Organhandel in Katar? – Qatar organ trafficking allegations

zur englischen Version Nach den Vereinten Nationen ist Gesundheit ein Menschenrecht und genau deshalb will Katar jetzt auch eine Studie mit den WM-Arbeitern durchführen, damit sie gesund ernährt werden. Schon erstaunlich, wo doch bekannt sein sollte, dass gerade die vielen ausländischen Arbeiter wie Sklaven behandelt werden. Dazu kommt, dass jetzt ein Schicksal einer indonesischen Haushaltsgehilfin, die in Katar gearbeitet hat, für weiteren Unmut der indonesischen Regierung sorgt. Vor vier Jahren hat Indonesien ein Moratorium erlassen, das verhindern soll, dass Frauen in Saudi Arabien oder auch Katar arbeiten dürfen. Doch noch immer werden Frauen mit schönen Angeboten gelockt, und wenn sie erst mal in den Ländern sind, nimmt man ihnen den Ausweis ab. So können sie das Land nicht wieder verlassen.

Auch der World Report 2016: Qatar | Human Rights Watch bestätigt, dass die niedrig bezahlten Wanderarbeiter, vor allem aus Asien, weiterhin missbraucht und ausgebeutet werden. Arbeiter zahlen in der Regel exorbitante Rekrutierungsgebühren. Viele Wanderarbeiter beschweren sich, dass ihre Arbeitgeber ihre Löhne nicht rechtzeitig bezahlen, wenn überhaupt.

World Report 2017 finden Sie hier: Saudi Arabien -11 Millionen ausländische Arbeitskräfte – Überlastung, Zwangsarbeit, Lohnausfall, Nahrungsentzug sowie psychischem, physischem und sexuellem Missbrauch

Was jetzt eine indonesische Frau erlebt haben soll und es sich als wahr herausstellen sollte, dann kommt noch unfreiwillige Organspende hinzu. Mehre Medien berichten, dass eine 25-jährige Wanderarbeiterin aus Nord-Lombok, West-Nusa Tenggara in Indonesien, vermutlich Opfer vom Organhandel geworden ist. Sri Rabitah, 25, war als Haushaltshilfe 2014 nach Doha, Katar gekommen.

Beim kleinen Nachbarn von Saudi Arabien leben etwa 230 000 Einheimische und ca.1,6 Millionen Gastarbeiter. Im Rahmen der WM2022 wird sogar noch mit einer Million zusätzlicher Gastarbeiter gerechnet. Immer wieder zeigen Berichte auf, dass wie in Saudi Arabien auch, die Bedingungen, unter der Arbeiter und Arbeiterinnen zu arbeiten haben immer noch schrecklich sind.

Besonders in Indien werden arme Slumbewohner von dubiosen „Organvermittlern“ zu einer „Nierenspende“ überredet und erhalten einen kleinen Beitrag für ihren Lebensunterhalt. Die Nierenempfänger zahlen Tausende von Euro für eine Transplantation. Der größte Teil der Empfänger kommt meist aus den arabischen Staaten, weil es dort keine Organspender gibt. Bereits 2015 berichteten wir, dass Libanons Schwarzmarkt mit Organen von Flüchtlingen boomt. Der Verkauf von einer Niere beträgt in Beirut für 1 Million Libanesische Pfund, das sind rund $ 670, und es ist eine sehr verlockende Summe für verzweifelte syrische Flüchtlinge. 6 Jahre Bürgerkrieg im eigenen Land treibt viele Syrer in den benachbarten Libanon. Dort wird ihre Verzweiflung auf vielfältige Weise ausgenutzt. Sehe: Organhandel – Flüchtlinge als billige Ersatzteillager.

Nachdem wir im Oktober 2016 noch einmal zu dem Thema Organhandel recherchierten, stellten wir fest, dass auch Terrorgruppen am illegalen Organhandel beteiligt sind. Ein Menschenhändler gab Informationen preis, wonach ein teuflischer Organhandel-Ring Flüchtlinge, die ihre Rechnungen nicht zahlen können, an eine ägyptische kriminelle Organisation weiterreicht, die ihnen Organe entnimmt.

Indonesische Haushaltsgehilfin ist schockiert: Ihre Niere wurde in Katar ohne ihr Wissen entfernt.

In Katar arbeiten ausländische Hausangestellte sehr häufig unter ausbeuterischen Bedingungen und sie haben keine rechtlichen Möglichkeiten, sich zu wehren. „Die überwiegend weiblichen Hausangestellten sind der Willkür ihrer Arbeitgeber ausgeliefert, müssen Demütigungen und Gewalt erleiden und die Behörden in Katar tun nichts, um die Frauen zu schützen“, sagt Regina Spöttl, Katar-Expertin von Amnesty International in Deutschland, anlässlich der Veröffentlichung des Amnesty-Berichts „My sleep is my break“: Exploitation of domestic workers in Qatar („Der Schlaf ist meine Pause“) im April 2014.

Das war auch das Jahr, in dem die 25-jährige Frau, die von der Jakarta Post als Sri Rabitah identifiziert wurde, sagte, sie habe im Jahr 2014 als Hausmädchen für eine Familie in Katar gearbeitet. Sie wollte ursprünglich in den Vereinigten Arabischen Emiraten (UAE) arbeiten, kam dann aber nach Katar.  An ihrem dritten Arbeitstag wurde Rabitah von ihrem Arbeitgeber aufgefordert, eine ärztliche Untersuchung durchführen zu lassen. Sie wunderte sich, dass sie eine Narkose im Krankenhaus erhielt.

„Ohne Erlaubnis erhielt ich eine Injektion. Wie kommt es, dass ein Arzt eine Injektion benötigt? Der Arzt antwortete, ich fühlte mich schwach, also wurde mir gesagt, dass ich mich entspannen sollte“, erinnerte sich Rabitah.

Am nächsten Tag wachte sie mit Schmerzen im Magen auf. Eine Erklärung dafür bekam sie aber nicht. Sie wurde nach Hause geschickt und ihre Arbeitstauglichkeit wurde bescheinigt. Doch wenige Monate später brachte ihr Arbeitgeber sie zur Agentur zurück und sie wurde wieder zu einem anderen Arbeitgeber geschickt. In den folgenden Monaten war sie oft krank. Die Agentur schickte sie daraufhin nach Indonesien zurück. Nachdem sie sich immer wieder über Rückenschmerzen beklagte, drängte ihre Mutter sie, ein Krankenhaus aufzusuchen. Dort stellten die Ärzte fest, dass ihr eine Niere fehlt.

Die örtlichen Behörden glauben, dass Rabitas Fall der eines menschlichen Organhandels sein könnte. Das Opfer hat ebenfalls berichtet, dass sie von ihren Arbeitgebern missbraucht wurde. „Ich möchte, dass die Regierung die Täter verklagen, die meine Niere gestohlen haben“, sagte das Opfer.

Laut Telegraph fordert Muhammad Iqbal, ein Beamter des Außenministeriums eine dringende Untersuchung, da es sich bei diesem Fall um einen  „deutlichen Hinweis“ auf Organhandel handeln soll.

Inwieweit jetzt der Organhandel wirklich stattgefunden haben soll, entzieht sich unseren Kenntnissen. Normalerweise werden solche Operationen eher in Ägypten oder Libanon vorgenommen. Dieser Vorfall erinnert auch an die Verhaftung von zwei saudischen Männern in Ägypten Ende letzten Jahres. Zwei saudische Männer wurden in Ägypten für die angebliche Beteiligung an illegalem Organhandel verhaftet. Abdullah Al-Shabrami, 37, begleitete laut der saudischen Zeitung seinen kranken Bruder zu einer Nierentransplantation nach Kairo. Nach Al-Shabrami wurden $ 75 000 für eine Niere von einem verstorbenen Spender in einem Abkommen bezahlt, was von der saudischen Botschaft in Kairo genehmigt wurde. „Die Operation war erfolgreich und mein Bruder erholte sich“, erklärte er. Allerdings verhafteten die ägyptischen Sicherheitsdienste bald das Paar in seiner Wohnung.

Bereits 2013 berichtete cf2r.org über einen Sklaven-Markt, wo Frauen und Kinder an die Saudis, Katarer und Emiratis verkauft werden. – sowie über einen Anstieg von Organhandel, wie in Bosnien, Kosovo und Libyen.

Dass sich die Arbeitsbedingungen in Katar nicht verbessert haben, enthüllt jetzt ein aktueller Beitrag: Die Bedingungen für Arbeiter aus Indien, Nepal und Bangladesch sind nach wie vor unmenschlich. Sie leben ohne ordnungsgemäßen Zugang zu Wasser, oder ohne eine Unterkunft zu haben, wie jetzt skynews.com.au berichtet. Die Arbeiter arbeiten 18 Stunden am Tag ohne Pausen und dies Monate lang.

Dass es eine moderne Klinik für Nierentransplantationen in Katar gibt, stimmt. Erst im Februar 2017 wurde in Katar laut hamad.qa/EN die erste Leber-Transplantation durchgeführt. Auch wirbt die Klinik speziell für Spender von Nieren.  Es ist möglich, Organe zu spenden, während Sie am Leben sind. Lebende Spender können eine Niere, einen Teil ihrer Leber, Lunge oder ihres Darms und in einigen Fällen Gewebe spenden. Quelle: hamad.qa/EN. Was, wenn nun die indonesische Haushaltsgehilfin doch recht hat? Was, wenn die Arbeitgeber wie im Nachbarland Saudi Arabien diese Arbeiter und Arbeiterinnen dazu missbrauchen? Siehe: 300 indonesische Arbeiterinnen wurden in Saudi-Arabien eingesperrt, missbraucht – einige getötet und einfach weggeworfen – 300 Indonesian Workers Locked Up And Abused In Saudi Arabia

Bereits 2013:  Darüber hinaus gibt es reale Slave-Märkte, in denen Frauen und Kinder verkauft werden, an die Saudis, Katarer und Emiratis – sowie wichtigen Organhandel, wie er in Bosnien passiert ist, im Kosovo und in Libyen in den letzten Jahren.

Genau zu all den Berichten folgt heute laut dohanews.co, dass die WM-Organisatoren mit medizinischen Experten in Katar zusammenarbeiten, um die Gesundheit ihrer Arbeiter zu untersuchen und besser zu verstehen. Im Rahmen eines neuen Pilotprogramms, das im Februar 2017 von Weill Cornell Medicine-Katar (WCM-Q) ins Leben gerufen wurde, werden rund 1000 Wanderarbeiter in die Studie aufgenommen. Das Ziel ist es, gemeinsame gesundheitliche Herausforderungen wie hohen Blutdruck, Blutzucker-Probleme und Dehydration zu identifizieren, und zu sehen, ob eine bessere Ernährung helfen kann, sagte WCM-Q gestern in einer Erklärung.

Die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 ist schon lange mit schweren Korruptionsvorwürfen konfrontiert. Deren Vergabe nach Katar hatte auch wegen der extremen Temperaturen und fehlender Infrastruktur vor Ort für Verwunderung gesorgt. Es ist sehr ruhig geworden, sowohl um den FIFA-Korruptionsskandal, wie auch um die geplante Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar. Immer noch werden neue Vorwürfe laut, Arbeiter bekommen von ihren Arbeitgebern die Pässe abgenommen, damit sie das Emirat nicht vor Ablauf des Arbeitsvertrags verlassen können. Löhne werden verspätet oder gar nicht gezahlt. Sogar von Zwangsarbeit ist die Rede, doch das Emirat hält dagegen und spricht von einem „falschen Bild“. Bis 2022 sollen etwa 200 Mrd. $ investiert werden, um Katar dann als hochmodernen Staat präsentieren zu können. Dabei will man allerdings nicht dem in Dubai erfolgreich praktizierten „Laissez-faire“-Modell nacheifern, sondern ein islamisch-konservatives Profil bewahren. Von Geldsorgen ist Katar trotz gefallener Öl- und Gaspreise nicht geplagt. Zumindest mittelfristig bleibt der Staatshaushalt deutlich im Plus.

So gehört der Paramount Services Holdings Ltd., British Virgin Islands, der Herscherfamilie von Katar – ca. rund 200 Milliarden Dollar Staatsfond. Siehe: Blackstone und der Scheich von Katar. Die auch größter Aktionär bei der Deutschen Bank sind. Bei der WOMEN20 SUMMIT in Berlin findet die Gala Dinner bei der Deutschen Bank statt und Katar der größter Aktionär der Deutschen Bank.

Übrigens sind die Scheichs von Katar in fast allen Dax-Konzernen vertreten und werden auch aus Deutschland mit Rüstungsgütern überhäuft.

Fazit: Bis 2022 werden wir sicherlich weiterhin über Menschenrechtsverletzungen berichten und viele weitere Skandale der FIFA kommen bis dato ans Tageslicht – und sicher wird Franz Beckenbauer auch weiterhin keine Sklaven sehen.

Relatives of a Ugandan recruit taken to Doha, Qatar in search of employment from where he died in unclear circumstances are seeking answers.

Indonesian woman shocked to find kidney had been removed after working in Qatar

An Indonesian woman claims that she had her kidney “stolen” while working as maid in Qatar.

Sri Rabitah, who travelled to the country for as a guest worker in 2014, says that she was operated on at what was supposed to be a routine medical check-up in a hospital.

Sri says she was placed under anaesthetic without explanation, and discovered stitches on her stomach after she woke up.

Sri also alleges that she was abused by her employer during her time working in the country.

She is now calling on the Indonesian government to take legal action against the alleged organ traffickers. “I want the government to sue the perpetrator. My kidney was stolen”.

This incident comes in the wake of the arrest of two Saudi men in Egypt in late last year, after authorities allegedly discovered that they had solicited organs from organ traffickers.

Source  telegraph.co. bioedge.org kickerdaily.com

Netzfrau Doro Schreier
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