Eigentlich hieß es: Kai Diekmann verordnet sich nach Ausstieg bei Bild eine Auszeit. Heute die Nachricht: Die Staatsanwaltschaft Potsdam bestätigt eine Strafanzeige gegen den „Bild“-Herausgeber. Dem „Bild“-Herausgeber Kai Diekmann wird von einer Mitarbeiterin ein sexueller Übergriff vorgeworfen.
Kai Diekmann, der Twitter-König und Vorstand der Atlantikbrücke e. V. bekommt Ärger. Kai Diekmann hat vor genau einer Woche seinen Abschied von Springer zum Ende Januar erklärt – nach mehr als 30 Jahren im Unternehmen. Schwer vorstellbar ist allerdings auch, dass der 52-Jährige in absehbarer Zeit in einem klassischen Medienjob wieder auftaucht: Nach MEEDIA-Informationen haben er und sein bisheriger Arbeitgeber einen Konkurrenzausschluss vereinbart.
Die folgende Nachricht hatte der „Spiegel“ ursprünglich als Vorab-Meldung mit Sperrfrist 16 Uhr herausgegeben. Diese Frist ist an mehreren Stellen gebrochen worden, deswegen berichteten auch schon vorher die anderen Medien.
An diesem Freitag feiert sich der Spiegel, und das wohl gleich doppelt: Im Hamburger Rathaus fanden die Feierlichkeiten zum 70. Geburtstag statt, zugleich verbreitete das Nachrichtenmagazin eine Vorab-Meldung, die es in sich hatte: Die Staatsanwaltschaft ermittele gegen Bild-Herausgeber Kai Diekmann wegen sexueller Belästigung einer Mitarbeiterin. Der Spiegel landet damit einen bundesweit beachteten Scoop – der allerdings auch Fragen nach medienethischer Verantwortung aufwirft, so meedia.de
Meedia.de auch in dem vor Kurzem veröffentlichen Beitrag:
„Für viele erscheint der überraschende Abgang des Bild-Herausgebers bei Springer zum 1. Februar dieses Jahres eine neue Lesart bekommen zu haben. Wie der Spiegel schreibt, könne der Vorwurf die Trennung „beschleunigt“ haben. Im Umfeld des Unternehmens wird dagegen beteuert, dass die Entscheidung Diekmanns, den Verlag zu verlassen, bereits im Herbst 2015, also vor mehr als einem Jahr, getroffen worden sei. Demnach bestehe kein Zusammenhang. Dass die Tatsache, dass Führungskraft und Medienhaus demnächst getrennte Wege gehen, beide Seiten auch angesichts der kommenden Medienberichte auch erleichtern dürfte, wird wohl kaum jemand bestreiten.“
Ein paar wenige Medienkonzerne kontrollieren, was Sie denken, wie Sie denken, was Sie wissen sollen und wie Sie es wissen sollen. Und ganz groß dabei: Axel-Springer-Konzern und Bertelsmann – BILD gehört zu Springer und der Spiegel zu 25% Bertelsmann.
Was waren das noch für Zeiten, als es hieß „Der Stern deckt auf“ oder „Spiegel fand heraus“, als es sich noch um wirklich reale Skandale handelte! So mancher Journalist träumte sicherlich, so zu sein wie Bob Woodward und Carl Bernstein aus der „Watergate-Affäre“.
Viel Auswahl haben wir in Deutschland nicht mehr. Haben Sie schon mal etwas über Medienkonzerne gehört? Das bedeutet: Ein Eigentümer besitzt mehrere Zeitungen oder Fernsehstationen – oder beides. Solche Unternehmen können die Meinung im Lande beeinflussen, denn eine Meinung kann dann in mehreren Zeitungen präsentiert werden. Man nennt das „Pressekonzentration“.
Springer bildet nun auch per TV Ihre Meinung und übernahm N24! N24 gehörte dem ehemaligen „Spiegel“-Chefredakteur Stefan Aust und fünf Managern des Senders. Sie hatten N24 im Sommer 2010 gemeinsam von ProSiebenSat1 übernommen. N24 belieferte die Sender Sat1, ProSieben und Kabel eins aber weiterhin mit Nachrichten. 2014 übernahm der Axel-Springer-Verlag den Nachrichtensender N24 – nun soll dessen Name schrittweise verschwinden. Die Springer-Zeitung „Welt“ gilt künftig als Dachmarke für „digitalen Qualitätsjournalismus“. Fast hätte der Springer-Verlag mit dem großen ProSiebenSat1-Konzern fusioniert, doch das wurde im letzten Moment verhindert. Siehe: Wer macht die „öffentliche Meinung“? Mega-Fusion Axel Springer und Prosiebensat.1
In dem Beitrag Konzerne und ihre Verflechtungen – was Sie wissen sollten stellten wir bereits viele Konzerne vor oder eher die wenigen, die es noch gibt. Es werden immer weniger, dafür werden diese größer und genau so ist es auch bei den Medienkonzernen. Dass der Medienkonzern Bertelsmann den Medienkonzern Gruner+Jahr irgendwann ganz übernehmen würde, war nur eine Frage der Zeit. Siehe: Das Millionen-Geschäft mit der Kreditwürdigkeit! Schufa, EOS, Bertelsmann, Allianz und Co. – Skandal um Bewertung der Kreditwürdigkeit
Nachdem die Medienkrise bereits zahlreiche Tageszeitungen erwischt hat, geht es nun an die Magazine, die wöchentlich erscheinen. Viele gibt es da eh nicht, da wären der Spiegel, der Stern, Fokus und die Zeit zu benennen. Inwieweit nun diese Krise den Stern betreffen wird, sei abzuwarten. Jedoch wurde auch hier bereits der Rotstift angelegt und es ist abzuwarten, inwieweit die Qualität leiden wird.
Der Spiegel sollte, sofern die Mitarbeiter sich einig sind, noch eine ganze Weile überleben dürfen, allerdings müssen auch hier die Werbeeinnahmen berücksichtigt werden, und inwieweit sich dieser Verlag online positionieren kann, wird sich herausstellen, ansonsten ist eine Übernahme durch Bertelsmann in Zukunft sicherlich denkbar. Es ist immer nur eine Frage des Geldes und 25 % gehören ja eh schon Bertelsmann. 2013 belief sich der Gesamtumsatz der Unternehmensgruppe auf 298,5 Millionen Euro. Siehe: Zeit, Stern, Spiegel, Focus – Wer gehört zu wem?
Axel-Springer Konzern: 2012 feierte die Bild ihren 60. Geburtstag, dazu gab es eine „Zeitung“ in jedem Briefkasten. Mittlerweile ist die BILD zu einer sogenannten Hauszeitung der Bundesregierung verkommen. Wenn die Bundesminister etwas zu verkünden haben, dann ist es meist in der „Bild“.
Und auch „BILD“ war dabei, als Christian Wulff am 12. Dezember 2011, kurz vor der Veröffentlichung eines Artikels zu seinem Privatkredit, den Versuch unternahm, Kai Diekmann, den Chefredakteur der „Bild“, und Mathias Döpfner, den Vorstandsvorsitzenden der Axel-Springer-AG, telefonisch zu kontaktieren. Da dies nicht gelang, soll er beiden eine Nachricht auf ihrer Mailbox hinterlassen haben.
Fünf Jahre später ist Christian Wulff längst kein Präsident mehr und auch Kai Diekmann hat die Zusammenarbeit mit Springer aufgekündigt.
Friede Springer hält noch immer ihre Unternehmensanteile einmal über die Axel-Springer-Gesellschaft für Publizistik GmbH & Co. KG, die mit 47,3 Prozent an der Axel-Springer-SE beteiligt ist. Die Gesellschaft für Publizistik gehört zu 90 Prozent Friede Springer. Darüber hinaus hält Friede Springer 5,1 Prozent Anteile direkt an der Springer-Aktiengesellschaft. Ihr Vermögen betrug 2015 3,7 Milliarden USD und sie zählt zu den reichsten Personen in Deutschland. Dass die Bild mittlerweile als Hauszeitung der Bundesregierung agiert, ist nicht verwunderlich, Friede Springer, die Witwe des verstorbenen Axel Springer, und Bundeskanzlerin Angela Merkel pflegen eine enge Freundschaft. Friede Springer gründete „Die Friede-Springer-Stiftung“ und sie wird beraten durch ein siebenköpfiges Kuratorium. Ihm gehört auch Prof. Dr. Joachim Sauer an, der Ehemann von Angela Merkel. Siehe: Ehemann von Merkel ist Kuratoriumsmitglied der Friede-Springer-Stiftung
Kai Diekmann und der Sex-Vorwurf
Der angebliche Tat-Zeitpunkt war der späte Abend des 22. Juli 2016. An diesem Tag fand rund um den privaten Wohnsitz Diekmanns der gesellschaftliche Ausklang der jährlichen Klausurtagung der Bild-Gruppe statt. Etliche Teilnehmer nutzten diesen Anlass zu einem sommerlichen Bad im Potsdamer See. Was dabei zwischen dem Bild-Herausgeber und der Springer-Angestellten geschah, ist völlig unklar. Sicher ist nur, dass die Frau Vorwürfe der sexuellen Belästigung durch den Chef der roten Gruppe erhebt und bis heute daran festhält, so Meedia.
Strafanzeige: Vorwürfe gegen Kai Diekmann https://t.co/2lHm7K5KWI pic.twitter.com/zF3bPvzPIE
— WELT (@welt) 6. Januar 2017
Update 14.20 Uhr:
Der Anwalt von „Bild“-Herausgeber Kai Diekmann, Otmar Kury, teilt mit: „Der gegen Herrn Diekmann erhobene Vorwurf ist haltlos und wir haben vollstes Vertrauen in die Arbeit der Ermittlungsbehörden.“
welt.de
„Atlantik-Brücke”, eine Lobbyorganisation von Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Medien.
Die 1952 gegründete Atlantik-Brücke e.V. gilt als eine der effektivsten und konservativsten Pressuregroups in Deutschland. Die Mitgliedschaft in diesem mit namhaften Personen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft besetzen Verein kann nur durch Nominierung und Kooptation (Empfehlung) durch den Vorstand erreicht werden. Die Arbeitsweise ist durch Verschwiegenheit und mangelnde Transparenz gekennzeichnet trotz unmittelbarer Nähe von Politik zur Wirtschaft. Diese nicht-offizielle, nicht-demokratisch legitimierte Struktur trägt dazu bei, dass Schranken zwischen Wirtschaft und Politik verschwinden und selbsternannte Eliten zunehmend wieder an Gewicht gewinnen.
Die Sponsoren kommen vornehmlich aus dem Finanz- und Kreditwesen, der Stahlindustrie, der Rüstungsindustrie sowie der Automobilindustrie. Zudem wird die Finanzierung durch öffentliche Gelder über das Auswärtige Amt gesichert. Preisträger der Atlantik-Brücke sind z. B. George H. W. Bush, Condoleeza Rice, Angela Merkel und Jürgen Großmann. Siehe: #Bild-Boykott – Wir BILDen selber unsere Meinung!
Kai Diekmann, Chefredakteur der Bild, ist Vorstandsmitglied der Atlantik-Brücke!
Mit Skandalen kennt sich Kai Diekmann bestens aus, „BILD“ war fast immer als erster mit dabei und zwar mit großen Lettern. 30 Jahre Chefredaktion haben ihre Spuren hinterlassen.
Wir BILDen selber unsere Meinung!
Foto – Screenshot Chefredakteur Kai Diekmann – Exklusiver Blick hinter die Kulissen -Youtube
Netzfrau Doro Schreier
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