Dass etwas vertuscht wird, sind wir bereits aus Fukushima gewohnt, wir müssen aber feststellen, dass es in Europa nicht anders ist, sogar hier in Deutschland. Obwohl bekannt ist, dass das belgische Atomkraftwerk Tihange bei Lüttich alles andere als sicher ist, und zwar wegen Tausender kleiner Risse in den Reaktorblöcken. Und obwohl die Bundesregierung vor einem Jahr vergeblich eine Betriebspause für Doel 3 bei Antwerpen und Tihange 2 forderte, hat ausgerechnet Deutschland von Juni 2016 bis März 2017 zahlreiche Brennelemente für die umstrittenen belgischen Kernkraftwerke geliefert. Das bestätigte eine Sprecherin des durchführenden Bundesamts für kerntechnische Entsorgungssicherheit. Das Umweltministerium hat zuletzt im März entsprechende Lieferungen genehmigt, wie eine Sprecherin bestätigte. Die Genehmigung für die Lieferungen nach Tihange und Doel bei Antwerpen gilt bis Ende April 2018.
Erst im Januar 2017 haben wir in dem Beitrag: Sie fliegen uns noch um die Ohren – Vermehrt Störfälle in maroden Atomkraftwerken von den „Bröckelreaktoren“ Tihange und Doel berichtet. Es kommt vermehrt zu Störfällen, nicht nur in Deutschland, sondern auch auch bei unseren Nachbarn in Belgien und Frankreich. Reaktor 1 des belgischen Atomkraftwerks Tihange bei Lüttich ging trotz Protest wieder ans Netz. Hier kommt es immer wieder zu Pannen. Die Electrabel S. A. ist der führende Energiedienstleister in Belgien und Benelux.
Das belgische Parlament beschloss im Juni 2015, die Laufzeit von Doel 1 und 2 um zehn Jahre zu verlängern trotz permanenter Pannen. Die Profiteure sind die Aktionäre > Deutsche Bank, Allianz und Blackrock unterstützen umstrittene Atomkraftwerke in Europa . Der Sitz der Gesellschaft Electrabel S.A. ist Brüssel. Sie ist eine Tochtergesellschaft von GDF Suez, die sich in Engie SA umbenannt hat. Anteilseigner sind Vanguard Group und Blackrock, aber auch die Deutsche Bank und andre deutsche Finanzinstitute.
Jodtabletten? Belgiens ältester Reaktor Doel 1 nach Panne wieder am Netz, Deutsche Bank, Allianz und Blackrock unterstützen auch hier das umstrittene Atomkraftwerk. In Belgien startete bereits vor 5 Jahren eine Informationskampagne zu möglichen Nuklearkatastrophen. Wer im Umkreis von 20 Kilometern um eine belgisches Kernkraftwerk wohnt, erhielt eine Informationsbroschüre und Jodtabletten. Rund 2,4 Millionen Menschen waren davon betroffen.
Man stelle sich das vor: Noch gestern berichtete rp-online.de, dass im Rahmen der Euregio Wirtschaftsschau die Städte und Kreise aus der Region rund um das belgische Atomkraftwerk Tihange eine Broschüre vorstellten, die im atomaren Ernstfall helfen soll, sich richtig zu verhalten. Darin sollen Anwohner Antworten auf die Fragen finden, wann man beispielsweise Jod-Tabletten einnehmen soll, wo man sich im Haus am besten vor der Strahlung schützen kann und wie man sich im Allgemeinen zu verhalten hat, sollte es in Belgien zu einer Atom-Katastrophe kommen. Bei der Präsentation betonten die Kreisvertreter der Region jedoch, dass man fordere, dass der „Pannenreaktor“ schnell vom Netz genommen wird. Weil das Thema jedoch nach wie vor die Menschen in der Region beschäftige, habe man die Broschüre herausgegeben.
Das Land NRW gab am Dienstag, dem 28. März 2017 bekannt, dass man prüfe, der zweiten Klage der Städteregion gegen den Betrieb von Tihange 2 beizutreten. Darin geht es um die Betroffenheit im Falle eines GAU. Im Dezember war das Land bereits der ersten formalen Klage beigetreten.
Die Lieferungen müssten dringend gestoppt werden, forderten Bundestagsabgeordnete am Montag. Das gelte für Doel, das seit Jahren von Uranfabriken in Gronau und Lingen beliefert wird, und für Tihange. Genehmigt wurde das vom Bundesumweltministerium, laut WDR – obwohl sich dessen Ministerin Barbara Hendricks (SPD) gleichzeitig für eine Stilllegung des Werks aussprach. Die Städteregion Aachen nannte dies inakzeptabel. Ihr Sprecher sagte, man fühle sich alleingelassen.
Tihange 1 ist mit vierzig Jahren der älteste der drei Reaktoren des Atomkraftwerks. Die Pannenserie des Kernkraftwerks ist erschreckend. Ständig muss der Reaktor heruntergefahren werden, weil es irgendwo wieder Brände gibt. Der marode Atommeiler gefährdet das Leben von Millionen Europäern.
Sieben Reaktoren an zwei Standorten
Belgien hat an zwei Standorten – Doel und Tihange – insgesamt sieben Atomreaktoren. Doel ist rund 150 Kilometer, Tihange rund 70 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Tihange 1 wurde vor 40 Jahren in Betrieb genommen und ist der älteste der drei Reaktoren des Atomkraftwerks. Eigentlich sollte er in diesem Jahr vom Netz gehen, doch dann wurde entschieden, die Laufzeit um zehn Jahre zu verlängern – bis 2025.
Am Donnerstag, dem 12. 11 .2015 meldete der flämische Rundfunk VRT, dass die belgische Atomaufsicht (FANC) „in ein paar Tagen“ die Freigabe für einen Neustart der Rissereaktoren in Tihange 2 und Doel „noch für dieses Jahr“ geben will. Die Entscheidung der belgischen Atomaufsicht (FANC), die Wiederinbetriebnahme der Rissereaktoren, die über 20 Monate außerplanmäßig abgeschaltet waren, zu genehmigen, hat einen Sturm der Entrüstung ausgelöst, auch aus Deutschland.
Am 30.November 2014 berichteten wir Netzfrauen, dass das AKW Tihange 3 nach Explosion stillgelegt wurde. Auf dem Gelände des Atomkraftwerks von Tihange war in einer Hochspannungskabine, die den Reaktor Tihange 3 mit dem Hochspannungsnetzwerk von Elia verbindet, Feuer ausgebrochen. Wie AKW-Betreiber Electrabel berichtet, hat sich der betreffende Meiler daraufhin kontrolliert abgeschaltet.
Electrabel und das marode AKW Tihange
Die Electrabel S.A. ist der führende Energiedienstleister in Belgien und Benelux. Sitz der Gesellschaft ist Brüssel. Sie ist eine Tochtergesellschaft von GDF Suez.
GDF SUEZ ENERGIE DEUTSCHLAND IST SEIT 1998 IN DEUTSCHLAND AKTIV. DIE ERZEUGUNG VON STROM UND FERNWÄRME, DER VERTRIEB VON STROM, ERDGAS UND ENERGIEDIENSTLEISTUNGEN SOWIE DER STROMHANDEL ZÄHLEN ZU DEREN KERNAKTIVITÄTEN. DAS UNTERNEHMEN GEHÖRT ZU ENGIE, EINEM DER WELTWEIT FÜHRENDEN ENERGIEVERSORGER.
Aus GDF Suez wurde die Engie SA – hier ist Ann-Kristin Achleitner Mitglied im Board of Directors. Sie ist die Frau von Paul Achleitner, Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank und bis 31. Mai 2012 Vorstand der Allianz.
Alles zu dem Ehepaar Achleitner finden Sie hier: Konzerne – Vernetzung der einzelnen Aufsichtsräte – man kennt sich!
Der Konzern ist ein international tätiger Energieversorgungskonzern, ursprünglich hervorgegangen aus der Fusion des mehrheitlich in staatlicher Hand befindlichen Gasversorgers Gaz de France (GDF) und des Mischkonzerns Suez im Juli 2008 unter dem Namen GDF Suez. Engie ist eines der Leitunternehmen der Pariser Börse und Bestandteil des CAC40-Börsenindexes. Sitz ist der Tour T1 in Courbevoie.
Deutsche Bank und das marode AKW Tihange
Auch hier sehen Sie wieder die wichtigsten Anteilseigner, denn diese sollten bei der Protestaktion berücksichtigt werden. Hier sind wieder, wie schon bei den anderen Konzernen – Vanguard Group und Blackrock
Auch die Deutsche Bank ist vertreten und zwar durch die Deutsche Asset Management (UK) Limited. Bekannt dürfte die Deutsche Asset & Wealth Management Investment GmbH unter der Marke DWS sein.
Außerdem ist die Deutsche Bank durch Deutsche CROCI® International S vertreten. Hier ist die verantwortliche Fondsmanagerin Di Kumble. Sie trat der Deutschen Bank 2003 bei. Vorher war sie unter anderem bei Morgan Stanley. Sie promovierte in Chemie an der Universität Princeton. Deutsche Asset & Wealth Management bietet CROCI-Fonds an, deren Anlageuniversum global, regional oder auf einzelne Länder ausgerichtet ist. Für einige der CROCI-Fonds sind zusätzlich Anteilsklassen mit Währungssicherung verfügbar, so das Unternehmen. .
Sparkassen und die maroden Atomkraftwerke
Deka Investmentfonds – Das Wertpapierhaus der Sparkassen – hat gerade erst neue Anteile von Engie SA gekauft.
|
|
|
|
|
|
|
Major Shareholders
ENGQF
Name | Shares Held |
% Total Shares Held |
Shares Change |
% Chg from Prior Port |
% Total Assets |
Date of Portfolio |
||
Capital Research and Management Company | 44,352,769 | 1.84 | 270,000 | 0.61 | 0.29 | 12/31/2016 | ||
Vanguard Group Inc | 32,025,907 | 1.33 | 349,027 | 1.10 | 0.10 | 02/28/2017 | ||
BlackRock Fund Advisors | 22,803,811 | 1.04 | 36,242 | 0.16 | 0.21 | 03/24/2017 | ||
Amundi | 21,129,336 | 0.88 | -2,716,136 | -11.39 | 1.06 | 01/31/2017 | ||
Massachusetts Financial Services Co | 15,482,014 | 0.64 | -1,048,147 | -6.34 | 0.43 | 02/28/2017 | ||
Causeway Capital Management LLC | 13,865,521 | 0.58 | 4,572,296 | 49.20 | 2.58 | 12/31/2016 | ||
BlackRock Advisors (UK) Limited | 11,785,517 | 0.53 | 5,333 | 0.05 | 0.30 | 03/24/2017 | ||
BlackRock Asset Management (DEU) AG | 10,200,231 | 0.46 | 66,400 | 0.66 | 0.82 | 03/24/2017 | ||
Natixis Asset Management | 9,697,604 | 0.40 | -1,101,112 | -10.20 | 1.44 | 02/28/2017 | ||
Capfi Delen Asset Management S.A. | 9,275,494 | 0.39 | 57,000 | 0.62 | 0.61 | 02/28/2017 | ||
Dimensional Fund Advisors LP | 8,275,684 | 0.35 | -29,962 | -0.36 | 0.22 | 01/31/2017 | ||
T. Rowe Price Associates, Inc. | 6,792,044 | 0.28 | -20,313 | -0.30 | 0.39 | 12/31/2016 | ||
Lyxor International Asset Management | 6,044,850 | 0.25 | 69,302 | 1.16 | 0.60 | 02/28/2017 | ||
Transamerica Asset Management, Inc | 5,668,930 | 0.24 | 30,778 | 0.55 | 1.18 | 02/28/2017 | ||
|
|
|
|
|
|
|
||
NNIP Advisors B.V. | 5,293,736 | 0.22 | 23,446 | 0.44 | 2.57 | 12/31/2016 | ||
|
|
|
|
|
|
|
||
Cambiar Investors LLC | 4,659,000 | 0.19 | 0 | 0 | 1.86 | 01/31/2017 | ||
Teachers Advisors Inc | 4,453,935 | 0.19 | 99,987 | 2.30 | 0.04 | 01/31/2017 | ||
Strategic Advisers Inc | 4,328,107 | 0.18 | 0 | 0 | 0.30 | 01/31/2017 |
Kapitalanlagegesellschaft der Münchener Rück und ERGO kaufte ebenfalls neue Anteile von Engie SA
MEAG Munich Ergo KAG | 469,058 | 0.09 | 29.33 | 1.84 | 12/31/2016 |
Nicht erst seit der Katastrophe von Fukushima, aber spätestens seit dieser sollte auch dem letzten Befürworter klar geworden sein, dass Atomkraftwerke nicht sicher sind. Wir von den Netzfrauen fordern daher den schnellstmöglichen Ausstieg aus dieser gefährlichen Technologie.
Dazu eine Petition: Keine Brennelemente aus Deutschland für Tihange & Co.
Der deutsche Bundestag möge beschließen, dass aus Deutschland keine Brennelemente ins Ausland geliefert werden, sofern die belieferten Atomkraftwerke nicht nachweislich mindestens den deutschen Sicherheitsstandards und den deutschen Sicherheitsvorschriften entsprechen. Bitte hier klicken >>>>PETITION
…sollten Sie Kunde bei der Sparkasse oder der Deutschen Bank sein, fragen Sie doch bitte mal nach, warum diese Millionen Menschen in der Grenzregion Belgien, Deutschland und Niederlande weiterhin gefährdet werden. Und nicht nur in dieser Region, sondern Milliarden Menschen auf der Welt!
Karikatur Harm Bengen
Netzfrau Doro Schreier
Atomic Africa – Industriestaaten verseuchen nun Afrika mit Kohle- und Atomkraftwerken
Herr Gabriel…Sie fahren die Energiewende an die Wand!
Erhöhte Radioaktivität im ältesten Atomkomplex Europas
Herr Gabriel…Sie fahren die Energiewende an die Wand!
Erhöhte Radioaktivität im ältesten Atomkomplex Europas
Atomkurs statt Energiewende? EU-Kommission will 69 neue Atomkraftwerke für Europa- Nicht mit uns!
1 Kommentar » Schreibe einen Kommentar