ACHTUNG: Schreckgespenst Fracking ist wieder da! Bundesregierung subventioniert Pro-Fracking-Gremium mit 4,75 Mill. EURO -Neue LNG-Terminals in Europa – Hydraulic Fracking leaks much more often than we thought!

zur englischen Version Während Maryland  als dritter US-Bundesstaat Fracking dauerhaft verbieten will, subventioniert die Bundesregierung die Fracking-Forschung mit 4,75 Millionen Euro.  Auch BASF-Tochter Wintershall, die vor allem in Niedersachsen Öl und Gas aus der Erde holt, gab aktuell bekannt, möglichst bald wieder die Fracking-Methode in der konventionellen Erdgasförderung einzusetzen. In den USA feiert das Fracking ein Comeback. Die US-Ölindustrie pumpt derzeit wieder so viel Öl an die Oberfläche wie schon lange nicht mehr. Aber auch in Deutschland steht Fracking wieder im Fokus und bereits 2018 heißt es: Fracking los, trotz Protest aus der Bevölkerung. 

Fracking – es ist noch nicht vorbei – trotz erhöhter Krebsgefahr in Erdgasfördergebieten!

Wir erinnern uns: Der ‪BVEG‬ hatte wiederholt die Einführung eines bundesweiten Pro-Fracking-Rechts gefordert. Der niedersächsische Wirtschaftsminister Lies (SPD) hatte in einer Video-Erklärung auf der BVEG-Seite gesagt: „Niedersachsen braucht auch in Zukunft Erdgas- und Erdölförderung“. Aber statt die Forderung des Lobbyverbandes zurückzuweisen, signalisierte Lies dem BVEG Unterstützung. Nur ein paar Tage später, am 24. 6. 2016 war es dann soweit: In Deutschland wurde ein neues Frackinggesetz verabschiedet. Fracking ist in Sandgestein jetzt sogar ausdrücklich erlaubt.

Vier sogenannte Forschungsbohrungen, die auch noch mit Steuergeldern finanziert werden sollen, dürfen im Schiefer gebohrt und gefrackt werden. Später dürfen diese Bohrungen dann kommerziell ausgebeutet werden. Ab 2021 könnte auch das Verbot des Schiefer-Frackings aufgehoben werden

Letztes Jahr wollte die Bundesregierung die Fracking-Forschung mit vier Millionen Euro subventionieren. Jetzt sind es im Haushalt gut versteckte 4,75 Millionen, wie die Bundesregierung auf eine Anfrage zugeben musste. Darunter sind auch Mittel für die überwiegend mit frackingfreundlichen Mitgliedern besetzten Expertenkommission. Dies ist eine skandalöse, indirekte Subventionierung der Konzerne. Eine Oppositionspartei hatte einen Antrag auf Streichung der Mittel gestellt.

Die CDU/CSU-SPD-Bundesregierung will Fracking im Schiefer- und Kohleflöz-Gestein vorantreiben. Dazu hat sie die Einrichtung einer sogenannten „Expertenkommission“ beschlossen, die Fracking-Forschungsprojekte begleiten und den Boden für Fracking in allen Gesteinsschichten bereiten soll. Schon jetzt ist klar, dass diese Kommission überwiegend mit frackingfreundlichen Mitgliedern besetzt sein wird. Quelle: Mindener Tageblatt vom 16.03.17 

In dem Beitrag : Betreibt Exxonmobil im Jahr 2030 ca 1000 Erdöl-und Erdgasbohrungen in Deutschland und hat bis dahin für die durchgeführten Fracks etwa 150 verschiedene Chemikalien eingesetzt? – haben wir Ihnen ein solches Pro-Fracking – Expertengremium aufgezeigt.

Auch die EU kündigte 2015 rund 12 Mio. € für die Finanzierung der Frackforschung an, die derzeit in dem HORIZON2020-Programm aufgeführt ist. Das Industrie-Komitee der EU plant den massiven Ausbau der Flüssig-Erdgas-(LNG)-Infrastruktur in ganz Europa. Vorne mit dabei sollen Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein mit LNG-Terminals im Hamburger Hafen, in Brunsbüttel und Wilhelmshaven sein. Auch das erste Schiff mit LNG  soll bereits Europa erreicht haben: An Bord: Gefracktes Erdgas aus den USA. Die GIE-LNG-Karte bietet umfassende Informationen über bestehende und im Bau befindliche LNG-Terminals in Europa einschließlich Pumpkapazität, LNG-Speicherkapazität und vieles mehr:

GIE LNG Karte Adobe Acrobat Dokument (PDF, 9,2MB)
GIE LNG Map Dataset im Excel-Format Adobe Acrobat Dokument (XLSX, 251KB)
(Version: Dezember 2016)
Germany Rostock LNG terminal planned new facility small Gazprom Germania

 Fakt ist:

Seit 2016 gilt ein unbefristetes Verbot des unkonventionellen Frackings, bei dem Gas aus tiefen Gesteinsschichten durch Einpressen von Flüssigkeiten gefördert wird. Zu wissenschaftlichen Zwecken darf es Probebohrungen geben, um Folgen für die Natur zu erkunden – wenn die betroffenen Länder zustimmen. Fracking gilt als unsicher. Die Auswirkungen sind nicht vorherzusehen.

Maryland will als dritter US-Bundesstaat Fracking dauerhaft verbieten – in Vermont und New York ist Fracking bereits aus gesundheitlichen Gründen verboten

Der Widerstand gegen Fracking nimmt in den USA beständig zu und immer mehr Details kommen ans Tageslicht. Ein landesweites Verbot ist spätestens seit der Wahl des neuen US-Präsidenten Donald Trump allerdings in weite Ferne gerückt. In unserem Beitrag: Nicht nur Trumps Kabinett verspricht, den Planeten Erde zugrunde zu richten, auch Trumps neue Webseite – Trump’s New Website Promises to Devastate Planet Earth hatten wir Ihnen das „Kabinett des Schreckens“ vorgestellt, doch es kommt sogar noch schlimmer als erwartet. Nicht nur die umstrittenen Pipelines, die dank Trump weitergebaut werden, Donald Trump hat den Chef des Mineralölkonzerns ExxonMobil in sein Kabinett geholt. Rex Tillerson ist jetzt US-Außenminister. Exxon betreibt in Deutschland mehr als 1000 Tankstellen unter der Marke Esso und will in Deutschland fracken. Anfang Februar 2017 traf sich der Ex-Wirtschaftsminister und jetzige Außenminister Sigmar Gabriel in Washington mit Rex Tillerson.

Die beiden Parlamentskammern in Maryland haben mit deutlicher Mehrheit für ein Verbot gestimmt. Auch der republikanische Gouverneur Larry Hogan hat seine Unterstützung für das Verbot von Fracking zugesagt, das teilte .baltimoresun.com am 22. März 2017 mit.

Währenddessen geht jetzt die Planung in Deutschland bezüglich Fracking in die nächste heiße Phase. Nicht nur, dass neue LNG-Terminals in Deutschland gebaut werden, auch scheinen jetzt schon die „Experten“ des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) auf Einladung über die Erdöl- und Erdgasförderung (Fracking) informieren zu wollen, wie Andreas Sikorski, Präsident des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), am 16. März 2017 auf einer Einladung der SPD-Bundestagabgeordneten Svenja Stadler nach Fleestedt. Auch heute erfahren wir aus der Kreiszeitung, dass Wintershall weiter auf die heimische Förderung baut, um die Entwicklung neuer Technologien voranzutreiben. Dabei spielt der Standort Barnstorf im Landkreis Diepholz eine wichtige Rolle, wie Vorstandsmitglied Martin Bachmann am Mittwoch im Anschluss an das Jahrespressegespräch in Kassel erklärte. In diesem Zusammenhang machte der Unternehmensvertreter deutlich, dass ein Thema in den kommenden Monaten wieder verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit rücken wird: Fracking.

Doch dass Fracking gar nicht so ungefährlich ist, wie man uns versucht zu erklären, sieht man an dem folgenden Beitrag, denn wir für Sie übersetzt haben:

Hydraulisches Fracking führt zu wesentlich mehr Lecks, als wir je dachten

Eine neue Studie fand heraus, dass die gefrackten Öl- und Gasquellen ziemlich oft undicht sind und Öl und Gas an die Oberfläche entweichen.

Dieser Screenshot einer interaktiven Karte der Studie zeigt die Lecks des letzten Jahrzehnts in North Dakota, die mehr als 21 000 Liter verschmutzender Substanzen durch Fracking zutage brachten. – Mit freundlicher Erlaubnis der Science for Nature and People Partnership

Jeder ernsthafte Student der Geologie wird Ihnen sagen, dass Ölquellen sehr komplex sind. Zunächst benötigt man eine ölführende Felsschicht unter der richtigen Temperatur und dem richtigen Druck – um das Öl zutage zu bringen. Sodann braucht es eine poröse Gesteinsschicht, um das Öl zu bergen, die man dann versiegelt, um zu vermeiden, dass das Öl an die Oberfläche gelangt und dort zu Lecks führt (weil das Öl viel leichter als die es umgebenden Steine ist) […]

Damit das in den Steinen enthaltene Öl gewonnen werden kann, muss man diese quasi aufbrechen, damit sie Risse bekommen, durch welche das Öl und das Gas weiter nach oben an die Oberfläche gelangen können, wo man es gewinnen kann. Das geschieht durch das Einspritzen einer Fracking-Flüssigkeit unter extremem Druck, um die öltragenden Gesteinsschichten mit Rissen zu versehen. Doch diese Praxis erzeugt große Probleme für die Umwelt.

Forscher untersuchten 31 481 Fracking-Quellen und fanden zwischen 2004 und 2015 dabei 6648 Lecks, die die Definitionskriterien des Bundesstaates erfüllen. Diese Lecks können, wenn sie an die Oberfläche kommen, die Umwelt und das Trinkwasser stark beeinträchtigen.

[…]

Eine ähnliche Studie seitens der EPA fand zwischen 2006 und 2012 nur 457 Lecks – aber diese konzentrierte sich nur auf die Lecks, die durch das Fracking selbst entstanden. Die aktuelle Studie jedoch berücksichtigt, dass Frackingquellen oft lecken können und dies auch tun.

Es sei wichtig, das gesamte Ambiente einer Frackingquelle in Augenschein zu nehmen, sagt Hannah Wiseman, Juraprofessorin der Florida State University und Autorin beider Studien.

2 bis 16 Prozent aller Frackingquellen entwickeln Lecks, aus denen Kohlenwasserstoff, mit Chemikalien belastetes Wasser, Frackingflüssigkeiten und andere Substanzen in die Umwelt gelangen. Insgesamt gab es während der letzten 10 Jahre 6648 gemeldete Lecks in Colorado, New Mexico, North Dakota und Pennsylvania.

Forscher haben eine interaktive Karte erstellt, auf der jeder die Lecks in den einzelnen Bundesstaaten und auch in den ganzen USA verfolgen und sich über Einzelheiten informieren kann.

Natürlich kommt diese Studie gerade zu einem sehr wichtigen Zeitpunkt heraus. Angesichts der neu gewählten Trump-Administration, die geschworen hat, Amerika seine fossilen Energiequellen zurückzugeben, gibt es mehr und mehr Bedenken, wie wir den Klimawandel aufhalten können. Dass Fracking nicht die Antwort darauf sein kann, dürfte klar sein, denn seine negativen Nebenwirkungen überwiegen gegenüber dem Positiven. […]

Journal Reference: L. Patterson, K. Konschnik, H. Wiseman, et. al. Unconventional Oil and Gas Spills: Risks, Mitigation Priorities and States Reporting Requirements. Environmental Science & Technology, 2017 DOI: 10.1021/acs.est.05749

Tesla’s Elon Musk warns of fracking dangers!

Hydraulic Fracking leaks much more often than we thought

Mihai Andrei zmescience.com/ MARCH 21, 2017

The controversial practice of hydraulic fracking is much more damaging than we actually thought. These oil and gas wells spill pretty often to the surface, a new study found.

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This is a screengrab from the study’s interactive map shows a decade’s worth of spills of more than 5,000 gallons of pollutants from pipeline leaks at North Dakota hydraulic fracturing sites.
Credit: Source: Science for Nature and People Partnership

As any geology student worth his salt will tell you, oil reservoirs are complex things. First, you need a source rock under just the right temperature and pressure — to generate the oil. Then, you need a porous rock to hold the oil, and a seal to prevent it from migrating towards the surface and spilling (because oil is much lighter than surrounding rocks). The fact that oil reservoirs exist in the first place is pretty neat in the first place.

But sometimes, you need to give Mother Nature a hand to be able to get that sweet oil. Specifically, you have to generate a system of fissures through which the oil and gas can get closer to the surface, so you can extract it. This is done by injecting a so-called fracking fluid at extreme pressures with the purpose of splintering the rocks and creating a system of fissures. There are several major environmental problems associated with this practice.

Researchers studied 31,481 hydraulic fracture wells, finding that between 2004 and 2015 there have been 6,648 spills, as defined by each of the four state’s reporting requirements. These spills to the surface can have a huge negative impact on the environment and drinking water.

“There’s been so much focus on the ground water contamination and the casing incidences,” says Hannah Wiseman, the Attorneys’ Title Professor at Florida State University College of Law and an author on both studies. “We wanted to sort of shift the attention a bit to the surface.”

It’s not the first time a study like this was carried out. A similar study conducted by the EPA found only 457 leaks between 2006 and 2012 — but that’s because they only looked at spills caused by the fracking itself. This is more of a lifecycle analysis, showing that for the entire duration of the project, fracking wells can, and often do, leak to the surface.

“We think it’s important to study the whole life of the well,” said Wiseman, “because the process of hydraulic fracturing has enabled the drilling of so many more wells.”

In total, they found that 2 to 16 percent of fracking wells spill hydrocarbons, chemical-laden water, hydraulic fracturing fluids and other substances into the environment. That’s a total of 6,648 spills reported across Colorado, New Mexico, North Dakota and Pennsylvania in the 10 years.

Researchers have even developed an interactive map where everyone can check the oil spills at both national and state level and find out more about them. Who knows, there might be one near you.

Of course, the timing of this study is extremely important. With the newly-elected Trump administration vowing to bring back America’s fossil fuel industry, there are more and more concerns regarding our objective of limiting climate change. By now, it should be clear that fracking is not the answer to the world’s rising energy demands and the negative effects clearly outweigh the positives. But in the meantime, as the technology is still ongoing in many parts of the US, it’s important to quantify what its effects are in order to delimitate and mitigate the risks to water supplies and human health

Journal Reference: L. Patterson, K. Konschnik, H. Wiseman, et. al. Unconventional Oil and Gas Spills: Risks, Mitigation Priorities and States Reporting Requirements. Environmental Science & Technology, 2017 DOI: 10.1021/acs.est.05749

Netzfrauen Ursula Rissmann-Telle und Doro Schreier
deutsche Flagge
Mehr Informationen:

Bundesamt hält Fracking und EFSA Glyphosat für unbedenklich – kleine Kostprobe gefällig?

Aus den Augen, aus dem Sinn – Atommüll für Jahrzehnte durch Fracking im Boden versenkt – Shock: Fracking Used to Inject Nuclear Waste Underground for Decades

29 Mrd. Liter Frackabwasser! Hunderte Offshore-Fracking-Bohrlöcher entsorgen in großem Stil Ölabfälle in den Golf von Mexiko – Hundreds of Offshore Fracking Wells Dump Billions of Gallons of Oil Waste Into Gulf

Gasland 2.Teil – New York verbietet Fracking wegen Risiken! Familie in Texas erhält 3 Millionen $ Entschädigung!

Fracking – es ist noch nicht vorbei – trotz erhöhter Krebsgefahr in Erdgasfördergebieten!

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