#FreeDeniz – Türkei erhielt als EU-Bewerberland ca. 5,5 Milliarden Euro und von Deutschland Entwicklungshilfe! Schluss mit der Beschwichtigungspolitik!

Wird die Bundesregierung weiterhin Beschwichtigungspolitik betreiben? Nach 13 Tagen Polizeigewahrsam hatte ein Haftrichter in Istanbul am Montag Untersuchungshaft für Deniz Yücel angeordnet. Diese kann fünf Jahre dauern, bis es zur Freilassung oder zu einem Prozess kommt, in dem die Schuldfrage geklärt wird. Yücel wird Propaganda für eine terroristische Vereinigung und Aufwiegelung der Bevölkerung vorgeworfen.

Seit dem Putschversuch wurden in der Türkei Zehntausende verhaftet, die Pressefreiheit wurde stark eingeschränkt. Noch Anfang des Monats reiste Angela Merkel in die Türkei und besuchte Erdogan. Es geht nicht nur um Flüchtlingspolitik, sondern um Erdöl und Gas. 

Während Deniz Yücel in Haft ist, besucht  der türkische Präsident Erdoğan Saudi Arabien, mit dem die Bundesregierung ebenfalls besondere Beziehungen pflegt. Trotz des Völkermordes im Jemen. Die Bundesregierung wird sogar die Kooperation mit Saudi-Arabien ausbauen. Verteidigungsministerin von der Leyen war erst im Dezember 2016 zu Besuch in Saudi Arabien. Erdogan wird mehrere arabische Länder besuchen, um Fragen der bilateralen Beziehungen zu erörtern, einschließlich der Zusammenarbeit in den Bereichen Energie, Handel und Investitionen sowie den Kampf gegen den Terrorismus in der Türkei.

Erst im Januar 2017 hatten wir berichtet, dass eine Frau aus Kanada wegen „Beleidigung“ des Präsidenten Erdogan in der Türkei festgehalten wird. Sie hatte sich negativ über Erdogan auf Facebook geäußert.

Während Journalisten eingesperrt, Menschenrechte verletzt werden und das Land von einem Despoten regiert wird, investieren die folgenden Konzerne unter dem Motto: INVEST IN TÜRKEI! 

http://www.invest.gov.tr/de-DE/successstories/Pages/SuccessStories.aspx

Im November 2015, als die Welt (oder wenigstens ein Teil von ihr) versuchte, eine einfache Frage zu beantworten: „Woher bekommt die ISIS ihr Geld?“, lieferten wir die Antwort zuerst in „Treffen Sie den Mann, der die ISIS finanziert: Bilal Erdogan, den Sohn des türkischen Präsidenten„. [Dazu mehr Infos auf Deutsch:   Erdogan FAMILY will Onassis überholen – Treffen Sie den Mann, der ISIS finanziert: Bilal Erdogan, der Sohn des türkischen Präsidenten ]

Ein Konzern von Erdogans Schwiegersohn, der gleichzeitig Energieminister der Türkei ist – Berat Albayrak!

Aus unserem Beitrag: Erdogans Familie – Herrscher über Energie, Öl und Wasser – in neue Skandale verwickelt! vom 11. August 2016

Zusatzinfos: Das türkische Energieunternehmen Calik Enerji erhielt Anfang 2014 einen wichtigen Auftrag für die Errichtung eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerkes in Libyen. Gleichzeitig begann das Tochterunternehmen der Calik-Gruppe mit dem Bau einer Kraftanlage in Georgien. Calik Enerji ist mit seinem weitreichenden Engagement im Ausland ein interessanter Partner für ausländische Anbieter von energietechnischen Anlagen und Ausrüstungen.

Der türkische Konzern ist seit mehreren Jahren auch in Turkmenistan stark engagiert, wo frühzeitig intensive Beziehungen zur Staatsführung aufgebaut wurden. Dort erhielt Calik Enerji 2013 von der Energiegesellschaft Turkmenenergo Aufträge für den Bau von drei Kraftwerken. Mehr Infos Quelle  gtai.de

Wie sehr alle mit einander verbandelt sind, sehen Sie an der Banka Kombëtare Tregtare in Albanien.
http://www.bkt.com.al/doc/bktannual/Shareholders-Bord_of_Directors-Senior_Management.pdf

http://www.bkt.com.al/doc/bktannual/Shareholders-Bord_of_Directors-Senior_Management.pdf

Tochter Esra Albayrak ist mit Berat Albayrak verheiratet

Sie studierte ebenfalls in den USA und zwar an der University of California, Berkeley. Sie ist seit 2004 mit Berat Albayrak verheiratet.

Erdogans Tochter Esra Albayrak Twitter

Erdogans Tochter Esra Albayrak Twitter

Noch ein Beispiel:

Sabah ist eine der größten und auflagenstärksten türkischen Tageszeitungen und im Besitz der Çalık Holding –  diese Holding gehört dem Vater von Erdogans Schwiegersohn, der seit November 2015 Minister für Energie und Bodenschätze ist.

Das vom türkischen Staat verkaufte Medienimperium Sabah, zu dem Tageszeitungen, Zeitschriften und Fernsehsender gehören, wurde von der Çalık-Gruppe als einzigem Bieter der Ausschreibung für 1,1 Milliarden US-Dollar am 22. April 2008 gekauft. Zum Kauf dieser Mediengruppe erhielt Çalık einen Kredit von 770 Millionen US-Dollar von den staatlichen Banken Halkbank und Vakıfbank. Der Verkauf rief türkeiweit einen Sturm der Entrüstung hervor, nicht nur weil es bevorzugte Kreditkonditionen von staatlichen Banken gab, sondern auch deswegen, weil Çalık im Rufe steht, eine besondere Nähe zur Adalet ve Kalkınma Partisi (AKP) zu haben.

Der damals stellvertretende Vorsitzende der oppositionellen CHP Kemal Kılıçdaroğlu beschuldigte den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan, sich für die Kreditaufnahme starkgemacht zu haben. Präsident Abdullah Gül gab zu, dass er Çalik mit dem Herrscher Katars Hamad bin Chalifa Al Thani bekannt gemacht hat, der sich wiederum über eines seiner Unternehmen an dem Medienkonzern mit 25 % beteiligt hat. Quelle 

Dass Katar eine besondere Beziehung zur Türkei hat, ist nicht neu. Erst am 19. Juni 2016 traf sich Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan in Istanbul mit dem Emir von Katar, Scheich Temim bin Hamad.

Das Treffen in der Huber-Villa in Tarabya unter Ausschluss der Presse dauerte 1 Stunde 15 Minuten. Auch der Emir von Katar, Scheich Temim bin Hamad, steht in Verdacht, die IS-Terrorgruppe zu finanzieren.

Die Türkei baut in Katar einen Militärstützpunkt, den ersten großen des Landes im Nahen Osten. Gut ein Jahr nach der Unterzeichnung eines strategischen Zusammenarbeitsvertrags sind Ankara und Doha übereingekommen, dass die Türkei zum Zweck der «Abwehr gemeinsamer Feinde und Sicherheitsbedrohungen» in Katar eine Basis einrichtet, in der fürs Erste rund 3000 Soldaten stationiert sein werden. Der Stützpunkt soll als Ausbildungszentrum dienen und wird Kontingente der Luftwaffe, der Kriegsmarine sowie «Einheiten für spezielle Operationen» beherbergen. Der genaue Standort des Stützpunktes ist noch nicht bekanntgegeben worden. Bezahlt wird er vom reichen Katar. Siehe auch In Geiselhaft der Despoten – darum schweigt die EU – Gaspipeline durch die Türkei

Reporter ohne Grenzen (ROG) fordert die türkische Justiz auf, den Journalisten Deniz Yücel sofort freizulassen. Ein Untersuchungsrichter in Istanbul folgte am Montagabend (27.9.) dem Antrag der Staatsanwaltschaft und ordnete Untersuchungshaft für den Korrespondenten der Zeitung Die Welt an.

„Deniz Yücel und alle anderen in der Türkei inhaftierten Journalisten müssen sofort freigelassen werden. Die Vorstellung ist unerträglich, dass ein Journalist monate- oder gar jahrelang in Untersuchungshaft einem ungewissen Schicksal entgegensehen muss, nur weil er seine Arbeit ernstgenommen hat“, sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr. „Die gegen Deniz Yücel erhobenen Vorwürfe der Terrorpropaganda und der Aufwiegelung der Bevölkerung sind schlicht absurd.“

Mihr führte aus: „Dass ein Korrespondent einer namhaften ausländischen Redaktion sich jetzt gegen solche Anschuldigungen erwehren muss, bedeutet eine neue Qualität der Verfolgung, die deutlich über die bisherigen Schikanen wie Einreisesperren oder verweigerte Akkreditierungen hinausgeht. Jeder weitere Tag, den Deniz Yücel im Gefängnis verbringen muss, ist eine Schande für die Türkei.“

Die Türkei steht auf Platz 151 von 180 Ländern auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen. Derzeit sind dort rund 150 Journalisten im Gefängnis. Mindestens 49 sind in direktem Zusammenhang mit ihrer journalistischen Tätigkeit in Haft. In Dutzenden weiteren Fällen ist ein solcher Zusammenhang wahrscheinlich, lässt sich aber derzeit nicht nachweisen, weil die türkische Justiz selbst die Betroffenen und ihre Anwälte oft für längere Zeit über die genauen Anschuldigungen im Unklaren lässt.

Bundesweit haben viele Menschen mit Autokorsos gegen die Inhaftierung des „Welt“-Korrespondenten Deniz Yücel in der Türkei protestiert. Die Initiative #FreeDeniz hatte in rund zehn Städten dazu aufgerufen.

Seit dem 15. Juli 2016 wurden 39 378 Personen in der Türkei während Erdogans „Säuberungswelle“zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und 92 607 weitere vorläufig festgenommen. Das teilte bereits am Montag, dem 21.November 2016 der türkische Justizminister mit. Doch was ist bis jetzt seitens der Deutschen Regierung geschehen? Fakt ist: Man betreibt weiterhin Beschwichtigungspolitik!.

In der Folge eines gescheiterten Militärputsches am 15./16. Juli 2016 verhängte die Türkei den Ausnahmezustand und setzte die Europäische Menschenrechtskonvention aus. Es kam zu Massenverhaftungen und Amtsenthebungen von Staatsangestellten in der Armee, Polizei, Justiz, im Bildungswesen und in den Medien. Regierungsmitglieder forderten die Wiedereinführung der Todesstrafe für die Putschisten. Über schwere Misshandlungen von Gefangenen wird berichtet. Die türkische Regierung geht derzeit vehement gegen die Freiheit des Wortes vor. Kritische Autoren, Journalisten und Verleger werden drangsaliert und verfolgt.

Infolge der Repressionswelle seit dem Putschversuch Mitte Juli 2016 ist die Türkei innerhalb weniger Monate  zum Land mit den weltweit meisten inhaftierten Journalisten geworden – noch vor notorischen Unterdrückern der Pressefreiheit wie den Regimen in China und dem Iran. Siehe #FreeWordsTurkey – Frau Merkel, Herr Juncker: Fordern Sie Meinungsfreiheit in der Türkei! Schluss mit der Beschwichtigungspolitik!

Wir haben schon mehrfach über zahlreiche Anschuldigungen gegen Erdogan und seine Familie in Anbetracht deren Beteiligung an diversen Verbrechen berichtet. Dazu gehört auch die Unterstützung des Islamischen Staates, einer terroristischen Organisation, die einen unmittelbaren Affront gegen den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen darstellt. Wir hatten bereits in unserem Beitrag – Noch mehr Skandale um Erdogans Familie – Erdogan’s Family Caught in New Scandal First appeared – darüber berichtet, dass gegen Bilal Erdogan, den Sohn des türkischen Präsidenten, in Italien wegen Geldwäscheverdacht ermittelt wird. Jetzt wurden die Ermittlungen sogar verlängert.

Sabah ist eine der größten und auflagenstärksten türkischen Tageszeitungen und sie ist im Besitz der Çalık Holding –  diese Holding gehört dem Vater von Erdogans Schwiegersohn. Er ist mit Erdogans Tochter Esra Albayrak verheiratet und seit November 2015 Minister für Energie und Bodenschätze. Sümeyye Erdogan, die Tochter des Patriarchen, führt ein verstecktes Militärhospital, in dem die Kämpfer des IS behandelt werden sollen. Mit Zustimmung Erdogans haben türkische Geheimdienstler in geheimen Militärbasen in der Konya-Provinz innerhalb der Türkei Islamisten trainiert. Geheiratet hat sie den Sohn eines Rüstungsunternehmers, Selcuk Bayraktar, im Mai 2016. Siehe Erdogans Familie – Herrscher über Energie, Öl und Wasser – in neue Skandale verwickelt!

Wie weit darf ein Mann gehen, den man einen „Verbündeten“ nennt und in dessen Land die Gewalt eskaliert? Finanziert wurde die Türkei mit Geldern aus der EU und mit Entwicklungshilfe. Die Türkei erhielt von der EU schon über 400 Millionen Euro im Jahr 2011 und 2012 für – man staune – den Bereich Justiz und innere Angelegenheit.

Die Türkei bekam in  Jahr (2016)  noch einmal von 36 auf 50 Millionen Euro Entwicklungshilfe! Siehe: Erdogans Doppelspiel wird mit Millionen Euro Entwicklungshilfe belohnt

Beschwichtigungspolitik oder auch Appeasement-Politik – das hatten wir schon mal in der Geschichte! Die Bundesregierung schreibt immer noch auf ihrer Webseite:  Beitrittskandidat Türkei

Die türkische Republik ist eine parlamentarische Demokratie mit einem aus 548 Abgeordneten bestehenden Parlament. Ministerpräsident ist seit Mai 2016 Binali Yildirim, der mit der Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung regiert. Die Opposition besteht aus der Republikanischen Volkspartei, (CHP), der Partei des nationalen Aufbruchs (MHP), der Demokratischen Partei der Völker (HDP).

Staatspräsident ist Recep Tayyib Erdogan, der im August 2014 gewählt wurde.

Die Verwaltungsstruktur ist zentralistisch. Das Land ist eingeteilt in 81 Provinzen mit je einem Gouverneur als oberstem Organ. In den Städten gibt es gewählte Bürgermeister, die nur über begrenzte Kompetenzen verfügen.

Stand: Juni 2016 Quelle Bundesregierung 

Für den eventuellen Beitritt in die EU bekam die Türkei Milliarden.

Die Türkei ist eines der Bewerberländer für die EU. Die Türkei ist Gründungsmitglied der NATO, Mitglied des Europarates, der OSZE und der OECD.

EU-Mittel für IPA 2014-2020 : 4,453.9 Mio. € (ohne die Mittelzuweisung für grenzübergreifende Zusammenarbeit) Die Finanzhilfe für 2013 können Sie dem Schaubild entnehmen.

Türkei

Wie sich die Geschichte wiederholt, sehen wir an der Äußerung des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan in seiner Neujahrsansprache. Er kündigte an, dass er das Regierungssystem seines Landes umkrempeln wird, und forderte mehr Macht für den Präsidenten, also für sich. Als Beispiel nannte er: Hitler-Deutschland. Siehe: Erdogans Doppelspiel – Der schmutzige Deal zwischen der EU und der Türkei

In Geiselhaft der Despoten  – Gaspipeline durch die Türkei

Tanap

Die 11 Milliarden US-Dollar teure Pipeline soll an der türkisch-georgischen Grenze mit der Südkaukasus-Pipeline und an der Grenze der Türkei zu Griechenland mit der Trans-Adria-Pipeline verbunden werden. Schon lange heißt es, dass das TANAP-Projekt für die langfristige Gasversorgung Europas von strategischer Bedeutung ist.

Auf dem obigen Foto sehen Sie Aserbaidschan – Platz 163 von 180 auf der Rangliste der Pressefreiheit. Regierungskritiker und Aktivisten werden inhaftiert. Grundlegende Freiheitsrechte werden massiv eingeschränkt.

Georgien – Seit 2014 gilt ein Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union (EU). Die Schwarzmeer-Republik erhält durch das Assoziierungsabkommen erhebliche Subventionen von der EU. Das Land befindet sich seit Jahren in einer Wirtschaftskrise. Hauptbezugsländer sind Türkei, Russland, die VR China und Aserbaidschan. Obwohl Georgien noch nicht mal ansatzweise zur EU gehört, bekommt Georgien 46 Millionen Euro, die laut EU-Kommission dafür gedacht sind, die Zahlungsbilanz, das Haushaltsbudget sowie Reformen im öffentlichen Finanzsektor und der Bankenaufsicht zu unterstützen. Da fragt sich der Steuerzahler zu Recht, warum der EU-Steuerzahler Georgiens Haushaltslöcher stopfen muss, zumal auch Georgien schon im Vorfeld aus seinem Haushaltsetat mehr Geld für Rüstung und Polizei ausgab, dafür weniger für Soziales und Bildung.

Über Erdogan und seine Machenschaften haben wir schon viele Beiträge gebracht. Das Prinzip der Clanverbindungen war jahrhundertelang einer der wichtigsten Faktoren in zahlreichen islamischen Ländern in Nahost. Wir alle konnten in den vergangenen Monaten beobachten, wie die Familie von Tayyip Erdogan nicht nur die türkische Wirtschaft und Politik im Würgegriff hält, sondern dies auch weit über den Staat hinaus. Es ist wohl kaum notwendig, jedermann an all die Skandale zu erinnern, in die die Mitglieder dieser Familie verwickelt waren und sind. Zurzeit findet eine „Säuberungsaktion“ in der Türkei statt, sogar von Todesstrafe ist die Rede. Siehe auch: Erdogans „Säuberungswelle“ – Das Ende der Demokratie – Paradox: EU zahlte Türkei über 400 Mio. Euro für Justiz und innere Angelegenheit.
Die Türkei hat mit dem Bau einer Pipeline begonnen, die ab 2018 Erdgas aus Aserbeidschan bis nach Griechenland pumpen soll. Das milliardenschwere Projekt soll Europas Abhängigkeit von russischem Gas verringern. Das Gas kommt aus dem Kaspischen Meer, wo unter der Führung des britischen BP-Konzerns eines der größten Gasfelder weltweit erschlossen wurde. Die Türkei unterstreicht mit dem Bau der Leitung ihre energiepolitischen Ambitionen: „Wir wollen die Türkei als Zentrum für die Energieversorgung in der Region etablieren“, sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan im März 2015 und freute sich mit dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham und dem georgischen Präsidenten Giorgi Margvelashvili über das neue Projekt. Nun mögen wir nicht mehr von Russland abhängig sein, dafür aber von Erdogan. Und mit wem dieser sich verbündet, ist alles andere als beruhigend – nämlich mit dem Iran und Saudi Arabien. Da Erdogan eh macht, was er will, trifft er sich demnächst auch mit Putin.

In dem Beitrag Treffen Sie den Mann, der ISIS finanziert: Bilal Erdogan, der Sohn des türkischen Präsidenten hatten wir darüber berichtet, dass etwa sechsundzwanzig Öltanker der Armada der ersten Serie und der New Armada der zweiten und dritten Serie in Russland geplant und gebaut werden.

Es geht um die geologischen Reserven des Kaschagan-Feldes. Im nördlichen Teil des Kaspischen Meeres wird es von Experten auf rund 38 Milliarden Barrel (je 159 Liter) bzw. fast fünf Milliarden Tonnen und die ausbringbaren Reserven auf zehn Milliarden Tonnen Öl geschätzt. Zudem werden im Kaschagan bis zu einer Billion Kubikmeter Gas vermutet. Kaschagan gilt als eines der weltweit größten in den vergangenen Jahren entdeckten Ölfelder. An dem Projekt sind auch Eni (Italien), Shell (Großbritannien), Total (Frankreich), ExxonMobil (USA), KazMunayGas (Kasachstan) und die Inpex (Japan) beteiligt
Siehe: Drohende Ölkatastrophe im Kaspischen Meer – doch niemand berichtet!

Erdogan9Erdogan und Salman ibn Abd al-Aziz Al Saud von Saudi Arabien haben ihre Kooperation in den Bereichen „Wirtschaft und Rüstungsindustrie“ eingeleitet..Die Beziehungen zwischen Saudi Arabien und dem Iran sind von einer strategischen Rivalität um die regionale Vorherrschaft im nahen und mittleren Osten geprägt. Und doch kooperiert Türkei auch mit dem Iran. Im Juni 2016 wurde bekannt, dass der türkische Energiekonzern Unit International für rund 3,7 Milliarden Euro sieben Gaskraftwerke im Iran bauen soll. Beide Länder wollen weiterhin wirtschaftliche Kooperationen pflegen.

Wenn Sie mehr über die Länder Saudi Arabien und Iran wissen wollen – dann schauen Sie sich bitte diese Beiträge an:

Saudi Arabia Uncovered: TV-Doku zeigt die Brutalität einer Welt, in der Frauen auf der Straße geköpft werden – Documentary shows brutality of world where women are beheaded in street

Schockierender Bericht: Massenhinrichtungen im Iran – auch Kinder und Frauen – Auspeitschungen, Blendungen, Amputationen, Folter

Başbakan Recep Tayyip Erdoğan, İran Cumhurbaşkanı Hasan Ruhani ile görüştü. Tahran'da resmi temaslarını sürdüren Başbakan Erdoğan, Sadabad Sarayı'nda gerçekleştirilen öğle yemeğinde, İran Cumhurbaşkanı Ruhani ile bir araya geldi. Başbakan Erdoğan, İran Cumhurbaşkanı Ruhani ile iki ülke arasında çeşitli alanlarda ikili işbirliği anlaşmaları imzaladı. (Kayhan Özer - Anadolu Ajansı)

Erdogan bei seinen Besuch in Iran28-29 Januar 2014.

Bereits in dem Beitrag Iran – Energiehunger vor Menschenrechte – Darum schweigt Frau Merkel! machten wir darauf aufmerksam, dass Massenhinrichtungen fast täglich in iranischen Gefängnissen stattfinden, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit sind. Wie immer zeigt sich, dass wirtschaftliche Interessen vor Menschenrechte gehen! Genauso ist es mit Saudi Arabien oder der Türkei. Sultan Erdogan wird gebraucht und das nutzt er schamlos aus. Obendrein werden diese Länder auch noch mit Rüstungsgütern beliefert, denn das kurbelt ja das gesuchte Wachstum an. Werden in der Türkei immer wieder die Flüchtlinge, die in der Türkei leben, als Grund genannt, warum Erdogan einen Freibrief für seine Gräueltaten von Deutschland, aber auch von der Europäischen Kommission bekommt, so gibt es noch einen weiteren Grund, und genau dieser scheint der wichtigere zu sein. Denn dass Erdogan mit den Flüchtlingen aus Syrien nicht zimperlich umgeht, zeigt schon die Mauer, die er errichten lässt. Da kommen einem die Erinnerungen an die einstige DDR in den Sinn. Siehe: Türkei erschießt elf Flüchtlinge aus Syrien, auch Frauen und Kinder! – Turkish border guards ’shot Syrian children‘

Es geht, wie wir bereits mehrfach geschrieben haben, um Gas und Öl.

Mittlerweile ist die Ukrainekrise entfacht, und als der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zunehmend eskalierte, rückte ein Thema besonders in den Fokus: Energie. Die EU ist abhängig von russischen Energieimporten – vor allem von Erdgas. Siehe auch Energiehunger in der Ukraine-Krise

Erinnerungen an 2009 wurden wach, als Russland seinem Nachbarland Ukraine wegen nicht bezahlter Rechnungen den Gashahn zudrehte und damit auch die EU von ihrer wichtigsten Quelle für Erdgas abschnitt. Die Europäische Union, die die meisten ihrer russischen Erdgasimporte über ukrainische Pipelines erhält, versuchte 2009 die Energieknappheit zu verhindern. Die von der EU, der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) und anderen internationalen Banken hatten ein etwa 1 700 000 000 $ großes Hilfspaket geschnürt, um die Ukraine bei der Gasversorgung zu unterstützen, und sie legten eine Reform vor, die künftig solche Krisen verhindern sollte. Quelle PIPELINE POLITICS IN EURASIA – UKRAINE MUST REFORM TO TAP EU ENERGY AID und THE BLACK SEA: A HOTBED OF CORRUPTION OVER OIL AND GAS DEPOSITS?

Pipline

36 Prozent der europäischen Gasversorgung fließen durch Pipelines aus Russland. Deutschland importiert mehr als ein Drittel, Ungarn mehr als 80, und die Slowakei hängt zu fast 92 Prozent von russischen Importen ab.

Unter Umgehung Russlands soll die TAP Gas aus dem Kaspischen Meer über Nordgriechenland und Albanien nach Süditalien liefern und dort am bestehenden europäischen Versorgungsnetz andocken. Die Finanzierung des südeuropäischen Gaskorridors schien auf wackeligen Füßen zu stehen, nachdem der deutsche Stromriese Eon und der französische Total-Konzern im Februar  2014 den Wunsch signalisierten, aus dem TAP-Projekt auszusteigen – was sie Ende September 2014 auch taten. Doch inzwischen steht ein neuer Investor bereit: Enagás, einer der größten Gaslieferanten Spaniens, übernimmt die meisten Anteile von Eon. Wichtigste Anteilseigner am TAP-Projekt sind weiterhin der britische Energieriese BP, die norwegische Statoil sowie der aserbaidschanische Staatskonzern Socar mit jeweils 20 Prozent. Mehr Informationen und Schaubilder finden Sie hier in unserem Beitrag: Humanitäre Krise in Griechenland auf Grund von wirtschaftlichen Interessen und Erdgas?! Humanitarian crisis in Greece due to the interests of economy and natural gas?!

Bereits 2014 hieß es laut Germany Trade & Invest – sie ist die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland für Außenwirtschaft und Standortmarketing und unterliegt dem Bundesministerium für Wirtschaft – also Sigmar Gabriel:

Die Türkei will ihre Rolle als Schnittstelle zwischen den europäischen Absatzmärkten und den energiereichen Ländern im Nahen Osten und Zentralasien ausbauen. Als Transitland wird sie vor allem für den Erdgastransport immer wichtiger. Zwei Großprojekte für die Gasdurchfuhr nach Europa sind geplant. Eines davon, das TANAP-Vorhaben, soll dieses Jahr starten. Hersteller von Pipelinetechnik, Berater und Ingenieurdienstleister dürfen auf zahlreiche Aufträge hoffen.

Die Türkei gewinnt im Hinblick auf die europäische Energieversorgung zunehmend an Bedeutung. Zwar hat das Land keine nennenswerten eigenen Kohlenwasserstoffreserven. Doch liegt es in unmittelbarer Nachbarschaft zum Nahen Osten und zu den Staaten am Kaspischen Meer – beides Regionen mit reichen Öl- und Gasvorkommen. Um die Abhängigkeit von russischem Gas zu reduzieren, sollen zwei neue Gaspipelines alternative Zufuhrwege schaffen: die Trans Anatolian Natural Gas Pipeline (TANAP) und die Iran-Turkey-Europe Natural Gas Pipeline (ITE). Die Leitungen werden jedoch auch dazu benötigt, um den eigenen steigenden Gasbedarf in der Türkei zu decken. Nach Prognosen der staatlichen Pipelinegesellschaft BOTAS wird die Erdgasnachfrage bis 2030 von derzeit 47 auf 81 Mrd. cbm pro Jahr zunehmen. (…)

ITE-Gasleitung Iran-Türkei-Europa wird vorbereitet

Das Iran-Turkey-Europe Natural Gas Pipeline Project (ITE) ist ein weiteres wichtiges Großprojekt im Erdgastransport. Über diese Leitung sollen vom Iran über die Türkei jährlich 35 Mrd. cbm iranisches und turkmenisches Erdgas nach Europa geleitet werden. Die insgesamt 5000 km lange Pipeline – 1750 km werden durch die Türkei verlaufen – soll nach offiziellen Plänen bis 2016 fertiggestellt werden. (..)

Wichtigste Erdöl- und Gaspipelines in der Türkei
Pipeline Produkt Herkunft Kapazität Länge in (km) Anmerkung
Kirkuk-Ceyhan Pipeline Erdöl Kirkuk (Nordirak) 70,9 Mio. t pro Jahr 986 Exportpipeline; besteht aus zwei parallel verlaufenden Leitungen
Baku-Tiflis-Ceyhan Pipeline (BTC) Erdöl Aserbaidschan 1 Mio. Barrel pro Tag 1.770 Exportpipeline
Ceyhan-Kirikkale Pipeline Erdöl Ceyhan-Terminal 5,0 Mio. t pro Jahr 448 für heimischen Markt; Beförderung in die Ölraffinerie in Kirikkale, nahe Ankara
Batman-Dörtyol Pipeline Erdöl Batman (Südostanatolien) 3,5 Mio. t pro Jahr 511 für heimischen Markt
Blue Stream Pipeline Erdgas Russland 16 Mrd. cbm pro Jahr 1.200 überwiegend für den Export; verläuft 380 km unter dem Schwarzen Meer nach Ceyhan
Baku-Tiflis-Erzurum Pipeline (BTE) Erdgas Aserbaidschan 7 Mrd. cbm pro Jahr 692 für heimischen Markt
Tabriz-Dogubayazit Pipeline Erdgas Iran 20 Mrd. cbm pro Jahr k.A. für heimischen Markt
Bulgarien-Türkei Pipeline Erdgas Bulgarien 22 Mrd. cbm pro Jahr k.A. für heimischen Markt

Die Türkei will ihre Rolle als Schnittstelle zwischen den europäischen Absatzmärkten und den energiereichen Ländern im Nahen Osten und Zentralasien ausbauen. Und genau das hat Erdogan geschafft.  Quelle German Trade Invest 

Das TANAP-Projekt ist für die langfristige Gasversorgung Europas von strategischer Bedeutung.

Am 27. 10. 2014 verkündete Germany Trade & Invest: Die Türkei vergibt Großaufträge für TANAP-Erdgasleitung. Die Lieferverträge der Stahlrohre für die Transanatolische Pipeline (TANAP) wurden Mitte Oktober in der türkischen Hauptstadt unterzeichnet. Sieben Firmen werden für das Großprojekt Rohre im Wert von über 1 Mrd. US $ liefern. Allein das von Borusan Mannesmann angeführte Konsortium erhielt einen Auftrag in Höhe von 420 Mio. $. Das TANAP-Projekt ist für die langfristige Gasversorgung Europas von strategischer Bedeutung.

Am 08. 12. 2015: Türkei rechnet mit kurdischem Erdgas aus Nordirak – Spätestens bis 2020 soll kurdisches Erdgas aus dem Nordirak in die Türkei fließen. Das Unternehmen Genel Energy will in den kommenden vier Jahren insgesamt 5,5 Mrd. US $ investieren, um auf dem Gebiet der kurdischen Regionalverwaltung KRG Erdgas zu fördern und aufzubereiten. Geplant ist eine jährliche Lieferung von 10 Mrd. cbm. Das Vorhaben kann dazu beitragen, dass die Türkei vom russischen Gas unabhängiger wird.

Am 05. 04. 2016 wurde bekanntgegeben, dass die Europäische Investitionsbank (EIB) die Unterstützung eines Entwicklungsvorhabens in der Türkei prüfe. Ziel des Projekts ist der Bau einer Erdgaspipeline, die Europa und die Türkei mit Gas aus dem armenischen Erdgasfeld Shah Deniz versorgt.

Wir erläuterten in dem Beitrag: Kaspisches Meer – der letzte Ölgigant! Rohstoffe, wen interessiert da noch das ÖKO-System und die Menschenrechte?, wie schwer Energiekonzerne es bereits haben, seitdem alle leicht zugänglichen Ölreserven der Erde ausgeschöpft sind. Unangetastete große Ölfelder sind heute entweder schwer zu erreichen, nur mit aufwendiger Technik anzuzapfen oder sind politisch umstritten. Angela Merkel und Kasachstans Präsident Nasarbajew einigten sich im Februar 2012 auf ein Rohstoffabkommen. Dieses sichert der deutschen Wirtschaft den Zugriff auf sogenannte „Seltene Erden“. Kritiker und auch wir prangerten einen Ausverkauf der Menschenrechte an….. Doch wen interessieren in der heutigen Zeit schon Menschenrechte?

Wie wir nun in den gesammelten Informationen lesen konnten, verbündet sich die Europäische Kommission nicht nur im Rahmen des Energiehungers mit der Türkei und dem Iran, sondern auch mit anderen Despoten, schaut bei deren Gräueltaten zu und zahlt – und macht sich somit mitschuldig.

Wir befinden uns mitten in einem Krieg. Dies dürfte jedem nun klar sein und mittendrin agiert ein unberechenbarer Sultan. Und eine Bundesregierung, die zuschaut!

Netzfrau Doro Schreier

Mehr Informationen:

Erdogans „Säuberungswelle“ – Notstand in Türkei ermöglicht Folter – HRW Turkey Report accuses Turkish police of mistreatment

Türkei – ZYNISCHES RECHT …nicht strafbar, wenn der Vergewaltiger das Opfer heiratet!

Drohende Ölkatastrophe im Kaspischen Meer – doch niemand berichtet!

Peak Oil – Das Ende des Erdölzeitalters

Es ist 5 vor 12 – Wir stehen am Rande eines Atomkrieges – 50 US-Atombomben lagern in der Türkei – hat Türkei sogar eigene Atombomben?

Erdogans Doppelspiel – Der schmutzige Deal zwischen der EU und der Türkei

Erdogans Familie in neuen Skandal verwickelt – Erdogan’s Family Caught in New Scandal First appeared

Erdogan FAMILY will Onassis überholen – Treffen Sie den Mann, der ISIS finanziert: Bilal Erdogan, der Sohn des türkischen Präsidenten

Erdogans Krieg und Merkels Schweigen

ISIS – Wie konnte sich eine solche Terror-Gruppe unbemerkt trotz Geheimdienste bilden? Die Geister die ich rief?

IS-FRAUEN UND SITTENWÄCHTERINNEN IN SYRIEN ERZÄHLEN VON KOLLABORATION, ANGST UND FLUCHT

Grausam! Massengräber von Frauen, zu „alt um IS als Sexsklavin zu dienen“ – Mass graves of women ‚too old to be ISIL sex slaves‘

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