Die südafrikanische Wettbewerbskommission hat unter gewissen Bedingungen der Fusion von Bayer und Monsanto zugestimmt. Die Kommission wurde offiziell am 1. Februar über die Fusion informiert und stimmte der Transaktion am 3. Mai 2017 zu.
Bayer ist in Südafrika im Pflanzenschutz aktiv durch den Verkauf von Fungiziden, Insektiziden, Herbiziden und Saatbehandlungsmitteln neben anderen. Andererseits stellt Monsanto Saatgut, Biotechnologie und Herbizide in Südafrika bereit. Beide Großkonzerne arbeiten in der Forschung und der Entwicklung von Biotechnologie und der Entdeckung und Entwicklung von aktiven Inhaltsstoffen weltweit, die entscheiden sind bei der Entwicklung von gentechnisch verändertem Saatgut (GM) und auch Chemikalien für die Landwirtschaft.
Die Kommission stellte einen Interessenkonflikt auf dem Markt für die Bereitstellung von genmanipulierter Baumwollsaat fest, weil mit der Fusion ein Monopol entsteht. Die beabsichtigte Fusion schafft einen möglichen Wettbewerb ab, indem sie es Bayer unmöglich macht, unabhängig in Südafrika zu agieren und mit Monsanto zu konkurrieren, insbesondere bei der Entwicklung und Produktion besonderer Saatguteigenschaften und der damit einhergehenden Herbizide, die auf verschiedenen Agrarmärkten gebraucht werden.
Es gibt auch einige Strukturaspekte in dieser Saatgutindustrie, die für ein koordiniertes Vorgehen förderlich sind. Diese würden durch die beabsichtigte Fusion weiterentwickelt, da Lizenzen untereinander bewilligt werden.
Auferlegte Bedingungen
Um alle Bedenken gegen die Fusion zu berücksichtigen, hat die Kommission dem Konzernriesen [Bayer-Monsanto] Bedingungen auferlegt, nämlich den gesamten technologischen Bereich des Liberty Links und das damit verbundene agrarchemische Geschäft von Bayer zu veräußern.
Die Kommission hat ferner zur Bedingung gemacht, dass der mögliche Käufer des veräußerten Geschäftsbereichs die gekaufte Produktlinie auf den südafrikanischen Markt bringt oder die dazugehörige Lizenz an ein drittes südafrikanisches Unternehmen veräußert, das dann die Produkte überall weltweit auf den Markt bringt.
In den Worten des Wettbewerbsgesetzes wird die Fusion als eine mittlere Fusion definiert. Das bedeutet, dass die Kommission innerhalb von 60 Tagen nach der Bekanntgabe entscheiden muss, welche Entscheidung schließlich gelten soll. Südafrika wurde als erstes Land über diese globale Transaktion [=die geplante Fusion Bayer-Monsanto] informiert. Weitere Länder, darunter die USA, die EU, Brasilien, Russland, China und Indien, werden folgen.
Öffentliche Bedenken
Die Kommission erkannte Bedenken des öffentlichen Interesses an, insbesondere für Südafrika. Dort geht es darum, Landwirte, die entschädigt wurden, in Arbeit zu bringen. Was die Beschäftigungslage betrifft, so verhängte die Kommission ein Moratorium für fusionsbedingte Einsparungen von maximal 20 angestellten Arbeitern in Südafrika.
Das bedeutet, dass die fusionierenden Parteien dem Labour Relations Act verpflichtet sind, sollten sie mit diesen Einsparungen fortfahren.
Ferner ist der fusionierte Großkonzern verpflichtet, den bereits existierenden Beschäftigungs-Level über einen Zeitraum von drei Jahren beizubehalten. Mit anderen Worten: Sollte die Fusion dazu führen, diese 20 Mitarbeiter zu entlassen, ist der Großkonzern dazu verpflichtet wenigstens 20 andere Arbeitsplätze mit einer Aussicht auf dauerhafte Beschäftigung einzurichten.
Was die Projekte des Unternehmens betrifft, so muss der Großkonzern diese Projekte über eine Zeitperiode zwischen 3 und 5 Jahren weiterführen. Schließlich und endlich hat der Großkonzern sich bereit erklärt, kleinen Landwirten einen Rabatt von 25 % auf Saatgut und Poncho®-Produkte für die Dauer von drei Jahren zu gewähren.
SA approves super GM-Seed merger
The South African Competition Commission has approved, with conditions, the merger whereby Bayer Aktiengesellschaft (Bayer) intends to acquire Monsanto Corporation (Monsanto). The Commission was officially notified of the merger on 1 February 2017 and approved the transaction on 3 May 2017.
Bayer is active in the crop protection business in South Africa selling fungicides, insecticides, herbicides and seed treatment products among others. On the other hand, Monsanto is active in the supply of seeds, bio-technology traits and herbicides in South Africa. Both Bayer and Monsanto are also involved in research and development for bio-technology traits and the discovery and development of active ingredients globally, which are critical inputs in the development of genetically modified (GM) seeds and agro-chemicals, respectively.
The Commission identified competition concerns in the market for the supply of GM cotton seeds as it is a merger to monopoly in South Africa. The proposed merger also results in the removal of potential competition as it removes the opportunity for Bayer to independently enter South Africa and compete against Monsanto, particularly in the development and production of traits for seeds and the accompanying herbicides used in several agricultural markets.
There are also several structural factors in this seed industry which are conducive for coordinated conduct which would be enhanced by the proposed merger through the prevalence of cross licensing agreements.
Imposed conditions
In order to remedy all the identified concerns, the Commission has imposed conditions for the merged entity to divest and sell the entire global Liberty Link trait technology and the associated Liberty branded agro-chemicals business of Bayer.
The Commission has also imposed a condition that requires the potential buyer of the divested businesses to commercialize the divested products in South Africa, or alternatively, oblige the potential purchaser to license the divested business to a South African third party to commercialize anywhere in the world should the purchaser be unable to do so.
In terms of the Competition Act, the merger is defined as an intermediate merger, and therefore the Commission is obliged to decide within 60 business days from date of notification, which decision is final. South Africa was first to be notified of this global transaction, it has also been or will be notified in several other jurisdictions including the United States, European Union, Brazil, Russia, China and India.
Public concerns
The Commission identified public interest concerns specific to South Africa relating to employment and support for emerging farmers, that have been remedied. On employment concerns, the Commission imposed a moratorium on merger specific retrenchments in South Africa such that they are limited to 20 employees.
In this regard, the merging parties are still obliged to follow the Labour Relations Act provisions should they proceed with these retrenchments.
Further, the merged entity will be required to maintain the existing employment levels of the combined entity over a period of three years. In other words, should the merging proceed to retrench the 20 employees they are obliged to create at least 20 other opportunities with a view to maintain existing employment levels.
On corporate projects, the merged entity will be required to continue with these projects over periods ranging between 3 and 5 years. Finally, the merged entity has committed to offer a 25% discount to small emerging farmers relating to Seeds and Poncho® value offering for a period of three years.
Source: Competition Commission South Africa
Netzfrau Ursula Rissmann-Telle
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