Eines der Kinder war gerade mal 5 Jahre alt. Erst bewarfen sie das Tier mit Steinen, dann gaben sie ihm den Rest. Drei Vorschulkinder haben im Jihlava-Zoo einen Flamingo getötet. Sie bewarfen die Vögel mit Holz und Steinen und malträtierten zwei mit Tritten. Der getötete Flamingo war einer von jenen, die 2002 die Flut im Prager Zoo überlebt hatten.
Die Zoos haben immer häufiger Probleme mit Besuchern, die Tiere mit Gegenständen bewerfen oder auf andere Art attackieren. Die Täter werden immer jünger, wie jetzt der aktuelle Fall in einem Zoo-Gehege in Tschechien zeigt.
In El Salvador protestieren Menschen seit Wochen vor einem Zoo in San Salvador und fordern Gerechtigkeit für Gustavito, einem Flusspferd. Unbekannte brachen in den Nationalpark ein und erschlugen den geliebten 15-jährigen Hippopotamus. Nachdem die Behörden sich immer noch in Schweigen hüllen, was wirklich in der Nacht geschah, fordern die Menschen die Schließung des Zoos.
Colectivo se manifiesta frente a #Zoológico por muerte de #Gustavito. Foto Edgar Portillo pic.twitter.com/y2wOWzHnuu
— El Metropolitano (@ElMetroDigital) 11. März 2017
Auch in Deutschland werden Tiere in Zoos immer häufiger von Besuchern angegriffen und regelrecht gequält, wie der Duisburger Zoo dem WDR mitteilte. Mit Regenschirmen versuchen Zoogäste beispielsweise, die Tiere für ein Foto zu gewinnen und verletzen sie dabei.
Ein sehr tragischer Fall in Tschechien sorgt weltweit für Empörung, denn die Übeltäter waren drei Vorschulkinder die einen Flamingo zu Tode traten, nachdem sie zuvor Steine auf die Vögel in ihrem Zoo-Gehege geschmissen hatten.
Die Jungen im Alter von sechs, sieben und acht Jahren griffen im Jihlava-Zoo in der Region Vysočina eine Schar amerikanischer Flamingos an. Sie kletterten über einen Zaun und warfen mit Holz und Steinen nach den Vögeln. Danach traten sie auf zwei von ihnen ein.
Eines der Flamingos wurde dabei getötet. Die anderen erlitten schwere Verletzungen. Der getötete Flamingo war einer von jenen, die 2002 die Flut im Prager Zoo überlebt hatten. Er war 16 Jahre alt und Vater von acht Jungen. Flamingos können etwa 30-40 Jahre alt werden.
Nach dem schockierenden Vorfall flohen die Jungen in ein nahegelegenes Waldstück. Sie wurden jedoch gefasst, weil einer von ihnen einen auffälligen gelben Pulli trug. Ein Junge konnte entkommen, die anderen wurden am Jakubské-Platz festgenommen.
Martin Maláč, ein Sprecher des Zoos, erzählte der tschechischen Presse, die Jungen hätten keinerlei Reue dafür gezeigt, was sie den Vögeln angetan hatten. Ein weiterer äußerte sich gegenüber MailOnline, dass die Vögel einen schweren Schock durch den Stress erlitten hätten.
Die Polizei ermittelt nun und wird die Eltern zu einer Bestrafung der Jungen für diese abscheuliche Tat auffordern. Der Zoologe Jan Vašák sagte: „Zunächst haben sie sie gejagt und dann hat der Eine einen von ihnen getreten.“
„Glücklicherweise hatte einer von ihnen ein auffälliges gelbes Sweatshirt an. Wir haben umgehend die Polizei gerufen und so ist es uns gelungen, zwei von ihnen weitab vom Zoogelände zu stellen. Der Dritte konnte entkommen.
Er gab an, dass der Wert des Flamingos bei € 2000 (mehr als 50 000 Kronen) anzusetzen ist.
Der Zoo-Mitarbeiter Richard Viduna bat die Öffentlichkeit um Unterstützung bei der Bekanntmachung von Fällen der Tierquälerei. Er sagte: „Es wäre hilfreich, wenn Besucher Fällen wie diesen ihre Aufmerksamkeit schenken und uns diese melden würden.”
„Der Zoo ohne Schranken” beheimatet 200 seltene Tierarten, unter anderem 17 Spezies, die in europäischen Zuchtprogrammen klassifiziert sind.
Der Jihlava-Zoo hat sich spezialisiert auf die Auf- und Nachtzucht von Großkatzen, Menschenaffen und Reptilien. (Quelle: Jihlava-Zoo MailOnline)
Wir haben oft von Zoos aus Asien berichtet, in denen Tiere dahinvegetieren. Erst im Januar 2017 aus Indonesien:
Doch auch in Europa gibt es Zoos, die geschlossen werden müssen wie der englische South Lakes Safari Zoo.
Im englischen South Lakes Safari Zoo vegetieren die Tiere unter katastrophalen Zuständen vor sich hin. Jetzt soll der Tierpark geschlossen werden.
Erst am 11. März 2017 berichtete 20min.ch:
„Den South Lakes Safari Zoo als Ort des Grauens zu beschreiben, ist noch eine Untertreibung: In den vergangenen vier Jahren sind in der Einrichtung in Dalton-in-Furness in der nordenglischen Grafschaft Cumbria rund 500 Tiere verendet. Allein im vergangenen Jahr sollen es 123 Tiere gewesen sein. In britischen Medien kursieren Bilder eines Jaguars, der seine eigene Pfote angefressen hat, einer blutigen Giraffe und Fotos von Pinguinen, deren Betonbecken im Hochsommer kein Wasser hat.
Experten inspizierten den Zoo und legten kürzlich einen Bericht vor, der den Behörden empfiehlt, die Lizenz des Besitzers nicht zu verlängern. Nun droht dem Tierpark die Schließung. Auch eine Online-Petition mit bereits über 80 000 Unterstützern fordert, dass der Zoo geschlossen wird.“
@RSPCA_official Are you working on this case? If not, why not? Close Down South Lakes Safari Zoo Cumbria U.K. https://t.co/1js5pQWPqG
— Suzie Robertson (@Suzie_Robs) 10. März 2017
Ein Foto, welches der Zoo in Rostock twitterte, erinnert an Orang Utan Sandra. Orang-Utan-Dame Sandra lebt seit mehr als 20 Jahren in der Gefangenschaft des Zoos von Buenos Aires – allein und in einem ständigen Zustand von Stress. Nach 20 Jahren in Argentinien wurden Sandra von einem Gericht Persönlichkeitsrechte zugesprochen. Tierschützer haben vor einem argentinischen Gericht durchgesetzt, dass Orang-Utan-Dame Sandra aus ihrer Gefangenschaft im Zoo von Buenos Aires befreit wird. Siehe: Endlich! Das Menschenrecht auf Freiheit für Orang Utan Sandra – Orangutan Sandra has human right to freedom
☺? #sonntagmorgen #deckeübernkopf #entspannen #orangutan #zoo #rostock #darwineum Foto: Zoo Rostock/Seemann-Zepplin pic.twitter.com/zbIUVkA5JI
— Zoo Rostock (@ZooRostock) 12. März 2017
Immer wieder werden neue Zoo-Gehege auf der Welt gebaut. Oft wird als Grund genannt, diese Tiere retten zu wollen. Wie die 18 Elefanten aus Swasiland. Sie sollen in die USA verkauft werden. Dort werden sie dann zur Belustigung und zur Steigerung der Attraktivität auf drei amerikanische Zoos verteilt. Die Zoos begründen diese Tat damit, dass sie das Leben der Elefanten retten, ansonsten müssten sie getötet werden. Als Entschädigung werden die Zoos Naturschutzprojekte im Swasiland finanzieren und die zukünftigen Zoobesucher über das Aussterben der Elefanten unterrichten, die durch Wilderei und Elfenbeinhandel bedroht sind. Makaber, denn gerade die amerikanischen Zoos stehen oft in der Kritik und warten mit negativen Schlagzeilen auf. Erst kürzlich berichteten wir über SeaWorld, eine Kette von Meeres-Themenparks in den Vereinigten Staaten. Hauptattraktion des Parks ist die tägliche Liveshow mit den Orcas. Die größten Anteilseigner sind die Blackstone Group LP, Blackrock und Highland Capital, die stehen mit der DIBA in Verbindung und investierten GetYourGuide, eine der weltweit größten Online-Buchungsplattformen für Touren und touristische Aktivitäten an Urlaubszielen.Siehe: 18 Elefanten, die „Großgärtner des Waldes“ aus Swasiland für US-Zoos – Keep elephants in the wild where they belong.
Sind Zoos in der heutigen Zeit noch zeitgemäß?
Czech Youths Kick, Stone Flamingo To Death In Latest Attack On Zoo Animals
A trio of young boys broke into a zoo in the Czech Republic and kicked and stoned a flamingo to death in the latest incident of violence against zoo animals worldwide, The Washington Post reported.
The boys, ages 5, 6 and 8 broke into the zoo in Jihlava, about 80 miles south of Prague, and attacked the flock of pink-featherd birds, resident zoologist Jan Vašák told the Prague Morning.
“First, they pelted them with stones and then one of them kicked it.” – Jan Vašák
Vašák said two of the attackers were caught, but the third escaped. The children face criminal offenses in connection to the attack, according to zoo officials, but could not be punished because of their young ages. Their parents may have to compensate the zoo for material damages, which amount to about $2,000.
The 16-year-old male flamingo, who originally came from Tanzania, had fathered eight children, lived 16 years, and had been transferred to Jihlava after surviving the massive 2002 flooding in Prague that had left much of the city’s zoo underwater and forced a number of its inhabitants to be put down.
The incident was the latest in a string of attacks on zoo animals around the world in the past few weeks. In February, a beloved hippopotamus named Gustavito was fatally beaten and stabbed by a gang in the San Salvador, El Salvador, zoo.
Last week, poachers broke into a French zoo, killing a 4-year-old white rhinoceros and sawing off its horn. Earlier this month, a group of visitors at a Tunisian zoo stoned a crocodile in the head, causing internal bleeding that killed it, AFP reported. Authorities called it a “savage” act.
Netzfrauen Heike Garisch und Doro Schreier
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