Eine Bank steht zum Verkauf. Das Fiasko kostet uns ca. 20 Milliarden Euro, warum also nicht gleich kaufen? Warum alles den Superreichen überlassen, oder Blackrock und Blackstone?
Per Post, Fax oder E-Mail sollten sich Interessenten bis zum 27. Februar, 12 Uhr, bei der Frankfurter Citigroup melden, die den Verkauf der Landesbank abwickelt. Bis Ende März sollen die Bieter dann konkret die Summe angeben, die sie für die HSH Nordbank zahlen würden. Noch ist kein Käufer gefunden!
Erstaunlich, die Frankfurter Citigroup? Die Citigroup Inc. ist ein Finanzdienstleister mit Hauptsitz in New York, der im Oktober 1998 durch die Fusion der Citicorp und der Travelers Group entstand. Im Zuge der Finanzkrise geriet die Bank selbst in Schwierigkeiten. Die Citigroup hat ca. 45 Milliarden US-Dollar an direkten Staatsbeihilfen erhalten. Am 28. März 2014 wurde bekannt, dass die Citigroup den Stresstest der US-Notenbank nicht bestanden hat und der Bank die Ausschüttung höherer Dividenden verboten wurde.
Jetzt wickelt diese angeschlagene Bank auch noch die Skandalbank HSH Nordbank ab?
Entweder die HSH Nordbank ist in einem Jahr verkauft – oder sie wird aufgelöst. Wäre nicht das erste Mal in der Geschichte, dass eine Landesbank aufgelöst wird. Bereits 2012 hieß es: Marode WestLB kostet Steuerzahler 18 000 000 000 Euro. 2014 folgte ganz unbemerkt von der Öffentlichkeit, dass der Nachfolger von der WestLB – die Portigon AG – ihre vier Büroimmobilien in der Düsseldorfer Innenstadt an Blackstone verkaufte.
Update: Bis Freitagabend (03.November 2017) konnten potenzielle Käufer ihr Angebot für die angeschlagene Landesbank von Schleswig-Holstein und Hamburg abgeben. Die EU hatte entschieden, dass die Bank bis Anfang kommenden Jahres verkauft werden muss. Ein paar mögliche Käufer sind schon bekannt. Unter anderem interessiert sich eine Bietergemeinschaft aus dem bisherigen Anteilseigner Flowers und dem Hedgefonds Apollo für das Institut. Daneben wollen offenbar auch amerikanische Finanz-Investoren wie Cerberus oder Lone Star den Zuschlag, die gerne mal als „Heuschrecken“ bezeichnet werden. Quelle NDR
Juli 2014: Die Catalunya Banc in Spanien war 2011 im Zuge von Kreditausfällen ins Trudeln geraten und musste verstaatlicht werden. Spanien hatte 12,6 Milliarden Euro zur Rettung der Bank investiert. Spanien bekam im Dezember 2012 zur Rettung seiner Banken insgesamt 39 Milliarden Euro von den Euro-Partnern. Nur 2 Jahre später begann der Ausverkauf für eine Bank, die der Steuerzahler mit Milliarden gerettet hatte. Was nun kommt, lässt einen erschaudern! Blackstone hat den Zuschlag für ein milliardenschweres Hypothekenpaket der spanischen Bank Catalunya Banc SA bekommen. Der Finanzinvestor zahlte für das Paket 3,6 Milliarden Euro. Das Portfolio hatte aber ein Volumen von 6,39 Milliarden Euro. Der Wert dürfte noch weit höher sein, wenn man die abgezogenen Sicherheitsabschläge berücksichtigt.
Blackstone besitzt 81 Milliarden Dollar Immobilienvermögen weltweit und beschreibt sich selbst als die größte opportunistische Immobilien-Investmentgesellschaft der Welt („Heuschrecke”). Das Unternehmen investiert in Käufe von unterdurchschnittlichen Immobilien und verkauft dann nach deren Wertsteigerung. So übernahm Blackstone 2014 für 1,73 Mrd Dollar das Kasino in Las Vegas von der Deutschen Bank. Die Deutsche Bank machte nicht nur jährlich einen Verlust mit dem Kasino von 100 Millionen Dollar, sie verzockte durch den Verkauf an Blackstone 3,27 Milliarden Dollar. Dazu muss man wissen, dass Blackstone eine Blackstone Total Alternatives Solution Advisors gegründet hat – für Reiche, die über 20 Milliarden Dollar verfügen! Siehe auch: Wie Blackstone die Welt aufkauft – die Deutsche Bank und ihr Casino in Las Vegas!
Was zahlen wir Steuerzahler ?
Verschiedene Politiker und Fachleute hatten zuletzt Beträge von 17 oder 18 Milliarden Euro ins Spiel gebracht, vielleicht auch mehr als 20 Milliarden Euro. Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) hatte in einem Interview erklärt, dass die Länder diese Last ohne Unterstützung des Bundes und der EU nicht tragen könnten. Wie eine solche Unterstützung aussehen könnte, hat Albig nicht erläutert. In Hamburg dagegen hegt niemand Hoffnung auf Hilfe von außen zur Bewältigung der absehbaren Finanzprobleme, so ein Beitrag in der SHZ, die uns vorliegt.
Was erwartet uns als Käufer der HSH-Nordbank?
Die HSH Nordbank besteht aus einer profitablen Kernbank und einem Teil mit hohen Risiken, vor allem Schiffskrediten. Die Bank konnte nach der Finanzkrise nur mit hohem staatlichen Einsatz gerettet werden. Im Verkaufsprozess wird unter anderem zu klären sein, ob ein oder mehrere Käufer die Bank ganz oder in Teilen übernehmen wollen und welche Rolle die staatlichen Garantien spielen. Zuletzt hatte die Bank einen Neun-Monats-Gewinn von 183 Millionen Euro ausgewiesen und etwas mehr als 2200 Mitarbeiter beschäftigt.
Die Skandalbank HSH zahlte Millionen-Bußgeld für Panama-Geschäfte, und damit wir nicht verlernen, wie es geht, retten wir doch gleich mal wieder eine Bank. Diesmal nach dem Spiel „Schiffe versenken“. Damit es sich auch lohnt, wird es richtig teuer – also warum nicht gleich kaufen?!
E-Mails, Briefe, Urkunden: Mit mehr als 11,5 Millionen geleakten Dokumenten zeigen die Panama Papers ein weit verzweigtes und undurchsichtiges Netz aus Schwarzgeldkonten, Briefkastenfirmen und Steuerschlupflöchern. Will man wissen, welche Banken sich Tochtergesellschaften in Steueroasen leisten, schaut man sich die Geschäftsberichte an. Bereits im August 2015 wurde bekannt, dass die Skandalbank HSH mehr als 22 Millionen Euro Bußgeld zahlte, weil sie Kunden bei der Steuerhinterziehung geholfen hatte. Das Strafverfahren war gegen die Bank mit der Zahlung des Bußgelds eingestellt worden. Aber noch immer leistet sich die Bank viele Tochtergesellschaften in Steueroasen.
Die HSH hatte als erste Landesbank eingestanden, systematisch Beihilfe zur Steuerhinterziehung geleistet zu haben. Spätestens ab 2005 hatte die HSH-Filiale in Luxemburg Briefkastenfirmen in Panama vermittelt. Unmittelbar zur gleichen Zeit wurde auch bekannt, dass die Steuerzahler die HSH retten müssen.
Auf der einen Seite Geld in Steueroasen, auf der anderen Seite soll die Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein bis 2018 verkauft oder abgewickelt werden. Die mit Steuergeld zu deckende Ländergarantie für die HSH Nordbank wird von sieben auf zehn Milliarden Euro aufgestockt. Außerdem kaufen Hamburg und Schleswig-Holstein der HSH faule Kredite im Wert von mindestens sechs Milliarden Euro ab. Am 9. Dezember 2015 bewilligte die Hamburgische Bürgerschaft zur Rettung der angeschlagenen HSH Nordbank Kredite über 16,2 Milliarden Euro.
Laut Geschäftsbericht der Bank hat die Skandalbank Gesellschaften in Luxemburg, Hongkong und auf der britischen Kanalinsel Jersey. Die HSH Nordbank bedient sich beispielsweise Gesellschaften auf den Cayman Islands, um stille Einlagen an der HSH zu halten. Eine weitere Tochter in Delaware dient als Besicherungsgesellschaft für Immobilienfinanzierungen.
Mit Hilfe der dort vertriebenen Firmen konnten reiche HSH-Klienten ihre Vermögen vor den deutschen Steuerbehörden verschleiern. Im konkreten Fall sorgte die HSH dafür, dass ihre Kunden das Geld nicht mehr auf den eigenen Namen anlegen mussten, sondern sich hinter illustren Scheinfirmen wie „Minigolf Investments Corp.“, „Gorch S.A.“ oder „Daggerfall S.A.“ verstecken konnten.
HSH – Cayman Islands
Die HSH N Funding II ist eine Tochtergesellschaft der HSH Nordbank AG mit Sitz in George Town, Cayman Islands. Die HSH befindet sich in guter Gesellschaft – denn wenn Sie die Adresse in Google eingeben – Ugland House, George Town, KY1-1104, KY – werden Sie fündig.
Zum Beispiel BlackRock Cayman Commodity Strategies Fund, Ltd. – Adresse: C/O Maples Corporate Services Limited
PO Box 309 Ugland House KY1-1104 George Town Cayman Islands
Ugland House dient etwa zwischen 12 000 und 18 000 Unternehmen als Sitz ihrer juristischen Gestaltung und Verwaltung. Dieses Gebäude hat vier Stockwerke. Die Kanzlei Maples and Calder ist der einzige richtige Mieter in diesem Gebäude.
Maples Corporate Services Limited bietet Sitz und registrierte Agenten-Services für Firmen und Partnerschaften für Unternehmen auf Cayman Islands. Das Unternehmen hat seinen Sitz in George Town, Cayman Islands. Maples Corporate Services Limited ist die Tochtergesellschaft von Maples and Calder.
Die HSH N Funding II ist eine Tochtergesellschaft der HSH Nordbank AG mit Sitz George Town, Cayman Islands
HSH N Funding II: Silent Participations and Profit Participation Capital of HSH NordbankHSH N Funding II
Incorporated on May 26, 2005 as an exempted company with limited liability under the laws of the Cayman Islands.
Registered Office: P. O Box 309  Ugland House, South Churce Street  Grand Cayman KY1-1004  Cayman Islands und besteht noch weitere Jahre – Geschäftsbericht siehe
HSH N Funding II, Halbjahresabschluss 2015
Bericht
PDF (8.949 KB)Abgänge laut Zwischenbericht der HSH vom 30.Juni 2015
Folgende Gesellschaften werden abweichend zum 31. Dezember 2014
nicht mehr in den Kreis der vollkonsolidierten Gesellschaften einbezogen:
AGV Irish Equipment Leasing No. 1 unlimited, Dublin
K/S Angered, Kopenhagen
LCG Finance II B.V., Vught, Luxemburg
HSH N Funding I , George Town – Cayman Islands –
BEISPIEL:
LCG Luxembourg Consulting Group AGDie LCG Group wurde 1989 in Luxembourg als Wirtschaftsberatungsgesellschaft von einem Team aus Bankern, Rechtsanwälten und Steuerberatern gegründet. LCG ist mit eigenen Büros in Luxemburg, Deutschland, Liechtenstein,Schweiz, Panama, Seychellen, Hong Kong,Nevada (USA) und Dubai vertreten. |
Firmengründung und VerwaltungLCG gründet, verkauft, verleast und verwaltet Gesellschaften in Luxembourg , Deutschland, Liechtenstein , Schweiz , Panama ,Seychellen, Hong Kong, Nevada (USA) undDubai. LCG registriert und verwaltet im Ausland Repräsentanzen, Niederlassungen und Zweigniederlassungen. |
Die HSH-Nordbank besitzt laut Geschäftsbericht 2014 Tochtergesellschaften in Steueroasen – insgesamt besitzt die HSH 110 Tochtergesellschaften.
Sie können anhand der folgenden Auflistung zählen, wie viele Tochtergesellschaften es in Steueroasen sind.
Systematische Beihilfe zur Steuerhinterziehung
Am Montag, dem 19. Oktober 2015 hatten sich Hamburg und Schleswig-Holstein mit der EU-Kommission geeinigt. Die Länder übernehmen 6,2 Milliarden Euro an faulen Krediten der HSH Nordbank und verkaufen die Landesbank in zwei Jahren. Das kommt uns doch irgendwie bekannt vor. Zur Erinnerung: Die Catalunya Banc in Spanien! Dazu gern unser Beitrag: Draghis Freunde und die Macht der Finanzkonzerne.
Die HSH Nordbank: Diese Landesbank ist ein Beispiel dafür, wie eine Bank Geld versenken kann. Kennen Sie das Spiel „Schiffe versenken”?
Dieses Spiel wollten anscheinend die Verantwortlichen bei der HSH Nordbank spielen und sie verloren. Die HSH, die vom früheren Deutsche-Bank-Chef Hilmar Kopper beaufsichtigt wurde, hatte rund 30 Milliarden Euro zur Schiffsfinanzierung verliehen. Laut Prognosen aus 2012 müssten die Eigentümerländer Hamburg und Schleswig-Holstein bis zum Jahr 2025 wohl 1,3 Milliarden Euro Verluste übernehmen. Das scheint nicht aufgegangen zu sein. Doch es geht noch weiter.
Nun spielen wir das Spiel „Wundertüte“, denn bei der Übernahme von 6,2 Milliarden Euro faulen Schiffskrediten durch die Länder weiß keiner, was am Ende bei einem Verkauf wirklich herauskommt.
Es sind alte Kredite im Werte von 6,2 Milliarden Euro und das Risiko dafür trägt der Steuerzahler. Die dann besser aufpolierte Restbank, mit Tochtergesellschaften in Steueroasen, muss in zwei Jahren zu 75 Prozent oder mehr verkauft werden, sonst droht die Zwangsabwicklung. Na klasse!
Aber wie heißt es so schön: Lieber ein Ende mit Schrecken als gar kein Ende. Und wir Steuerzahler kommen so auch nicht aus der Übung, Banken zu retten.
Mehr Informationen: HSH Nordbank wird nach „Schiffe versenken“ trotz Steueroasen durch Steuerzahler gerettet > Zum Beispiel die Verflechtungen zur Deutschen Bank – Vorstand Constantin von Oesterreich wurde auf Empfehlung vom damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden und ehemaligen, auch aus der Deutschen Bank kommenden Hilmar Kopper zum 1. November 2009 für drei Jahre als Chief Risk Officer (CRO) in den Vorstand des Kreditinstituts berufen. Seit dem 1. November 2012 ist er der Vorstandsvorsitzende der Bank.
Oder die Verfechtung der HSH mit der Euler Hermes Deutschland AG, diese ist die Tochtergesellschaft von Allianz. An Allianz und Deutscher Bank ist Blackstone beteiligt, der wiederum von der spanischen geretteten Bank das milliardenschwere Hypothekenpaket für die Hälfte des eigentlichen Wertes erhalten hat. Bekommt Blackstone nun auch die Leckerbissen der HSH-Nordbank?
Oder kaufen wir Steuerzahler einfach unsere eigene Bank? Bedenken Sie, die HSH Nordbank hat einer Hamburger Reederei eine halbe Milliarde Euro erlassen. Wenn wir gut handeln, bekommen wir sicher auch einen Sonderpreis und vielleicht gehört uns die Hypothek
der ELBPHILHARMONIE. Irgendjemand hat es ja finanziert – Endpreis: 789 Millionen und übrigens gehört auch die HSH Nordbank zu den großen Spendern.
Netzfrau Doro Schreier
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