Leiden Sie unter Müdigkeit? Sie möchten erholt und ausgeruht in den Tag starten? Dass zu wenig Schlaf krank macht, dürfte bekannt sein. Die Langzeitfolgen bei dauerhaften Schlafmangel sind nicht zu unterschätzen. Immer mehr Studien belegen auf gute Nächte folgen gute Tage.
Und da eine gesunde Lebensweise für immer mehr Menschen wichtig wird, greifen immer mehr Menschen zur Selbst-Überwachung zu sogenannte Wearables. Wearable Technik 2.0 gibt sogar vor, Körper und Geist zu verändern.
Dass der Arbeitgeber, aber auch Versicherungen und Krankenkassen sich über Ihre gesammelten Daten freuen, haben wir Ihnen in unserem Beitrag: Das Verarschungsgeschäft mit der Traumfigur! Pfunde purzeln lassen mit Nestlé oder App zum Sammeln von Fitness-Daten für Konzerne! berichtet. „Sage mir, wie gesund du lebst – und ich sage dir, wie viel du sparen kannst, oder ob wir dich noch wollen!“ Ihre Daten zeigen, wie leistungsfähig Sie wirklich sind, ob Sie sich gesund ernähren, viel Sport treiben oder ob Sie unter Schlafproblemen leiden. Überwachungen per App frei Haus. Super, denken die Nutznießer, der „moderne“ Mensch lässt sich freiwillig überwachen.
Ein Tech Unternehmen entwickelt bereits ersten Smart Tampon der Welt, es gibt nichts, was es nicht gibt.
Wearables sind zu einem beliebten Kaufartikel für den Durchschnittskonsumenten geworden, denn für den „modernen“ Menschen gibt es scheinbar nichts Schöneres, als sich selbst zu überwachen. Ob beim täglichen Sport, oder wie viele Schritte Sie den ganzen Tag gelaufen sind und wie viele Stunden Sie geschlafen haben.
Zu wenig Schlaf macht krank und deshalb gibt es auch kostenlos in jedem App-Store: Sleep Better – „mit Sleep Better kannst du deinen Schlaf aufzeichnen und dich sanft wecken lassen. Analysiere deinen Schlaf und erfahre, wie gut und lange du gestern, letzte Woche oder durchschnittlich geschlafen hast. Vertraue auf den Smart-Alarm, der dich in einer besonders leichten Schlafphase aufwachen lässt. Schlafe besser mit Runtastic.“
Klingt doch super, kein Wunder, wenn der „moderne“ Mensch glaubt, mit einer App besser schlafen zu können. Ob der „moderne“ Mensch auch noch so begeistert sein wird, wenn dieser wüsste, dass der Fitness-App-Anbieter Runtastic dem Medienkonzern Axel Springer gehörte und für 220 Millionen Euro jetzt von Adidas übernommen wurde? Warum sollten Konzerne 220 Millionen Euro auf den Tisch legen und die App dann kostenlos zur Verfügung stellen? Schlaflose Nächte haben diese Konzerne bestimmt nicht, wetten?
Der Konzern Axel Springer war im Oktober 2013 eingestiegen und hat 22 Millionen Euro für 50,1 Prozent der Runtastic bezahlt. Der Wert der Beteiligung hat sich für Axel Springer in weniger als zwei Jahren somit verfünffacht, der Unternehmenswert hat sich verzehnfacht.
Unter schlaflosen Nächten leiden auch ganz bestimmt nicht die Erfinder dieser App. Oder vielleicht nur, weil diese jetzt überlegen, was sie als Millionäre jetzt alles unternehmen können.
Im Jahr 2010 hat Runtastic laut offiziellen Angaben im Firmenbuch noch einen Bilanzverlust in der Höhe von 41 000 Euro eingefahren. Erst ab dem Jahr 2011 bilanziert Runtastic positiv: 102 000 Euro standen unterm Strich als Gewinn. Im Jahr 2012 betrug der Bilanzgewinn 498 000 Euro. Im Geschäftsjahr 2013 stagnierte der Gewinn und belief sich auf 497 000 Euro. Erst im Geschäftsjahr 2014 – und nach dem Einstieg von Axel Springer 2013 wurde der Gewinn kräftig gesteigert auf 1,26 Millionen Euro. Quelle: Trend.at
Spätestens jetzt könnten Sie sich fragen, wie ist das möglich – ganz einfach: Ein Tochterunternehmen der Axel Springer SE ist COMPUTER BILD! Und da lohnt es sich für den Mediengiganten Springer doch, gleich mal einen Beitrag über „Sleep Better“ zu verfassen. Im November 2014 war es dann auch soweit. Passend, denn der November ist ja bekannt für den November-Blues, also Winterdepression. Wer will den schon und wenn man diese Depression durch eine App abstellen kann, umso besser. Also schreibt Springer-Computerbild am 09.November 2014: Neue App – Sleep Better: Neuer Schlaf-Tracker von Runtastic –
„eine kostenlose App für iOS und Android. Die Anwendung dient der Analyse des Schlafverhaltens und zur Verbesserung der Ruhephase. Laut Herstellerangaben hat man Sleep Better in Zusammenarbeit mit Schlafspezialisten, Ärzten und Testpersonen entwickelt. Ziel ist es, dem Nutzer der App einen Einblick in das Schlafverhalten zu gewähren und durch die statistische Auswertung einzelner Parameter den Schlaf längerfristig zu verbessern.(…)“ laut Computerbild.
Und um noch mehr Geld durch Werbung zu bekommen, ist dann auch gleich eine Werbung eingebaut:
..wenn Sie auf das Wort Schlaf klicken – gelangen Sie in diesem Fall auf „Schlafwelt Gutschein“ – schlafwelt.de auf Erfolgskurs – OTTO Versand freut sich. Und auch Runtastic, denn laut eigenen Angaben nutzen rund 60 Millionen „Better Sleep“, die App zählt mehr als 120 Millionen Downloads. Seit dem Einstieg von Axel Springer wird die App jedoch mit Werbung flankiert, mit lästigen Popups werden die Nutzer genervt und die App somit geradezu zu gepflastert. Sie mögen vielleicht jetzt schneller laufen, aber Ihr Smartphone dürfte es nicht. Denn gerade durch den zugemüllten Speicherplatz wird ein schnelles Smartphone schnell zu einer langsamen Ente und Sie schlafen immer noch nicht besser.
Und wie jetzt im Frühjahr, wenn alle wieder munter werden, der November-Blues sich dem Ende neigt und der Frühjahrsputz angesagt ist, dann ist es auch an der Zeit, Ihr Android-Handy aufzuräumen, zu säubern und zu beschleunigen. Greifen Sie dann lieber zu Ihren alten Turnschuhen, die laufen eh meist besser und lassen Sie die Apps da, wo sie hingehören, in den Stores. Denn wer jetzt noch glaubt, durch einen „Better-Sleep“ auch noch besser zu schlafen, der hat scheinbar keine anderen Sorgen, oder doch?
Sind es meist nicht sogar gerade sie, die zu Schlaflosigkeit führen? Schauen Sie sich lieber dann zum Beispiel, bewaffnet mit einem Taschentuch „Schlaflos in Seattle“ an. Sie sind dann zwar immer noch müde, aber ärgern sich nicht, dass Sie sich im Bett hin und her wälzen. Sie kennen sicher auch das Gefühl, man schaut auf die Uhr und es ist, als wäre die Zeit stehen geblieben. So haben Sie sich einen Film angeschaut, vielleicht schlafen Sie sogar vor dem Fernseher ein, während Meg Ryan auf der Suche nach Tom Hanks ist.
Kennen Sie das mittägliche „Powernapping“? Menschen, die mittags kurz schlafen, leben gesünder. Sie erkranken seltener an Depressionen und sind nachweislich leistungsfähiger.
Was in Deutschland noch weitgehend unvorstellbar ist, gehört in Amerika und Asien bereits teilweise zum Alltag – das mittägliche „Powernapping“. Und zwar mit Recht! „Menschen, die mittags kurz schlafen, sind leistungsfähiger, leben gesünder, erkranken seltener an Depressionen oder Infektionskrankheiten und erfreuen sich einer insgesamt besseren Befindlichkeit“, lobt auch Hajak den kleinen Energie-Schlummer für zwischendurch in einem Beitrag der Apotheken-Umschau. Die Tendenz, mittags zu schlafen, ist in jedem Menschen angelegt“, erklärt Professor Göran Hajak, Schlafmediziner und Chefarzt der Abteilung Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Klinikum Bamberg. Das Mittagstief ist Teil unserer Biologie, unserer „zirkadianen Rhythmik“, wie der Fachmann sagt. Der Otto-Normal-Schläfer sagt dazu einfach innere Uhr.
Wer die Möglichkeit hat, kann sich für das Powernapping selbstverständlich hinlegen. Aber auch ein gemütlicher Sessel oder Bürostuhl tut einen guten Dienst. „In Japan legen die Büroangestellten oft einfach nur den Kopf auf die gekreuzten Arme auf dem Tisch und beschreiben auch diese Variante allgemein als sehr erholsam“, so der Schlafmediziner Hajak. Powernappen dürfen Sie übrigens gerne täglich. Tun Sie es einfach, so oft Sie die Möglichkeit dazu finden. Mit steigendem Alter nimmt die Tendenz zu, mittags zu ermüden. „Das liegt am biphasischen Biorhythmus des Alters“, erklärt Hajak. Doch auch vielen Jüngeren tut ein kurzes, tägliches Nickerchen einfach nur gut.
Eine neue Studie zeigt, wie sich eine Siesta auch positiv bei älteren Menschen auswirkt:
Enorme Steigerung der geistigen Fähigkeiten bei älteren Menschen durch ein einstündiges Schläfchen nach dem Mittagessen
Ein einstündiges Nickerchen nach dem Mittagessen kann Älteren dabei helfen, ihr Gedächtnis zu behalten und ihre Fähigkeit zu klarem Denken zu verbessern sowie Entscheidungen zu treffen, hat eine Studie herausgefunden.
Schlaf spielt eine Schlüsselrolle bei älteren Erwachsenen, um die gesunde Gehirnfunktion aufrechtzuerhalten, die Menschen brauchen, wenn sie altern, sagen die Forscher.
In der Studie, die unter der Leitung von Junxin Li an der Universität von Pennsylvania, Philadelphia, durchgeführt wurde, hat das Forscherteam nahezu 3000 chinesische Erwachsene im Alter von 65 Jahren oder älter untersucht, um herauszufinden, ob durch einen Nachmittagsschlaf irgendein Effekt auf ihre geistige Gesundheit feststellbar ist.
Die Forscher stellten fest, dass sich fast 60 % der Menschen nach dem Mittagessen hinlegten. Die Dauer der Ruhepause lag zwischen circa 30 Minuten bis zu mehr als 90 Minuten, wobei das Nickerchen bei den meisten etwa 63 Minuten dauerte.
Die Ergebnisse belegen, dass die Menschen, deren Schläfchen nach dem Mittagessen eine Stunde lang dauerte, vergleichsweise in einer besseren geistigen Verfassung waren als die, die gar nicht, kürzer oder länger schliefen.
Umgekehrt wurde bei denen, die gar kein Schläfchen machten, ein Abbau der geistigen Fähigkeiten um das 4- bis 6-fache festgestellt.
Außerdem wurde bei den Menschen, die überhaupt nicht und denen, die kürzer oder länger schliefen, in etwa der gleiche Rückgang der geistigen Fähigkeiten ermittelt, den eine Alterung um 5 Jahre voraussichtlich verursacht haben würde, erklärt Li.
Die Studie wurde im Journal of the American Geriatrics Society veröffentlicht.
Zum Mittagsschlaf noch eine kleine Anekdote.:
Dem spanischen Maler Salvador Dalí soll sein Schläfchen heilig gewesen sein. Um zu verhindern, dass er zu lange schlummerte, setzte sich der Künstler in seinen Lieblingssessel, nahm einen Löffel in die Hand und legte unter die Stuhllehne einen Teller. Trat der Tiefschlaf ein, entspannte sich des Malers Hand, der Löffel fiel mit lauten Geschepper auf das Porzellan und Dali war wieder wach.
An hour-long nap post lunch may boost mental abilities in elderly
hindustantimes
Sleep plays a key role in helping older adults maintain their healthy mental function. (Shutterstock)
An hour-long nap after lunch may help older adults preserve their memories, improve their ability to think clearly as well as to make decisions, a study has found.
Sleep plays a key role in helping older adults maintain their healthy mental function, necessary for people as they age, the researchers said.
In the study, led by Junxin Li from the University of Pennsylvania, Philadelphia, the team examined nearly 3,000 Chinese adults aged 65 and older to learn whether taking an afternoon nap had any effect on their mental health.
The results showed that people who took an hour-long nap after lunch had better health condition compared to people who did not take a nap. (Shutterstock)
The researchers found that nearly 60 per cent of the people took an afternoon nap after lunch. Their nap time was between about 30 minutes to more than 90 minutes, with most people taking naps lasting about 63 minutes.
The results showed that people who took an hour-long nap after lunch had better health condition compared to people who did not take a nap — neither shorter nor longer.
Conversely, those who took no naps at all had four-to-six times more decrease in their mental ability.
In addition, people who did not take a nap at all, and those who took shorter or longer naps, experienced about the same decline in their mental abilities that a five-year increase in age would be expected to cause, Li stated.
The study was published in the Journal of the American Geriatrics Society.
Netzfrauen Heike Garisch und Doro Schreier
Big Pharma-Rezepte einschließlich Schmerzmittel und Antidepressiva rückläufig – weil Ältere medizinischen Cannabis nehmen – Big Pharma prescriptions including painkillers, antidepressants plummeting as seniors turn to medical cannabis
Vorsicht: Digitale Drogen auf dem Vormarsch
Thync – Stromstöße statt Kaffee
Ältere Menschen gehören in die Mitte unserer Gesellschaft und nicht an den Rand!
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