In Rumäniens Wäldern geht es zu wie in einem Krimi und das mit einer absoluten Starbesetzung! Der letzte Urwald Europas in den Händen von Ikea

Rumänischen Wäldern droht der Kahlschlag. Immer wieder gerät der letzte Urwald Europas wegen illegal gerodeter Bäume und Korruption in die Schlagzeilen. Nirgendwo auf der Welt schreitet die Waldzerstörung so rasant voran wie in Asien. Etwa tausend Bäume fallen pro Tag in Australien und auch der Regenwald leidet unter dem Holzboom, doch wer spricht schon von einem Urwald vor der eigenen Haustür? Vielleicht fördern Sie mit Steuergeldern diesen Kahlschlag. Im EU-Finanzrahmen 2014–2020 entfallen auf Rumänien ca. 30 Mrd. EUR aus den Strukturfondsmitteln, davon etwa 6 Mrd. für die Infrastruktur insgesamt.

In Rumäniens Wäldern geht es zu wie in einem Krimi und das mit einer absoluten Starbesetzung.

Dazu auch aktuell: Ist es überhaupt möglich, so günstig und gleichzeitig so nachhaltig zu produzieren! IKEA macht vor Urwäldern nicht halt und Zulieferer sollen belarussische Gefangene unter Zwangsarbeitsbedingungen eingesetzt haben – Ikea likely to have sold furniture linked to illegal logging and IKEA suppliers allegedly used Belarus prisoners under forced labor conditions

Da wären die reiche Harvard University, der weltweit größte Möbelhersteller IKEA, Prokon, der große österreichische Holzkonzern Schweighofer, die Holzmafia, korrupte rumänischer Parlamentarier, Forstwirtschafts-Beamte, Staatsanwaltschaft, Landwirtschaftsministerium, die Europäische Kommission, weitere staatliche Behörden und als Nebendarsteller viele kleine Bauern, die ihres Landes beraubt wurden. Hauptdarsteller ist ein Paradies, welches abgeholzt wird.

In Rumänien droht den letzten großen unberührten Wäldern Europas Gefahr durch illegale Holzrodung. Etwa 6% des von dem schwedischen IKEA verbrauchten Holzes kommt jedes Jahr aus Rumänien. Einer seiner Zulieferer ist der österreichische Holzriese Schweighofer.

Von den 6,6 Millionen Hektar Wald verschwinden nach Schätzung von Greenpeace stündlich drei Hektar. Seit der Wende vor 28 Jahren wurden es nach Angaben des rumänischen Rechnungshofes fast 400 000 Hektar weniger. Etwa die Hälfte des Bestandes befindet sich in Privatbesitz, nachdem Flächen, die von den Kommunisten enteignet worden waren, an die früheren Besitzer oder deren Nachkommen zurückgegeben wurden.

Wie Ikea zum größten Privatwaldbesitzer in Rumänien wurde

IKEA hat eigene Waldstücke gekauft und zwar in Estland, Lettland, Litauen und Rumänien. Doch die Geschichte aus Rumänien ist so abenteuerlich, dass ein Kriminalautor es nicht besser hätte schreiben können.

Der WWF und Ikea haben mit ihrer gemeinsamen Gründung, dem Forest Stewardship Council (FSC), ein großes Nachhaltigkeitsproblem.

Es ist wie ein vergessener Ort, als hätte hier Steven Spielberg Jurassic Park gedreht. Eine unberührte Natur mit alten Bäumen. 90 % sind Buchen, neben Eichen und Tannen. Doch Steven Spielberg wird hier keine Fortsetzung drehen können, denn das einstige Paradies fiel der Operation „Bulldozer“ zum Opfer. Mit dem Segen des FSC fallen Holzfäller in die letzten unberührten Urwälder der Erde ein und roden den Menschen ihre Heimat und Lebensgrundlagen weg. Zwei Drittel der letzten alten Wälder in Europa sind in Rumänien. 6000 Braunbären lebten nach offizieller Zählung 2009 in den Wäldern der rumänischen Karpaten, mehr als irgendwo sonst in Europa. Doch wie lange noch?

Die illegale Entwaldung der Karpaten schreitet voran, erst von einem höheren Punkt aus lässt sich das Ausmaß der Abholzung erkennen. Es sind ausländische Firmen, die den Rumänen das Holz rauben und mittendrin IKEA. Bereits 2006 sagte Gerald Schweighofer: „Langfristig wird es sicher einen Kampf ums Holz geben“ .

Zur Zeit ermittelt die Staatsanwaltschaft sogar wegen organisiertem Verbrechen. Dass sich damit irgendwann mal die berühmte Harvard University konfrontiert sieht, hätte sich die Universität auch nie träumen lassen, schließlich hat sie acht US-Präsidenten hervorgebracht. Aber auch IKEA, das so um sein gutes Image bemüht ist, könnte Rumänien noch zu einem Verhängnis werden.

Allein die Geschichte um Österreich und seine Holzindustrie ist schon für sich ein Krimi, doch mittlerweile sollte jedem der Holzkonzern Schweighofer bekannt sein. Als Rumänien die Gesetze ändern wollte, hatten aus Sorge um die Verfügbarkeit von Holz Schweighofer und die österreichische Botschaft im Herbst 2014 in Briefen an die sozialistische Regierung Rumäniens gegen den Gesetzesentwurf protestiert. Ihr Argument, das auch Präsident Iohannis sich zu eigen machte: Die Begrenzung der Holzquote für die Unternehmen verletze das EU-Wettbewerbsrecht. Jährlich werden etwa 19 Millionen Kubikmeter abgeholzt, davon 8 Millionen Kubikmeter Nadelhölzer, wovon Schweighofer wiederum 2,3 Millionen Kubikmeter aufkauft.

Man staune: 2013 forderte die Europäische Kommission im Kampf gegen den Handel mit illegal geschlagenem Holz, dass die EU-Staaten und der Privatsektor mehr tun müssen, um die geltenden EU-Vorgaben umzusetzen.Gegen vier Mitgliedstaaten (Griechenland, Ungarn, Rumänien und Spanien) liefen Vertragsverletzungsverfahren wegen Nichtanwendung der EU-Vorgaben. Mehr Informationen hier.

Am 22. 02. 2017 aktualisierte die Kommission die Tabelle mit Informationen über den Stand der Umsetzung der Verordnung durch die EU-Mitgliedstaaten, um festzustellen, ob sie ihren in der Verordnung vorgesehenen Verpflichtungen nachgekommen sind. Und wer hätte es gedacht, alles in Ordnung. Vielleicht hätte die EU einmal richtig hinschauen sollen, welch prominente Persönlichkeiten in Rumänien zu den Investoren gehören. Vielleicht auch nur eine Maßnahme – aus den Augen, aus dem Sinn. Denn hätte die Bevölkerung in Rumänien sich nicht selber auf die Suche gemacht, was im letzten Urwald Europas wirklich geschieht, wir hätten es nie erfahren.

Gerade erst sorgt eine französische Dokumentation über IKEA in Frankreich für Aufregung. Inwieweit ist IKEA an den Machenschaften des in Rumänien tätigen Unternehmens Holzindustrie Schweighofer beteiligt? Genau darüber berichtete das Magazin „Cash Investigation“ am 24. Januar 2017 auf France 2. Mittlerweile musste Schweighofer sein FSC-Gütesiegel abgeben. Der Holzhandel boomt und dort, wo Holz billig zu haben ist, winkt ein profitables Geschäft. Spätestens seit dem Skandal mit dem ADAC sollte jedem bewusst sein, dass es im Label-Dschungel viele gibt, die man sich auch „käuflich“ erwerben kann.

Etwa zwei Jahre recherchierten die Journalisten und gingen den umgekehrten Weg, um die Herkunft des Holzes zu verfolgen. Angefangen von Fertigprodukten (Bureau), der  Subunternehmer von Ikea für Herstellung von Schubladen (Ecolor), Anbieter von Spanplatten für die Büros (Kronospan, der größte Hersteller von Spanplatten der Welt) und Rohstofflieferanten von Kronospan. Die Holzindustrie Schweighofer mit Zentrale in Wien ist seit 2002 in Rumänien aktiv und mittlerweile Marktführer.

Gabriel Paun arbeitete mit einem Team von investigativen Journalisten von France 2 zusammen, einer investigativen Presse, die es genau wissen wollten, inwieweit IKEA an dem Illegal gerodeten Holz von Schweighofer beteiligt ist. In einem Interview sagte sie, dass es gar nicht schwer war, in Rumänien einen Urwald zu finden, aus dem  illegal Holz gesägt wurde.

Die rumänischen Behörden ermitteln gegen die Beschaffungspraktiken des österreichischen Schweighofer. Laut der Recherche der französischen Journalisten beliefert der umstrittene Schweighofer auch die Zulieferer von IKEA. Trotz der Siegel PEFC und FSC soll das Holz nicht zurückverfolgt werden können. Es ist wie mit dem Regenwald in Indonesien, die Zertifikate wurden einfach verschickt.

Stellen wir uns einmal vor, wir hätten den großen Möbelriesen IKEA auf der Anklagebank und Sie gehören zu den Geschworenen, wie sehr vertrauen Sie den Aussagen von IKEA?

Etwa 6% des von dem schwedischen IKEA verbrauchten Holzes kommt jedes Jahr aus Rumänien, so die französischen Journalisten. Einer seiner Zulieferer ist der österreichische Holzriese Schweighofer.

Laut den französischen Journalisten wird Holz in dem in Rumänien ansässigen Tochterunternehmen von Gyllensvaans Ecolor Möbler in Schweden geliefert, einem Unternehmen der Möbelherstellung und Hauptlieferant von Ikea seit 1952.

Beispiel: „Das Unternehmen Ikea-Gruppe hat keine Pläne, eine Produktionsstätte in Rumänien noch in Jucu oder an einem anderen Ortzu eröffnen. Beachten Sie, dass die Ikea-Gruppe zurzeit keine Produktionseinheit in Rumänien hat“, hieß es in einer Pressemitteilung, gesendet am 10. Januar 2014 der Mediafax Nachrichtenagentur, die von Vertretern der schwedischen Gruppe vorgelegt wurde.

Merkwürdig, denn Ecolor produziert seit 2005 Möbel in Jucu für Ikea. Dutzende von Lastwagen mit Betten, Nachttischen und Schränken, die in Jucu produziert werden, fahren jeden Tag große IKEA – Filialen in Europa an. 2014 verfügte das Unternehmen über drei Produktionsstätten. Der Industriepark in Jucu Tetarom 3 sollte sogar um 24 Hektar erweitert werden. Die Möbelfabrik in Jucu erhielt im Jahr 2011 Aufträge von IKEA in Höhe von 110 000 000 € .Quellen behaupteten bereits 2014, dass sich Ecolor Aufträge bis 2018 für Ikea gesichert hatte.

Ikea bzw. die IKEA Resource Independence Investments Group (IRI Investment Group) ist der größte Privatwaldbesitzer in Rumänien mit ca. 70 000 Hektar.

IKEA ist in Rumänien seit 2007 mit einem Markt in Bukarest vertreten. 2015 hat der Konzern ein Grundstück für ein zweites Lager gekauft und seine ersten Waldakquisitionen in Rumänien gemacht. Mit dem Holz aus der Bewirtschaftung der Flächen sollen Holzprodukte in Rumänien produziert werden. Es handelt sich um 33 600 Hektar Wald,  die zuvor im Besitz der Harvard University waren und für 57 Millionen Euro erworben wurden. Im September 2016 erwarb die IRI Investment Group weitere 12 800 Hektar Wald in den Bezirken Neamt und Iasi, in der Region Moldau.

Auch von der Insolvenz des Windkraftbetreibers Prokon konnte IKEA profiteren und übernahm dessen ca. 18 500 ha für angeblich 40 Mio. Euro. 2010 hatte Prokon über einen Kredit an den Holzverarbeiter HIT Torgau und dessen Tochterfirma Prokon HIT Timber die Wälder in Rumänien für 75 Mio. Euro gekauft.

Die wohlhabende US-Universität investierte seit Jahren in rumänischen Wald und war bis zum Skandal 2014 einer der größten Waldbesitzer des Landes.

Harvard University, Ikea und der rumänische Wald

Harvard hat fast 100 Millionen US-Dollar in mehr als 900 Waldflächen verstreut in 21 Bezirken investiert und anschließend an IKEA für US $ 62,6 Millionen verkauft.

Die Harvard University ist das Symbol der amerikanischen intellektuellen und politischen Macht –  mit acht US-Präsidenten und vielen der Vorstände der amerikanischen Industrie kann sich die Milliarden-Dollar-schwere Universität rühmen. Harvard ist die weltweit wohlhabendste Universität. Die Harvard-Stiftung kam im Juni 2013 auf ein Volumen von 32,7 Milliarden Dollar. Die rumänische Tageszeitung Ziarul Financiar berichtete 2011, dass die Universität nach dem Staat der größte Besitzer von Waldland in Rumänien ist. Insgesamt wurden demnach über Scolopax 35 000 Hektar kontrolliert.

Die Harvard University geriert 2014 in negative Schlagzeilen, nachdem bekannt wurde, dass einem Investment-Agenten der Harvard Universität vorgeworfen wurde, Bestechungsgelder von etwa einer Million Euro sowie Geschenke angenommen zu haben. Im Gegenzug hatte er die Universität dazu gebracht, Wald in Rumänien zu überhöhten Preisen zu kaufen. Der Agent namens Dragos Lipan Secu wurde am 20. Januar 2014 verhaftet. Er soll sich mit namentlich nicht genannten Verkäufern im Zeitraum von 2007 bis 2009 getroffen haben, um die Preise künstlich aufzublähen, erklärte die Anti-Korruptions-Polizei. Die überhöhten Preise zahlen sollte die Harvard-Tochter Scolopax.

2015 verbrachte die Harvard Universität viel Zeit in rumänischen Gerichten. Die Universität wollte die Kontrolle über den rumänischen Wald behalten, den sie gekauft hatte. Doch damit war die rumänische Regierung nicht einverstanden, denn die Universität investierte in Wald, der von einer Gruppe gekauft wurde, die den Staat betrogen haben soll.  Anschließend kaufte IKEA die gleichen Wälder von Offshore-Gesellschaften, die von Harvards Investmentfonds kontrolliert wurden.

Ab 2004 kaufte Harvard mehr als etwa 33 000 Hektar Waldfläche in Hunderten von kleinen Gebieten durch lokale Vermittler, die im Visier von rumänischen Staatsanwälten wegen Korruption und organisierter Kriminalität stehen. Auch der darauffolgende Deal zwischen Harvard und IKEA wurde ebenso auf einem ungewöhnlich komplexen Weg und von einer anderen Gruppe von schwedischen und luxemburgischen Unternehmen abgewickelt, die mit der amerikanischen Universität verbunden oder kontrolliert wurden.

Die Harvard Universität zahlte ca. 100 Millionen Dollar für die Wälder und verkaufte diese an IKEA für ca. US $ 62,6 Millionen oder $ 73 pro Hektar (€ 56 Millionen). Also für zwei Drittel dessen, was sie gezahlt hatten.

Bereits als Harvard und IKEA das Geschäft 2015 abwickelten war schon bekannt, dass die rumänische Regierung wegen Korruption ermittelte und schon vor Gericht einige Flächen von Havards Errungenschaften zurückforderte. Drei Monate vor dem Deal wurde der rumänische Staatsbürger, der Wälder im Auftrag von Harvard gekauft hatte, wegen Korruption im Zusammenhang mit den Waldakquisitionen verurteilt. IKEA führte aber trotz einer Prüfung von seinen Anwälten den Kauf durch. 98% der Wälder, die der Universität gehörten, gelangten so in die Hände von IKEA.

Es folgt ein langer Prozess, denn während große Landstriche gestohlen worden sind, muss die Regierung eine mühsame Reihe von Rechtsschritten durchlaufen, um die Wälder wieder zu erlangen. Der erste Schritt in dem Prozess ist es, vor Gericht zu gehen, um die Eigentumsurkunden zu entkräften. Dann muss der Staat gegen die derzeitigen Besitzer der Wälder klagen.

Es folgt ein langer Prozess, denn die Gerichte in Rumänien sind zurzeit total überfordert und mitten drin nun auch die Harvard University und Ikea.

Allein die Story, wie die Harvard Universität zu den rumänischen Wäldern kam, ist schon ein Krimi besonderer Art, und wir versuchen, es so kurz wie möglich darzustellen. Daran sehen sie nur, wie komplex auch eine Universität vorgeht, die doch eigentlich als seriös gilt. Ikea selbst bemüht sich laut der unternehmenseigenen Imagekampagne seit Jahren um nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Das Möbelhaus aus Schweden ist eine ganze Reihe von Partnerschaften mit Organisationen wie dem BUND oder WWF eingegangen.

Alles begann am 21. Oktober 2004 in einem Haus in Sohodol, ein Dorf nur wenige Kilometer von Draculas Schloss, in den Bergen von Siebenbürgen.

Das Haus gehörte Dragos Lipan, einem rumänischen Staatsbürger, der der Hauptkäufer des rumänischen Waldes für Harvard war und am 20. Januar 2014 wegen Korruption verhaftet wurde. Bei dem Treffen am 21. Oktober 2004 wurde der Grundstein für eine abenteuerliche Story gelegt.

  •  die Harvard University gründete im August 1989 in Boston eine steuerbefreite Stiftung mit dem Namen Phemus Corporation.
  •  (Stand 2015 – Gesamtumsatz $ 235 538 852 –  das Total Assets (Gesamtvermögen) beträgt $ 4 258 287 324 (Spenden an diese Organisation sind steuerlich absetzbar) 
  • diese Stiftung gründete eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung namens Scolopax SRL
  • am gleichen Tag am selben Ort auch eine weitere Handelsgesellschaft namens Oriolus Limited von einem schwedischen Staatsbürger, Jonas Jacobsson und drei weiteren Schweden
  • Jacobsson war auch einer von Scolopax’ ernannten Managern und wurde 10 Jahre später zu einer Schlüsselperson in der Harvard-IKEA rumänischen Waldabkommen
  •  Oriolus verwaltete später einige Harvard-Wälder in Vrancea County.
  • Die erste Tätigkeit des Vorstandes von Scolopaxs: Dragos Lipan bekam Vollmacht für Banken, Gerichte, Kommunen und Privatpersonen
  • Dann wurde Lipan zum designierten Geschäftsvertreter der Harvard-Investmentgesellschaft in Rumänien.
  • Am 25. November 2004 gab Jacobsson im Auftrag von Scolopax Lipan die Befugnisse, Waldgebiete von bis zu 500 Hektar für bis zu 500 000 € (US $ 558 600) oder etwa US $ 1.200 Hektar (US $ 450 an Acre) zu erwerben.
  • Ein Jahr später, im Januar 2006, erhielt Lipan 15 Prozent von Oriolus, dem anderen Unternehmen, in dem Jacobsson bereits ein bedeutender Aktionär mit 40 Prozent war.
  • Bis 2010 wurde Harvard der größte private Waldbesitzer in Rumänien, mit einem Wert von US $ 100 Millionen.
  • Kontrolliert wurde diese Investition in Rumänien von der NGO Phemus Corporation, einer US-steuerfreien 501 (c3) Organisation, die in Boston gegründet wurde – eine Foundation der Harvard.
  • Lipan war die Verbindung zu den Waldbesitzern. Die riesige Menge an Geld, die Harvard in die Wälder des Landes investiert hatte, war beispiellos, und innerhalb von wenigen Jahren nutzte Lipan seine privilegierte Position, um sich selbst zu bereichern.
  • Im Jahr 2007 trat Lipan eine Vereinbarung mit einem anderen Rumänen, Robert Eler, um 2500 Hektar Wald zu einem überhöhten Preis zu kaufen, unter der Bedingung, dass Eler 30 Prozent der Gewinne Lipan zurückgeben würde. Das Problem war, dass Eler keine Wälder besaß, also begann er, nach Wäldern zum Verkauf zu suchen, um den Deal mit Scolopax und Lipan abschließen zu können.
  • Scolopax begann von Eler zu kaufen und  Lipan hatte bald 1 Million (US $ 1,1 Millionen) auf seinem Bankkonto.
  • Laut Lipan habe er 2013 bei Scolopax aufgehört. Bis zu dem Zeitpunkt hatte er Zehntausende von Hektar Wald gekauft, meistens von Eler oder der Enigma-Gruppe, gegen deren Mitglieder wegen Korruption ebenfalls ermittelt wird.
  • Im November 2013 erschien ein mysteriöser Käufer: die Greengold-Unternehmensgruppe. (Jonas Jacobsson ist bis heute, 2017, im Team) Die Gruppe wurde in der Tat von Harvard durch ein kompliziertes Business-Konstrukt durch Luxemburg, Schweden, den amerikanischen Bundesstaat Delaware und Rumänien kontrolliert.
  • Nach den Dokumenten vom Organized Crime and Corruption Reporting Project (OCCRP): Das Greengold-Programm wurde 2012 und 2013 eingerichtet, nachdem die Probleme mit Harvard und den rumänischen Behörden gerade erst begannen. Genau zu diesem Zeit gründete Harvard eine Gruppe von Greengold-Firmen in Rumänien, darunter Greengold Value Forests SRL, die Firma, die die meisten Wälder von Scolopax und Greengold Future Trees SRL kaufte, wo Harvard die „toxischen“ Assets parkte. (Bedeutet, dass diese Vermögenswerte an Wert verloren haben und daher nicht mehr „wertvoll“ sind – Beispiel hier Lehmankrise). Beide Unternehmen wurden von Harvard über ein in Luxemburg ansässiges Unternehmen kontrolliert.
  • Von 2006 bis 2012 wurde eine weitere Gruppe von Greengold-Firmen in Schweden von einer Gruppe von rumänischen und schwedischen Bürgern gegründet, darunter Jacobsson, der Geschäftsmann, der im Jahr 2004 in Rumänien tätig war wie schon genannt: Jacobsson war einer von Scolopax’s ernannten Managern.
  • Costel Chiorescu ist ein weiterer rumänisch-schwedischer Staatsbürger und der Präsident von Greengold Schweden. Er war zuvor bei anderen Harvard-kontrollierten Unternehmen in Rumänien, Romply Merops SRL beteiligt . Romply Merops betreibt eine Pappel- Sperrholzfabrik mit Sitz in Calarasi, Rumänien.
  • Weniger als ein Jahr nach dem Greengold-Deal trat IKEA auf die Bühne. Der schwedische Möbelriese übernahm Greengold Value Forests SRL und seine Wälder und wechselte den Firmennamen in IRI (IKEA Resource Independence) Forest Assets SRL, eine Aktiengesellschaft.
  • Es handelt sich um 33 600 Hektar Wald,  die zuvor im Besitz der Harvard University waren und für 57 Millionen Euro erworben wurden
  • Am 20. Januar 2014 wurde Lipan wegen Korruption verhaftet.
  • 2015 verbrachten die Harvard-Anwälte viel Zeit bei den Gerichten und wer hätte es gedacht, die Harvard Universität und IKEA haben von nichts gewusst.
  • Alle Informationen auf englisch occrp.org
  • 2015:  Ikea hatte sich Anfang des Jahres das Ziel gesetzt, ein „komplett nachhaltiges“ Unternehmen zu werden. Unter anderem soll schon 2020 sämtliches Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft mit dem FSC-Siegel oder aus Recycling kommen. De Jong sagte laut der rumänischen Agentur Agerpres, alle Wälder, in die Ikea investiere, sollten „so bald wie möglich“ FSC-zertifiziert werden. Wie sehen Sie das Verhalten von IKEA, wenn Sie bis hier her gelesen haben?

.occrp.org

Während der Gerichtsverhandlungen behaupteten nämlich die Anwälte von Harvard, dass ihnen die Probleme mit den rumänischen Wäldern nicht bekannt waren und dass sie im guten Glauben Wald kauften. Der Richter kam jedoch zu dem Schluss, dass die Art und Weise, wie der Vertrag im Jahr 2008 ausgearbeitet wurde, darauf hinweist, dass die rumänische Tochtergesellschaft von Harvard Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Käufe der Wälder aufzeigte und sich nicht auf Unwissenheit berufen konnte. Mittlerweile betrifft es weitere Wälder, die Teil einer Ermittlung geworden sind, die im September 2015 begannen.

Die rumänischen Staatsanwälte erklärten OCCRP, dass sie in diesem Fall auch die Anklage auf Geldwäsche und organisierte Kriminalität erweitern werden. Harvard weigerte, sich die Fragen von OCCRP zu beantworten, denn es handele sich um  ein laufendes Verfahren.

Die Harvard University ist das Symbol der amerikanischen intellektuellen und politischen Macht –  mit acht US-Präsidenten und vielen der Vorstände der amerikanischen Industrie kann sich die Milliarden Dollar schwere Universität rühmen, allerdings auch mit der Anklage in Rumänien wegen organisiertem Verbrechen und, wie wir feststellen müssen, so seriös, wie sich Harvard immer gibt, ist diese Universität gar nicht, Steueroasen incl.

So die Kurzfassung vom ersten Teil des Krimis um Harvard, IKEA und den rumänischen Wald.

occrp.org

In den Ikea-Filialen soll den Kunden ein Einkaufserlebnis geboten werden, verbunden mit einer lockeren und freundschaftlichen Atmosphäre. Mit Erfolg. Tag für Tag schieben Kunden rund 7,5 Millionen Pakete mit Möbelfabrikaten wie „Lack“ oder „Poäng“ über die Parkplätze zu ihren Autos. Ikeas Bedarf an Holz ist geradezu gigantisch.

Ikea hat eine eigene Produktionsgruppe, die Tochterfirma Swedwood

  • 2008 IKEA/Swedwood schließt im September 2008 das Werk in Siret in der Region Suceava, Rumänien – Schweighofer zählte vor der Schließung zu den Lieferanten der Siret Furniture Company von Swedwood
  • 2008 IKEA/Swedwood eröffnet am 24. September 2008 einen neuen Betrieb in Wielbark bei Szczytno (Warmien-Masuren), Polen
  • 2009 Der österreichische Unternehmer Holzindustrie Schweighofer gab im Januar 2009 den Kauf des rumänischen IKEA/Swedwood-Werk in Siret in der Region Suceava bekannt.
  • 2013 – Massive Verletzungen von Arbeitnehmerrechten – Viele der rund 15 000 Swedwood-Beschäftigen u. a. in Polen und Russland klagen über schlechte Arbeitsbedingungen und Löhne oder beispielsweise die Missachtung von Arbeitnehmerrechten.
  • 2014 – verlor die IKEA -Tochter Swedwood  nach heftigem weltweiten Protesten das  FSC-Umweltsiegel wegen Zerstörung von intakten uralten Wäldern im russischen Karelien für Ikea-Möbel – obwohl das stimmt auch nicht ganz – denn es gibt noch in Russland Swedwood Tikhvin LLC, dieses Unternehmen wurde 2001 gegründet und besitzt ein FSC-Umweltsiegel, wie wir heute feststellen. Also muss auch hier bei Swewood immer wieder nach verschiedenen Bezeichnungen des Unternehmens geschaut werden.
  • 2015 – Ikea Industry, die Industriesparte des Möbelkonzerns Ikea, hat ihre Holzerntefirma Swedwood Karelia in Kostomukscha (Republik Karelien, Russland) an den finnischen Sägewerksbetreiber PinArctic Oy verkauft. Über Details zu der Transaktion haben die Parteien laut der russischen Nachrichtenagentur TASS Stillschweigen vereinbart. – Und somit ist diese Region jetzt  außerhalb der Kritikzone.

Laut Ikea: Swedwood erzeugt jährlich gut 100 Millionen Möbelstücke. Dazu betreibt Swedwood 33 Produktionsbetriebe an 27 Standorten in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Die größte Fabrik liegt in Polen: Sie ist mit 200 000 Quadratmetern so groß wie 25 Fußballfelder, beschäftigt 3000 Mitarbeiter und stellt beispielsweise die bekannte LACK-Serie (Couchtische und Regale) in der innovativen und ressourcenschonenden Board-on-Frame-Technologie her.

Das Holz für die Furniere stammt, so Milan Sury, Managing Director von Swedwood Majcichov, fast zur Gänze (95 %) aus Europa (lediglich die „weiße Eiche“ stammt aus Nordamerika). In seiner Fabrik wird es zu Furnier für NEXUS-Fronten (für Küchen und PAX-Kleiderschränke), für MALM-Kommoden, für GALANT- und EFFEKTIV-Büromöbel und natürlich für das bekannteste Produkt von IKEA, das BILLY-Bücherregal verarbeitet. Quelle IKEA 

Jetzt haben Sie einen kleinen Einblick in die Geschäfte erhalten. Es gibt berechtige Zweifel daran, ob der Holzschlag von IKEA in Rumänien tatsächlich weder Ökosysteme zerstört noch den Lebensunterhalt der Menschen beeinträchtigt. In Rumänien spricht man von: IKEA, dem neuen Schweighofer.

Ein sehr profitables Geschäft, weil Rumänien die Wälder billig verkaufte – Es war einmal ein Wald irgendwo nördlich im Maramures-Gebirge. Dann kam ein Abgeordneter, brachte seine „Freunde“ mit, bewaffnet mit Kettensägen, und der Wald begann zu sterben.

Als einstiges Grenzgebirge zur Sowjetunion bildet der Hauptkamm des Muntii Maramuresului die heutige Staatsgrenze zwischen Rumänien und der Ukraine. Die Operation wurde „Bulldozer“ genannt. Das Geld soll aus der österreichische Aktiengesellschaft Holzindustrie Schweighofer stammen. Allein schon die Story des Unternehmens Schweighofer ist ein Beitrag wert. Der Dokumentarfilm RISE aus 2016 zeigt genau die Machenschaften, wie alle miteinander verstrickt sind. 

.riseproject.ro

Die österreichische Gruppe Holzindustrie Schweighofer hat fünf Fabriken in Rumänien. Zusammen verarbeiten sie mehr Holz, als legal in Rumänien geerntet wird. Laut riseproject.ro

Eine weitere  rumänische Dokumentation zeigte bereits 2014, was aus den schönen Wäldern Rumäniens geworden war.

Es war genau vor zwei Monaten. Es war ein Tag im Januar wie jeder andere, mit der Ausnahme, dass sie mit Blick auf ihre Berge sahen, dass nichts mehr übrig war. Der Wald war weg. Was blieb, war ein Meer von Stümpfen. Während die Menschen kein Holz für den Ofen im Winter haben, nahmen sich die Konzerne alles.

Es ist 11 Jahre her, seit das österreichische Unternehmen Schweighofer nach Garda kam. Aber es war nur eines von vielen Gebieten. Die Regierung in Nastase freute sich, dass sich die ausländischen Investoren niederließen, denn die Holzindustrie versprach Tausende neue Arbeitsplätze und viel Geld in den klammen Haushalten der Kommunen. Verträge wurden gleich für 10 Jahre unterschrieben. Zwei Verträge sind heute noch gültig, Alba und Sibiu. Der Rest läuft dieses Jahr (2014) ab, aber Schweighofer braucht diese Verträge eh nicht mehr, so die Dokumentation.

Das Unternehmen hat sein System so ausgereift, dass die Beschaffung im ganzen Land weiterhin funktioniert und zwar durch andere Vermittler. Irgendwie kommt uns alles bekannt vor, es ist immer das Gleiche und das Ende dürfte allen bekannt sein. Es erinnert stark an den Konzern Wilmar: Das schmierige Geschäft mit Palmöl mit Hilfe des WWF – Agrofinanz insolvent, Palmölproduzent IOI steht am Pranger – Wilmar in Kritik

Die Firma Schweighofer eröffnete in den letzten zehn Jahren zwei Fabriken: in Sebes und Radauti, die jährlich 2,5 Millionen Kubikmeter Holz verarbeiten. Eine neue Anlage in Covasna soll die Produktion noch weiter erhöhen und die heimischen Produzenten fürchten, vollständig aus dem Markt gedrängt zu werden.

Es ist noch nicht vorbei, die Doku vom März 2014 zeigt auf, dass die ausländischen Investoren zu der Zeit intensive Verhandlungen führten, es ging um 43 000 Hektar im Wert von 300 Millionen Euro. Ein Geschäft, wo große Namen erscheinen, darunter Minister und andere interessante Charaktere mit Verbindungen nach Bukarest. Korruption ist allgegenwärtig. Dort, wo die Holzmafia regiert, zählen keine Gesetze.

IKEA, Schweighofer, Prokon und der rumänische Wald

Dazu aktuell, nur damit Sie einen kleinen Überblick erhalten:

Ähnlich gute Bedingungen wie in der Landwirtschaft finden Sie ebenfalls im Bereich der Forstwirtschaft vor. Die rumänischen Wälder bedecken in etwa eine Fläche von 6 Mio. Hektar. Davon befinden sich ca. 4 Mio. in öffentlicher Hand und 2 Mio. im Privatbesitz. Die Preise liegen hier zwischenzeitlich zwischen Untergrenze € 2500 je Hektar und € 3500 für Buchen und Eichenwälder und ca. € 4000 bis € 5000 für überwiegend Nadelwälder je nach Alter und Bestockungsgrad.

Gerne sind wir Ihnen hier behilflich, das eigene Jagdrecht (Private hunting fond) zu erlangen.

Quelle: Ramses Zwei GmbH

Sie rauben uns die ganzen Berge, so in der Dokumentation. Gemeint waren u. a. Holzindustrie Schweighofer, Tornator, Forstwirtschaft Mu, Esterhazy Bardeau oder PROKON – sie sind die wichtigsten Akteure, wenn es um den Kauf von Wäldern geht. Und da tauchen sie wieder auf, unsere „Spezialisten“, die Harvard University. Wie oben berichtet, gründete Harvard bzw. die Stiftung 2004 eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung namens Scolopax SRL.
Wie oben berichtet:
  •  Der schwedische Möbelriese übernahm Greengold Value Forests SRL von Harvard und seine Wälder und wechselte den Firmennamen in IRI (IKEA Resource Independence) Forest Assets SRL, eine Aktiengesellschaft und kam so in den Besitz von  33 600 Hektar Wald,  die zuvor im Besitz der Harvard University waren und für 57 Millionen Euro erworben wurden
  • PROKON – Auch von der Insolvenz des Windkraftbetreibers Prokon konnte IKEA profiteren und übernahm laut Meldungen im.September 2016 deren ca. 18 500 ha für angeblich 40.Mio Euro .Dabei handelte es sich um rund 5400 ha Wald im Bezirk Iasni, 7700 ha in Bezirk Neamt sowie 5700 ha im Bezirk Covasna. 2010 hatte Prokon über einen Kredit an den Holzverarbeiter HIT Torgau und deren Tochterfirma Prokon HIT Timber die Wälder in Rumänien für 75 Mio. Euro gekauft.
  • Kurz danach folgte ebenfalls im September 2016, dass IKEA weitere 12 800 ha Waldflächen in Rumänien gekauft hat. Demnach liegen die Waldflächen in den Kreisen Iasi und Neamt im Nordosten des Landes. Der Kauf wurde über die zur IKEA-Gruppe gehörige Investmentgesellschaft IRI Investment Group (IKEA Resource Independence Investments Group), abgewickelt. Zum Verkäufer gibt es keine Angaben.
  • Für den Kauf von Wald in Rumänien hatten der damalige Prokon-Chef Carsten Rodbertus und seine Geschäftspartner mit der Hit Timber SRL eigens eine Firma in Rumänien gegründet. Rodbertus war zwar Geschäftsführer, Gesellschafter aber war die Firma seiner Geschäftspartner. Diese war formal unabhängig von Prokon.
  • Prokon HIT Timber wurde 2008 in Rumänien registriert
  • Interessant, im März 2013 stand in der torgauerzeitung.com:

    „Weiterhin hat das Unternehmen HIT Timber  über ihre hundertprozentige Tochterfirma Prokon HIT Timber in der vergangenen Woche (18. März 2013) ihren Waldbesitz in Rumänien mit notariellem Kaufvertrag auf inzwischen circa 20 000 Hektar aufgestockt und Vorverträge über weitere 40 000 Hektar unterzeichnet. Damit wird HIT Holz zum größten privaten Waldbesitzer Rumäniens. Parallel würde zudem ein Vorvertrag über ein voll erschlossenes Industriegebiet von 104 Hektar Größe in Timisesti (Kreis Neamt, Karpaten) abgeschlossen. Somit wäre die Holzversorgung für eine Verarbeitung sogar zum größten Teil aus eigenem Waldbesitz verfügbar.“

    Zufall?

Allein dieser Fall ist ein Krimi für sich, denn während der Insolvenz von Prokon wurde gefragt, wo die Millionen Euro geblieben sind. Sicherlich fragen sich das auch viele Anleger. IKEA kam auf jeden Fall günstig zu weiteren Waldflächen in Rumänien.

Die Prokon-Insolvenz war eine der größten Pleiten Deutschlands. 75 000 Anleger hatten insgesamt 1,4 Milliarden Euro in das Unternehmen investiert. Der Insolvenzantrag Anfang 2014 sorgte für Entsetzen bei den Anlegern. Der Windkraftbetreiber Prokon ist zum 31. Juli 2015 offiziell raus aus der Insolvenz und macht als Genossenschaft weiter.

IKEA, Schweighofer, Tornator, Stora Enso und bis zu 50 000 Tonnen Papier jährlich

In der rumänischen Dokumentation wurde auch auf das Unternehmen Tornator als Käufer von großen Waldstücken hingewiesen. .

SC Tornator SRL ist ein privater Waldbesitzer in Rumänien und bietet auch Waldbewirtschaftungsdienstleistungen für andere Waldbesitzer an. Das Unternehmen besitzt Wälder in Finnland, Estland und Rumänien. In Rumänien 12 000 ha und in Estland 57 000 ha. Die finnische Tornator besitzt in Finnland 575 000 ha.

Schweighofer muss sein FSC-Gütesiegel abgeben – dafür bekommt SC Tornator SRL in Januar 2017 das Rumänien-FSC® – Zufall?

  • Die Gesellschafter der Gesellschaft sind finnische Investoren, meist Institutionen. Hauptaktionär ist Stora Enso mit 41%
  • Tornator wurde 2002 gegründet, als Stora Enso seine Waldgebiete veräußerte.
  • Der finnisch-schwedische Konzern Stora Enso ist gemessen an der Produktionskapazität das zweitgrößte Forstunternehmen der Welt sowie einer der größten Papier- und Verpackungsmittelhersteller.
  • Stora Enso und Schweighofer sind also Teil von Tornator – denn im Oktober 1998 vereinigten sich Stora, Enso und Holzindustrie Schweighofer zur Stora
  • Seit den 1980erJahren ist Stora Enso der Papierlieferant von IKEA und liefert zwischen 20 000 und 50 000 Tonnen Papier.
  • Gyllensvaans 100% Lieferant von Ikea seit 1952 (bekannt durch die Rumänien-Causa). Ein typischer Tag, 20 Lastwagen mit 500 Tonnen (!) Spanplatten. Die Bretter gehen durch eine lange und vollautomatisierte Anlage. Dieser Konzern arbeitet seit 1998 mit Stora Enso Packaging zusammen und zwar Kartons aus Wellpappe.
  • Stora Enso arbeitet schon Jahrzehnte mit Ikea zusammen, ob nun der Katalog, bereits 2003 – da hieß es: Diese unzählige jährliche Ausgabe wird in 45 Ausgaben und 23 Sprachen veröffentlicht. Der Katalog ist ein wichtiger Bestandteil der globalen Expansionsstrategie von IKEA, was bedeutet , dass die Ausgabe wahrscheinlich 180 000 000 Exemplare in 2007 erreichen wird.

IKEA Katalog

2013 wurde bereits eine Gesamtauflage von 212 Millionen Exemplaren erreicht. Zum Vergleich:  Sein jährliches gedrucktes Volumen ist das Doppelte der Bibel oder anders formuliert: 50 mal um die Erde

Es ist schwierig und alles sehr verzweigt, wenn man durch das Geflecht von Holz-Konzernen und Mafia durchsteigen möchte. Wie schon in anderen Bereichen gezeigt, sind sie alle irgendwie mit einander verbandelt. Der obige Fall mit IKEA und Harvard zeigt, wie es in Rumänien zu einem wahnsinnigen Raub von Europas letztem Urwald kommt.

Allein dieses Geflecht:

Während die meisten IKEA-Filialen unter der direkten Einschränkung der Ingka Holding und der Ingka-Stiftung tätig sind, gehört die IKEA-Marke und das Konzept zu einem völlig separaten niederländischen Unternehmen:  Inter IKEA Systems. Jeder IKEA-Shop, einschließlich der von Ingka Holding geführten, zahlt eine Franchise-Gebühr von 3% des Umsatzes an Inter IKEA Systems. Das Eigentum an Inter IKEA Systems ist äußerst kompliziert und letztlich ungewiss. Inter IKEA Systems befindet sich im Besitz der in Luxemburg registrierten Inter IKEA Holding. Inter IKEA Holding wiederum gehört zu einer identisch benannten Firma in den Niederländischen Antillen, die von einer Treuhandgesellschaft mit Sitz in Curaçao geführt wird. Die Besitzer dieses Treuhandunternehmens sind unbekannt (IKEA weigert sich, sie zu nennen.), werden aber als Mitglieder der Kamprad-Familie angenommen. Quelle. ukessays.com

Da die INGKA Holding im Besitz der gemeinnützigen INGKA-Stiftung ist, wird keiner dieser Gewinne besteuert. Der gemeinnützige Status der Stiftung bedeutet auch, dass die Kamprad-Familie diese Gewinne nicht direkt ernten kann, aber die Kamprads sammeln einen Teil der IKEA-Umsatzgewinne durch die Franchising-Beziehung zwischen INGKA Holding und Inter IKEA Systems.

Kampagne #SaveParadiseForests

gestartet von EuroNatur – European Nature Heritage Fund

vorgeschlagen am 13. März 2017

Was mit dieser Kampagne erreicht werden soll: Agent Green, EuroNatur, Wissenschaftler und rumänische Bergbewohner wenden sich an die rumänische Regierung mit dem Ziel, sofort ein Moratorium für das Fällen von Bäumen in allen möglichen Urwäldern zu erlassen, insbesondere solche in Staatseigentum und in Nationalparks.

Trotz der massiven Bürgerproteste gegen Korruption in den letzten Wochen in Rumänien gab es vor kurzem eine Lobby-Initiative von Waldbesitzern und Forstindustrie im rumänischen Parlament, u. a. das Abholzen von Urwäldern nicht mehr unter Strafe zu stellen.

Agent Green, EuroNatur und Waldschützer ersuchen die rumänische Regierung und die politischen Parteien dort dringend, dieses desaströse Gesetz zu stoppen, das die Zerstörung der Wälder beschleunigen und den Ruf Rumäniens weiter schädigen würde. Im Gegenteil: Die Strafen für illegales Abholzen sollten stattdessen drastisch erhöht werden.

Was das Projekt im Einzelnen bedeutet

Die Kampagne “SaveParadiseForests” hat zum Ziel, die äußerst wertvollen alten Urwälder der Karpaten zu schützen, besonders im rumänischen Teil. Es wird zusammen durch Agent Green und EuroNatur koordiniert. Weitere Informationen unter www.saveparadiseforests.org

Wir könnten dieses nun weiterführen, ob Estland, Ukraine oder andere Länder, denn auch dort ist die Holzmafia am Wald aufzukaufen und wer weiß, vielleicht wieder Harvard und Ikea?

„Wer die Welt verändern will, der muss bei sich selbst anfangen.“
(Quelle: IKEA)

Danke an Ursula Rissman-Telle, die diese Petition übersetzte und mich bat, dem nachzugehen. Sofern Sie diese Informationen verwenden, seien sie bitte so fair und wende Sie sich direkt an uns. An dieser Ausarbeitung habe ich ein ganzes Wochenende gearbeitet.

Netzfrau Doro Schreier

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