politik selbst angesichts der technologischen Entwicklung und der dadurch entstehenden enormen Kosten dem Krieg zur Seite. Ich weiß nicht, ob es zur Verwirrung führt, wenn jedermann es live erleben kann. Die moderne Art und Weise zu kämpfen auf Grund der technologischen Entwicklungen und Fortschritte dient nur dazu, die Regierungen reich zu machen. Ich denke, für den Frieden müssen alle Völker der Welt zusammenkommen und NEIN zum Krieg sagen.“

„Zeit kann man nicht kaufen“

„Es lastet viel Druck auf den Armen. Sie denken, dass keine Notwendigkeit besteht, über arme Menschen zu diskutieren“, erwähnte Mujica. Er betonte aber, dass es notwendig sei zu lernen, nur mit einem Koffer zu leben. Er sagte weiter, dass man mit Geld nicht alles kaufen könnte. Mit Kaufen und das Geld dazu zu verdienen verbringt man Zeit seines Lebens. Wenn Sie die Chance haben, Zeit zu haben, das ist der wahre Reichtum. Kann mir ein Supermarkt 5 Jahre Zeit verkaufen? Nein, so Pepe.

„Die Menschen müssen ihre Rechte verteidigen“

Pepe Mujica sei heute gegen den Krieg, die Frage an ihn, ob er als ehemaliger Guerilla eine Nachricht an die Menschen hätte, die Waffen in den Händen halten:

„Ich werde nicht lügen, denn jedes Land hat die eigene Realität. Ich komme aus einem Land mit mehr als 100 Jahre Geschichte. Ich habe alle Arten von Selbstverwaltungen befürwortet. Aber es war nicht das, was ich wollte. Ich wollte das Recht auf Selbstbestimmung. Meine eigenen Vorlieben und Abneigungen haben. Jedem Menschen sollte freigestellt sein, seine eigenen Probleme zu lösen. Lassen Sie mich ein wenig deutlicher werden:… jedes Volk muss frei sein, um seine eigenen Angelegenheiten zu verwalten. Jeder Teil meines Herzens ist immer auf der Seite der Menschen, die ihre Rechte verteidigen. Ob es den Regierungen gefällt oder nicht, wir müssen lernen, miteinander zu leben.“

Mujica ist bekannt für seine Ablehnung jeglicher Statussymbole. In einem Interview im Mai wetterte er im spanischen Fernsehen gegen Krawatten – die Kommentare verbreiteten sich wie ein Lauffeuer.

„Die Krawatte ist ein nutzloser Lappen, der deinen Hals einengt“, sagte Mujica im Interview. „Ich bin ein Gegner des Konsumdenkens. Wegen unseres Hyper-Konsumerismus vergessen wir die fundamentalen Dinge und verschwenden unsere Kraft an Frivolitäten, die wenig mit unserem Glücklichsein zu tun haben.“ Siehe: José „Pepe“ Mujica ruft die Öffentlichkeit zum Rauswurf der Reichen aus der Politik auf – World’s Poorest President Urges Public To Kick The Wealthy Out Of Politics

Mujica beendete sein Amt im Februar 2015, da in Uruguay nur eine Amtszeit erlaubt ist. Ab dem 1. März 2015 wurde der neue Präsident von Uruguay Tabaré Vázquez, der bereits das Land vor Pepe regiert hatte und zwar von 2005 bis 2010. Allerdings bleibt Mujica seinem Land als Senator mit entsprechender politischer Einflussnahme erhalten. Ein politisches „Trostpflaster“ mit Wirkung.

„Sie nennen mich den „ärmsten Präsidenten der Welt”, aber ich fühle mich nicht arm.
Arm ist nur der, der sein ganzes Leben dafür verschwendet, exklusiv zu leben und immer mehr davon haben will”. Jose Mujica

Netzfrau Doro Schreier

José „Pepe“ Mujica bekommt eine eigene Sendung auf DW – Mujica tendrá un programa de televisión en la cadena alemana Deutsche Welle

José Mujica: „Politik ist nicht dazu da Geld zu verdienen“

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