Mädchen in Pakistan – misshandelt, vergewaltigt und/oder getötet – auch durch Lehrer, Polizei und Militär

Pakistan liegt auf der Liste der für Frauen und Mädchen gefährlichsten Orte der Welt auf Platz 3 – direkt hinter Afghanistan und dem Kongo.  Die gezielte Abtreibung weiblicher Föten, das Töten und Aussetzen vornehmlich weiblicher Kinder, Zwangsverheiratung, Kinderhochzeiten, Misshandlungen, Säureattacken, Ehrenmorde, Vergewaltigung erinnern an den Genderzid in Indien, von dem wir schon des Öfteren berichteten, doch sie finden auch in Pakistan statt. Mehr als 1000 Frauen und Mädchen im Jahr werden in Pakistan Opfer von sogenannten Ehrenmorden. Auch Vergewaltigung ist bei Gerichten eine häufige Strafe.

Töchter werden von ihren Eltern gezwungen, Bordelle zu betreiben, oder illegale Stammesgerichte bestrafen Mädchen durch Gruppenvergewaltigungen. Auch der pakistanischen Polizei wird mehrfach vorgeworfen, Frauen zu misshandeln. Drei Polizisten wurden Sonntag verhaftet, nachdem sie mit drei weiteren Männern, eine junge Frau entführt, gefoltert und vergewaltigt hatten. Ein anderer aktueller Fall erschüttert die Provinz Khyber Pakhtunkhwa, nachdem bekannt wurde, dass ein leerer  Klassenraum dazu benutzt worden war, Schülerinnen zu vergewaltigten.  Die Polizei in Abbottabad nahm einen Lehrer fest, ein anderer befindet sich noch auf der Flucht.  Es handelte sich um die staatliche Sekundarschule Tupla in Nowshehra und betraf die Mädchen in der siebten Klasse.

Auch das Militär in Pakistan geht grausam gegen Frauen und Kinder in der Region Belutschistan vor. Ein junge Frau wurde mit ihrem Kind einfach verbrannt. Seit Jahrzehnten ist die Provinz ein Unruheherd. Der Belutschistan-Konflikt existiert seit der Entstehung des pakistanischen Staates. Damals wurden die kolonialen Grenzen gefestigt, die einst mit Gewalt und Willkür gezogen wurden und ganze Völker voneinander trennten.

Ein Genozid durch die pakistanische Regierung findet nicht nur in Belutschistan statt, wo vermehrt Frauen und Kinder entführt und dann gefoltert tot aufgefunden werden, sondern auch an Christen. Christen in der pakistanischen Provinz Sindh werden häufig Opfer mafiöser Organisationen, die in Zusammenarbeit mit der Polizei in Sukkur (Hyderabad, Sindh) Übergriffe auf die Christen der Provinz planen, in deren Rahmen sie versuchen, sich Häuser und Grundstücke von Mitgliedern der christlichen Glaubensgemeinschaften anzueignen. Am 31. Dezember 2016 klopften rund 20 Männer zum Teil in Polizeiuniform und zum Teil in Zivilkleidung an die Türen christlicher Wohnungen und schüchterten die Bewohner ein. Frauen und Kinder wurden misshandelt und rund 20 Personen zum Teil schwer verletzt.

In Pakistan werden jedes Jahr etwa 700 christliche Frauen entführt, vergewaltigt und in eine islamische Ehe gezwungen – das sind fast zwei Frauen pro Tag, und die Welt tut nichts dagegen“, sagt der Menschenrechtsaktivist Wilson Chowdhry. Er beruft sich dabei auf die muslimische Nichtregierungsorganisation „Bewegung für Solidarität und Frieden“.

Wir berichteten schon oft über den Genderzid, den Völkermord am weiblichen Geschlecht in Indien. Dabei gibt es Länder wie Pakistan, die ebenso gefährlich sind für Mädchen und Frauen. Länder, in denen sie ebenfalls auf Grund ihres Geschlechts unterdrückt, misshandelt, vergewaltigt und/oder getötet werden.

Malala

In der Vergangenheit wurden in Pakistan diverse Anschläge auf Frauenrechtlerinnen verübt. Bekanntestes Beispiel ist wohl die Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai, das Mädchen, das sich unermüdlich einsetzt für das Recht auf Bildung für Mädchen. Ihre Geschichte ging um die Welt, nachdem sie ein von den Taliban auf sie verübtes Attentat, bei dem sie in den Kopf geschossen wurde, nur knapp überlebte.

Und trotzdem unterstützt die Bundesregierung Projekte. Zum Beispiel: „Im Rahmen der deutschen finanziellen Zusammenarbeit (FZ) prüft die Bundesregierung zurzeit eine Aufstockung für das seit Dezember 2015 laufende Vorhaben zur Unterstützung der freiwilligen Rückkehr afghanischer Flüchtlinge aus Pakistan in Höhe von 4,5 Mio. Euro. Sie dient der Weiterfinanzierung folgender Komponenten: Information, Rechtsberatung, berufspraktische Bildung und Basisgesundheitsversorgung in Pakistan; Schaffung von Wohnraum und dazugehöriger kommunaler Infrastruktur, Kofinanzierung von Geldtransferleistungen sowie berufspraktische Bildung und Basisgesundheitsversorgung für zurückgekehrte Flüchtlinge und die sie aufnehmenden Gemeinden in Afghanistan.“

30. 11. 2016 Quelle – Bundeswirtschaftsministerium 

Pakistan ist Hauptaufnahmeland von afghanischen Flüchtlingen. Zusätzlich beherbergt das Land derzeit 1,2 Millionen Binnenvertriebene. Die Versorgung beider Flüchtlingsgruppen belastet die strukturschwachen Grenzregionen und den pakistanischen Staat enorm, so das Bundesministerium für Entwicklungshilfe.

Die deutsche Bundesregierung unterstützt die Arbeit des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) in Pakistan seit 2011 mit 11,5 Millionen Euro pro Jahr. Davon stammen zehn Millionen Euro aus dem Haushalt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), 1,5 Millionen Euro kommen aus dem Auswärtigen Amt. Mit diesen Mitteln werden Programme der Gesundheitsvorsorge, der Grund- und Berufsbildung sowie der Bau von Schulen und Krankenhäusern finanziert.

Vor allem in der Provinz Khyber-Pakhtunkhwa im Nordwesten Pakistans und in den Stammesgebieten an der Grenze zu Afghanistan (Federally Administered Tribal Areas, FATA) bleibt die Sicherheitslage angespannt. Im Juni 2014 begann eine umfassende Militäroperation in den Stammesgebieten, die bis dahin weitgehend von extremistischen Organisationen kontrolliert worden waren. In der Folge stieg die Zahl der Binnenflüchtlinge auf über 1,3 Millionen an. Die Kosten für den Wiederaufbau werden von der Regierung auf umgerechnet 840 Millionen US-Dollar geschätzt. Deutschland unterstützt auch hier und hat 2014 zehn Millionen Euro für den Wiederaufbau und die Rückkehr von Binnenflüchtlingen zur Verfügung gestellt. Quelle BMZ

Seit mehreren Jahren unterstützt die GIZ im Auftrag des BMZ die Entwicklungs- und Wiederaufbauanstrengungen in politisch sensiblen Regionen, etwa in den Stammesgebieten an der Grenze zu Afghanistan (Federally Administered Tribal Areas – FATA) sowie in der Region Swat. Im Auftrag des Auswärtigen Amtes wird die Staatsanwaltschaft und der Polizeiapparat den Provinzen Sindh und Punjab, gestärkt sowie verbesserte Sozialstandards in der Textilindustrie angestrebt.

Entwicklungshilfe Pakistan:

In Pakistan gab es in den Jahren 2000 bis 2011 1641 Projekte der deutschen Entwicklungshilfe. Dabei wurden im Rahmen der ODA 933.797.338 USD ausgegeben und bisher 1 082 745 570 USD zugesagt. (Ausgaben vs. Zusagen) Auf der Liste der Empfänger deutscher Entwicklungshilfe in den letzten 10 Jahren steht Pakistan auf Platz 20 (181).

Waffenexporte

Pakistan rüstet seit geraumer Zeit auf. Grund die Auseinandersetzen mit Indien. Dazu bezieht das Land, ebenso wie das rivalisierende Indien, deutsche Waffensysteme. Auch die Beziehungen zwischen Afghanistan und Pakistan sind sehr gespannt. Afghanistan wirft seinem Nachbarstaat vor, die Taliban zu unterstützen. In der Vergangenheit gab es immer wieder Berichte, wonach Teile des pakistanischen Geheimdienstes den Taliban unter die Arme griffen. Seit 2012 besteht zwischen Deutschland und Pakistan ein Abkommen für eine militärische Zusammenarbeit.

Nach einwöchiger Belagerung stürmten die pakistanischen Streitkräfte die Rote Moschee in Islamabad. Über hundert Menschen fanden in den stundenlangen Gefechten den Tod. Die Bilder dieser Tragödie gingen in diesem Monat um die Welt. Bei der Erstürmung griffen die pakistanischen Soldaten auch auf deutsche Technologie zurück: Sie setzten das Sturmgewehr G3 ein.

Seit Mitte der 1960er-Jahre stellt Pakistan das G3 in seinen staatlichen Rüstungsbetrieben, den Pakistan Ordnance Factories, nach Eigenwerbung die „force behind the forces“, in Lizenz her. Die Produktion deckt nicht nur den Bedarf der eigenen Streitkräfte, sondern ermöglicht auch den Export.

Das Bundesverteidigungsministerium, Inhaber der G3-Lizenz, überließ im März 1963 der damaligen Regierung in Islamabad, dem Militärregime Ayub Khans, kostenfrei die Nachbaurechte für das Sturmgewehr. Fünf Monate später unterzeichnete die Oberndorfer Rüstungsschmiede Heckler & Koch (HK) einen Kooperationsvertrag mit den pakistanischen Machthabern, in dem der Aufbau der Produktionsanlagen in den Pakistan Ordnance Factories (POF) in Wah nahe Islamabad vereinbart wurde.

Aktuell versucht die POF neue Schusswaffen für die pakistanische Armee auszuwählen, die das G3-Kampfgewehr und die chinesischen Typ-56 AK-47-Klone ersetzen wird. Dazu gehört auch die Modernisierung der staatlichen pakistanischen Ordnanz-Fabriken (POF). Der für Rüstungskonzerne lukrative Aufrag beträgt etwa 500 000 neue Gewehre.

Übrigens wurden deutsche Soldaten praktisch von deutschen Gewehren beim Kampfeinsatz am Hindukusch beschossen, und zwar  – ausgerüstet mit G36-Sturmgewehren von H&K – von Taliban-Terroristen – ausgerüstet zumeist mit G3-Gewehren von Pakistan Ordnance Factory (POF).

Wir haben Ihnen folgende drei Beiträge übersetzt, die Ihnen zeigen sollen, wie die Situation von Mädchen und Frauen in Afghanistan darstellt: Sie sind ungewollt, überflüssig – Müll eben. Oft werden sie direkt nach der Geburt von der Geburtshelferin in einem Müllsack entsorgt. 

Archiv

Hunderte von Kindern werden in Pakistan jährlich ausgesetzt. Andere werden gleich getötet und entsorgt. Viele sind das Ergebnis einer Vergewaltigung, manchmal vom eigenen Ehemann oder dessen Familienangehörigen. Die Kinder dürfen nicht leben, weil sie unehelich sind, weil sie daran erinnern, wie sie gezeugt wurden, weil sie ein lebender Beweis wären. Niemand will sie haben. Siehe: Pakistan: Kinder auf dem Müll entsorgt

Schaffen es die Mädchen doch, älter zu werden, ist meist schon ihr Schicksal besiegelt. Und wenn es dann solche Mädchen schaffen, sich an die Polizeibehörde zu wenden und Glück haben, wenn die Polizisten gleich handeln, kommen solche Fälle auch in die Medien:

Eine Frau hat sich an das Bezirksgericht gewandt, um ihre eigenen Eltern zu verklagen, weil diese sie dazu gezwungen hatten, ein Bordell zu betreiben. Die Klägerin sagte, ihre Eltern hätten sie mit dem Tode bedroht und sie misshandelt, wann immer sie sich ihnen widersetzte.

Die Klägerin Sakina Bibi hat angegeben, dass sie einige Monate zuvor aus freien Stücken Mujahid geheiratet hatte. Ihre Eltern waren mit der Heirat nicht einverstanden und verlangten eine Scheidung sowie die Betreibung eines Bordells mit ihnen. Die Klägerin sagte, ihre Eltern hätten sie mit dem Tode bedroht und sie misshandelt, wann immer sie sich ihnen widersetzte.Sie bat das Gericht, auf die Polizeidienststelle einzuwirken, sie und ihren Mann nicht zu belästigen, da sie glücklich mit ihrer Ehe sei. Sie bat das Gericht ferner, zu Protokoll zu nehmen, dass ihre Eltern sie mit dem Tode bedrohen. – Quelle: The Express Tribune Pakistan – Punjab 30.Dezember 2016

30. Dezember 2016  – Bruder verübt Ehrenmord an Schwester – eine andere Frau hatte weniger Glück. Sie wurde von ihrem Stiefbruder im Bezirk Khairpur brutal erschossen. Der Angeklagte, Ghulam Hussain Gopang, vermutet, dass seine Schwester eine Beziehung mit einem anderen Mann hatte. Sie ist Mutter von sieben Kindern. Siehe dazu auch unseren Beitrag:  Grausam – Ehrenmorde und Säureattacken in Pakistan

EHRENMORD – Besonders tragisch ist es, dass in einigen Fällen ein Gerücht als Auslöser für einen Ehrenmord ausreicht. Die Unterstellung einer sexuellen Beziehung oder eines Flirts reicht in einer Gesellschaft, in der der Ehrenmord praktiziert wird, oft als eine provokative, nicht hinzunehmende Beleidigung der Familienehre aus. Blut muss fließen, um die Ehre wieder herzustellen. Hier haben Ehre und Wahrheit nichts mehr miteinander zu tun. Auch Zeichen und Hinweise oder Träume, die nicht mit diesem Thema in Zusammenhang stehen müssen, werden bisweilen als „Beweis“ der Untreue der Frau gedeutet.

Frau von Schwiegervater getötet

Veröffentlicht in Dawn, 27. Dezember 2016

Lahore: eine 22-jährige Frau wurde angeblich am Montag in Raiwind von ihrem Schwiegervater zu Tode geprügelt. Der Polizei zufolge hatte Iram alias Sobia aus Shadara Muhammad Shabaz aus dem Dorf Ameenpura einen Monat zuvor geheiratet. Shahbaz brachte seine Frau zum Haus seiner Eltern, aber sein Vater Shehzad erlaubte dem Paar nicht zu bleiben. Shehzad sei ärgerlich über seinen Sohn gewesen, weil dieser gegen den Willen der Familie geheiratet hatte, und er habe die Scheidung des Paares verlangt. Das Paar, das in einer Fabrik im Industriebezirk von Sunder arbeitete, habe eine Mietwohnung bezogen.

Eines Morgens brachte Shahbaz Iram zu seinen Eltern und ging arbeiten. Die Frau bat die Eltern um die Dinge, die ihrem Mann gehörten, so die Polizei, worauf ihr Schwiegervater wütend geworden sei und angefangen habe, sie zu schlagen. Iram erlitt schwere Kopfverletzungen und wurde bewusstlos. Die Nachbarn brachten sie ins Krankenhaus, wo die Ärzte sie wegen massiver Blutungen für tot erklärten. Die Polizei brachte den Leichnam zur Autopsie ins Leichenhaus, sammelte Beweise und nahm Aussagen von Augenzeugen zu Protokoll. Die Polizei zeigte Shehzad wegen Mordes auf Grund der Klage der Mutter des Opfers, Rubina. Laut dem Untersuchungsbeamten Saifullah nahm die Polizei den Beschuldigten fest, der seine Tat zugab.

“Tötet sie, tötet sie”, feuerten die Zuschauer damals das Gericht an.

Sieben Jahre ist es her, seit die Christin Asia Bibi als erste Frau in Pakistan wegen Blasphemie zum Tode verurteilt wurde. Seitdem sitzt die fünffache Mutter in Einzelhaft, in einer fensterlosen, gerade 2,4 mal drei Meter großen Zelle, und wartet auf ihre Hinrichtung.

Die Polizei von Lahore verhaftete am 05.Januar 2017 eine Gruppe von 110 Imamen, während sie den Mord an Salman Taseer feierten. Es war der sechste Todestag des Gouverneurs von Punjab. Er wurde damals ermordet, weil er die christliche Asia Bibi verteidigt hatte.

Befreit Asia Bibi! Sieben Jahre Gefängnis für eine Christin in Pakistan – Hier muss gehandelt werden

Published on December 29, 2016

Asia Bibi wurde eingesperrt nur, weil sie eine Christin ist – alle Christen sollten sich solidarisch mit ihr erklären.

Das Zentrum für Studien zum Welt-Christentum wird bald seine Statistik für das Kalenderjahr 2016 veröffentlichen. Es wird berichten, dass 90.000 Christen aus Glaubensgründen getötet wurden. Eine weitere Quelle, Open Doors, setzt diese Zahl deutlich höher an. In diesen Zahlen werden noch nicht die Christen erfasst, die wegen ihres Glaubens im Gefängnis sitzen.

Asia Bibis Todesurteil

Die Welt sollte auf eine bestimmte Gefängniszelle in Multan, Pakistan aufmerksam werden. Eine fromme christliche Ehefrau und Mutter namens Asia Bibi musste ein weiteres Weihnachtsfest ohne ihre Familie verbringen. Sie sitzt seit sieben Jahren im Todestrakt. Ihre Hoffnung auf Begnadigung wurde zunichte gemacht, als im Oktober 2016 einer der Richter sich selbst wegen Voreingenommenheit entzog.

Ihre Geschichte war Thema eines Buches Blasphemy: A Memoir: Sentenced to Death Over a Cup of Water, das 2011 erschien. Asia Bibi erzählt darin ihre Geschichte mithilfe der französischen Journalistin Anne Isabelle Tollet und der katholischen Wohlfahrtsorganisation „Aid to the Church in Need„. Diese 45-jährige Frau, Ehefrau und Mutter wurde zum Tod durch den Strang am 8. November 2010 verurteilt für etwas, das man einen „offenen Umgang mit ihrem christlichen Glauben in einem islamischen Land“ bezeichnen kann.

Asia Bibis Ehemann, Ashiq Masih und die Kinder des Paares tauchten unter in einer geheim gehaltenen christlichen Enklave. Er ist überzeugt, dass radikalislamische Gruppen sie alle töten würden.  Nach den Gründen für das Todesurteil seiner Frau gefragt, antwortete er einem Reporter: „Sie pflückte Beeren zusammen mit anderen Frauen und wurde geschickt, um Wasser zu holen. Eine der Frauen wollte das Wasser nicht trinken, nachdem meine Frau ihre Tasse in den Eimer gesteckt hatte. Sie sagte, es sei verseucht, weil es von einer Christin berührt wurde“.  Daraufhin hätten alle Frauen angefangen, seine Frau zu verhöhnen und Beleidigungen gegen ihre Mutter und ihre Kinder zu schreien. „Der Name des heiligen Propheten fiel niemals. Fünf Tage später kam der örtliche Geistliche zu unserem Haus, gefolgt von einem wütenden Mob, und verschleppten meine Frau“. Dieser Vorfall habe sich im Juni 2009 ereignet. „Sie schlugen sie, rissen ihr die Kleider vom Leib und klagten sie wegen Beleidigung des Propheten an. Dann sperrten sie sie in einem Haus ein, bis die Polizei kam, um sie abzutransportieren“.

Pakistans Blasphemiegesetz

Auf diese Weise wurde ein nachbarschaftlicher Streit, in dem eine Christin durch einige feindlich gestimmte Muslime verunglimpft wurde, als Vorwand genutzt um eine Christin ganz offen wegen ihres Glaubens zu verfolgen. Sie wurde unberechtigterweise angeklagt, verhaftet und zum Tod durch Erhängen verurteilt – in Pakistan „dank“ des moralisch verwerflichen Blasphemiegesetzes. Ein Teil des pakistanischen Strafgesetzbuches, auf Grund dessen sie verurteilt wurde, liest sich wie folgt: Der Gebrauch abfälliger Bemerkungen etc. in Bezug auf den Heiligen Propheten. Durch Worte, gesprochen oder geschrieben oder sichtbar dargestellt oder durch Unterstellung, Anspielung oder Andeutung, direkt oder indirekt, beschmutzt den heiligen Namen des Heiligen Propheten Mohammed (PBUH) soll mit dem Tode oder lebenslanges Zuchthaus bestraft werden  und soll strafrechtlich verfolgt werden.

Das Blasphemiegesetz in Pakistan ist ein Instrument der Unterdrückung, mit dem Christen durch Verfechter des Islam verfolgt werden. Der Gebrauch solcher Gesetze zwecks Verfolgung von Christen ist nicht allein auf Pakistan begrenzt. Er ist ein Affront gegen das fundamentale Menschenrecht, seinen Glauben frei auszuüben, das von freiheitsliebenden Menschen in aller Welt anerkannt wird und das ein natürliches moralisches Recht ist.

Als die Nachricht von Asia Bibis Notlage die internationalen Medien erreichte, löste sie weltweite Proteste aus. Leider hielt diese Aufmerksamkeit nicht lange vor. Ihre Notlage und ihr tapferes Leiden auf Grund ihres Glaubens hatte zahlreiche Petitionen zur Folge, aber sieben Jahre danach sitzt sie immer noch im Todestrakt!

Das pakistanische Blasphemiegesetz, das die Ausübung ihres aufrichtigen Glaubens unterdrückt, ist ungerecht, unmoralisch und es muss aufgehoben werden.

Dies sind nur ein paar Fälle, die jeden Tag in Pakistan passieren. Und trotz allem, wird Pakistan von der Deutschen Regierung mit Millionen Euro überhäuft. Was ja auch der Deutschen Wirtschaft zur Gute kommt, wie das Auswärtige Amt selber bestätigt.Vermehrt lassen sich Deutsche Unternehmen in Pakistan nieder. Vor allem in den Bereichen Energie und Infrastruktur steigt das Interesse der deutschen Wirtschaft am pakistanischen Markt. Deutsche und pakistanische Firmen mit Interesse an den bilateralen Wirtschaftsbeziehungen haben sich zum „Pakistan German Business Forum (PGBF)“ mit Hauptsitz in Karachi zusammengeschlossen, das auch über einen Standort in Lahore verfügt. Diese Orte, wo die grausamen Taten an Frauen begangen werden.

Nach eigenen Aussagen besteht die deutsch-pakistanische Entwicklungszusammenarbeit seit 1961. Die Bundesregierung hat seitdem Projekte im Volumen von über 2,5 Mrd. Euro gefördert. Aber zum Schutze der Menschenrechte hat sie scheinbar nichts getan, denn wie ist es sonst möglich, dass die Morde an Frauen und Mädchen stetig zu nehmen?

„Ein Mädchen ist nicht vorherbestimmt, eine Sklavin zu sein. Es muss vorwärts gehen in ihrem Leben. Es ist nicht nur eine Mutter, nicht nur eine Schwester, nicht nur eine Ehefrau – es sollte eine Identität haben und anerkannt werden, mit den gleichen Rechten wie ein Junge.“ Malala Yousafzai

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