Die BBC meldete kinderpornographische Bilder bei Facebook und fragte um ein Interview. Daraufhin wollte Facebook die besagten Fotos von BBC. Die BBC schickte auch die gemeldeten Fotos nach Facebook und wurde daraufhin von Facebook bei der britischen Polizei angezeigt, weil die Fotos als Kinderpornographie erkannt wurden. Das Interview mit BBC lehnte Facebook ab. So die Kurzform dessen, was ein Reporter von BBC mit Facebook erlebt hat. Es klingt wie eine Fakenews, ist es aber nicht.
Wer mit einer massenhaft verbreiteten Bildmontage zu Unrecht als Krimineller dargestellt wird, hat kein wirksames Mittel, bei Facebook dagegen vorzugehen, so ein Urteil in einem aktuellen Gerichtsverfahren. Ein syrischer Flüchtling hatte geklagt, nachdem er in zwei Facebook-Beiträgen verleumdet wurde. In einem hieß es, er habe einen Obdachlosen in Berlin angezündet, im anderen wurde er mit dem Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche in Verbindung gebracht. Eingebaut in die Posts wurde ein Selfie, das er mit Bundeskanzlerin Angela Merkel gemacht hatte – versehen mit einer Schlagzeile der Art „Merkel machte ein Selfie mit dem Täter“. Die Beiträge wurden mehrere hundert Mal bei Facebook geteilt.
Andererseits verlangt Facebook, dass die User sich an seine „Community Standards“ halten, z. B. keine Bilder nackter Menschen zeigen. Wir wurden zum Beispiel aufgefordert, dieses Foto zu löschen.
Das Foto stammt aus einer Petition, die auch auf Twitter tausendfach veröffentlicht wurde, allerdings ohne Beanstandung. Siehe Leder! Kühe werden lebend gehäutet und ihre Beine werden abgehackt – The truth about leather: Cows skinned skinned alive for leather have their limbs cut off. Hätten wir Netzfrauen nicht zugestimmt, dass das Foto von facebook gelöscht wird, wir wären nicht wieder auf unsere Seite Netzfrauen auf Facebook gelangt.
Vor Gericht erklärte der Facebook-Anwalt, das Unternehmen sei technisch gar nicht in der Lage, ein bestimmtes Bild automatisch zu erkennen und zu sperren. Fachleute bezweifeln das. Wir allerdings auch, wenn man bedenkt, was alles technisch möglich ist. Denn auch in diesem Bereich ist Facebook aktiv: Facebook weitet seinen Fokus auf Bezahlsysteme aus – Facebook is testing social commerce payments
Jetzt aber wieder zu BBC.
At FB’s request we sent them images we had reported, which weren’t taken down by FB moderators. FB then reported us to the police.
— Angus Crawford (@AngusCrawfordR4) 7. März 2017
Facebook – BBC findet versteckte Pädophilen-Gruppen
Laut einem Bericht der BBC im Februar 2016 gibt es auf Facebook versteckte Gruppen, in denen Pädophile Bilder von Kindern tauschen, die laut Facebook nicht gegen dessen Standards verstoßen. Sie kennen das sicher auch: Man meldet Facebook, wenn man etwas entdeckt und kurze Zeit später, folgt dann der Hinweis von Facebook, dass das nicht gegen die Standards von Facebook verstößt und das Bild oder der Beitrag wird nicht entfernt. Genau so erging es auch BBC. Auch eine ganze Gruppe zum Thema Schulmädchen mit »obszönen Bildern« wurde von Facebook nicht entfernt. Die BBC hatte daraufhin die zuständigen Behörden informiert und bat Facebook um ein Interview, welches Facebook ablehnte.
Facebook hat es versäumt, sexuelle Bilder von Kindern zu entfernen
BBC recherchierte erneut zu kinderpornographische Bildern auf Facebook. Am 07. März 2017 erschien ein neuer Beitrag der BBC. Journalisten der BBC fanden auf Facebook erneut kinderpornographische Bilder. Und wie schon im Anfangstext geschrieben,meldeten die Journalisten diese Fotos bei Facebook und fragten um ein Interview. Daraufhin wollte Facebook die besagten Fotos von BBC. Die BBC schickte auch die gemeldeten Fotos nach Facebook und wurde daraufhin von Facebook bei der britischen Polizei angezeigt, weil die Fotos als Kinderpornographie erkannt wurden. Das Interview mit BBC lehnte Facebook ab.
Darauf hin schreibt BBC, dass Facebook für den Umgang mit Berichten über sexualisierte Bilder von Kindern auf seiner Plattform kritisiert werde. Der Vorsitzende des Commons Medienkomitees, der englische Abgeordnete Damian Collins, sagte zu BBC, er habe „ernste Zweifel“ über die Wirksamkeit des Moderationssystems von Facebook. Laut Collins werden Dutzende von Fotos auf Facebook gemeldet, aber mehr als 80% wurden nicht entfernt. Er zeigte sich erstaunt, dass Facebook die Journalisten bei der Polizei meldete, obwohl diese, wie er sagte, Facebook helfen wollten, „ihr Netzwerk aufzuräumen.“ Facebook gab an, die Polizei alarmiert zu haben, weil es „gegen das Gesetz ist, Bilder von Kindesmissbrauch zu verbreiten.“ Das Vorgehen von Facebook wird zu einem handfesten Skandal. Denn nun haben sich auch andere Medien eingeschaltet und berichten.
„Als uns die BBC diese Bilder übermittelte, folgten wir den vorgegebenen Regeln und haben sie beim Ceop angezeigt“, sagte Facebook in einem Statement. „Inakzeptabel“ Nun steht zusätzlich zu Facebooks Löschverhalten auch sein Umgang mit Medien in der Kritik, so der Standard. Die britische Kinderbeauftragte Anne Longfield bezeichnete das Vorgehen von Facebooks Moderatoren als „inakzeptabel“. „Ich bezweifle, ob Menschen sich die Meldungen ansehen und ich glaube, dass der Kontext missachtet wird“, so Longfield zur BBC.
Eine kleine Anmerkung unsererseits: Als wir Facebook in der Zentrale besuchten, war von einem an dem Interesse, was auf Facebook gepostet wird, keinerlei Interesse zu spüren. Sollte man Kritik üben wollen oder Verbesserungsvorschläge haben, so konnte man dies an der Zentrale auf dem Notizblock niederschreiben und einreichen. Aber eine Antwort haben wir nie erhalten. Ein solcher Konzern in der Größe von Facebook hat seine eigenen Spielregeln. Das war schon 2011 so, nur dass Facebook damals noch in einem ganz kleinen Gebäude untergebracht war, Mittlerweile hat sich das nur in der Größe des Gebäudes geändert.
Wir arbeiten tagtäglich auf Facebook und mal verschwinden irgendwelche Kommentare der Leserinnen und Leser, die uns dann das mitteilen oder an den Zahlen wird von Facebook manipuliert in der Hoffnung, man investiert Geld, um mehr Reichweite oder Fans zu bekommen.
Meldet man etwas Unangebrachtes wie Sexfotos von Kindern oder andere strafbare Handlungen bei der Polizei, stellt man fest, dass auch diese überfordert ist. Schon lange hätte die Regierung gerade in dem Bereich Soziale Medien etwas Gesetzliches auf den Weg bringen müssen, denn Facebook ist ja nicht erst seit gestern als größtes Soziales Medium bekannt. Doch jetzt, da Wahlen anstehen, soll Facebook verhindern, dass Fakenews platziert werden. Für Sexfotos wird es keine Gesetze gegeben, auch nicht zum Schutze unserer Privatsphäre, wetten?
Netzfrau Doro Schreier
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