BURMA – Repressalien, Vergewaltigungen und bei lebendigem Leibe verbrannte Kinder – Burmas Rohingya nennen es Genozid-Terror- Reprisals, Rape, and Children Burned Alive: Burma’s Rohingya Speak of Genocidal Terror

zur englischen Version Seit Jahren leiden sie. Sie werden gefoltert und getötet. Um der systematischen Diskriminierung in ihrem Heimatland zu entkommen, flüchten über 100 000 Rohingya über das Meer nach Indonesien, Malaysia und Thailand. Erreichen diese Flüchtlinge Thailand, erwartet sie dort ein Leben unter unmenschlichen Bedingungen. Sie werden versklavt und Frauen und Mädchen werden als Sexsklavinnen missbraucht – und die Welt schaut zu.

Obwohl in Myanmar eine ethnische Säuberung stattfindet, wird Myanmar weiterhin von Deutschland durch eine staatliche Entwicklungszusammenarbeit unterstützt und die Regierung schaut bei Massenvergewaltigungen, Prügeln und Tötungen zu, auch von kleinen Kindern und Babys. Die Rohingya sind eine muslimische Minderheit und laut einem aktuellen Report der UN sind diese Grausamkeiten an der Tagesordnung. Siehe auch: Sklavenarbeit und Kinderarbeit! Von Kindern gepulte Garnelen landen auch in Deutschland!

Durch den Anstieg radikaler buddhistischer Gruppen wie der „969“ verschlechterte sich die Situation für religiöse Minderheiten. Die Gewalt richtet sich gegenwärtig stärker gegen Muslime, aber auch die dort lebenden Christen werden verfolgt. Myanmar gehört auch auf dem Weltverfolgungsindex 2015 wieder zu den zehn Staaten, in denen die physische Gewalt Christen gegenüber am größten ist. Vergewaltigungen und der Verkauf von Kinderbräuten werden als Kriegstaktik eingesetzt.

BURMA – Repressalien, Vergewaltigungen und bei lebendigem Leibe verbrannte Kinder – Burmas Rohingya nennen es Genozid-Terror

Nikhil Kumar / Teknaf, Bangladesh

Der Fluss Naf bildet die Grenze zwischen Burma und Bangladesh. Im Osten befindet sich der Bundesstaat Arakan oder auch Rakhine, in dem der größte Teil der Rohingya lebt, eine muslimische Minderheit im ansonsten überwiegend buddhistischen Land, die als staatenlos, vergessen und ohne Freunde und Unterstützer beschrieben wird. Im Westen befindet sich Bangladeshs Provinz Chittagong.

Arafa ist eine 25-jährige Frau, die ursprünglich sechs Kinder hatte. Mit fünf Kindern überquerte sie den Fluss Naf und sie befindet sich nun in einem provisorischen Flüchtlingslager auf dem Ufer des Flusses, das zu Bangladesh gehört.

Um den 22. November 2016 wurde ihr Dorf von burmesischen Sicherheitskräften angegriffen. Die Rohinga werden vom burmesischen Staat als illegale Immigranten angesehen, der ihnen die Bürgerrechte abspricht. Die Rohinga werden seitens buddhistischer Extremisten und Sicherheitskräfte seit langem durch Gewalt eingeschüchtert und unterdrückt. Bereits im Jahr 2012 war es zu Zusammenstößen zwischen Buddhisten des Bundesstaats Arakan und muslimischen Rohinga gekommen, im Laufe derer 125.00 Menschen vertrieben wurden. Sicherheitskräfte hätte nur zugesehen und nicht eingegriffen, wie Menschenrechtsaktivisten beklagten.

Dieses Mal, berichtet Arafa, seien die Sicherheitskräfte aktiver gewesen.

Das Militär habe ihr Dorf in Brand gesteckt. Afra konnte knapp den Flammen entkommen. Ein Soldat habe ihren 8-jährigen Sohn in die Flammen geworfen und Afra selbst habe ihren Mann aus den Augen verloren. Sie habe ihn und ihren verbrennenden Sohn zurücklassen müssen.

Zwei Tage lang versteckte sie sich zusammen mit ihren verbliebenen fünf Kindern in den Wäldern am Flussufer. Dann gelang es ihr, mit einem klapprigen Boot die sichere Seite von Bangladesh zu erreichen.

Geschätzte 21 000 Rohingya haben während der vergangenen zwei Monate Schutz in Bangladesh gesucht. Zahlreiche Fotos und andere Quellen verschiedener Organisationen belegen, dass ein blutiger Krieg gegen die etwa eine Million starke muslimische Minderheit im Gange ist.

Die neueren Unruhen begannen Anfang Oktober, als laut Polizei militante Islamisten drei Grenzsoldaten angriffen. Dabei seien neun Polizisten getötet worden. Laut Regierung gehörten die Angreifer einer extremistischen Gruppe namens Aqa Mul Mujahidin an. Der burmesische Präsident brachte diese mit einer Solidaritätsorganisation der Rohingya in Verbindung, die lange als nicht mehr existent gegolten hatte. Hierfür gibt es jedoch keinerlei Beweise. Infolge dessen führten burmesische Behörden „Säuberungsaktionen“ nach eigenen Worten durch, die Amnesty International als  „kollektive Bestrafungen“ bezeichnet.

Neben Brandschatzungen werden den burmesischen Militärs auch Vergewaltigungen von Rohinga-Frauen und willkürliche Tötungen von Muslimen vorgeworfen. Von Hubschraubern aus wurden Dörfer der Rohingyabeschossen. Human Rights Watch berichtet von mehr als 800 Gebäuden, die in fünf Rohinga-Dörfern zwischen dem 10. und dem 18. November in Brand gesteckt worden waren. Frühere Luftbilder zeigen die Zerstörung von mehr als 400 Häusern in drei Dörfern zwischen dem 22. Oktober und dem 10. November. Auf Grund der dichten Baumvegetation, die einiges verdeckt, könnte die Zahl der zerstörten Gebäude laut den Rechtsaktivisten höher sein.

Burma hat die betroffenen Regionen abgeriegelt. Die durchsickernden Nachrichten legen nahe, dass alle Dinge, die dort passierten und passieren, Verbrechen gegen die Menschlichkeit sind, so Yanghee Lee, eine Spezialreporterin der UNO über Menschenrechte in Myanmar, was der offizielle Name von Burma ist.

Burma antwortet auf die Vorwürfe der Rechtsverletzungen mit Leugnungen und dem Vorwurf übler Nachrede.

Aung Win, ein burmesischer Politiker, konfrontiert mit dem Vorwurf der Vergewaltigungen von Rohingya-Frauen durch burmesische Soldaten, antwortete kichernd, Soldaten würden sie nicht vergewaltigen, „weil sie so schmutzig sind“.

Min Aung Hlaing, der oberste General des Landes, bezeichnet die Rohingya als „Bengali“, was beinhaltet, dass sie seiner Meinung nach Bangladesh gehörten. Auf Facebook warf er ihnen vor, ihre Probleme seien selbstgemacht, weil sie die Gesetze nicht einhielten.

Inmitten dieser Krise bleibt eine Stimme ungehört – die der Trägerin des Friedensnobelpreises Aung San Suu Kyi – deren Partei „Nationale Liga für Demokratie“ bei den Wahlen im November 2015 einen erdrutschartigen Sieg errungen hatte.

Die Wahl damals bedeutete den Übergang Burmas von einer Militärdiktatur zu seiner ersten zivilen Regierung seit mehr als fünfzig Jahren. eine neue Verfassung, die noch vom Militär entworfen worden war, hinderte Suu Kyi daran, Präsidentin zu werden, und das Militär behielt die Kontrolle über den Sicherheitsapparat des Landes. Dennoch ist sie die eigentliche Führerin des Landes, da sie eine Beraterfunktion auf dem Niveau einer Premierministerin innehat.

Während der Zeit der Diktatur stand sie unter Hausarrest und ihr vorrangiges Ziel war es – unter persönlichen Opfern – ihr Land in eine Demokratie zu verwandeln. Das machte sie zu einer internationalen Ikone für Menschenrechte. Angesichts des Konflikts in Arakan jedoch hat sie Plattitüden des Inhalts verlauten lassen, dass die Welt draußen nicht so kritisch sein sollte. Hingegen forderte sie ein „besseres Verständnis der ethnischen Aufteilung“. In einem Interview mit dem Staatssender Channel News Asia, Singapur, warf sie Anfang dieses Monats der internationalen Gemeinschaft vor, Konflikte eher anzuheizen.

Mehr als 140 000 muslimische Rohingya müssen in Lagern leben. Sie leiden an Krankheiten und sind verzweifelt.

Francis Wade, der einstmals für TIME schrieb und im Land lebt, meint, sie übe Zurückhaltung bei Kritik am Militär, weil sie fürchte, dass dieses daraufhin seine Macht wieder weiter ausbauen könnte. Demnächst wird sein Buch über anti-muslimische Gewalt und die demokratische Veränderung erscheinen.

Diese Zivilregierung habe nur fünf Jahre Zeit (von denen bereits eins verstrichen sei) und man müsse ihr ein wenig Zeit und Raum geben. Aber diese Ansicht würde immer unglaubwürdiger mit der Zeit, so Lee.

Die Beziehung zwischen der Zivilregierung und dem Militär sei sehr schwierig, aber momentan spiele die Regierung dem Militär in die Hände, so Wade.

Die Muslime von Burma sähen sich von Suu Kyi alleingelassen, da diese nichts zu deren Schutz unternähme, so Yunus, ein 30-jähriger Rohingya -Flüchtling, der im November nach Bangladesh geflohen war.

Wade zufolge hat es in der jahrzehntealten Geschichte des Landes fast keinerlei Unterstützung der Rohingya gegeben.

Die Rohingya, so Wade, vermeiden es tunlichst, den burmesischen Staat zu provozieren. Sie erkannten sehr früh, dass jede Art bewaffneten Aufstands Selbstmord bedeuten würde.

Daniel Russel, US-amerikanischer Top-Diplomat für Ostasien, befürchtet eine Radikalisierung dieses Landstriches, unter der bereits Nachbarstaaten wie Bangladesh zu leiden haben, gegenüber Associated Press am 3. Dezember.

Für die Rohinga endet ihr Konflikt nicht mit der erfolgreichen Flucht nach Bangladesh. In der Zwischenzeit hat Bangladesh die Zahl seiner Grenzpatrouillen und den Druck auf die Geflüchteten erhöht. Viele Flüchtende schafften die Flucht nicht, weil ihre Boote in den stürmischen Wellen des Grenzflusses kenterten.

Nicht zum ersten Mal suchen die Rohinga Schutz auf der anderen Flussseite. In den vergangenen Jahrzehnten flohen fast eine halbe Million Rohinga nach Bangladesh und richteten sich dort ein Leben ein. Mehr als 30.000 registrierte Flüchtlinge leben in Lagern nahe der Grenze. Jetzt erklärt Bangladesh, dass es keine weiteren aufnehmen kann.

Bangladeshs neue Strategie ist es, Flüchtende zurückzuschicken. Colonel M. M. Anisur Rahman, stellvertretender Generaldirektor der Grenzwache von Bangladesh, zufolge sei man durchaus besorgt und versorge Menschen mit Nahrung, Wasser und anderen Dingen, aber ihnen Zuflucht zu gewähren, sei unmöglich. Jene, die dennoch hineingeschlüpft seien und dann entdeckt würden, schicke man wieder zurück.

Für die Rohinga bedeute dies, dass sie nirgendwohin könnten, so Du Du Mian, ein Rohinga-Flüchtling. Alles, was sie hätten, sei der Naf (der Fluss), und der schweige.

BURMA – Reprisals, Rape, and Children Burned Alive: Burma’s Rohingya Speak of Genocidal Terror

Nikhil Kumar / Teknaf, Bangladesh

If the Naf River could talk, which horror story would it tell first?

The narrow waterway marks the border between Burma and Bangladesh. On its western bank is the Bangladeshi province of Chittagong. To the east, Burma’s Arakan state, also known as Rakhine, home to the Buddhist-majority country’s Rohingya people, a Muslim minority described over the years as stateless, friendless and forgotten.

But if the river could remember their stories, it might speak, for example, of the night in late November when Arafa, a 25-year-old Rohingya woman, entered its waters with her five children.

She used to have six. As she talks, sitting on the threshold of a hut in a makeshift refugee camp on the Bangladeshi side of the Naf, she is surrounded by her son and four young daughters. They are a lively bunch, noisy, restless, yet shy, hiding behind their mother’s back or running in and out of the hut, as she recounts what happened to her second son.

He was 8 years old. Sometime around Nov. 22, Arafa says her village was attacked by Burmese security forces. Viewed as illegal immigrants and denied citizenship rights by the Burmese state, the Rohingya have long faced intimidation, oppression and violence at the hands of both Buddhist extremists and the country’s security forces. The last major sectarian spasm was in 2012, when clashes between Arakanese Buddhists and Rohingya Muslims displaced some 125,000 people. Rights activists accused security forces of either standing aside as the violence spread, or actively participating in it.

This time, Arafa says, the army’s assault felt different. The security men seemed more determined, more driven, to punish the Rohingya. Their weapon of choice was fire.

Arafa says that the military torched her village. As the flames engulfed her home, she just about managed to escape with her six children. That was when the family was confronted by a Burmese soldier. He snatched the fleeing 8-year-old, separating him from his brother and sisters, and flung him into the blaze.

In the chaos, Arafa lost sight of her husband. But she could not turn back; she had to leave him behind, leave her son’s charred body behind, and mourn on the move.

„I had to save my other children. We had to escape [from Burma],“ she tells TIME. „They burned everything.“

For two days, Arafa and her children hid in the forests that skirt the riverbank on the Burmese side, laying low to avoid detection by troops, before boarding a rickety boat that took them to safety across the Naf.

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Netzfrau Ursula Rissmann-Telle
deutsche Flagge
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