Global Water Summit 2017 in Madrid – Schweiz gewinnt zweiten Preis im Global Water Award und dürregeplagtes Kenia den ersten Preis

138 Projekte aus 43 Ländern konkurrierten um die innovativsten Lösungen für das Problem der globalen Wasserknappheit. Schweiz, da war doch was? Ja, es stimmt, die Heimat von Nestlé, des größten Wasserkonzerns der Welt. Zufällig, aber auch nur ganz zufällig, befindet sich der Preisträger des Global Water Award auf dem selben Gelände wie Nestlé. Ist auch nicht verwunderlich, denn laut Nestlé arbeitet der Konzern  mit den meisten Universitäten und Universitätskliniken der Schweiz zusammen, allen voran mit der Universität Lausanne (UNIL), der ETH Zürich und dem Preisträger  ETH Lausanne (EPFL). Nestlé pflegt eine Forschungskooperation mit dem Brain Mind Institute (BMI) an der EPFL.

Bedeutet aber nicht, dass die Forschung, zur Beseitigung der Wasserknappheit negativ zu bewerten ist, doch schaut man sich die Sponsoren an, werden wieder Böcke zu Gärtnern gemacht. Zumal der erste Preis nach Nairobi geht. Erst im September 2016 startete die Kenia Industrial Water Alliance oder KIWA nach einer Verpflichtung von 23 Partnerschaftspartnern, um die Wasserrisiken für das industrielle Wachstum nicht zu gefährden,  zunächst im Einzugsgebiet Nairobi. Die Partnerschaft bietet eine Plattform, um Aktivitäten zu erörtern und umzusetzen, die darauf abzielen, den nachhaltigen Zugang zu Wasser mit einem Schwerpunkt auf der Wasserwirtschaft, der industriellen Wassernutzung und dem verbesserten Oberflächenwasserqualitätsmanagement zu fördern.

Bereits 2011 hat die Weltbank eine neue Partnerschaft zum Thema „Wasser 2030“ ins Leben gerufen, an der Nestle, Coca Cola und Veolia beteiligt sind, .
Am Standort der ‚International Finance Corporation‘ (IFC) der Weltbank, strebt die Allianz die Transformation des Wassersektors an, dem privaten Sektor bisher öffentliche Dienste einzuverleiben. Das entspricht einem breiten Trend der Wasser-Industrie – die globale Wasserpolitik zu steuern.

Das Unternehmen „2030 Water Resources Group“ vereinigt globale Unternehmen, die große Anteile am Wassergeschäft haben mit der Weltbank, einer der führenden Entwicklungsorganisationen der Welt. Nestle-Chef Peter Brabeck-Letmathe war 2011 zum Chef der „Water Ressource Group“ ernannt worden, die bereits 2011 Mittel von 1,5 Mio. $ von IFC erhalten hat. Nestle ist der größte Wasserkonzern der Welt.

Dazu auch: Trotz Dürre-Katastrophe – Nestlé pumpt 50.000 Liter pro Stunde Wasser aus Äthiopiens Boden und baut die Milchwirtschaft aus

Gemeinsam mit dem International Water Stewardship Program und der 2030 Water Resources Group gegründet, gehören zu den derzeitigen KIWA-Partnern:

Athi Water Services Board, Bidco Africa, Brookside Dairy Ltd, Coca-Cola, County Government of Kiambu, DOW Chemicals & Process EA, Grundfos, International Water Stewardship Programme, Kenya Association of Manufacturers, Kenya National Cleaner Production Centre, Kenya Private Sector Alliance, Kenya Water and Sanitation Civil Society Network, Nairobi County Government, Nairobi City Water and Sewerage Company, National Environmental Management Authority, Nestle, Republic of Kenya Ministry of Water and Irrigation, Spinners & Spinners, 2030 Water Resources Group, Water Resource Management Authority, Wetlands International, and Wrigley EA. Partnership discussions with additional partners are currently underway. Quelle: https://www.2030wrg.org/

Global Water Summit 2017, Madrid

Letzte Woche gab es viele Summits, also Gipfel. Da war die WOMEN20 SUMMIT mit Ivanka Trump, die über Frauenrechte und faire Arbeitsbedingungen für Frauen sprach, während die Inspektoren der Fair Labor Association (Vereinigung für faire Arbeit) eine Fabrik in China untersucht hatten, die für Ivanka Trump produziert, und dabei Dutzende Verstöße gegen internationale Arbeitsstandards entdeckten.

Dann gab es die Geberkonferenz in Genf, wo eine Zusage der Geberländer über eine Milliarde Euro für den Jemen zugesagt wurde, wobei u. a. auch Deutschland Rüstungsgüter an Saudi Arabien verkauft, die im Jemen für diese Katastrophe mitverantwortlich sind. Siehe: Unglaublich! Von der Leyen zu Besuch in Saudi Arabien -Kooperation soll ausgebaut werden – trotz der vielen Menschenrechtsverstöße! Saudi Arabien kann seine Arbeiter und seine Rechnungen nicht bezahlen – dennoch finanziert es weiterhin einen Krieg im Jemen – Saudi Arabia cannot pay its workers or bills – yet continues to fund a war in Yemen

Und dann fand, allerdings von den deutschen Medien nicht erwähnenswert, vom 24. bis zum 25.  April 2017 der Global Water Summit 2017 in Madrid statt.

Sponsoren:

Evoqua Water Technologies ist einer der weltweit führenden Anbieter von Produkten und Serviceleistungen zur Wasseraufbereitung. Sowohl für Industriekunden als auch für den öffentlichen Sektor bietet Evoqua Lösungen, die eine effiziente Wassernutzung und -versorgung ermöglichen, so auf der Webseite des Konzerns.

Doch wer steckt hinter dieser Firma?

2004 hatte Siemens die Wasseraufbereitungs-Firma im Günzburger Stadtteil Wasserburg übernommen, die unter anderem Mess- und Regelsysteme für Schwimmbäder und die Trinkwasserbehandlung herstellt. Zuletzt gehörte die Günzburger Niederlassung, in der etwa 250 Mitarbeiter beschäftigt waren, zur Siemens Water Technologies GmbH. Seit 2014 hat die Gruppe einen neuen Eigentümer und einen neuen Namen. Die Kapitalbeteiligungs-Gesellschaft AEA Investors LP hat Siemens für 640 Millionen Euro die Sparte Water Technologies abgekauft!

AEA Investors (American European Associates) ist eine amerikanische Private-Equity-Gesellschaft. Sie wurde 1968 von S. G. Warburg & Co. zur Verwaltung des Geldvermögens der Familien Rockefeller, Mellon und Harriman gegründet. Quelle Augsburger-Allgemeine

Daran sehen Sie: Nicht nur Nestlé, auch Investmentbanker profitieren vom „blauen Gold“!

Immer wieder wurde von NGOs kritisiert, dass den globalen Wasserunternehmen gestattet wird, die öffentlichen Entwicklungsfonds anzuzapfen, um ihre privaten Interessen zu fördern, doch spätestens seit dem Global Water Summit 2017 ist es zu spät

Ausschlaggebend für diese Recherche ist die folgende Pressemitteilung:

Schweiz gewinnt zweiten Preis im Global Water Award

138 Projekte aus 43 Ländern konkurrierten um die innovativsten Lösungen für das Problem der globalen Wasserknappheit

CATEGORY INNOVATIVE RESEARCH & DEVELOPMENT AWARD - INTERNATIONAL INSTITUTIONS 2ND PLACE ECOLE POLYTECHNIQUE DE FEDERALE DE LAUSANNE, SWITZERLAND (Photo: ME NewsWire)

CATEGORY INNOVATIVE RESEARCH & DEVELOPMENT AWARD – INTERNATIONAL INSTITUTIONS 2ND PLACE ECOLE POLYTECHNIQUE DE FEDERALE DE LAUSANNE, SWITZERLAND (Photo: ME NewsWire)

 April 28, 2017 03:17 PM Eastern Daylight Time

DUBAI, Vereinigte Arabische Emirate–(BUSINESS WIRE)–Die Ecole Polytechnique Federale de Lausanne in der Schweiz erhielt den zweiten Platz in einem weltweiten Wettbewerb, der die Frage der Wasserknappheit mit innovativen Lösungen angeht. Der von der UAE Water Aid Foundation (Suqia) betreute Wettbewerb umfasst drei Hauptkategorien: Innovative Projects Award (kleine und große Projekte), Innovative Research and Development Award (nationale und internationale Institutionen) und den Innovative Youth Award. Die Schweizer Hochschule belegte den zweiten Platz in der zweiten Kategorie.

„Diese Auszeichnung wird uns dabei helfen, den Validierungsprozess unserer Wasserreinigungslösung abzuschließen und die erforderlichen Genehmigungen zu beschaffen, um sie in entlegenen Gebieten vermarkten. Wir sind geehrt und freuen uns, heute diese Auszeichnung entgegenzunehmen und sind davon überzeugt, dass unser Projekt nun eine umso größere Beachtung finden wird.“

Tweet thisDie mit einer Million US-Dollar dotierte Auszeichnung wurde von Seiner Hoheit Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum, VAE-Vizepräsident, Premierminister und Herrscher von Dubai, gegründet, um nachhaltige und innovative Lösungen zur Bewältigung der Wasserknappheit mithilfe von Sonnenenergie zu fördern. Die UAE Water Aid Foundation (Suqia) führt die Auszeichnung unter der Schirmherrschaft der Mohammed Bin Rashid Al Maktoum Global Initiatives (MBRGI) durch.

Der Beitrag der Schweizer Hochschule zum Wettbewerb besteht in einem solarthermischen Wassersterilisationspaneel zur Gewinnung von Trinkwasser, einem kostengünstigen Gerät, das in 5 Stunden 10 Liter Trinkwasser filtrieren kann. Diese Leistung wurde im Wettbewerb mit dem zweiten Platz gewürdigt.

In seiner Rede wies S. E. Saeed Mohammed Al Tayer, Vorsitzender des Kuratoriums von Suqia, darauf hin, dass nach Angaben der UNICEF Hunderte von Millionen Kindern in Zukunft keinen Zugang zu sauberem Wasser haben werden und dass Mädchen zu Lasten ihrer Ausbildung schon heute täglich 200 Millionen Stunden am Tag mit dem Holen von Wasser verbringen. Er wies ferner darauf hin, dass das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen davor warnt, dass bis zum Jahr 2040 600 Millionen Kinder in Gebieten mit stark eingeschränkten Wasserressourcen leben und dadurch der Gefahr tödlicher Erkrankungen ausgesetzt sein werden.

Dr. Endre HORVATH, Wissenschaftler der Universität, erklärte: „Diese Auszeichnung wird uns dabei helfen, den Validierungsprozess unserer Wasserreinigungslösung abzuschließen und die erforderlichen Genehmigungen zu beschaffen, um sie in entlegenen Gebieten vermarkten. Wir sind geehrt und freuen uns, heute diese Auszeichnung entgegenzunehmen, und wir sind davon überzeugt, dass unser Projekt nun eine um so größere Beachtung finden wird.“

*Quelle: ME NewsWire

NCWSC-Vorstandsvorsitzender Raphael Nzomo (Mitte) und Geschäftsführer Eng. Philip Gichuki erhielten den Global Water Leaders Award 2017, der von der Firma während des Global Water Leaders Forums in Madrid, Spanien, gewonnen wurde.

Die Nairobi City Water and Sewage Company hat trotz der Herausforderungen den renommierten Global Water Leaders Award 2017 gewonnen. Die Auszeichnung würdigt den Wasserversorger, der wesentlich zur Verbesserung der Wasser- und Abwasserentsorgung beigetragen hat. Quelle the-star.co.ke

Derzeit haben laut Nairobi City Water and Sewerage Company (NCWSC) von den drei Millionen Einwohnern in Nairobi nur 50 Prozent direkten Zugang zu Wasser. Der Rest erhält Wasser von Kiosken, Anbietern und illegalen Verbindungen. Von den bestehenden Kunden erhalten rund 40 Prozent Wasser auf 24-Stunden-Basis.

Auf Grund der momentanen Dürre, die in vielen Teilen Kenias herrscht, wird in der Hauptstadt Nairobi inzwischen das Wasser rationiert.  Sogar die Massai ziehen mit ihren Viehherden in die Hauptstadt, da sonst das Vieh verenden würde.  

Die Vereinigten Arabischen Länder haben eine globale Rolle bei den internationalen Bemühungen um die Bekämpfung der humanitären Herausforderungen und eine starke Präsenz in den Bereichen Notfall und langfristige humanitäre Hilfe in allen Teilen der Welt, so die UAE Water Aid. Doch nirgends ist Süßwasser knapper als in der arabischen Welt. In der Region sind die meisten der in puncto Wasservorkommen ärmsten Staaten oder Territorien der Welt angesiedelt, darunter Bahrain, Dschibuti, Gaza, Jordanien, Kuwait, Libyen, Katar, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Dieser Wassermangel – verschärft durch explosionsartiges Bevölkerungswachstum, die Übernutzung und Zerstörung natürlicher Ökosysteme und Unzufriedenheit in der Bevölkerung – überschattet die Zukunft dieser Länder.

Experten sagen voraus: Der Rohstoff Wasser wird in den nächsten Jahrzehnten wichtiger werden als Öl. In vielen Ländern ist die Krise längst da und weitere Länder werden folgen.

Wasser ist ein Allgemeingut und gehört der gesamten Menschheit und nicht nur Profiteuren!

Netzfrau Doro Schreier

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