Menschenrechtsverletzungen durch argentinische Regierung, die aus Investmentbankern besteht! Die mutigen Mütter marschieren wieder! La ronda número 25 a la Plaza Belgrano de Jujuy

Wie damals die Mütter der Mairevolution, diese großen und tapferen Frauen, marschieren sie heute wieder um die Plaza Belgrano. Sie trauen sich trotz der Einschüchterungen und Verfolgungen durch die Polizei, wieder ihre Runden zu drehen.1977 versammelten sich erstmals die Mütter der Mairevolution, die madres de la Plaza de Mayo. Während der Militärdiktatur in Argentinien (1976–1983) verschwanden rund 30 000 Menschen: verschleppt, gefoltert, die meisten getötet. Die Jahre sind vergangen und aus den Müttern wurden die „Abuelas de Plaza de Mayo“, die „Großmütter von der Plaza de Mayo“.  Estela de Carlotto, die Präsidentin der „Abuelas de Plaza de Mayo“,  verlor ihr ältestes Kind Laura, die zu dem Zeitpunkt, als die im November 1977 verschleppt wurde, schwanger war..Acht Monate später übergaben Polizisten ihr die Leiche der Tochter, mit einem Einschuss im Gesicht.

35 Jahre später fand Estela de Carlotto ihr Enkelkind, ein Gentest bestätigte, dass es Lauras Sohn ist. Laura blieb damals solange am Leben, bis ihr Kind auf die Welt kam. Es war eine schreckliche Zeit in Argentinien. Ganze sieben Jahre dauerte die Militärherrschaft. Menschen verschwanden, darunter auch Säuglinge und Kleinkinder. Die Mütter von der Plaza de Mayo‘ wurden gegründet als Reaktion auf den Staatsstreich vom 24. März 1976. Damals hatte eine Diktatur aus Zivilisten und Militärs die verfassungsmäßige Regierung abgesetzt und die Macht im Land übernommen. Obwohl jede Kritik oder jeder Protest zu einer Festnahme zu führten drohte, drehten die mutigen Frauen jeden Donnerstag auf der Plaza de Mayo, dem großen Platz vor dem Präsidentenpalast, deutlich sichtbar für alle, auch für die Militärs, ihre Runden. Schweigend, mit weißen Kopftüchern, in den Händen Plakate und Fotos von ihren Kindern und Enkelkindern. Immer wieder wurden sie bedroht. Doch sie ließen sich nicht einschüchtern, sondern suchten immer weiter. Noch immer verlangen die Madres Gerechtigkeit.

Die neue argentinische Regierung besteht aus Bankern und Managern.

So wurde der einstige Deutsche-Bank-Manager Nicolas Caputo, ein Jugendfreund des Präsidenten Mauricio Macri,  für das Finanzministerium ausgewählt. Der frühere Zentralbankpräsident und einstige Manager der US-Bank JPMorgan, Alfonso Prat-Gay, führt das Haushaltsministerium. Auch der Ölgigant Shell ist durch den früheren Chef von Shell Argentinien, Juan José Araguren, als Energieminister vertreten. Präsident Mauricio Macri hat selber arge Probleme, seitdem bekannt wurde, dass auch er in den Panama-Papers-Skandal verwickelt ist. Aber bei so guten Freunden dürfte bald wieder Ruhe einkehren. 

Wie sehr sich die Investmentbanker dieser Welt freuen, dass Präsident Mauricio Macri das Zepter in Argentinien übernommen hat, sehen Sie an folgenden Meldungen aus einer Anlageempfehlung zu Investitionen in Lateinamerika:

„In Argentinien: Mauricio Macri feierte einen spektakulären Wahlsieg im Dezember 2015. Die argentinische Bevölkerung machte Schluss mit den sozialistischen Experimenten der Regierung Kirchner. Das ist das Ende von Enteignungen, Exportbeschränkungen, Preisdiktaten und der Ausplünderung des privaten Pensionssystems.

In Peru löste im Juni der liberale ehemalige Weltbank-Ökonom Pedro Pablo Kuczynski den linksnationalistischen Ollanta Humala als Präsidenten ab.“

Ein ganzer Kontinent mit 500 Millionen Menschen erwacht, macht sich frei und eröffnet einen gigantischen Marktplatz, so die Investmentbanker.

Siehe dazu: Die neue brasilianische Regierung braucht Wachstum und könnte den Amazonas opfern, um es zu erlangen – Brazil’s new government needs economic growth and may sacrifice the Amazon to get it

Der von Milagro Sala ist nur ein weiteres Beispiel von Präsident Macri und seiner zweifelhaften Menschenrechtsbilanz und ein Jahr nach der Inhaftierung von Milagro Sala mehren sich Proteste

Wir hatten bereits über Milagro Sala und ihre Verhaftung berichtet.

Die Anführerin der Sozialorganisation Tupac Amaru Milagro Sala sitzt seit dem 16. Januar 2016 in Untersuchungshaft. Argentinische Menschenrechtsorganisationen, darunter das Zentrum für Rechts- und Sozialwissenschaften (CELS) und Amnesty International hatten eine Beschwerde bei dem UN-Gremium eingereicht. Die Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen für willkürliche Verhaftungen kam zu dem Ergebnis, dass die “Verhaftung von Frau Milagro Sala willkürlich ist” und hat deshalb die argentinische Regierung aufgefordert, „sie unverzüglich freizulassen“. Siehe: Argentinien: UN fordert sofortige Freilassung von Milagro Sala – Argentina: UN Asks for Release of Activist Milagro Sala

Aus Anlass des ersten Jahrestages der Inhaftierung von Milagro Sala, Anführerin der Basisbewegung Túpac Amaru, haben Unterstützer erneut ihre sofortige Entlassung gefordert. Vor Hunderten Vertretern sozialer Organisationen, Menschenrechtsgruppen und politischen Aktivisten traten bei einer Pressekonferenz in Buenos Aires unter anderen Taty Almeida von den Müttern der Plaza de Mayo, der ehemalige Oberste Richter Raul Eugenio Zaffaroni und der Journalist Horacio Verbitsky für sie ein. Aufgerufen hatte das Komitee für die Freilassung Milagro Salas.

25 Runden auf der Plaza Belgrano in Jujuy

26. 01. 2017 – San Salvador de Jujuy Redacción Argentina

Dieser Artikel ist auch auf Spanisch und Italienisch verfügbar.

San Salvador de Jujuy, Argentinien – Donnerstag vor einer Woche fand ein Protesttag auf der Plaza de Belgrano statt, demselben Ort, wo ein Netzwerk von sozialen Organisationen in Jujuy ein sogenanntes acampe, ein friedliches Protestlager von 50 Tagen organisiert hatte, um den Gouverneur der Provinz Gerardo Morales um ein Gespräch zur Erhaltung von Arbeitsplätzen zu bitten, die den Unterhalt von Tausenden Familien in Jujuy garantierten, von Familien, die heute ohne Einkommen sind. Dieses Protestlager hatte zur willkürlichen Verhaftung von Milagro Sala, Leiterin der sozialen Bürgerbewegung Tupac Amaru, geführt, die nunmehr seit 370 Tagen andauert.

Einer nach dem anderen kommen die Mitstreiter auf der Plaza an, die – inspiriert durch die Proteste der Mütter der Mairevolution, den madres de la Plaza de Mayo – beschlossen haben, die Forderung nach der Freilassung der insgesamt sechs politischen Gefangenen am Leben zu erhalten: Milagro Sala, Gladys Diaz, Mirta Guerrero, Mirta Aizama, Graciela Lopez und Alberto Cardozo.

Tupaqueros, wie die Mitglieder der Bürgerbewegung genannt werden, Familienangehörige der Gefangenen, Aktivisten und andere soziale Organisationen, die sich für Menschenrechte engagieren, sowie Mitglieder der Komitees zur Befreiung von Milagro Sala aus allen Teilen Argentiniens marschierten zusammen auf der Plaza vor dem Regierungsgebäude mit Manifesten und Bannern, um die sofortige Freilassung von Milagro zu fordern. Sie machten Runden um den Platz, insgesamt 25, manchmal schweigend, manchmal auch singend mit der Bitte für Freiheit.

Die Protestrunden wurden von Polizeibeamten beobachtet, nach Angaben von Passanten versuchten sie, Teilnehmer von vergangenen Protesten wiederzuerkennen, nicht identifizierte Sicherheitsagenten machten Fotos und Notizen. Am Ende der 25 Runden versammelten sich die Demonstranten in einem Kreis, diskutierten zukünftige Aktivitäten und machten sich gegenseitig Mut, die Proteste der verschiedenen Komitees weiterzuführen.

Wie damals auch die Mütter der Mairevolution, diesen großen und tapferen Kriegerinnen, marschieren die Mutigen heute um die Plaza Belgrano, die sich trauen, trotz der Einschüchterungen und Verfolgungen durch die Polizei, ein Schild mit Milagro Salas Gesicht hochzuhalten.

Fotos von Manuela Pita:

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Übersetzung aus dem Italienischen von Evelyn Rottengatter, bei der wir uns ganz herzlich bedanken und bei pressenza für die Freigabe von: 25 Runden auf der Plaza Belgrano in Jujuy

La ronda número 25 a la Plaza Belgrano de Jujuy

21.01.2017 – San Salvador de Jujuy, Argentina Redacción Argentina

Este artículo también está disponible en: Italiano, Alemán

San Salvador de Jujuy, jueves, día de ronda en Plaza Belgrano, la misma plaza donde la Red de Organizaciones Sociales de Jujuy sostuvo un acampe pacifico durante 50 días pidiendo al gobernador Gerardo Morales que los recibiera para dialogar sobre la continuidad de miles de puestos de trabajo que garantizaban el sostén económico de miles de familias jujeñas, hoy sin una fuente de ingresos, acampe que le valió la detención arbitraria a Milagro Sala dirigente de la Organización Barrial Tupac Amaru quien lleva ya 370 días detenida.

Van llegando uno a uno los caminantes que, inspirados en las rondas de las Madres de Plaza de Mayo, decidieron sostener vivo el reclamo por la libertad de los 6 presos políticos: Milagro Sala, Gladys Díaz, Mirta Guerrero, Mirta Aizama, Graciela López y Alberto Cardozo.

Tupaqueros, familiares de detenidos, militantes de otras organizaciones sociales, referentes de derechos humanos y miembros de Comités por la Libertad de Milagro Sala de otros puntos de la Argentina caminan en la plaza delante a la Casa de Gobierno. Con carteles y pancartas que piden por la libertad de los detenidos políticos y el cumplimiento por parte del gobierno de la resolución de la ONU que exige la inmediata liberación de Milagro Sala, dan vueltas a la plaza, alguna vuelta en silencio y otras con animados cantos de reclamo de libertad.

Unos oficiales de la policía observan la ronda, según comentan los marchantes, los reconocen de rondas precedentes, oficiales no identificados que les sacan fotos y hacen anotaciones.

Al final de esta ronda número 25 los manifestantes se reúnen en un circulo y comentan las actividades a futuras, dándose aliento para continuar con los reclamos desde los distintos Comités.

Como las Madres de Plaza de Mayo, esas gigantes y tenaces guerreras, marchan alrededor de la Plaza Belgrano los valientes que se animan, a pesar de la persecución e intimidación oficial, a levantar un cartel con la cara de Milagro Sala.

Fotos Manuela Pita

Netzfrau Doro Schreier

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