Es gibt keinen Grund, Frauen weniger zu zahlen als Männern, denn noch nie waren Frauen so gut ausgebildet wie heute. Das dachte sich auch Island und hat als erstes Land laut Medienberichten ein Gesetz zur Lohngleichheit verabschiedet.
In Island werben Unternehmen damit, dass sie gleiche Löhne für alle zahlen. Bislang wurde dies nicht überprüft. Das wird sich in Zukunft ändern. Laut einer Isländerin müssen Unternehmen jetzt belegen, dass sie die gleichen Löhne auch wirklich zahlen. Island hat schon länger das Gesetz der Gleichheit und zwar seit 2008. Es trat 2011 mit dem Ziel der Chancengleichheit von Frauen und Männern in Kraft.
Gleiche Löhne für die gleichen Bedingungen wurde im Artikel 19. Gleichheit verankert. Nachdem vermehrt Unternehmen mit der Gleichberechtigung warben, ging die isländische Regierung noch weiter und forderte in einem Gesetz in 2014, dass die Unternehmen jederzeit belegen müssen, dass dieses der Wahrheit entspricht. Das Gesetz wurde am 24. Oktober 2014 unterzeichnet, am Tag der Frau in Island.
Update; Island gilt seit Jahren als eines der Vorreiter beim Thema Lohngleichheit, so auch 2017!
New Zealand has ranked in the top ten in the 2017 WEF Global Gender Gap Report. Learn more: https://t.co/TyFaR5BCWC pic.twitter.com/zflLj28WMa
— ManpowerGroup NZ (@ManpowerGroupNZ) 16. November 2017
http://reports.weforum.org/global-gender-gap-report-2017/dataexplorer/
Es gibt auch in Island noch einiges zutun – Die Chancen stehen gut, dass es angenommen wird, so Viglundsson.
Nachdem die Medien sich auf einen Beitrag in 201 aus The Independent“ bezogen, haben wir bei unserer Netzfrau Kristbjorg aus Island nachgefragt. Eigentlich war sie überrascht, dass erst jetzt bekannt wurde, dass es diese Gesetze gibt. Ausschlaggebend ist ein Interview vom isländischen Sozialminister Thorsteinn Viglundsson gegenüber „The Independent“, dass bis spätestens 2022 die Einkommensschere geschlossen werden soll. „Die Zeit ist reif, um etwas Radikales in diese Richtung zu unternehmen“ so der isländische Sozialminister Thorsteinn Viglundsson gegenüber „The Independent“. Demnach soll ein Vorschlag eines erweiterten Gesetzes noch im März im Parlament vorgestellt werden. Die Chancen stehen gut, dass es angenommen wird, so Viglundsson.
Als erstes Land der Welt will Island ein Gesetz voranbringen, das gleiche Löhne für Frauen und Männer durchsetzt. Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiten müssen künftig nachweisen, dass sie ihren Angestellten unabhängig vom Geschlecht das Gleiche bezahlen. Wenn wir uns die Gesetzeslage in Island anschauen, so gilt dieses bereits, wie uns auch Kristbjorg bestätigt.
Auf dem Papier klingt immer alles super, doch auch in Island gehen am Tag der Frauen, am 24 Oktober, die Frauen auf die Straße und fordern gleichen Lohn für alle. So auch am 24.Oktober 2016. Frauen wurden aufgefordert, die Arbeit zu verlassen und an der Sitzung in Austurvöllur teilzunehmen.
Mit vier Prozent hat das Land heute die niedrigste Arbeitslosigkeit Europas. Die Finanzkrise hat Island im Gegensatz zu anderen Ländern gemeistert. Auch hier ging Island eigene Wege und ließ nicht nur die Banken pleite gehen, anderthalb Jahre nach dem Kollaps der großen isländischen Geldhäuser wanderten die Bankmanager hinter Gitter! Siehe: Island sperrt Banker für 46 Jahre ins Gefängnis – Iceland Jail Top Bankers For 46 Years
Die Ungleichheit bei der Zahlung von Gehältern liegt in Island immer noch etwa bei 14 Prozent. Allerdings gehört Island zu den Spitzenreitern, denn diese Differenz ist mit die niedrigste der Welt. Sollten verschärfte Gesetze jetzt in Island eingeführt werden, ist es in der Tat der Schritt in die richtige Richtung und irgendwann wird Island das erste Land sein, in dem Frauen und Männer für die Arbeit gleiche Bezahlung erhalten.
Seit 2008 gibt es sogar einen eigens dafür eingerichteten Tag, den Equal Pay Day. Das ist der internationale Aktionstag für die Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen auf Initiative der Business and Professional Women (BPW) Germany. Entstanden ist der „Tag für gleiche Bezahlung“ in den USA. Initiatorinnen waren die amerikanischen Business and Professional Women (BPW/USA), die 1988 die „Red Purse Campaign“ ins Leben riefen, um auf die bestehende Lohnkluft hinzuweisen. Merken Sie was? Fast 30 Jahre Lohnunterschied – und dafür gibt es nur einen Tag Sonderbeachtung?
Spätestens am 19.März 2017 werden wir wieder feststellen: Frauen verdienen weniger als Männer – und das bei gleicher Qualifikation und Arbeit. Durchschnittlich 21 Prozent fehlen am Monatsende in ihren Portemonnaies. Das heißt, verglichen mit den Männern arbeiten sie bis zum 19. März umsonst – so ungefähr zumindest, denn über die genaue Berechnung des Tages gibt es immer wieder Debatten. Dazu mehr: Equal Pay Day – hurra – heute erinnert man sich an uns Frauen – und immer noch gleiche Arbeit weniger Lohn!
In Island entfernten sich die Frauen am 24.Oktober 2016 von ihrem Arbeitsplatz und demonstrierten für gleiche Löhne. Wenn wir alle etwas erreichen wollen, sollten wir es den isländischen Frauen gleichtun.
Netzfrau Doro Schreier
Island sperrt Banker für 46 Jahre ins Gefängnis – Iceland Jail Top Bankers For 46 Years
Internationaler Frauentag – Brot und Rosen – Wir träumten vom Leben, aber nicht in Armut
Generation Aussichtslos – Zukünftige Generation Altersarmut trotz akademischer Bildung