Eine Studie zeigt, dass beinahe alle Farmen den Einsatz von Chemikalien drastisch einschränken könnten – eine große Infragestellung der milliardenschweren Pestizidindustrie.
Als die Agrochemiekonzerne die Saatgutfirmen aufkauften, was eigentlich durch Anti-Trust-Gesetze verhindert werden sollte, versprachen sie, dass sie im Falle einer Abmilderung der Gesetze dürreresistente Getreidesorten und insektenresistente Früchte durch ihr Kapital und ihre Forschung entwickeln würden. Das war nichts weiter als eine Lockvogeltaktik: Die Forschung über genmanipulierte Organismen (GMO) hat nur zum Verkauf von noch mehr Ackergiften geführt.
Glyphosat (Roundup) wurde als industrielles Entkalkungsmittel erfunden, das Rost und Mineralien aus Dampfkesseln entfernt. Später entdeckte man, dass es auch giftig für Pflanzen war. Irgendwann erwarb Monsanto die Patente und entwickelte es als Breitband-Unkrautvernichter und ließ es als Antibiotikum patentieren.
Heute benötigen die meisten Ackerpflanzen, die aus GMO-Saaten stammen, die Anwendung von Roundup, und zwar wenigstens zwei Mal während der Wachstumsphase und oft ein drittes Mal als Trocknungsmittel, um überflüssige Blätter zu entfernen, was die Ernte „effizienter“ macht. Ein Großteil unserer Nahrung sowie andere Pflanzen wie Baumwolle werden heute unter Verwendung von Roundup und anderen tödlichen Giften erzeugt. Die letzte Neuerung ist 2,4-D, eine Hauptkomponente von Agent Orange, die für 2 Millionen Geburtsschäden in Vietnam verantwortlich war. 60 000 amerikanische Veteranen bekommen eine Behindertenrente und 70 000 weitere beanspruchen diese, weil sie dieser Chemikalie ausgesetzt waren, deren Gebrauch die EPA-FDA ohne weitere Überprüfungen zugestimmt hatte.
Beweise über Auswirkungen von Glyphosat in Nahrung, Boden und Wasser gibt es reichlich und sie werden immer mehr, darunter auch den, dass Glyphosat Krebs auslöst. Sowohl die WHO als auch der Bundesstaat Kalifornien bestätigen dies. Das Gegenteil zu behaupten und die Vergiftung von Farmland und Verbrauchern durch die Ackerchemikalie, die für den GMO-Anbau erforderlich ist, außer Acht zu lassen, ist unehrenhaft. Siehe: Immer mehr Farmer kehren GMO den Rücken – Hinter dem Monsanto-Deal mehren sich Zweifel an der GMO-Revolution – Behind the Monsanto Deal, Doubts About the GMO Revolution
Viele Bauern wollen den Einsatz von Pestiziden einschränken, haben aber keinen guten Zugang zu Informationen über Alternativen, so Wissenschaftler. Doch die Alternativen gibt es bereits und auch dazu viele Experten: Vom Sägen am Ast, auf dem man sitzt, oder wie Glyphosat die Bodenbiologie vernichtet! – GMOs, Glyphosate and Soil Biology
Gemäß einer größeren neuen Studie könnte die Landwirtschaft den Gebrauch von Pestiziden stark einschränken – ohne Auswirkung auf Erträge, und das auf mehr als drei Vierteln aller Landwirtschaftsbetriebe.
Viele Landwirte möchten den Einsatz von Pestiziden reduzieren, teilweise aus Sorgen um ihre eigene Gesundheit. Aber sie haben keinen guten Zugang zu Informationen über Alternativen, weil sie die meisten Beratungen durch Firmenvertreter erhalten, die sowohl Saatgut als auch Pestizide verkaufen.
Dass die Pestizide entscheidend für die Lebensmittelerzeugung seien, insbesondere angesichts einer bis 2050 auf neun Milliarden Menschen wachsenden Weltbevölkerung, wurde im März durch Lebensmittel- und Umweltverschmutzungs-Experten der UN als „Mythos“ entlarvt, die sagten, Pestizide verursachten „katastrophale Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit der Menschen“, und die Pestizidherstellern vorwarfen, „die Schäden systematisch“ abzustreiten. Siehe: Wir brauchen keine GVO, um die Welt zu ernähren – Hier folgen acht Gründe, warum! – BayerMonsanto really wants you to believe we need GMOs to feed the world. We don’t. Here’s 8 reasons why.
Darüber hinaus wurde im März enthüllt: EU-Kommission plant Totalverbot für Neonicotinoide – European Commission Urges Full Ban of Neonicotinoids.
Die neue, in der von Fachleuten geprüften Zeitschrift Natur Plants veröffentlichte Studie untersuchte den Gebrauch von Pestiziden, die Produktivität und die Rentabilität von beinahe 1000 Farmen aller Arten in ganz Frankreich. Durch den Vergleich von ähnlichen Farmen, die viele oder wenige Pestizide anwendeten, stellten die Wissenschaftler fest, dass 94 % der Farmen keine Ernteverluste durch das Weglassen von Pestiziden hätten und dass [immerhin] zwei Drittel von ihnen eher größere Erträge hätten.
Bei Insektiziden waren die Ergebnisse sehr überraschend: Geringere Anwendung führte zu besseren Ernten bei 86 % der Farmen und keine [einzige] Farm erlitt Verluste. 78 % der Farmen wären [gleichermaßen] rentabler bei geringerer Anwendung aller Arten von Pestiziden
Gemäß Nicolas Munier-Jolain vom französischen Nationalinstitut für landwirtschaftliche Forschung entsprechen diese Ergebnisse dem „Mythos“-Bericht der UN.
Die Landwirte, die wenig Chemikalien anwenden, bedienen sich anderer Methoden der Schädlingskontrolle: Fruchtwechsel, mechanisches Unkrautzupfen, die Verwendung resistenter Arten und vorsichtiges Ermitteln von Saattagen und den Gebrauch von Dünger – eine große Veränderung, aber keine Revolution, so Munier-Jolain.
Wolle man eine wirkliche Pestizidreduktion, so müsse man den Landwirten sagen, wodurch man sie ersetzen soll. Das liege natürlich nicht im Interesse der Firmen, die das Saatgut zusammen mit den Pestiziden verkaufen. Burkina Faso macht es vor: Aus für genmanipulierte Baumwolle von Monsanto – zurück zur Natur dank Burkina Faso – Africa’s Burkina Faso sets an example to follow – ban GM cotton from Monsanto!
Sogar die unabhängigen Agronomen hätten viel zu tun, um an unabhängige Informationen und Ratschläge für Farmer zu gelangen, so Professor Dave Goulson von der University of Sussex, GB. Dazu auch Jonathan Lundgren – ein Wissenschaftler, der Bayer-Monsanto vernichten und die Welt verändern könnte – Jonathan Lundgren, WHO Could Destroy Bayer-Monsanto And Change The World…
Frankreich wollte bis 2018 den Pestizidverbrauch auf 50 % gesenkt haben, hat dieses Ziel aber auf 2025 verschoben, weil der Verbrauch aktuell steigt, anstatt zu fallen. Großbritannien verfolgt bei seinem Aktionsplan für nachhaltigen Pestizidgebrauch keine bestimmten Ziele und Deadlines. Bangladesch hat es bereits geschafft: Förderung ökologischer Landwirtschaft! Bangladesch macht es vor – Pestizidverbrauch sinkt um 25 Prozent – Organic Agriculture of Bangladesh – Pesticide use declines by 25 percent
Es sei ein Systemfehler des Markts, dass finanzielle Ratgeber und Ärzte nicht von ihren Beratungen für Einzelne profitieren. Das gelte es zu verändern, sagt Matt Shardlow, Hauptgeschäftsführer von „Buglife„.
Graeme Taylor, Sprecher der European Crop Protection Association (ECPA), die Pestizidhersteller vertritt, sagt: […] Pestizide seien kein Allheilmittel, aber die wichtigsten Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten“. Laut einem neueren Bericht der o. g. ECPA würden französische Landwirte 2 Milliarden der Weinproduktion ohne Zugang zu gewissen Pestiziden verlieren. Siehe: Alarmierend- Glyphosat in Wein – Spritzmittel der Winzer: ‚Roundup‘ – Not Even Your Organic Wine Is Safe From Monsanto
Die neue Forschungsstudie zeigt, dass Kartoffel- und Zuckerrübenanbau am meisten unter Pestizidreduktion leiden würden, weil hier ohnehin schon sehr viele Pestizide ausgebracht würden und die Erträge sehr profitabel seien. Sie zeigt aber auch, dass die meisten Anbaubetriebe Pestizide um mehr als 40 % ohne Ernteverluste reduzieren könnten. Siehe: Faktencheck Kartoffeln – zu viel chemische und natürliche Giftstoffe und demnächst genmanipuliert auch in Europa
Munier-Jolain: „Landwirte, die ihre Pflanzen gemischt anbauen, riskieren kaum Ernteverluste bei geringer Pestizidanwendung“.
Landwirtschaft geht auch anders, ohne GVO und Pestizide! – Farming in a different way!
Zur Studie
Dr. Kremer talks glyphosate (RoundUp) and soil health
Crops thrive despite reduced pesticide
Lower pesticide use rarely causes a loss in productivity or profitability for most arable farms, reports a paper published online this week in Nature Plants. The study suggests reduced pesticide use is already accessible to farmers in most production situations, providing hope for the protection of the environment and human health.
Reducing pesticide use is a key component of achieving sustainable crop production while feeding a growing global population. Previous studies have suggested that the adoption of new production strategies could help reduce pesticide use. However, it has been debated whether substantial reductions are possible without negatively impacting crop productivity and profitability.
Martin Lechenet and colleagues examined the conflicts between pesticide reduction, productivity and profitability using data from 946 non-organic arable farms in France, a large and representative sample of farms covering a wide range of production situations and differential use of pesticide. They found that 77% of the farms displayed no conflict between lower pesticide use and productivity or profitability, and that the 23% of farms that did exhibit conflict were mainly associated with industrial crops, which are highly reliant on pesticide use.
Using their results, the authors estimated that 59% of all French farms could reduce pesticide use by 42% without negatively affecting productivity or profitability. This corresponds to reductions of 37% in the use of herbicides, 47% in fungicides and 60% in insecticides.
The study offers valuable data for farmers and policy makers to inform appropriate pesticide use for environmental safety and social sustainability.
Farms Could Slash Pesticide Use Without Crop Losses, Research Reveals > The Guardian
Netzfrauen Ursula Rissmann-Telle und Doro Schreier
Sag mir wo die Blumen sind … Das Bienensterben geht auch 2017 weiter
Monsanto ist in Deutschland längst Zuhause und unterstützt von deutschen Finanzinstituten!