Ein historischer Moment rückt näher – Richter veröffentlichen ihr Gutachten zu Monsanto! Shareholder BayerMonsanto – die Machtkonzentration!
Am 18. April 2017 werden die fünf Richter des Monsanto-Tribunals ihre Schlussfolgerungen präsentieren, pünktlich zur BAYER-Hauptversammlung am 28. April 2017. Das Ziel von Bayer und Monsanto, die Wertschöpfungskette von Nahrung und Gesundheit zu kontrollieren, muss verhindert werden. Too Big to Fail – zu deutsch: zu groß um unterzugehen, genau das geschieht gerade!
Monopoly einiger weniger Agrarkonzerne! Sie sind sich bewusst, was das bedeutet? Wollen Sie sich diktieren lassen, welche Nahrungsmittel Sie in Zukunft verzehren? Hinzu kommt, dass auch die Pharma bereits in den Händen weniger Konzerne ist. Denn Bayer ist nicht nur einer der größten Chemie- und Saatgutkonzerne, sondern auch Pharmakonzern.
„Haben Sie das Erdöl in der Hand, so haben Sie die Nationen in der Hand. Haben Sie die Nahrung in der Hand, so haben Sie die Menschheit in der Hand.“
Henry Kissinger
„Sollte es zu einem Zusammenschluss kommen, würde der deutsche Chemie- und Pharmakonzern zur weltweiten Nummer eins im Agrarchemiegeschäft aufsteigen. Es wäre zudem die bislang größte Übernahme durch einen deutschen Konzern überhaupt“, so Bayers Vorstand Werner Baumann. Bayer AG mag in Deutschland zu Hause sein, der Konzern ist aber längst in den Händen von großen amerikanischen Investoren, die die Entscheidung tragen, wie auch bei Monsanto – und genauso bei allen großen Konzernen.
Pharmaceutical Research & Manufacturers of America
Covestro Deutschland AG
Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie
Bayer Technology Services GmbH
Henkel Management AG
Currenta Geschäftsführungs GmbH
Bayer Pharma AG
Bayer HealthCare AG
New York Philharmonic
European Financial Services Round Table
Deutscher Gewerkschaftsbund
Bayer European Forum
Bayer Beistandskasse
The Brookings Institution
Bayer CropScience AG
Sollten Sie sich die Aktionäre und die Vernetzung angeschaut haben, wissen Sie, wer in Zukunft entscheidet, was gut ist und was nicht. Sie werden nicht mehr gefragt! Monopolisten wie Bayer-Monsanto versuchen, durch Standards ihren eigenen Gewinn zu maximieren und dauerhaft sicherzustellen. Hier stellen die Monopolisten ihr Eigeninteresse über das Interesse des Verbrauchers!
BAYER lässt keinen Zweifel daran, an der Unternehmenspolitik festhalten zu wollen, die Monsanto zu Recht den Beinamen „Evil Empire“ eingebracht hat. So hält der Leverkusener Multi es für legitim, LandwirtInnen Lizenz-Verträge für Saatgut aufzuzwingen und die Gerichte zu bemühen, falls die Bauern und Bäuerinnen es dann wieder aussäen, ohne zu zahlen. „Monsanto hat ein völlig neues Geschäftsmodell etabliert und marktfähig gemacht“, lobt BAYER-Chef Werner Baumann. Sogar die Klagen gegen FarmerInnen rechtfertigt er: „Wenn man ein solches Verhalten als Unternehmen toleriert, entzieht man dem Geschäftsmodell die Basis“. Gegen Glyphosat hat der Vorstandsvorsitzende selbstverständlich ebenfalls nichts. Und dass sich in Indien schon hunderttausende FarmerInnen umgebracht haben, weil sie das teure, aber nur wenig Erträge einbringende Gentech-Saatgut von Monsanto in den Ruin getrieben hat, streitet der Manager schlichtweg ab. „So etwas wird nicht dadurch wahr, dass NGOs sich gegenseitig bestätigen und in ihrer Kritik noch bestärken“, meint Baumann. Quelle cbgnetwork.org
Monsanto Tribunal
Am 16. und 17. Oktober 2016 trafen sich 30 Zeugen und Fachleute aus aller Welt in Den Haag anlässlich des Monsanto-Tribunals. Die fünf Richter aus verschiedenen Kontinenten hörten Zeugenaussagen von direkt Betroffenen. Außerdem wurden Studien präsentiert, die dokumentierten, welche Auswirkungen die Produkte und Geschäftspraktiken des amerikanischen Pestizid- und Saatgutkonzerns Monsanto haben. Siehe: monsantotribunal.org
Für die Opfer und Experten, die als Zeugen auftraten und in der Sache aussagten, war das Tribunal wichtig, um auf dieser internationalen Plattform eine Stimme zu bekommen. Wird Ökozid (schwere Vergehen gegen die Umwelt) als Strafbestand in das internationale Recht aufgenommen, können global agierende Konzerne für ihr Handeln zur Verantwortung gezogen werden.
Am 18. April werden die Richter des Monsanto-Tribunals in Den Haag öffentlich ihr Gutachten und ihre Empfehlungen verkünden. Es wird dazu einen Livestream auf Englisch, Französisch, Deutsch und Spanisch geben.
Die Präsentation können Sie im Livestream verfolgen. Es wird um 15.00 Uhr in zentraleuropäischer Sommerzeit (CEST) beginnen. Das ist 14:00 Uhr in Großbritannien und 9.00 Uhr in New York, 18.00 in New Delhi und 23.00 Uhr in Sydney.
Monsanto tribunal German Audio channel
Es wird nicht sofort die Straflosigkeit von Monsanto und den großen Konzernen beenden, sicherlich nicht. Wir werden nicht so einfach die Welt verändern. Aber es wird ein wichtiger Schritt im Kampf gegen diejenigen sein, die denken, sie könnten Menschen und Umwelt für ihre Profitgier vergiften.
Wenn die Richter entscheiden, dass Monsanto das Recht auf Nahrung, Gesundheit, eine gesunde Umwelt und wissenschaftliche Freiheit verletzt hat, wäre das eine sehr wichtige Entscheidung. Wenn die Richter schließen, dass dies den (neuen) Tatbestand des Ökozids bedeutet, wäre das ein starkes Signal für die Welt. Ein Zeichen für die Vereinten Nationen, welches das internationale Recht ergänzen sollte, um die Schuldlosigkeit von Unternehmen zu beenden. Ein Zeichen für die Unternehmen und deren Anteilseigner, denen früher oder später die wahren Kosten ihrer Handlungen aufgezeigt werden.
Schließlich könnte Monsanto weniger Wert haben, als all die Aktionäre denken. Besonders dann, wenn sich die Opfer der giftigen Praktiken auf der ganzen Welt vereinen, um die zu verklagen, die sie vergiften und die, die das Gift bereitstellen. Die Aktionäre von Bayer sollten zweimal nachdenken, bevor sie dieses trojanische Pferd erwerben. (Und noch besser ihre eigene Position hinterfragen. Bayer selbst ist nicht unbedingt unschuldig.) Quelle Monsanto Tribunal
Die Firmen Monsanto und Bayer machten mit polychlorierten Biphenylen (PCB) über Jahrzehnte hinweg Milliardengewinne.
Weltweit produzierten die Chemie-Multis rund 1,3 Millionen Tonnen polychlorierte Biphenyle. Die giftigen „Alleskönner“ kamen bis zu ihrem Verbot in Elektrogeräten, Fugendichtungsmassen, Farben, Lacken und Bodenbelägen zum Einsatz. Die Entsorgung dauert Jahrzehnte und kostet Milliarden. Die Hersteller, vor allem MONSANTO und BAYER, wälzen die Kosten auf die Allgemeinheit ab.
Immer mehr Schandtaten von Monsanto kommen ans Tageslicht
Es wird eng für Monsanto. Der Agrochemie-Gigant musste eine ziemliche Schlappe hinnehmen. Ein Bundesrichter in San Francisco eröffnete Dokumente, die die Forschungspraktiken des Agrochemie-Giganten und die Sicherheit seines bestverkauften Unkrautvernichters Roundup, des weltweit meistverkauften Herbizids, in Frage stellen.
Die Dokumente zeigen ferner, dass es innerhalb der EPA nicht nur Kontroversen hinsichtlich der behördeneigenen Sicherheitspolitik in Bezug auf Roundup gab, sondern dass auch mit „gezinkten Karten gespielt“ wurde. In einer E-Mail aus dem Jahr 2015 schreibt Dan Jenkins, ein Direktor Monsantos, dass Jess Rowland, ein Beamter der EPA, dem die Auswertung von Roundup in Bezug auf das Krebsrisiko unterstanden hatte, in Bezug auf eine Überprüfung der Behörde ihm am Telefon gesagt hatte: „Wenn ich das zu Fall bringen kann, sollte ich eine Medaille bekommen“. Diese Überprüfung fand niemals statt.
Die Enthüllungen der gegenwärtigen Prozesskampagne, einer Kombination von mehr als 55 Gerichtsverfahren gegen Monsanto vor dem Bezirksgericht für den Norden Carolinas – in welche sich Einzelpersonen einreihen, die geltend machen, auf Grund von Glyphosat ein Non-Hodgkin-Lymphom entwickelt zu haben – verleihen den wachsenden Sorgen um den verbreiteten Gebrauch von Roundup beträchtliches Gewicht. Sie entfachen auch weiterhin Bedenken wegen Monsantos fragwürdiger Methoden, einen leichtfertigen Umgang seiner Marktaktivitäten durch regulatorische Behörden durchzusetzen.
Die UN entlarvt den „Mythos“, Pestizide seien notwendig, um die Welt ernähren zu können
Der Bericht warnt vor Umweltkatastrophen und beschuldigt Pestizidhersteller des Leugnens der [Umwelt-]Schäden und unethischer Marketingstrategien. Der weltweite Pestizidmarkt hat einen Wert von 50 Mrd. $ und die Firmen betreiben intensive Lobbyarbeit, um Reformen und Regulierungen zu widerstehen.
Der Bericht sagt u. a. aus, Pestizide wirkten sich „katastrophal auf die Umwelt, die menschliche Gesundheit und insgesamt auf die Gesellschaft aus“. U. a. gebe es geschätzte 200 000 Todesfälle durch akute Vergiftung. Es gelte, einen weltweiten Umwandlungsprozess zu sichererer und gesünderer Nahrung in Gang zu setzen. Mehr Pestizide zu verbrauchen habe nichts mit dem Kampf gegen Hunger zu tun, so Hilal Elver, besondere Berichterstatterin der UN zum Recht auf Nahrung. Laut der Food and Agriculture Organisation (FAO) der UN sei es heute möglich, 9 Milliarden Menschen zu ernähren. Die Produktion [von Lebensmitteln] steige definitiv an. Die Probleme seien Armut, Ungleichheit und Verteilung.
Laut Elver würden viele der Pestizide auf Erntepflanzen für den Verbrauch angewendet wie Palmöl und Soja, nicht auf die Lebensmittel, die von den Hungernden benötigt würden. Die Konzerne beschäftigten sich nicht mit dem Welthunger, sondern mit Maßnahmen im Landwirtschaftsbereich, und das in großem Umfang.
Der Bericht empfiehlt einen weltweiten Vertrag zur Regulierung des Pestizidverbrauchs und die Hinwendung zu nachhaltigen Verfahrensweisen wie natürlichen Methoden zur Schädlingsbekämpfung, dem Fruchtwechsel sowie einen Anreiz zur Produktion organischer Nahrung.
Ständiger Kontakt mit Pestiziden führe zu Krebs, Alzheimer, Parkinson, Hormonstörungen, Entwicklungsstörungen und Unfruchtbarkeit.
Der Bericht hob auch das Risiko für Kinder durch Pestizidkontakt hervor durch Erwähnung von 23 Toten in Indien (2013) und 39 in China (2014). Des Weiteren erwähnte der Bericht, neuere Studien der chinesischen Regierung hätten ergeben, dass 20 % des Ackerlandes durch Pestizidverseuchung nicht mehr für den Ackerbau geeignet seien.
Die Pestizidindustrie gebrauche ständig den Terminus „absichtlicher Missbrauch“, um dem Anwender die Schuld für die vermeidbaren Wirkungen durch gefährliche Pestizide in die Schuhe zu schieben. Im Gegenteil [jedoch] liege die Verantwortung für den Schutz der Anwender und Anderer, die von Pestiziden und den sie beliefernden Handelsketten betroffen sind, ganz klar beim Hersteller. Quelle: Guardian
Angesichts der Gigantenhochzeit Monsantos mit dem deutschen Rivalen Bayer wird sich in den kommenden Jahren die Macht der beiden Konzerne verstärken. Die ersten Anzeichen sind schon da:
Bereits seit 2007 kooperieren Bayer und Monsanto. Bayer Cropscience und Monsanto schlossen eine Reihe von langfristigen Geschäfts- und Lizenzverträgen für landwirtschaftliche Schlüsseltechnologien ab. Monopoly einiger weniger Agrarkonzerne!
»Stop BAYER/MONSANTO!« Demonstration und Protestaktionen anlässlich der Hauptversammlung der BAYER-Aktionäre am 28. April 2017 in Bonn
Nach dem Umzug des BAYER-Konzerns von Köln-Deutz ins Bonner WCCB, anbei unser erster Aktionsüberblick. Immer mehr Organisationen aus den Bereichen bäuerliche und ökologische Landwirtschaft, Umweltschutz, NGOs, Gewerkschaften, soziale Basisinitiativen und studentische Organisationen wie der Allgemeine Studierendenausschuss der Universität zu Köln, haben mittlerweile vielfältige Proteste rund um die BAYER-Hauptversammlung angekündigt. Größere Konzerne, größere Proteste „Die beschlossene Übernahme von Monsanto durch den BAYER-Konzern verbreitert dieses Jahr sichtbar die Protestfront“ sagt Axel Köhler-Schnura für die Coordination gegen BAYER-Gefahren.
In und vor der BAYERAktionärsversammlung in Bonn wird die (CBG) wie in den letzten 32 Jahren Proteste organisieren – diesmal auch eine Demonstration und ein ganzes Veranstaltungs- und Protestprogramm in mehreren Städten. Bereits beim „Internationalen Monsanto-Tribunal“ in Den Haag im Oktober 2016 kündigten viele Organisationen angesichts der Monsanto-Übernahme ihre Unterstützung für Proteste in BAYERs „Heimat“ Deutschland an.
BAYER-HV zieht nach Bonn – der Protest auch!
Am 22. Februar 2017 gab BAYER nun kurzfristig in seiner Pressekonferenz zur Hauptversammlung bekannt, am 28. 4. von der Kölner Messe ins Bonner World Conference Center (WCCB) zu ziehen. „Dahinter steht womöglich auch die Erwägung des Managements, aus der Großstadt Köln an einen ‚ruhigeren Ort‘ zu ziehen, um Proteste klein zu halten. Da kann ich ihnen auch als Bonner sagen: Daraus wird nichts!“ sagt dazu Mitorganisator Simon Ernst vom ver.di-Bezirksfachbereichsvorstand Bildung, Wissenschaft und Forschung in NRW-Süd.
„Wir werden laut vernehmbar am Ort des Geschehens, direkt in und vor der Aktionärsversammlung protestieren und laden alle dazu ein, früh aufzusteh’n und uns dabei zu unterstützen! Demonstration am 28. 4. auf dem Platz der Vereinten Nationen Für die Koordination gegen BAYER-Gefahren hat Ernst mittlerweile eine Demonstration am Vormittag des 28. 4. direkt vor dem WCCB angemeldet. Er fragt: „Können wir es etwa still hinnehmen, wenn die natürlichen Lebensgrundlagen der Menschheit der Profitwirtschaft einiger globaler Riesenkonzerne wie BAYER und MONSANTO geopfert werden?“. Köhler-Schnura dazu: „Durch die Megafusion entsteht ein Monopol im Bereich des gentechnisch hergestellten Saatguts und der Pestizide und damit eine unkalkulierbare Gefahr für die Ernährung der Menschheit.
Aktionen
Stop BAYER/MONSANTO! « zur Hauptversammlung des BAYER-Konzerns Veranstalter: CBG/IFOAM/Navdanya 28. April 2017, 11 Uhr IFOAM-Büro, Charles-de-Gaulle-Straße 5, Bonn
Aktionen in Bonn » Stop BAYER/MONSANTO! « vor der Hauptversammlung des BAYER-Konzerns Veranstalter: Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) 28. April 2017, von 7 Uhr bis 10 Uhr morgens World Conference Center Bonn, Platz der Vereinten Nationen > Demonstration in Bonn »
Stop BAYER/MONSANTO! « vor der Hauptversammlung des BAYER-Konzerns Veranstalter: Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) 28. April 2017, 8.30 Uhr bis 10 Uhr morgens World Conference Center Bonn, Platz der Vereinten Nationen
Aktionen und Reden der Kritischen BAYER-AktionärInnen der CBG in der Hauptversammlung des BAYER-Konzerns am 28. April, 10 Uhr morgens bis 18 Uhr abends in Bonn World Conference Center Bonn, Platz der Vereinten Nationen
Demonstration in Berlin » Stop BAYER/MONSANTO! « Veranstalter: Initiative „Stop BAYER/MONSANTO“ Berlin 29. April 2017, Auftaktkundgebung 14 Uhr Berlin, Petersburger Straße!
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