WWF erhält Survivals Greenwashing-Preis – WWF wins Survival’s “Greenwashing of the Year” award


Illegaler Holzeinschlag ist seit Jahren ein gravierendes Problem für Regenwald-Völker.
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© Margaret Wilson/Survival

Für seine Partnerschaften mit sieben Unternehmen, die zusammen nahezu 40 000km2 Wald auf dem Gebiet der Baka- und Bayaka-„Pygmäen“ in Zentralafrika abholzen, gewinnt der World Wildlife Fund (WWF) den Survival Internationals Greenwashing Award.

Der Preis geht an Unternehmen oder Organisationen, welche die Zerstörung der Gebiete indigener Völker als Naturschutz tarnen.

Die Wildlife Conservation Society (WCS), mit Sitz in New York, hatte es ebenfalls für ihre Aktivitäten im Kongobecken unter die Finalisten geschafft. Die WCS arbeitet mit zwei Holzfällerfirmen, von denen keine die Zustimmung der Indigenen für ihre Arbeit eingeholt hat.

Der WWF beschreibt die Holzunternehmen als „Waldbetreiber”. Nach Angaben des WWF sollten und sollen die Partnerschaften mit den Unternehmen dazu dienen, die „nachhaltige Nutzung der Wälder voranzubringen“.

Tatsächlich jedoch wurden bereits alle der Unternehmen beschuldigt, illegal Bäume zu fällen, und keines erhielt die Zustimmung der Baka- und Bayaka-„Pygmäen“. Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt, dass Strategien wie die des WWF die gefährliche Zersplitterung des Regenwalds im Kongobecken nicht aufhalten konnten.


Dieses Bild wurde von Baka-„Pygmäen“ Ende 2016 aufgenommen, als sie berichteten, illegalen Holzeinschlag auf ihrem Land beobachtet zu haben.

© Survival

Die Organisation Global Witness hatte schon 2011 festgestellt, dass diese Art der Partnerschaft „manchen Mitglieds-Unternehmen erlaubt, die Vorteile einer Assoziierung mit dem WWF und seinem ikonischen Panda-Logo zu genießen, während nicht nachhaltiger Holzeinschlag, Umwandlung von Wäldern zu Plantagen oder illegaler Holzhandel weitergehen”.

Die Partnerschaften widersprechen außerdem den WWF-internen Richtlinien zu indigenen Völkern, in denen sich der WWF verpflichtet hat, für alle Projekte auf indigenem Land das volle Einverständnis indigener Gemeinden einzuholen.

Ein Baka-Mann sagte: „Dies ist der Wald der Baka, den wir seit langem pflegen und erhalten. Es sind die Holzfäller, die Waffen bringen und ihre Brüder, die alle Tiere jagen.”

Eine Baka-Frau fügte hinzu: „Wir müssen uns dagegen wehren, denn unserem Wald wird gerade der Garaus gemacht!”

Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte: „Die Unterstützer*innen des WWF mögen überrascht sein, dass der WWF so eng mit den Holzfällern zusammenarbeitet, die einen der größten Regenwälder der Erde zerstören. Die Völker des Kongobeckens, die eigentlichen Wächter des Waldes, werden an den Rand gedrängt und ihre Gesellschaften zerstört. In Afrika und Asien arbeiten große Naturschutzorganisationen mit Industrie und Tourismus zusammen und zerstören dabei die stärksten Verbündeten der Natur. Das ist Betrug! Und es schadet dem Umweltschutz. Vielleicht hilft dieser ‚Preis’ einigen Menschen innerhalb des WWF und der WCS dabei, Reformen in ihren Organisationen voranzubringen. Es ist Zeit, indigenen Umweltschützer*innen zuzuhören.”

Hinweis: Die sieben Partner des WWF in der Region sind bzw. waren: Bolloré Group, Danzer Group, Decolvenaere Group, Pasquet Group, Rougier Group, SEFAC Group und Vicwood Group. WCS hat mit der Danzer Group und der Olam Group Partnerschaften geschlossen. Lesen Sie hier den vollen Bericht.

„Pygmäen“ ist ein Sammelbegriff, der normalerweise unterschiedliche Jäger-und-Sammler-Völker aus dem Kongobecken und im zentralen Afrika bezeichnet. Auch wenn einige Indigene den Begriff als abschätzig ansehen und ihn vermeiden, nutzen ihn andere aus praktischen Gründen und als einfache Art, sich selbst zu beschreiben.

Mehr Informationen: www.survivalinternational.de


Baka und andere Völker wurden mit Gewalt von ihrem angestammten Land vertrieben. Jetzt leben sie am Straßenrand.

© Survival International

WWF wins Survival’s “Greenwashing of the Year” award

May 2, 2017
The World Wildlife Fund (WWF) has won Survival International’s “Greenwashing of the Year” award for partnering with seven companies logging nearly 4 million hectares of forests belonging to the Baka and Bayaka “Pygmies” in central Africa.

The award is given to companies or organizations who dress up the destruction of tribal peoples’ forests as conservation.

The Wildlife Conservation Society (WCS), based at the Bronx Zoo in New York, has been named as runner-up, also for its activities in the Congo Basin. It has partnered with two logging companies, neither of which have obtained the consent of the tribal peoples in the areas in which they work.

WWF describes logging companies as “forest operators.” According to WWF, its partnerships with these companies are intended to “advance sustainable forest management”.

In reality, however, all of WWF’s partners have been accused of illegal logging and none have received the consent of the Baka and Bayaka “Pygmies.” A recent study found that approaches like WWF’s have failed to slow the break-up of the Congo Basin rainforest.

This picture was taken by Baka “Pygmies” in late 2016 when they reported finding Rougier employees logging illegally on their land.
© Survival
In a 2011 report, the environmental NGO Global Witness said that the partnerships “allow some… member companies to reap the benefits of association with WWF and its iconic Panda brand while continuing unsustainable logging, conversion of forests to plantations, or trading in illegally sourced timber.”

The partnerships also violate WWF’s own policy on indigenous peoples, which requires all projects to be undertaken with the full consent of tribal communities.

A Baka man said: “It’s the Baka’s forest, which we’ve conserved for a long time. It’s the loggers who bring guns and their brothers who hunt all the animals.”

A Baka woman added that “we need to fight against this because our forest is being finished off completely.”

Survival’s Director Stephen Corry said: “WWF’s supporters might be surprised to learn that it’s working so closely with the loggers who are destroying one of Earth’s great rainforests. Congo Basin tribes, the original guardians, are being pushed aside and their societies wrecked. Across Africa and Asia, the big conservation organizations partner with industry and tourism and destroy the environment’s best allies. It’s a con, and it’s harming conservation. Perhaps this “award” might encourage people inside WWF and WCS to put pressure on their organizations for reform. It’s time to listen to tribal conservationists.”

Note to editors: WWF has partnered with: Bolloré Group, Danzer Group, Decolvenaere Group, Pasquet Group, Rougier Group, SEFAC Group and Vicwood Group. WCS has partnered with Danzer Group and the Olam Group. Full report here.

“Pygmy” is an umbrella term commonly used to refer to the hunter-gatherer peoples of the Congo Basin and elsewhere in Central Africa. The word is considered pejorative and avoided by some tribespeople, but used by others as a convenient and easily recognized way of describing themselves.

More Informations: www.survivalinternational.org

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