>>Avocado: Die Baumbeere mit schlimmen Nebenwirkungen. Der lange Kampf von Rodrigo Mundaca und seiner Organisation zeigt erste Erfolge. Nach einer dänischen Reportage mit dem Titel – „Die Avocados und der grosse Wasserraub“ versprechen die ersten Discounter: Hasta luego, Avocado. Chile ist der größte Exporteur von Avocados.
Update: Mittlerweile erhalten Mitglieder der Bewegung zum Schutz des Wassers, Landes und der Umwelt erhalten Morddrohungen wegen ihres Engagements für das Recht auf Wasser in der Provinz Petorca in Zentralchile. Darunter sind Rodrigo Mundanca, Mitglied und Sprecher der Bewegung sowie Veronica del Carmen Vilches Olivares, ebenfalls Mitglied von MODATIMA.
Die größten Abnehmer sind die Europäer. Die Ökobilanz der Avocado ist erschreckend. Um ein Kilo Avocado zu ernten, benötigt man 1000 Liter Wasser, doch dieses Wasser hat Chile nicht mehr. Der große Konzern Simfruit gab am 17. März 2017 bekannt, dass 80 tausend Tonnen der chilenischen Frucht nach Europa exportiert werden. Stellen Sie sich vor: Die zweitwichtigste Exportbranche nach der Kupferindustrie ist der Nahrungsmittelsektor in Chile. Anbau von Nahrungsmitteln für die Welt, während die Menschen in Chile nicht einmal Wasser zum Leben haben.
Nur damit dieser Boom an Avocados gesättigt werden kann, ziehen große Bergwerke riesige Mengen von Wasser aus den unterirdischen Adern; Der Anbau von wasserintensiven Früchten wie Avocados für den Export klettert die Berghänge empor, während die alteingesessenen Bauern im Tal verzweifeln. Selbst im traditionell regenreichen Süden versiegen die Brunnen, derweil in den angrenzenden Ländereien staatlich subventioniert Kiefer- und Eukalyptusplantagen betrieben werden, die den Boden austrocknen und für andere Gewächse unbrauchbar machen. Siehe: Bis jetzt 480 000 Hektar verbrannt…Was sind die Hintergründe der Waldbrände in Chile?
„Steter Tropfen höhlt den Stein“, oder: „Von den langsamen und wichtigen Erfolgen ausdauernder Umweltschützer“.
Die weltweite Nachfrage nach der Avocado steigt, vor allem in Europa nimmt der Konsum schnell zu. Allein in der neuen Erntezeit bis Januar 2017 hat Chile mehr als 107 000 Tonnen Hass-Avocados auf verschiedene internationale Märkte exportiert, sprich 33% mehr als zum gleichen Zeitpunkt in 2016.
Sind 107 000 000 kg und 107 000 000 000 Liter Wasser.
Man erwartet, dass die Hass-Avocado immer mehr an Beliebtheit gewinnt, doch das bedeutet auch immer mehr Wasser, was Chile nicht mehr hat. Wir rauben dem Land die letzten Reserven.
Bereits im April 2015 berichteten wir von Rodrigo Mundaca und seiner Organisation „El Movimiento Social por la Recuperación del Agua y la Vida“ (Soziale Bewegung für das Zurückerlangen des Wassers und des Lebens) aus Chile. Siehe: Chile nach Überschwemmung, das neue Fukushima?
Seit mehr als 15 Jahren kämpft er gegen große Unternehmen, die den Kleinbauern illegal Wasser entziehen und gegen deren Verschmutzung von Flüssen.
Er hat mehrere Unternehmen angezeigt und deren Verstrickungen mit Politikern beweisen können, sodass diese zu Strafgeldern verurteilt wurden. Auch er wurde 2014 angezeigt, und zwar wegen Verleumdung und auch er musste Strafgeld zahlen.
Und auf einmal kannte ganz Chile seinen Namen, denn seine Organisation ließ sich etwas Tolles einfallen:
Er startete einen ganz besonderen Aufruf zur Unterstützung, um das Geld zusammen zu bekommen. Für die umgerechnet ca. 180 Euros wurde von vielen Unterstützern die kleinste Geldmünze von 1 Peso/0,001 Euro gesammelt. Diese wurden dann in Flaschen und Tüten genau so in der Schatzkammer übergeben.
Die Empörung unter den Chilenen wuchs und wuchs. Es wurde bekannt, dass es Dorfbewohner gibt, die sich heute keine Toilettenspülung mehr leisten können und Plastiktüten für ihre Verrichtungen benutzen müssen. Da kann man verstehen, dass ein Kleinbauer einfach kein Wasser für seinen Anbau hat…
Im November 2014 wurde der Fall Mundaca auch in Europa bekannt. Die Defensoria Popular Chile ist eine unabhängige, selbstverwaltete Gruppe von Anwälten, die die juristische Begleitung der sozialen Proteste in Chile zum Ziel hat und Personen, die darüber in strafrechtlichen Konflikt mit dem chilenischen Staat geraten, juristisch verteidigt. Die Menschenrechtsanwälte hielten Vorträge in Paris, Genf, Brüssel, Berlin und Madrid.
Am 21. Mai 2014 verkündete Präsidentin Bachelet, dass das Wasser zum Nationalgut mit öffentlicher Nutzung erklärt würde.
Dies sollte einen Wendepunkt in der Behandlung des Themas in der jüngsten Geschichte bedeuten. Wir stellten jedoch fest, dass es keine substantiellen Veränderungen geben wird. Mit der Zeit konnte man sehen, dass alle betreffenden Gesetzesvorschläge dazu tendierten, das Aneignungs- und Profitmodell zu festigen und zu vertiefen, und dass die Dorfgemeinschaften ausgeschlossen, entzweit, gewalttätig behandelt, kriminalisiert und beraubt werden, wie es in den Jahresberichten des Nationalen Menschenrechtsinstituts aufgezeigt wurde.
Am 22. April 2015 gab es einen landesweiten Marsch für die Rückerlangung des Wassers und des Lebens in Valparaíso, um unserer Forderung nach Abschaffung des Wasserkodexes und dem Ende der Profitmacherei Kraft und Ausdruck zu verleihen, an dem ich auch teilnahm.
Chile ist eines der wasserreichsten Länder der Erde – aber die Probleme, an Wasser zu gelangen, werden immer größer. Die Stauseen sind leergelaufen und viele Kleinbauern und mittlere Betriebe stehen vor dem Bankrott, müssen ihr Land verkaufen oder sehen Versteigerungen entgegen.
Auf Grund anhaltender Trockenheit mussten im ganzen Land immer mehr Ansiedlungen per Lastwagen mit Wasser versorgt werden.
Was bedeutete, dass etwa 20 Liter am Tag pro Person reichen müssen, zum Trinken, Kochen, Waschen und für die Körperpflege.
Toilettenspülung und Dusche sind ein Luxus.
Von den staatlichen Institutionen kann man keine Hilfe erwarten. Die Politiker sind zu sehr mit den großen Firmen im Geschäft, was zum Beispiel die offengelegten Korruptionsskandale deutlich zeigen, und die Verfassung von 1980 und das Wassergesetz von 1981 (die von Pinochet installiert und von den folgenden demokratisch gewählten Regierungen nie ernsthaft angefochten wurden) garantieren das Recht auf Privatbesitz, auch den des Wassers.Siehe: Chile – Verteidigung des Wassers und des Lebens
Aldi und Lidl wollen keine Avocados mehr aus Chile verkaufen
Nun erschien diese umfangreiche Reportage in Dänemark mit dem Titel – „Die Avocados und der große Wasserraub“.
Sie berichtet von Petorca, wo die Mehrzahl der Avocados für den Export vor allem nach Europa und Asien erzeugt werden.
Von einem Gebiet, in dem die Industrie einen systematischen Raub am Wasser begeht. Tausende Familien müssen irgendwie mit der jahrelangen Dürre fertigwerden und rechnen mittlerweile nur noch mit Trinkwasser, dass ihnen mit Lastwagen geliefert wird. Kleinbauern haben da kaum noch eine Chance, während die Avocadoindustrie blüht.
Eine einzige Avocado aus Petorca benötigt 320 Liter Wasser!
Aus einem aktuellen Bericht, der darlegt, wie der große Konzern von der Avocado profitiert:
„Der Avocado-Markt sieht gut aus und bringt Vorteile für Chile“ teilte im Januar 2017 SimFRUIT in einer Presseerklärung mit
„(…) Die durchgeführten Promotion-Aktionen haben uns dabei geholfen, den Markt zu entwickeln und Hass-Avocados bei chinesischen Verbrauchern bekannt zu machen. Einige dieser Werbemaßnahmen, die sich positiv auf die Preise und die Nachfrage ausgewirkt haben, wurden von der Promotion-Abteilung von ASOEX entwickelt. „Wir führen die wichtigsten Kampagnen am Point of Sale durch und diese sind am effektivsten für die Verkaufssteigerung. Wir machen in 26 Supermärkten Promotion und über 20 Läden haben sich auf den Verkauf der Früchte spezialisiert. Die Maßnahmen an den jeweiligen Standorten haben an Weihnachten geendet und wir sind nun auf Social Media aktiv,“ so der Manager des Komitees.Europa 1 Chile 2
„Der wichtigste Zielmarkt für unsere Avocados ist Europa, gefolgt von den USA, China und Argentinien. Unsere Avocados werden in Europa sehr geschätzt. Nur die besten Avocados kommen auf den europäischen Markt und deswegen haben sie einen sehr guten Preis. Ihr Konsum ist während unseres Verkaufsfensters sehr hoch, das von August 2016 bis März 2017 geht,“ fügte er hinzu. „(…) Quelle freshplaza.de
Nach europäischer Norm stellt der Diebstahl von Wasser übrigens eine klare Verletzung der Menschenrechte dar!
Als nun die großen dänischen Supermärkte wie Dansk Supermarket, aber auch Lidl und Aldi während der Reportage befragt werden, ob sie von den Umständen in Petorca wissen, verneinen sie dies. Gleichzeitig versprechen sie, sich zu informieren und den Verkauf von Avocados aus Petorca beziehungsweise von den bereits sanktionierten Unternehmen zu meiden.
Aldi erklärt in einer Mitteilung laut radiovillafrancia.cl: „Wir sind im Gespräch mit unseren Lieferanten, um zu garantieren, nicht zur Wasserarmut beizutragen.“
Wir Netzfrauen freuen uns sehr über so einen Erfolg eines Umweltschützers und all seiner Mitstreiter. Menschen mit dieser Ausdauer und diesem Mut sind es, die wir brauchen. Wir hoffen und wollen auch darauf vertrauen, dass die dänischen Supermärkte ihre Versprechen einhalten und dass dann auch noch die deutschen nachziehen.
Ich persönlich habe Rodrigo Mundaca ein paar Mal bei einigen Aktionen getroffen und ich habe auch mit meinen Kindern zusammen einige kleine Flaschen mit 1-Peso-Münzen gefüllt. Als ich meiner Tochter von diesem Bericht erzählte und wir uns an diese Flaschen erinnerten, fühlten wir uns als Teil dieser Geschichte, und das tut gut und gibt Kraft zum Weitermachen!
Tras reportaje de Danwatch: Supermercados de Dinamarca evitarán importar paltas chilenas por robo de agua en Petorca
radiovillafrancia.cl 21 Marzo 2017
“Las paltas (aguacates) y el gran robo del agua”. Así se titula el extenso reportaje publicado por el medio danés DanWatch que da cuenta del robo de agua en la provincia de Petorca, V región de Chile, donde se producen la mayor cantidad de paltas (aguacates) que se exportan fuera de Chile y que llegan al mercado asiático y europeo. En el reportaje, se da cuenta de como esta industria ha generado un robo sistemático del agua en la zona, a través de intervenciones en el cauce de los ríos y que han dejado a la Provincia literalmente seca y con una sequía grave, la que afecta a miles de personas, por ejemplo a la familia Valencia, que es mostrada como uno de los tantos ejemplos de familias que viven con la sequía y debieron acostumbrarse a tener que recurrir al agua potable a través de camiones aljibes y ver como los ríos se secaban, mientras la industria de la Palta, ligada a grandes empresarios y políticos, florecía.
Según la publicación -y en el estandar europeo- este robo de agua, provocado por la industria de la palta, constituye una violación clara a los Derechos Humanos. (reportaje de Danwatch).
De este modo, el mismo medio revisó el origen de las paltas que llegan a los supermercados de Dinamarca, dando cuenta que la mayoría de las paltas, producto bastante apetecido en el país nórdico, provenían de Chile y principalmente de la Provincia de Petorca. Fue así como las gigantes cadenas de supermercados daneses Dansk Supermarket, Lidl & Aldi, consultados por el medio Danwatch respecto al origen de las paltas de origen chileno que ofrecen en sus supermercados y que provienen de empresas que roban agua y que han sido sancionadas por este hecho, han decidido evitar la importación de paltas de plantaciones que hayan sido sancionadas por la extracción de agua sin permisos en Chile, tales como lo han sido la Sociedad Agrícola Los Graneros -de propiedad de Osvaldo Junemann- y la empresa Agrícola Pililén -propiedad de la familia Cerda Lecaros, vínculada al ex Diputado y ex alcalde DC, Eduardo Cerda.
DanWatch también puede documentar que los aguacates procedentes de huertos condenados por violación de la Ley de Aguas se ha exportado a Dinamarca. Si bien algunos supermercados, consultados durante el reportaje, se negaron a reconocer que las paltas que importaban venían de Chile, si se comprometieron a revisar y cumplir la norma internacional. Por su parte la cadena Lidl confirmó haber comprado paltas a la empresa exportadora Cabilfrut, que -como demostró el reportaje- tiene el mismo propietario como una de las plantaciones que han sido condenadas. Así, varias cadenas de supermercados daneses no sabían acerca de los problemas expuestos por el reportaje -robo de agua y la violación al Derecho Humano que implica el agua para las comunidades- por lo que algunos ya anunciaron que evitarán importar paltas de Chile que provengan de la Provincia de Petorca y de empresas sancionadas por el robo de agua a las comunidades. Así lo explicitó la cadena Aldi, quien señaló al medio -a través de un comunicado- que “Están en diálogo con sus proveedores acerca de este problema para garantizar que no contribuya a la falta de agua”, escribió Aldi.
MODATIMA: “Esto ha sido el resultado de un trabajo de denuncia constante” Por su parte en Chile, Rodrigo Mundaca, secretario general de MODATIMA, una de las organizaciones emblemas y que fue parte importante en el reportaje publicado el pasado domingo, en conversación con RVF, señala que “el reportaje de Danwatch y el efecto que generó en los supermercados daneses, viene a confirmar lo que han venido señalando y trabajando por años, y que de paso, consolida un trabajo de mucha gente que ha venido luchando tanto en Petorca -de donde es originario MODATIMA- como de otros lugares, sobre la realidad de la privatización del agua y el robo en Chile, lo que afecta a más de 60 comunas en Chile, por ello vemos esto como el resultado de un trabajo constante“, afirma.
“Nosotros hemos viajado a Europa a denunciar lo que pasa en Chile, hemos hablado con eurodiputados sobre nuestra realidad, y vemos que poco a poco nuestra causa y realidad se va conociendo. Y es que Chile el 90% del agua está privatizada, y a eso se suma el robo constante de agua por parte de empresas que afectan gravemente a comunidades, ante la inoperancia y condescendencia de las autoridades chilenas“, sentencia Mundaca. Para MODATIMA, este es el camino a seguir para que las autoridades chilenas reaccionen y tomen acciones concretas respecto al robo de agua. También, señalan desde la organización, es urgente cambiar la legislación respecto al otorgamiento de Derechos de Agua, que hoy se pretende corregir en el Congreso con un proyecto que modifica el “Código de aguas”, pero a juicio de MODATIMA, “claramente el proyecto del gobierno es insuficiente, pues solo se hace cargo del 10% que queda por privatizar, sin tocar los grandes intereses empresariales y sucumbiendo al fuerte lobby agrícola y minero imperante en Chile”, señalan.
Foto: danwatch.dk
Netzfrau Birgit Steinmeyer
Chile – Verteidigung des Wassers und des Lebens
Ananas: Südfrucht mit schlimmen Nebenwirkungen
Bis jetzt 480.000 Hektar verbrannt…Was sind die Hintergründe der Waldbrände in Chile?
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