Essenretten macht Spaß, weil es viele kreative Lösungen gibt
Ein neuer Supermarkt in Köln mit dem Namen ‚The Good Food‘, verkauft ausschließlich Nahrungsmittel, die durch den Einzelhandel aussortiert wurden. Es ist nicht der erste Laden in Deutschland, der ’sonst würde es weggeschmissen‘-Waren verkauft, aber wohl der erste mit dem Motto ‚zahle, was es Dir wert ist‘.
THE GOOD FOOD ist ein junges Startup aus Köln, das sich seit Ende 2014 gegen Lebensmittelverschwendung einsetzt. Sie sorgen dafür, dass aussortierte, aber noch köstliche Lebensmittel auf dem Teller anstatt in der Tonne landen.
1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel werden im Jahr weggeworfen oder sind Verluste entlang der Wertschöpfungskette.
Pro Kopf werden in Europa und Nordamerika durchschnittlich 95 bis 115 kg Lebensmittel pro Jahr so entsorgt.
50 Prozent aller Lebensmittel werden weggeworfen: Jeder zweite Kopfsalat, jede zweite Kartoffel und jedes fünfte Brot. Das meiste davon endet im Müll, bevor es überhaupt den Verbraucher erreicht.
Frankreich hat es vorgemacht: Ein neues Gesetz verbietet Supermärkten, essbare Lebensmittel wegzuwerfen. Vorgeschrieben sind Preisnachlässe für Unverkauftes, kostenlose Abgabe an gemeinnützige Organisationen oder zur Tierfütterung. Bildungsarbeit und eine veränderte Einkaufsstrategie gehören zum Paket. Nach Frankreich folgt Italien mit einem neuen Gesetz.
Lebensmittelverschwendung ein globales Problem.
Die europäische Kommission zahlt für die Überproduktion Subventionen. Auf Grund von Subventionen und extrem effizienter Produktionsprozesse ist der Anbau sehr kostengünstig, was dazu führt, dass einheimische Bauern in Afrika mit der Exportware nicht mehr konkurrieren und ihre Ware nicht mehr verkaufen können. Lebensmittel landen so in den Regalen in Afrika, und wenn dann das Haltbarkeitsdatum abläuft, werden sie dort in den Abfall geworfen. So verteilen wir indirekt massenhaft Lebensmittelabfälle auch in Afrika. Schon makaber, oder? Hinzu kommt, dass viele Menschen, die unter Armut leiden, sich diese Produkte gar nicht leisten können. Wenn Kleinbauern ihre Länder verlassen, ziehen sie in die Stadt. Dort arbeiten sie meist als Tagelöhner und können sich gerade das Nötigste leisten. Viele werden obdachlos u. s. w.. Hunger hat viele Gründe, auch wenn zurzeit eher die bewaffneten Konflikte und die Dürre eine Rolle spielen, so ist der „gemachte“ Hunger auch ein Teil von Afrika – gemacht von der westlichen Welt. Siehe Warum Afrika sich um die Lebensmittelverschwendung kümmern muss – Ghana macht es vor! Why Africa Needs To Deal With Food Waste – Noble idea cutting food waste, feeding the hungry in Ghana
Das hübsche Gemüse gehört auf den Teller und in deinen Bauch und nicht in die Tonne!
Angefangen hat das Kölner Start-Up mit einem kleinen Team und improvisierten Marktständen. „Dort standen wir bei Wind und Wetter draußen und haben uns über jede Kartoffel gefreut, die durch uns auf dem Teller statt in der Tonne landet“, schwärmt Nicole Klaski. Jetzt ist es soweit: Der erste, stationäre, eigene Store wurde am 4. Februar 2017 in Köln auf der Venloer Straße 414 eröffnet.
Bei THE GOOD FOOD werden neben krummem Obst und Gemüse auch Backwaren und Lebensmittel angeboten, die kurz vor oder nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums sind. Produkte mit kurzer Restlaufzeit oder abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum sollen das Sortiment ergänzen: „Lebensmittel, die abgelaufen sind, sind nicht von jetzt auf gleich schlecht. Sie sind meist völlig in Ordnung und für den Verzehr geeignet“, so Nicole Klaski.
Das besondere: Zahle, was es Dir wert ist!
Produzenten und Händler werden gesucht!
Du kennst Landwirte, Produzenten oder Händler, die überschüssige Lebensmittel abgeben möchten? Die so etwas gegen Lebensmittelverschwendung tun und Entsorgungskosten sparen wollen? Dann melde dich bitte hier : Kontaktaufnahme.
Facebook: THE GOOD FOOD – Webseite: THE GOOD FOOD – Du findest sie in der Venloer Str. 414 in Köln , jeden Mittwoch bis Samstag von 11-19 Uhr.
Wir wünschen dem Team von The Good Food viel Glück und vielen Dank, denn Lebensmittel gehören auf den Teller anstatt in die Tonne!
Netzfrauen
Unser täglich Brot – ein Blick auf die Massenproduktion von Lebensmitteln
Don’t feed the bin! France followed by UK – feed the table – not the bin
Füttert nicht die Mülltonnen! Nach Frankreich folgt nun UK – Tisch statt Tonne