Die National Tiger Conservation Authority (NTCA) hat der BBC verboten, die geschützten Tigerreservate in Indien zu filmen. Dieses Verbot gilt für fünf Jahre. Die vom WWF finanzierten Wildhütern geraten immer wieder in Kritik. Auch zusammen mit dem WWF und der Bundesregierung wird die Großwildjagd im KAZA TFCA, dem größten Schutzgebiet in Afrika, das blutige Vergnügen der Großwildjäger gefördert.
Jetzt handelt es sich um Indien, denn dort gibt es für die verbleibenden Tiger Reservate, die von WWF-finanzierten Wildhütern bewacht werden. Im Jahr 2016 stieg die Tiger-Wilderei in Indien auf den höchsten Stand seit 15 Jahren. Verantwortlich dafür wird der Anstieg des zunehmenden Bedarfs an Tigern in China für die Traditionelle Chinesische Medizin gemacht. In China gibt es legal 200 Tigerfarmen. Doch der Konsum von Tigerwein steigt und so holt sich China im gesamten Asien seinen Nachschub an Tigern. Darüber berichtete auch erst kürzlich newsecuritybeat.org. und mehr Informationen gibt es in unserem Beitrag: Erschreckende Grausamkeiten: Bären leiden für Bärengalle und Tiger auf Tigerfarmen, wo sie in Wein verwandelt werden
Der WWF gilt als größte Umweltschutzorganisation der Welt. Fast grenzenlos ist das Vertrauen in seine grünen Projekte. Mit aufrüttelnden Kampagnen zielt der WWF direkt aufs gute Gewissen der Spender – alle sollen sich beteiligen, wenn aussterbende Arten geschützt und das Klima oder der Regenwald gerettet werden.
UN-Bericht: Wildhüter wildern selbst in Afrika und Asien
Doch ob die Unterstützer wissen, dass bereits in einem Bericht der Vereinten Nationen 2016 dokumentiert wurden, dass die vom WWF finanzierten Wildhüter selbst in Afrika und Asien wildern? Sie sind es, die Straftaten in Zusammenhang mit Wildtieren in vielen Teilen der Welt begangen, statt von Terror-Organisationen oder indigenen Völkern, wie häufig behauptet. In einem ähnlichen Fall wurden zuletzt vier Mitarbeiter in einem Nationalpark in Indien festgenommen, da sie in Wilderei verwickelt waren. Ihre Beute war das gefährdete Panzernashorn, das in dem für Wilderei berüchtigten Kaziranga-Nationalpark lebt. In diesem sind Wildhüter gehalten, sofort auf mögliche Wilderer zu schießen. 62 Menschen wurden so innerhalb von nur neun Jahren getötet. Siehe UN-Bericht: Wildhüter wildern selbst in Afrika und Asien – UN report confirms corruption is biggest threat to ivory, as wildlife officials arrested across Africa and Asia
Wir hatten Ihnen berichtet, dass in ganz Indien indigene Völker im Namen des Naturschutzes illegal von ihrem Land vertrieben, insbesondere für Tiger-Schutzgebiete. Sie werden bedroht und festgenommen oder ihnen wird Land, ein neues Haus oder Geld als Entschädigung versprochen, wovon sie oft nichts oder nur wenig erhalten. Siehe: Indien: Indigene sollen aus Tiger-Reservaten verschwinden
Jetzt war der BBC in Indien, um eine Dokumentation zu drehen. Der Dokumentarfilm hatte die aggressive Politik Indiens zur Erhaltung der Nashörner im Kaziranga Nationalpark in Assam hervorgehoben.
Bereits in der Dokumentation: Der Pakt mit dem Panda hatte Wilfried Huismann die Machenschaften des WWF aufgezeigt. Auch Survival International hat die Organisation WWF im Umgang mit den indigenen Bevölkerung mehrfach kritisiert. Ein SuEin Baka-Mädchen wurde Anfang 2016 von WWF-finanzierten Wildhütern im Kamerun gefoltert. Damals war sie 10 Jahre alt. Anderen droht Gewalt durch WWF-finanzierte Wildhüter, wenn sie jagen, sammeln oder heilige Stätten besuchen. Erstmals wird mit dem WWF eine gemeinnützige Organisation in diesem Prozess geprüft. Dass die Beschwerde für zulässig erklärt wurde, deutet darauf hin, dass die OECD den WWF an den gleichen Menschenrechts-Standards messen wird wie profitorientierte Unternehmen. Siehe: Mit Hilfe von Steuergeldern und WWF leiden Ureinwohner! OECD leitet Untersuchung gegen WWF ein – Exclusive: OECD opens investigation into WWF in world first
Indien: Verbot für BBC nach investigativer Naturschutz-Doku
BBC-Reporter Justin Rowlatt steht an der unmarkierten Grenze des Kaziranga-Nationalparks. Ein Indigener wurde erschossen, weil er die Grenze auf der Suche nach einer entlaufenen Kuh überquerte. © BBC
Berichten zufolge hat die indische Regierung der BBC das Filmen in Tiger-Schutzgebieten im ganzen Land für fünf Jahre untersagt, nachdem ein BBC-Korrespondent über das kontroverse Shoot-on-Sight (Schießen bei Sichtkontakt) im Naturschutz berichtet hatte.
Der World Wildlife Fund (WWF) hat die Ausbildung und Ausrüstung der Parkwächter*innen unterstützt, darunter ein Training für „Kampf und Hinterhalt“ und, nach Recherchen der BBC, Nachtsichtgeräte. Die Naturschutzorganisation wirbt auch für Touren in den Park.
Justin Rowlatt hatte die tödlichen Folgen untersucht, die Naturschutz für indigene Gemeinden im Umkreis des indischen Kaziranga-Nationalparks hat. Seine Reportage wurde im Februar ausgestrahlt und belegt Schläge, Folter und Tod in dem Nationalpark. 106 Personen sollen dort in den letzten 20 Jahren getötet worden sein, darunter ein junger Mann mit schwerer Lernbehinderung.
Rowlatt wurde zudem von der indischen Forstverwaltung der Entzug seines Visums angedroht.
Erst im Juli schossen Parkwächter auf einen 7-jährigen indigenen Jungen und verletzten ihn schwer; Er wird voraussichtlich nie wieder richtig laufen können. Parkwächter sind „aufgefordert“, auf Eindringlinge zu schießen, erklärte ein Parkwächter in dem BBC-Bericht. Faktisch gilt zudem Immunität für Parkwächter, die verdächtige Personen verletzen oder töten.
Akash Orang, ein indigener Junge, wurde von Parkwächtern im Kaziranga-Nationalpark angeschossen, Assam, Indien. © JEEPAL
Die Naturschutzbehörden haben versucht, den Bericht als fehlerhaft darzustellen – trotz Interviews mit Parkwächtern und Betroffenen, Zitaten aus einem Bericht des Parkdirektors, Videomaterial von einer gewaltsamen Vertreibung und einem Interview mit einem indischen WWF-Vertreter, der Shoot-on-Sight nicht verurteilt.
Indiens Tigerschutz-Behörde (NTCA) hat bemängelt, dass der Bericht für eine „obligatorische Probevorführung“ beim indischen Außenministerium hätte eingereicht werden sollen, „um mögliche Abweichungen zu entfernen“.
NTCA hat zudem kritisiert, dass die Filmemacher „nach Sonnenuntergang“ gefilmt haben und von der ursprünglichen Inhaltsangabe gegenüber dem Umweltministerium abgewichen sind.
Zwei nicht-indigene Siedler wurden Ende 2016 während brutaler Vertreibungen am Rande von Kaziranga getötet. © The Wire
Survival International ist führend im Kampf gegen Misshandlungen im Namen des Naturschutzes und wurde auch für die BBC-Dokumentation interviewt. Survival ruft zu einem Naturschutz-Modell auf, das indigene Völker als beste Naturschützer und Wächter der natürlichen Welt respektiert, und fordert ein Ende gefährlicher Strategien wie Shoot-on-Sight.
Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte: „Die Zensur der Medien ist ein Markenzeichen von repressiven Regierungen. Diesmal wollen Naturschützer*innen der Pressefreiheit an den Kragen. Kaum überraschend, denn sie haben viel zu verstecken. Wie die BBC-Recherche zeigt, sind indische Naturschutz-Behörden für schwere Menschenrechtsverletzungen verantwortlich. Shoot-on-Sight ist illegal, unmoralisch und schädlich für den Naturschutz. Es ist Zeit, dass große Naturschutzorganisationen diesen Wahnsinn verurteilen.“
Survival International ruft mit Beginn des Tag des Artenschutzes (3. März) zum Boykott des Nationalparks Kaziranga in Indien auf. Der Boykott-Aufruf wird solange beibehalten, bis der Park seine berüchtigte Praxis beendet hat, mutmaßliche Wilderer bei Sichtkontakt zu erschießen (Shoot-on-Sight).
Survival hat sich an 137 Reiseanbieter in 10 Ländern gewandt mit der Bitte, den Boykottaufruf zu unterstützen. Zwei französische Reiseanbieter – Hote Antic Travel und Evanoes – haben sich bereits dem Aufruf angeschlossen.
Auch Survival-Botschafter*innen Gillian Anderson, Sir Quentin Blake und Sir Mark Rylance unterstützen den Boykott. Sir Mark erklärte: „Ich bin stolz darauf, Survivals Kaziranga-Boykott zu unterstützen. Bei Sichtkontakt auf Menschen zu schießen kann nicht gerechtfertigt werden und zu viele unschuldige Indigene sind bereits verletzt oder getötet worden.“
Mehr Informationen: www.survivalinternational.de > vielen Dank für die gute Zusammenarbeit.
BBC BANNED from India’s tiger reserves after „shoot on sight“ investigation
28 February, 2017
The Indian government has reportedly banned the BBC from filming in any tiger reserve nationwide for five years, after its South Asia correspondent investigated “shoot on sight” conservation in the country.
Justin Rowlatt investigated the impact of deadly conservation tactics on tribal communities living around Kaziranga National Park for a report which aired in February 2017. The report documented instances of beatings, torture and death in the national park, where 106 people are estimated to have been killed without trial in the last 20 years, including a severely disabled tribal man.
Rowlatt has also been threatened with having his visa revoked by India’s conservation authorities.
A seven-year-old tribal boy was shot and maimed for life in the park in July. Guards are “fully ordered” to shoot any intruders, according to a guard interviewed in the film, and are given immunity from prosecution if they kill or injure suspects.
Despite interviews with park guards and tribal people affected by the policy, citation of a report from the park’s own director, documentary footage of violent evictions, and a refusal to condemn shoot on sight by a senior WWF-India official, conservation authorities have tried to claim that the report was “grossly erroneous.”
India’s National Tiger Conservation Authority (NTCA) has complained that the report should have been submitted for “obligatory previewing” at India’s Ministry of External Affairs, “in order to remove any deviations.”
They have also asserted that the film-makers should not have been “filming after sunset” and “deviated” from the original synopsis submitted to the Ministry of Environment.
The park is currently being expanded, which could lead to tribal and other local communities being illegally evicted.
Survival International was interviewed for the BBC film, and is leading the global fight against abuses in the name of conservation. Survival is calling for a conservation model which respects tribal peoples as the best conservationists and guardians of the natural world, and for an end to dangerous policies like shoot on sight.
Survival’s Director Stephen Corry said: “Censorship of the press is a hallmark of oppressive government regimes. This time it’s conservationists who want to clamp down on press freedom. It’s not surprising – they have a lot to hide. As Mr Rowlatt’s investigations exposed, India’s conservation authorities are responsible for gross human rights violations. Shoot on sight is illegal, immoral, and harming conservation efforts. It’s time the big conservation organizations condemned this madness.”
Survival International has launched a boycott of Kaziranga National Park in India – notorious for its “shoot on sight” conservation tactics – beginning this World Wildlife Day (March 3). The boycott will last until the park stops shooting people on sight.
Survival has written to 131 tour companies in 10 countries urging them to join the boycott. Two French operators – Hote Antic Travel and Evaneos – have already signed up.
Survival ambassadors actress Gillian Anderson, illustrator Sir Quentin Blake CBE and Oscar-winning actor Sir Mark Rylance have joined the boycott, as well as musician and photographer Julian Lennon, and actor Dominic West.
Sir Mark said: “I am eager to join Survival’s boycott of Kaziranga National Park. Shooting people on sight is never justified, and too many innocent tribal people have already been shot.“
Read more: www.survivalinternational.org
Netzfrau Doro Schreier
Mit Hilfe von Steuergeldern und WWF leiden Ureinwohner! OECD leitet Untersuchung gegen WWF ein – Exclusive: OECD opens investigation into WWF in world first