Alles begann genau am 08. März 2013 mit einer Idee: Netzfrauen. Vor vier Jahren tauchten wir Netzfrauen plötzlich auf und wagten es, gegen große Konzerne vorzugehen. Seitdem ist viel geschehen. Wir haben einen langen Weg hinter uns, aber einen noch längeren Weg vor uns.
Mittlerweile haben wir eine Größe und einen Bekanntheitsgrad erreicht, den wir uns nie hatten vorstellen können. Eigentlich haben wir uns gar keine Gedanken darüber gemacht, sondern sind einfach angefangen.
Die Netzfrauen wurden von Frauen gemacht, um zu informieren und Informationen auszutauschen. Eine Bewegung, die von Frauen gestartet wurde und von Frauen organisiert wird. Die Inhalte dagegen gehen alle an. Für uns gehören Schutz der Umwelt und soziale Gerechtigkeit zusammen. FRAUENRECHTE sind MENSCHENRECHTE – es ist ein langer Weg zur Gleichberechtigung – immer noch.
Warum seid ihr nur Frauen, werden wir oft gefragt. Genau das fragen wir uns auch, denn Männer schließen wir ja nicht aus. Bedeutet aber nicht, dass es keine Männer in unserem Team gibt. Nehmen wir nur mal unsere Ehemänner: Sie mussten lernen, dass wir viel Zeit mit Recherche und Schreiben verbringen, was vorher ja nicht der Fall war. Anfangs noch skeptisch, wurden diese zu unseren größten Fans und helfen uns tatkräftig als Ratgeber.
Für die Technik haben wir in Ernesto Ruge einen Bodyguard für unseren Server gefunden. An ihm kommt kein Hacker vorbei. Peter Marth, Vater von zwei Söhnen, unterstützt uns, obwohl er einen harten Job hat, ebenfalls, wenn es irgendwo technische Probleme gibt. Für den lateinamerikanischen Raum, besonders Brasilien, hält uns Veit Stumpenhausen seit vier Jahren auf dem Laufenden. Auch in anderen Ländern gibt es männliche Aktivisten, die uns Netzfrauen mit Informationen versorgen. Nun sehen Sie, ein ganz reines Frauenteam sind wir schon lange nicht mehr.
Unser Team wuchs langsam. Verstreut über die Welt fanden sich mehr Themen, die wir veröffentlichen wollten, als Mitarbeiterinnen, die genügend Zeit investieren konnten. Das Team war mal groß, mal klein, eine ganze Zeitlang bestand es nur aus Doro und Lisa, was uns so viel Stress brachte, dass wir keine Lust mehr hatten, so weiter zu arbeiten.
Aber auch das ging vorüber und nun sind wir zwar ein sehr kleines Team, kommen aber gut miteinander aus. Dass wir in Ursula Rissmann-Telle eine Super-Lektorin gefunden haben, ist beruhigend, und dass unsere Artikel größtmöglich gestreut in der Welt verteilt werden, gibt uns mehr Zeit zum Recherchieren und Schreiben als früher.
„Höre nicht auf das, was die anderen sagen. Geh hin und sieh selber.“ (Sprichwort aus China)
Auch das mussten wir lernen, denn Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich erarbeiten. Irgendwann tauchten die ersten Kritiker auf, die sowas von Lügen über uns verbreiteten und sich nicht mal die Mühe machten, sich genau zu informieren. Wir Netzfrauen sind für Transparenz, und wer was über uns wissen will, muss nur nachschauen unter: Wer sind wir?
Daher auch Danke an unsere Kritiker, die es gut mit uns meinten, wenn sie so negativ über uns Netzfrauen berichteten. Denn die Chance, jetzt etwas zu bewegen, ist viel größer geworden, nachdem man uns nun kennt.
Doch ein besonders großes Dankeschön geht natürlich an unsere Leserinnen und Leser.
Damit Sie einen kleinen Einblick bekommen, wo wir überall gelesen werden, hier eine Besucherkarte – alles was blau ist, sind die Länder, wo Menschen uns Netzfrauen kennen:
Lisa Natterer hat versucht, unsere Redaktion einmal vorzustellen:
Wir haben bereits über viele Themen recherchiert und oftmals gingen wir dabei an unsere Grenzen. Wir müssen aber auch immer feststellen, dass es immer noch schlimmer geht.
Was stellt Ihr Euch vor, was wir tun, wie wir arbeiten, wie wir an die Themen kommen, diese aufarbeiten und Hintergrund-Infos dazu finden?
Eine Redaktion habt ihr, wird gesagt – aha – ja, prinzipiell haben wir eine solche. Ein paar Schreibtische, Monitore, Tastaturen, Drucker, Telefone, Scanner, Faxe usw. meint ihr, gehören auch dazu. Ja, ist unsere Antwort – höchstwahrscheinlich sind die vorhanden.
Ein großes Büro mit Grünpflanzen, einem Kaffeeautomaten (nein, keine mit Kapselbetrieb, eh klar!), einer Sitzecke für Redaktions-Sitzungen, Team-Besprechungen lauten die nächsten Zurufe. Wir antworten: Na ja – wahrscheinlich ist das meiste davon auch vorhanden.
Aber all das ist über den gesamten Globus verstreut. Die meisten der Netzfrauen kennen einander nicht einmal.
Da sitzen ein paar Dutzend Frauen an ihren PCs, in einer Ecke des Schlafzimmers, in früheren Kinderzimmern, ja – sogar an Küchentischen und bei Sommerwetter im Garten unter der Laube.
Die sammeln interessante Links aus den Medien ihrer eigenen Länder und posten sie in der „Redaktion“. Dort wird ein Link, den eine der Netzfrauen interessiert, aufgenommen und von dieser dann recherchiert. Mit Meldungen dazu aus anderen Ländern verglichen, übersetzt und dann zu einem Artikel zusammengestellt. Samt sämtlichen Verlinkungen zu den Originalbeiträgen, oder aber zu Statistiken, Geschäftsberichten der einzelnen Konzerne u.s.w.
Dazu der Hinweis, da es ja oft heißt, wir Netzfrauen würden keine Quellenangaben haben:
Sollten Sie Wert darauf legen, zu wissen, woher unsere Informationen kommen (= Quellen), können Sie durch Anklicken der farblich unterlegten Wörter die Original-Artikel lesen, aus denen wir übersetzt haben oder unsere Recherchen beziehen.
Anfangs waren wir noch eher zaghaft, haben uns auch Mühe gegeben, so zu schreiben, dass es alle verstehen, jedoch sind wir mittlerweile auch darauf bedacht, dass wir soviel Informationsmaterial und Fakten in einigen Beiträgen hinzufügen, wie möglich.
Der Grund sind die unterschiedlichen Organisationen, die wir mit diesen Informationen unterstützen, damit diese handeln können.
Anfangs hielt man uns für unseriös, weil wir oft Fehler machten. Ja, wir alle sind nicht perfekt. Machen Flüchtigkeits-, Trennungs-, Interpunktions- und auch Rechtschreibfehler, lassen mal ein Verb aus oder verwechseln die Zeit. Das alles sind grobe Verfehlungen für einen Roman, ein Essay und auch einen Artikel in einem Printmedium auf höchstem Niveau. Ja, wir wären gerne fehlerfrei und wissen, dass wir es nicht sind. Aber uns ist wichtig, Informationen so schnell wie möglich an unsere Leserinnen heranzutragen – wir sind meist um Tage früher dran als die Zeitungen. Die übernehmen mittlerweile ja sogar (ungefragt) unsere Meldungen. Oder schweigen ein Thema weiter tot.
Wer sich an unseren Artikeln nicht wegen der Thematik, sondern wegen der Fehler stößt, kann entweder zu anderen Medien wechseln oder er/sie arbeitet für uns als Lektor/Lektorin. Ehrenamtlich, wie wir. Und so gut wie rund um die Uhr.
Und dann war sie da, unsere Ursula Rissmann-Telle und hat alle 3200 Beiträge, die wir bis November 2015 geschrieben hatten, lektoriert. Seither beschwert sich keiner mehr bei uns über Fehler. Nachdem dann alle Beiträge lektoriert waren, machte sich Ursula ans Übersetzen.
Damit wir auch auf Google+ gelesen werden, hat diese Aufgabe jetzt Monika Scheer-Mühlenweg übernommen. Mara Wiedemann verteilt unsere Informationen fleißig auf Facebook. Heike Garisch übersetzt englische Texte ins Deutsche und dann gibt es noch uns.
Lisa Natterer, die von Anfang an dabei ist und dies mit 72 Jahren. Birgit Steinmeyer, die all die Jahre aus Chile berichtete und nun wieder nach Deutschland zurück gekehrt ist. Sie wird auch weiterhin über Chile und Lateinamerika berichten. Doro Schreier, unsere Gründerin der Netzfrauen. Und dann sind da noch auf der Welt viele fleißige Frauen und Männer, die uns tagtäglich mit Informationen versorgen, sodass uns nie die Themen ausgehen.
Mittlerweile haben wir auf Facebook etwa 216 000 Follower. Wurden über 10 Millionen Mal auf Google+ angeklickt und auch auf Twitter kennt man uns.
Gemeinsam versetzten wir Berge – bitte unterstützt uns weiter.
Netzfrauen
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