Ein Baka-Mädchen wurde Anfang 2016 von WWF-finanzierten Wildhütern in Kamerun gefoltert. Damals war sie 10 Jahre alt. Anderen droht Gewalt durch WWF-finanzierte Wildhüter, wenn sie jagen, sammeln oder heilige Stätten besuchen. Erstmals wird mit dem WWF eine gemeinnützige Organisation in diesem Prozess geprüft. Dass die Beschwerde für zulässig erklärt wurde, deutet darauf hin, dass die OECD den WWF an den gleichen Menschenrechts-Standards messen wird wie profitorientierte Unternehmen.
Wir haben bereits mehrfach über die Skandale von WWF berichtet, dessen Allianzen mit verschiedenen umstrittenen Konzernen nicht nachvollziehbar sind.
- Monsanto im Team mit dem World Wildlife Fund (WWF) – Monsanto Teams Up With World Wildlife Fund (WWF)
- World Water Week – 2500 Personen werden eine Woche lang über das Wasser der Welt sprechen. Sponsoren: WWF, Nestlé und PepsiCo
- „Geld stinkt nicht“ – Zusammenarbeit H&M und WWF – trotz verseuchtem Trinkwasser, schlechten Arbeitsbedingungen, Landgrabbing, Kinderarbeit – WWF and H&M – 12-plus-hour days and child labour – Panda instead of human rights – Greenwashing
- Das schmierige Geschäft mit Palmöl mit Hilfe des WWF – Agrofinanz insolvent, Palmölproduzent IOI steht am Pranger – Wilmar in Kritik
- Botswana erlangte eine traurige Berühmtheit, als Juan Carlos, der zu der Zeit noch WWF-Ehrenpräsident und König von Spanien war, während der Jagd auf Elefanten sich die Hüfte brach.
-
WWF und Ölkonzern Royal Dutch Shell:
- Erster internationaler Präsident der so-genannten Naturschutzorganisation WWF war Prinz Bernhard der Niederlande – Grosswildjäger und Gründer der Bilderberger. Dazu Treffpunkte der globalen Elite – Bilderberg-Konferenz 2015 in Telfs – Danach übernahm John Hugo Loudon das Amt von Prinz Bernhard, der Sohn des vormaligen Shell-Präsidenten Hugo Loudon. Er selbst war von 1951 bis 1965 Vorstandsvorsitzender des Ölkonzerns Royal Dutch Shell und von 1976 bis 1981 Präsident des WWF international.
-
WWF und HSBC
- Am Markt erhältlich ist der ERSTE WWF STOCK UMWELT seit 2001 und der ERSTE WWF STOCK CLIMATE CHANGE seit 2007. Zahlstelle ist die HSBC – Die HSBC ist auch Partner von WWF – in einem Wasserprogramm.
- HSBC ist einer der 17 Banken, die den Bau der Pipeline Dakota Access Pipeline unterstützen, wogegen die Standing Rock seit Monaten demonstrieren. Siehe: Dakota Acess Pipeline wurde vorläufig gestoppt – doch Vorsicht! – Army will not grant easement for Dakota Access Pipeline crossing – watch out!
Bereits im Februar 2016 berichteten wir, dass Survival International eine formelle Beschwerde über die Aktivitäten des World Wide Fund for Nature (WWF) im Kamerun eingereicht hat. Das ist das erste Mal, dass gegen eine Naturschutzorganisation mit einer Beschwerde bei der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) vorgegangen wird. Das Verfahren wird normalerweise bei multinationalen Unternehmen angewandt. Die Beschwerde wirft dem WWF vor, in gewalttätige Misshandlungen und Landraub gegen die Baka-„Pygmäen“ im Kamerun verwickelt zu sein. Diese werden durch Anti-Wilderei-Einheiten begangen, die der WWF mitfinanziert und ausrüstet. Siehe: Survival International wirft WWF Verwicklung in Gewalt und Misshandlungen vor – Survival International accuses WWF of involvement in violence and abuse
Die OECD hat jetzt die Beschwerde angenommen. War Ihnen bekannt, dass auch die Bundesregierung in den Fall involviert ist?
WWF und die Bundesregierung – War Ihnen bekannt, dass sich das EU-Parlament für legale Trophäenjagd ausgesprochen hat, trotz Protest aus den eigenen Reihen?
Europa erpresst Afrika nicht nur mit einem rücksichtslosen Freihandelsabkommen sondern. Wie jetzt bekannt wurde, fordert die EU auch die Aufhebung des Jagdverbots in Botswana. Botswana bleibt standhaft gegen den Druck durch die EU. Botswana ist wild entschlossen, weiterhin gegen die Trophäenjagd, die Aufzucht von Wildtieren in Gefangenschaft und für ein Ende des Handels mit Elfenbein zu kämpfen Sh. Jagdlobby! Trophäenjagd unterstützt durch die EU – Botswana soll unter Druck der EU Jagdverbot aufheben – Botswana: Under pressure from EU & Africa pro-hunting lobbies to lift 2014 hunting ban
Gefördert wird dieses grausame Vergnügen der Trophäenjagd auch mit deutschen Steuergeldern, im Zusammenarbeit mit dem WWF. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit ist sogar größter Geldgeber mit 35,5 Millionen Euro Siehe: Deutsche Entwicklungsgelder für afrikanische Großwildjagdfarm – Das blutige Vergnügen der Großwildjäger mit Hilfe von Entwicklungshilfe und WWF? KAZA TFCA – Human-animal conflict worsens
So warb BMZ-Staatssekretär Hans-Jürgen Beerfeltz im Rahmen einer Veranstaltung des ITB-Berlin-Kongresses unter dem Titel „Chancenkontinent Afrika: Das Kavango-Zambezi Naturschutzgebiet (KAZA) – Destination der Zukunft“ für KAZA als Reise- und Investitionsziel und übergab den anwesenden Tourismusministern der Anrainerstaaten sowie dem stellvertretenden Generalsekretär der Regionalorganisation Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC) eine zusätzliche Fördersumme von 15,5 Millionen Euro in Form eines symbolischen Schecks. Die Großwildjäger haben sich gefreut!
Beispiellos: OECD leitet Untersuchung gegen WWF ein
Dieses Baka-Mädchen wurde Anfang 2016 von WWF-finanzierten Wildhütern in Kamerun gefoltert. Damals war sie 10 Jahre alt.
© Survival International
5. Januar 2017 – In einem beispiellosen Zug hat ein Mitgliedsland der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) eine „Untersuchung gegen den World Wide Fund for Nature (WWF) eingeleitet. Bisher wurde das Verfahren nur auf multinationale Unternehmen angewandt. Dem WWF wird vorgeworfen, Menschenrechtsverletzungen in Kamerun finanziert zu haben.
Survival International hatte im Februar 2016 die OECD-Beschwerde eingereicht. Darin wurden zahllose Beispiele gewaltsamer Misshandlungen und Einschüchterungen von Baka-„Pygmäen“ durch WWF-finanzierte Wildhüter in Kamerun dargelegt. Survival wirft dem WWF zudem vor, für Naturschutzprojekte auf dem angestammten Land der Gemeinden nicht deren freie, vorherige und informierte Zustimmung eingeholt zu haben.
Erstmals wird mit dem WWF eine gemeinnützige Organisation in diesem Prozess geprüft. Dass die Beschwerde für zulässig erklärt wurde, deutet darauf hin, dass die OECD den WWF an den gleichen Menschenrechts-Standards messen wird wie profitorientierte Unternehmen.
Der WWF finanziert Anti-Wilderei-Einheiten in Kamerun und anderen Teilen des Kongobeckens. Baka und andere Völker im Regenwald beklagen seit über 20 Jahren systematische Misshandlungen durch diese Einheiten, darunter Festnahmen, Schläge, Folter und sogar Tod.
Baka wurden aus großen Teilen ihres angestammten Landes vertrieben. Ihnen droht Gewalt durch WWF-finanzierte Wildhüter, wenn sie jagen, sammeln oder heilige Stätten besuchen.
© Survival InternationalErstmals forderte Survival den WWF 1991 dazu auf, sein Vorgehen in der Region zu ändern. Doch die Lage hat sich seitdem verschlechtert.
Baka haben gegenüber Survival wiederholt die Aktivitäten der Wildhüter in der Region geschildert. 2016 erklärte ein Baka-Mann: „Die [Wildhüter] schlugen die Kinder und auch die älteren Frauen mit Macheten. Meiner Tochter geht es immer noch schlecht. Sie zwangen sie, sich hinzuhocken und schlugen sie überall – auf den Rücken, auf ihren Po, überall mit Macheten.“
In zwei offenen Briefen haben die Baka leidenschaftliche Plädoyers an Naturschützer*innen gerichtet: „Naturschutz-Projekte müssen Erbarmen haben, wie wir den Wald nutzen können (…) denn unsere Leben hängen davon ab.“
Der WWF hat Survivals Anschuldigungen zurückgewiesen. Er erkennt an, dass Misshandlungen stattgefunden haben, erklärte aber 2015, dass solche Vorfälle „scheinbar abgeflaut sind“ – trotz wiederholter Aussagen der Baka selbst. In seiner Antwort an die OECD nannte der WWF die politische Instabilität in der Region und die Schwierigkeiten im Prozess der Schaffung der „Schutzgebiete“ für Wildtier-Management als Hauptgrund dafür, dass es zu Menschenrechtsverletzungen gekommen sei. Der WWF stritt seine Beteiligung an der Finanzierung, Ausbildung und Ausrüstung der Wildhüter nicht ab.
Stephen Corry, Direktor von Survival International, erklärte: „Dass die OECD unsere Beschwerde angenommen hat, ist ein riesiger Schritt für bedrohte Völker. Sie können die OECD-Richtlinien schon jetzt nutzen, um sich gegen Unternehmen zu wehren, die ihre Rechte mit Füßen treten. Doch es ist das erste Mal, dass die Regeln auch für NGOs in der Größenordnung des WWF angewandt werden. Die Arbeit des WWF hat für indigene Völker im Kongobecken schmerzvolle Jahrzehnte gebracht. Der WWF hat nichts unternommen, um die Sorgen von Tausenden Indigenen effektiv zu adressieren, die durch seine Projekte enteignet und misshandelt wurden. Das muss sich ändern. Wenn der WWF nicht gewährleisten kann, dass seine Vorhaben UN- und OECD-Standards einhalten, sollte er sie einfach nicht finanzieren. Was auch immer der WWF an anderer Stelle Gutes tut, kann nicht entschuldigen, dass er Menschenrechtsverletzungen finanziert. Die großen Naturschutzorganisationen müssen aufhören, am Raub indigenen Landes mitzuwirken. Indigene Völker sind die besten Umweltschützer und Wächter der natürlichen Welt. Sie sollten die Naturschutzbewegung anführen.“
Hintergrundinformationen
– Die OECD ist eine internationale Organisation mit 35 Mitgliedsstaaten. Sie hat Leitsätze für multinationale Unternehmen entwickelt, die in nationalen Kontaktstellen eines jeden Mitgliedstaates überwacht werden. Sie bieten eine der wenigen Möglichkeiten, multinationale Unternehmen zur Verantwortung zu ziehen, wenn sie die Menschenrechte von Gemeinden in ihren Projekten nicht respektieren.
– Der internationale Hauptsitz des WWF liegt in der Schweiz. Dort hat Survival seine Beschwerde eingereicht, da Kamerun selbst nicht Mitglied der OECD ist.
– 2008 hatte Survival bei der OECD bereits eine Beschwerde gegen das britische Bergbauunternehmen Vedanta Resources eingereicht, dass ohne Zustimmung auf dem Gebiet der Dongria Kondh in Indien arbeiten wollte. Die OECD entschied damals gegen Vedanta.
Völker wie die Baka leben seit Jahrtausenden im Regenwald des Kongobeckens. Sie werden im Namen des Naturschutzes illegal vertrieben, doch Abholzung, Wilderei und andere Bedrohungen für Tierarten wie Flachlandgorilllas, Waldelefanten und Gürteltiere (Pangolin) dauern an.
© Selcen Kucukustel/Atlas
„Pygmäen“ ist ein Sammelbegriff, der normalerweise unterschiedliche Jäger-und-Sammler-Völker aus dem Kongobecken und im zentralen Afrika bezeichnet. Auch wenn einige Indigene den Begriff als abschätzig ansehen und ihn vermeiden, nutzen ihn andere aus praktischen Gründen und als einfache Art, sich selbst zu beschreiben.
Exclusive: OECD opens investigation into WWF in world first
January 5 2017
In an unprecedented move, a member of the Organization for Economic Co-operation and Development (OECD) has agreed to investigate a complaint that the World Wide Fund for Nature (WWF) has funded human rights abuses in Cameroon, beginning a process which until now has only been used for multinational businesses.
Survival submitted the complaint in February 2016, citing numerous examples of violent abuse and harassment against Baka “Pygmies” in Cameroon by WWF-funded anti-poaching squads. Survival also alleges that WWF failed to seek communities’ free, prior and informed consent for conservation projects on their ancestral land.
This is the first time a non-profit organization has been scrutinized in this way. The acceptance of the complaint indicates that the OECD will hold WWF to the same human rights standards as profit-making corporations.
WWF funds anti-poaching squads in Cameroon and elsewhere in the Congo Basin. Baka and other rainforest tribes have reported systematic abuse at the hands of these squads, including arrest and beatings, torture and even death, for well over 20 years.
Survival first urged WWF to change its approach in the region in 1991, but since then the situation has worsened.
Baka have repeatedly testified to Survival about the activities of these anti-poaching squads in the region. One Baka man told Survival in 2016: “[The anti-poaching squad] beat the children as well as an elderly woman with machetes. My daughter is still unwell. They made her crouch down and they beat her everywhere – on her back, on her bottom, everywhere, with a machete.”
In two open letters Baka made impassioned pleas to conservationists to be allowed to stay on their land. “Conservation projects need to have mercy on how we can use the forest … because our lives depend on it.”
WWF has rejected Survival’s claims. It accepts that abuse has taken place but, in a statement in 2015, a spokesman stated that such incidents “appear to have tailed off” despite repeated testimonies from Baka themselves. In its response to the OECD, the organization cited political instability in the region and difficulties in the process of creating “protected areas” for wildlife conservation as the main reasons human rights abuses had taken place. It did not deny its involvement in funding, training and equipping guards.
Survival’s Director Stephen Corry said: “The OECD admitting our complaint is a giant step for vulnerable peoples. They can already use OECD Guidelines to try and stop corporations riding roughshod over them, but this is first time ever it’s agreed that the rules also apply to industrial-scale NGOs like WWF. WWF’s work has led to decades of pain for tribal peoples in the Congo Basin. It’s done nothing effective to address the concerns of the thousands of tribal people dispossessed and mistreated through its projects. That has to change. If WWF can’t ensure those schemes meet UN and OECD standards, it simply shouldn’t be funding them. Whatever good works it might be doing elsewhere, nothing excuses its financing of human rights abuses. The big conservation organizations must stop colluding in the theft of tribal land. Tribal peoples are the best conservationists and guardians of the natural world. They should be at the forefront of the environmental movement.”
Survival first urged WWF to change its approach in the region in 1991, but since then the situation has worsened.
Baka have repeatedly testified to Survival about the activities of these anti-poaching squads in the region. One Baka man told Survival in 2016: “[The anti-poaching squad] beat the children as well as an elderly woman with machetes. My daughter is still unwell. They made her crouch down and they beat her everywhere – on her back, on her bottom, everywhere, with a machete.”
In two open letters Baka made impassioned pleas to conservationists to be allowed to stay on their land. “Conservation projects need to have mercy on how we can use the forest … because our lives depend on it.”
WWF has rejected Survival’s claims. It accepts that abuse has taken place but, in a statement in 2015, a spokesman stated that such incidents “appear to have tailed off” despite repeated testimonies from Baka themselves. In its response to the OECD, the organization cited political instability in the region and difficulties in the process of creating “protected areas” for wildlife conservation as the main reasons human rights abuses had taken place. It did not deny its involvement in funding, training and equipping guards.
Survival’s Director Stephen Corry said: “The OECD admitting our complaint is a giant step for vulnerable peoples. They can already use OECD Guidelines to try and stop corporations riding roughshod over them, but this is first time ever it’s agreed that the rules also apply to industrial-scale NGOs like WWF. WWF’s work has led to decades of pain for tribal peoples in the Congo Basin. It’s done nothing effective to address the concerns of the thousands of tribal people dispossessed and mistreated through its projects. That has to change. If WWF can’t ensure those schemes meet UN and OECD standards, it simply shouldn’t be funding them. Whatever good works it might be doing elsewhere, nothing excuses its financing of human rights abuses. The big conservation organizations must stop colluding in the theft of tribal land. Tribal peoples are the best conservationists and guardians of the natural world. They should be at the forefront of the environmental movement.”
Background briefing
– The OECD is an international body with 35 member countries. It has developed Guidelines for Multinational Enterprises which are monitored by national contact points in each country, and offer one of the very few opportunities to hold MNEs to account if they fail to respect the human rights of communities affected by their projects.
– WWF International’s headquarters are in Switzerland, so Survival’s complaint was submitted to the Swiss contact point, as Cameroon is not a member of the OECD.
– In 2008, Survival International lodged a complaint against British-owned mining company Vedanta Resources when it was seeking to mine on the territory of the Dongria Kondh in India without the tribe’s consent. The OECD stated that Vedanta had broken its guidelines.
– WWF is the largest conservation organization in the world. According to the organization itself, only 33% of its income comes from individual donors. The rest is derived from sources including government grants, foundations, and corporations.
The Baka – hunters or poachers? – the film WWF doesn’t want you to see – 2014
Netzfrau Doro Schreier
Mehr Informationen:
Video: Monsanto und der WWF – Der Pakt mit dem Panda
Trauer um Cecil – Wir Menschen haben es fast geschafft – der „König der Löwen“ stirbt aus
Großwild-Jagdtourismus aus den Vereinigten Arabischen Emiraten verdrängt 40.000 Maasai
Trauer um Cecil – Wir Menschen haben es fast geschafft – der „König der Löwen“ stirbt aus