Am Strand von Callantsoog, einem Küstenort in den Niederlanden in der Provinz Nordholland, wurden Tausende tote Seesterne angespült. An manchen Stellen lagen die toten Seesterne mit zahlreichen Muscheln wie eine Art Teppich auf dem Sand.
Wie die Gemeinde Schagen am 03. Januar 2017 mitteilte, sind folgende Strände auf einer Länge von 17 km von dem Massensterben der Seesterne betroffen: Groote Keeten, Callantsoog und Sint Maartenszee.
Auf Grund des fürchterlichen Gestanks ließ der Rat der Gemeinde Schagen auf einer Länge von 2 km den Strand von den toten Meerestieren räumen. Es war das zweite Mal in 2016, dass tote Seesterne in Holland angeschwemmt wurden. Das Phänomen des Seesternsterbens gibt es im Winter häufiger.
Tote Seesterne sorgten im Januar 2015 bei den Urlaubern an den Küsten von Sylt und St. Peter-Ording für großes Entsetzten, als zu Tausenden tote Seesterne angespült wurden.
Wie jetzt auch in den Niederlanden hatte ein Sturm den Boden der Nordsee aufgewirbelt. Seesternsterben sei nicht ungewöhnlich, erklärte der Meeresbiologe Dr. Harald Asmus vom Alfred-Wegener-Institut in List. „Dieses Phänomen beobachten wir im Winter öfter,“ nachdem eine Untersuchung des Massensterbens der Seesterne vor Sylt eingeleitet wurde.
Wie vor Sylt im Januar 2015 hat auch Weihnachten 2016 ein Sturm die Unterwasserwelt der Nordsee vor der Küste der Provinz Nordholland offensichtlich ziemlich aufgewirbelt.
An der Nordseeküste in der Provinz Nordholland gab es Weihnachten einen starken Sturm. Laut Arthur Oosterbaan von Ecomare kommt es oft vor, dass Seesterne in so großer Zahl angeschwemmt werden. „Es ist das zweite Mal in diesem Jahr und es passiert jedes Jahr,“ so Oosterbaan am 28.Dezember 2016 in rtvnh.nl. Die Kombination von starken Winden und die niedrigen Temperaturen des Meerwassers haben dazu geführt, dass massenweise tote Seesterne angeschwemmt wurden. Sie lösen sich vom Meeresboden, und weil die kalten Temperaturen nachgelassen haben, fehlt ihnen die Kraft und sie werden durch die Meeresströmungen an den Strand gespült, erklärte Oosterbaan.“Einmal an Land, haben sie keine Chance zu überleben. Es ist sehr tragisch.“
UPDATE: März 2018 – Tausende von toten Seesterne und andere Meerestiere wurden entlang den Küsten in Kent und East Yorkshire angespült. Die ist die Folge von dem Wintersturm “Beast from the East” – der über Europa hinwegfegte.
Als es 2015 vor der Küste Sylts zu einem Massensterben von Seesternen kam, befürchtete man schon einen Zusammenhang mit dem Massensterben von Millionen von Seesternen an der amerikanischen Pazifikküste, die auf Grund eines Virus in den vergangenen Jahren entlang der Westküste angeschwemmt wurden.
Wir hatten darüber berichtet. Wissenschaftler untersuchen das massenhafte Sterben von Seesternen an der nordamerikanischen Pazifikküste von Baja California bis Südalaska. Ian Hewson, mikrobieller Ökologe und Professor an der Cornell University, beschreibt die Situation: „Es gab Millionen von ihnen oder Tausende in kleinen Buchten an der Westküste, im Besonderen in der Salish Sea, das liegt zwischen Vancouver Island und British Columbia. Die Seesterne dort sind im vergangen Jahren so gut wie verschwunden.“ Die Forscher vermuten, dass eine Virus-Infektion dafür verantwortlich ist. Ian Hewson erklärt die Symptome, die sie beobachten konnten: „Die Tiere werden erst lethargisch und dann fallen sie praktisch auseinander, bis nur noch ein Haufen Schleim auf dem Meeresgrund übrig bleibt.“ Über 20 verschiedene Arten sind von der Krankheit betroffen. Erstmalig hat man sie im Juni 2013 entdeckt.
Groote Keeten, Callantsoog und Sint Maartenszee
Die Gemeinde Schagen hat Gespräche mit dem Rijkswaterstaat, einer ausführenden Behörde des niederländischen Ministeriums für Infrastruktur und Umwelt, geführt. Die Seesterne müssen nicht in einem Protokoll festgehalten werden, wie es bei verölten Seevögeln oder Meeressäugern, die an Land geschwemmt wurden, der Fall ist. Die toten Seesterne stellen kein gesundheitliches Risiko für die Gesundheit dar. Lediglich der fürchterliche Gestank könnte Besucher abschrecken. Daher werden bestimmte Zonen in Callantsoog, Groote Keeten und St. Maartenszee für die Besucher gesäubert werden. Auf einer Länge von 17 km in einem Bereich von 2 km. Auf ruhigeren Stränden lässt man die Seesterne liegen und sie werden der Natur überlassen. Es wird angeraten, diese Bereiche zu meiden. Aber auf Grund des fürchterlichen Gestankes werden die Besucher hier eh wegbleiben, so die Gemeinde Schagen.
Immer wieder kommt es zu Massensterben von Meeresbewohnern und nicht immer handelt es sich um natürliche Ursachen wie jetzt in der Provinz Nordholland. Gerade 2016 wurde die Nordseeküste zum Grab vieler Wale, die angeschwemmt wurden. Ob in den Niederlanden oder Deutschland. An der Nordseeküste waren mindestens 12 Pottwale verendet. Fünf Tiere starben nach einem stundenlangen Todeskampf an der Küste der niederländischen Wattenmeer-Insel Texel. Drei Pottwale kamen an der Küste Schleswig-Holsteins ums Leben. Ein Meeressäuger trieb in der Wesermündung. Siehe: Massensterben von Walen und riesigen Tintenfischen in der Müllhalde Weltmeere
Eine umfassende Studie erforschte vier verschiedene Wal- und Delphinarten, die vor den europäischen Küsten leben. Im Ergebnis wurden im Fett der Tiere die höchsten Konzentrationen des schädlichen polychlorierten Biphenyls (PCB) gefunden.
Europa ist ein Brennpunkt in Bezug auf PCB, besonders das westliche Mittelmeer und rund um die Iberische Halbinsel. Nicht nur die rapide ansteigende Verschmutzung der Weltmeere durch Plastik, die zunehmende Schifffahrt, die Lärmemission (Tiefseesonare, Bohrungen oder die Suche nach Gas- und Ölvorkommen mittels Druckluftkanonen, die Schallwellen auslösen, welche die empfindlichen Sinnesorgane der Tiere irritieren und ihnen die Orientierung nehmen) rotten diese Meeressäugetiere aus, auch tödliche Chemikalien machen den Meeressäugern zu schaffen, wie eine aktuelle Studie zeigt.
Es sieht mehr und mehr danach aus, dass die Schwertwale in europäischen Gewässern bald Geschichte sind. Eine umfassende Studie erforschte vier verschiedene Wal- und Delphinarten, die vor den europäischen Küsten leben. Im Ergebnis wurden im Fett der Tiere die höchsten Konzentrationen des schädlichen polychlorierten Biphenyls gefunden, die je irgendwo in der Welt erfasst wurden. Auch der Zusammenhang zwischen der Chemikalie und der seit den 1960ern beobachteten, rückläufigen Reproduktionsrate der Orca und anderer Meeressäuger rund um Europa wird bestätigt.
Bevor die Giftigkeit des Stoffes erkannt und er in der Folge verboten wurde, waren Verbindungen aus polychloriertem Biphenyl – oder PCBs – in der Elektronik, in Farben und in feuerhemmenden Mitteln verwendet worden. Es ist ein weiteres chemisches Produkt aus der Skandalchronik von Bayer und Monsanto. Monsanto und seine Firmen müssen 41 Millionen € an PCB-Geschädigte in den USA zahlen. Siehe: Bayer-Monsanto – der Skandal um PCB! Monsanto muss 41 Millionen € an PCB Geschädigte zahlen und auch Spokane hat gegen Monsanto gewonnen! Jury Finds Monsanto Guilty in PCB Contamination Case- Jury Awards $46.5 Million in PCB Lawsuit Against Monsanto
Die Bioakkumulation des Stoffes – was bedeutet, dass er sich in der Nahrungskette anreichert – führt natürlich zu den höchsten Konzentrationen bei Tieren, die an der Spitze derselben stehen wie eben Wale und Delphine. Wie es mit gefährlichen Stoffen oft ist, sind sie in der Umwelt immer noch zu finden und sie haben nach wie vor bedeutende Auswirkungen auf die Meeressäuger, die im nordöstlichen Atlantik und im Mittelmeer zu finden sind. Siehe: Neue Studie: Tödliche Chemikalien in europäischen Meeressäugern gefunden – Toxic Levels Of Chemicals Found In European Marine Mammals
Allein im Dezember 2016 kam es wieder irgendwo auf der Welt zu einem Massensterben von Meeresbewohnern – denn schon längst sind die Meere und Flüsse zu Müllhalden verkommen
30. Dezember 2016 – 15 tote Green Turtle (grüne Meeresschildkröten) wurden an der Küste von South Padre Island, im US-
Es war nicht das erste Mal, dass in der Region South Padre Island tote Meeresschildkröten gefunden wurden. Aber diesmal waren allein auf einer Länge von einer halben Meile neun Tiere verendet. Sie waren alle erst gerade verstorben. Die Todesursache ist noch ungeklärt. Die Tiere wurden der Bundesbehörde gemeldet und eine Obduktion wurde angeordnet. Seit 1988 stehen sie durch das Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen unter internationalem Schutz. Doch was nützt der Artenschutz, wenn sich nur wenige daran halten? Denn trotz dieser Tatsache werden die Meeresschildkröten auf der ganzen Welt verfolgt und gejagt. Warum? Wegen ihres wertvollen Panzers, der das Schildpatt liefert, um daraus Brillengestelle, Schmuckstücke und Souvenirs herzustellen. Und wenn diese Tiere nicht durch die Jagd getötet werden, dann sterben sie in der Müllhalde Meer. Siehe auch: Wilderei von Meeresschildkröten sorgen zwischen den Philippinen und China für Zündstoff
Zur gleichen Zeit an der Playa de Salinas del Marqués in Mexiko
Miles de cangrejos rojos aparecieron en la playa de Salinas del Marqués pic.twitter.com/ReZhWUq108 https://t.co/uBLSTHW3zY
— El Estado (@ElEstadoMx) 31. Dezember 2016
Am 30. Dezember 2016 sind Zehntausende von Krabben an einem Strand in Oaxaca, Mexiko angeschwemmt worden. Letztes Jahr waren am gleichen Strand Tausende Fische angeschwemmt worden.
Digby Cnty Courier (Nova Scotia): Starfish, crabs, mussels and lobster washing up on Plympton beaches https://t.co/tA86omVnkK @DigbyNews pic.twitter.com/C7MUogDbqT
— River.Merrimack (@RiverMerrimack) 30. Dezember 2016
27. Dezember 2016 kam es wie am 29.Dezember 2016 in den Niederlanden, auch in Kanada zu einem Massensterben von Seesternen. In Digby County Courier (Nova Scotia) sind Massen von toten Heringen, Seesterne, Krabben und Muscheln angeschwemmt worden. Wie CBS.ca berichtete, ist die Ursache noch ungeklärt. Ein gleiches Virus könne zwar mehrere Arten von Meeresbewohnern töten, aber nicht gleich auch Muscheln.
2016 wurden gerade die USA von einem Fischsterben in den Flüssen heimgesucht. Am 27 Dezember betraf es Maryland.Wie CBS Baltimore mitteilt, ist auch hier die Ursache nicht geklärt. Etwa 6000 Fische wurden angeschwemmt. Mindestens neun Fischarten sind betroffen. Die Anwohner werden gebeten, die toten Fische nicht anzufassen. Toxine durch Algen könnten eine Ursache sein, jedoch sind die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen.
26. Dezember 2016 – 10 Tonnen toter Fische wurden in einem Fluss in Greater Vitoria, Brasilien entdeckt. Link
22. Dezember 2016 – Massives Massensterben von Fischen in einem See in Xiamen, China
20. Dezember 2016 – Tausende von toten Süßwasserkrebsen in einen Fluss in Putaruru, Neuseeland .
20. Dezember 2016 – Hunderte von toten Fisch wurden an einem Strand in Phuket, Thailand angeschwemmt. .
#poisson #nature #faune #planete BBC News – Fish washed up on Marazion beach in Cornwall https://t.co/IQxXOY97Dc
— viae publicae (@grafbitum) 2. Januar 2017
19. Dezember 2016 – Zehntausende tote Fische wurden an der Küste von Marazion Beachin Cornwall, Großbritannien angeschwemmt. Erst zwei Wochen zuvor wurden laut BBC ebenfalls in der Nähe Zehntausende angespült. Das Massensterben um den 19. Dezember 2016 ereignete sich in der Nähe von Penzance, vor dem St.-Michael-Berg. Menschen, die den Teppich aus Sardinen und anderen Fischen fanden, hatte ein solches Massensterben noch nicht gesehen. Anfang Dezember gab es eine Strandung am Pentewan Strand in der Nähe von St Austell, etwa 40 Meilen von Marazion.
Analiza @conagua_mx si existen razones para sancionar por contaminación en Río Tunal https://t.co/wEOeo01DxA pic.twitter.com/y52WTImUk5
— El Siglo de Durango (@SigloDurango) 23. Dezember 2016
16. Dezember 2016 – Im Fluss Tunal in Durango, Mexiko wurden Tausende tote Fische gefunden. Der dortige Katastrophenschutz musste den Fluss daraufhin säubern. Eine Kläranlage, die mit dem Fluss in Verbindung steht, wurde als Ursache benannt.
Wie Sie sehen, jeden Tag kommt es irgendwo auf dieser Erde zu einem Massensterben von Meeresbewohnern. Ihnen wird viel zugemutet, denn sowohl die Flüsse als auch die Weltmeere haben Einiges auszuhalten. Überfischung, Berge von Müll und immer größere Schiffe verschmutzen unsere Meere und lassen den Fischbestand stark schrumpfen.
Die Ozeane werden als bedeutend für Ernährungssicherheit, Gesundheit und das Überleben alles Lebens, für das Klima und als ein kritischer Teil der Biosphäre gesehen.
Wir, die Netzfrauen, schrieben bereits viele Beiträge zu diesem Thema, nicht nur über Müll wie Plastik oder Überfischung, sondern auch über die Ausbeutung von Öl, Gas und anderen Rohstoffen, die Konsequenzen für die Meeresbewohner haben. Doch nicht nur sie, auch wir Menschen sind über die Nahrungskette davon betroffen.
„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann.‘‘ Weisheit der Cree-Indianer
Netzfrau Doro Schreier
Massensterben von Walen und Delfinen in Neuseeland und vor den Kanaren
Massentiersterben geht weiter: Ungeklärtes Massensterben von Vögeln, Fischen, Seesternen usw.
Das Sterben der Wale geht weiter
Pipeline durchs Paradies, dort wo Wale singen
Offshore-Bohrungen an der US-Ostküste – ein „Todesszenario“ für tausende Wale und Delfine
Massentiersterben weltweit – Rätselhaftes Seehundsterben an der Nordsee
Rächt sich die Natur? Lang verschwundene Erreger sind wieder aufgetaucht
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