Ex-Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) ist jetzt Aufsichtsrat bei Rheinmetall. Ex-Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) ist schon da. Ob nun eine Munitionsfabrik in Saudi Arabien oder die im August genehmigte Ausfuhr einer Panzerfabrik nach Algerien und die Kooperation mit der Türkei und Katar mit dem Unternehmen BMC in der Türkei, die Panzer baut, Rheinmetall ist dort, wo Rüstungsgüter eingesetzt werden. Geschäfte mit Despoten – incl. Rüstungsgüter und Entwicklungshilfe! Da wo Krisen und auch Kriege stattfinden, werden Rüstungsgüter gebraucht.
Während es in den Medien heißt: Die Verhaftung der deutschen Journalistin Mesale Tolu sorgt für neue Verstimmungen zwischen der Bundesregierung und der Türkei, findet die IDEF2017 – Waffenmesse in Istanbul statt und zwar mit 43 deutschen Rüstungsfirmen. Hier wurde auch ein strategisches Dokument über die Zusammenarbeit zwischen den Verteidigungsministerien der Ukraine und der Türkei unterzeichnet, erklärte in Istanbul der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, Oleksandr Turtschynow, nach der Unterzeichnung, berichtet die Pressestelle des Sicherheitsrates.
Auch der staatliche Waffenexport-Firma Russlands, Rosoboroneksport, gab am 03. Mai.2017 in einer schriftlichen Erklärung bekannt, dass die Firma eine mögliche Zusammenarbeit in der Waffenproduktion mit ihren türkischen Partnern derzeit bespreche. In der schriftlichen Erklärung hieß es auch, dass Geschäftstreffen mit Vertretern der türkischen Regierung, den türkischen Streitkräften und der Waffenindustrie am Rande der kommenden ‚International Defence Industry (IDEF’17)‘ Messe gehalten werden. Die IDEF ’17 wird mit der Rosoboroneksport zusammen organisiert und fand zwischen dem 9. und dem 12 Mai in Istanbul statt. Schon erstaunlich: Erdogans Familie – Herrscher über Energie, Öl und Wasser – Dokumente bestätigen Beziehungen zwischen Erdogan und IS!
#IDEF17 pic.twitter.com/6WsKfVsWi2
— İbrahim (@haskologlu) 10. Mai 2017
SDT and @telespazio sign MoU for the development of a multi-mission ground segment #IDEF2017 #Leonardo #EarthObservation @SavunmaSanayii pic.twitter.com/7DydegfSkh
— Leonardo Space (@Leonardo__Space) 10. Mai 2017
Es gibt Bombengeschäfte mit Saudi Arabien, obwohl die Saudis Krieg im Jemen führen. 75% mehr Aufträge für die Rüstungssparte gab Rheinmetall-Chef Armin Papperger im Mai 2016 bekannt. Der „Mann mit der Mütze“, Dirk Niebel mit seinem „fliegenden Teppich“, hat im Namen der Entwicklungshilfe den Lobbyisten die Tür geöffnet und wollte sogar die Arbeit einer Menschenrechtsorganisation blockieren. Aber nicht nur das, er ist u. a. dafür mitverantwortlich, dass das Yasuní-Projekt gestoppt wurde, mit dem ein großes Regenwald-Gebiet vor Erdölbohrungen hätte bewahrt werden können. Und nun greift er im wahrsten Sinne des Wortes selber zu den Waffen. Er ist der oberste Lobbyist des Düsseldorfer Rüstungskonzerns Rheinmetall. Je mehr Krisen und Kriege es auf der Welt gibt, desto mehr profitiert Rheinmetall. Der Konzern nennt es im Geschäftsbericht „Chancen“. Jetzt hat Rheinmetall sogar einen EX-Verteidigungsminister in seinem Konzern und auf der letzten Hauptversammlung verkündete Rheinmetall, dass auch 2017 mit lukrativen Geschäften gerechnet werde.
Rüstungsgüter können sich die Despoten der Welt auch auf Messen aussuchen. So war Rheinmetall auf der IDEX 2017 vom 19. bis zum 23. Februar 2017 in Abu Dhabi. Rheinmetall dazu: „Die Defence-Sparte des Rheinmetall-Konzerns gilt in der Verteidigungs- und Sicherheitsindustrie als ein führender Anbieter von innovativen Produkten für die deutschen und internationalen Streitkräfte und bietet System- und Teilsystemlösungen sowie ein breites Leistungsportfolio für die Fähigkeiten Mobilität, Aufklärung, Führung, Wirkung und Schutz.“ Rheinmetall gibt auf der bedeutendsten Verteidigungsmesse im Mittleren Osten einen Überblick über sein Produktportfolio, so der Konzern auf seiner Webseite. Siehe auch Die Märkte des Todes – Handel mit Henkern – Milliarden Rüstungsdeal mit Saudi Arabien und Katar!
Look at this beast of a wheeled self-propelled gun at #IDEF2017 #idef17 on the SSM stand. Gun mounted on a BMC Profesyonel 6×6 chassis. pic.twitter.com/IVJg3B0cQt
— Tim Fish (@sweeneygov) 8. Mai 2017
Rheinmetall auf der Blacklist in Indien
Nicht alle Rüstungsfirmen sind in Indien willkommen. Das Central Bureau of Investigation (CBI), eine indische Bundespolizeibehörde und vergleichbar mit dem amerikanischen FBI oder dem deutschen BKA, ermittelt seit mehreren Jahren gegen die Schweizer Rüstungsfirmen Rheinmetall Air Defence und SAN Swiss Arms. Die erste hat ihren Sitz in Zürich-Oerlikon, die zweite im Kanton Schaffhausen. Der Vorwurf: Verantwortliche der beiden Firmen hätten indische Beamte bei Rüstungsgeschäften bestochen. Wegen der Korruptionsvorwürfe setzte das indische Verteidigungsministerium Rheinmetall Air Defence im Frühling 2012 auf eine schwarze Liste. Damit wurden der Firma Rüstungsgeschäfte mit Indien für die Dauer von zehn Jahren untersagt, so die nzz.ch. Wie die economictimes.indiatimes.com am 27. April 2017 berichtete, soll der Mittelsmann und Waffenhändler Abhishek Verma 530 000 Dollar erhalten haben, um Rheinmetall von der schwarzen Liste zu bekommen.
Anklage gegen Rheinmetall: Bestechung für Rüstungsgeschäft
Griechenland gehört auch seit Jahrzehnten zu den besten Kunden der deutschen Rüstungsindustrie. Die Regierung in Athen bestellte Kampfpanzer, Haubitzen und U-Boote in der Bundesrepublik. Im Auftrag deutscher Rüstungsfirmen soll in Griechenland geschmiert worden sein. Um lukrative Aufträge für Kriegsschiffe und Panzer zu bekommen, sollen griechische Beschuldigte im Auftrag deutscher Firmen mehrere Verantwortliche bei der Armee und im Verteidigungsministerium geschmiert haben. Die Ermittler sind auf ein gigantisches Bestechungssystem gestoßen. Immer wieder fallen die Namen der größten deutschen Rüstungsfabrikanten. Staatsanwälte in München und Bremen sind bereits involviert, so die Meldungen im April 2014. Der ehemalige Verteidigungsminister Akis Tsochatzopoulos sitzt seit Oktober 2013 wegen Bestechlichkeit bei U-Boot-Geschäften mit deutschen Unternehmen im Gefängnis. Er hatte 55 Millionen Euro Bestechungsgelder für den Kauf von Rüstungsgütern eingesteckt. Siehe: Rüstungsexport: Geschäft mit U-Booten auf Kosten der Steuerzahler und durch Zahlung von Schmiergeld!
Laut Panorama vom 22. 02. 17 hat die Staatsanwaltschaft Bremen Anklage gegen fünf ehemalige Mitarbeiter des Rüstungskonzerns Rheinmetall erhoben. Den Angeklagten wird vorgeworfen, griechische Regierungsbeamte mit insgesamt 3,3 Millionen Euro bestochen zu haben. Dabei geht es unter anderem um das Flugabwehrsystem Asrad und ein Feuerlenksystem für den Panzer Leopard 2. Diese Produkte werden von der Bremer Tochter Rheinmetall Defence Electronics gebaut. Sie wurden tatsächlich an das griechische Militär geliefert. Tatzeitraum laut Anklage wären die Jahre 1998 bis 2011. In dieser Zeitspanne hat Rheinmetall von Griechenland mehrere hundert Millionen Euro für die Waffensysteme bekommen. Ende 2014 hatte die Firma Rheinmetall wegen der Bestechungen bereits 37 Millionen Euro an die Bremer Staatskasse gezahlt. Der Betrag setzte sich aus der Abschöpfung illegaler Gewinne und einem Bußgeld zusammen.
Jetzt werden solche Geschäfte in Begleitung von ehemaligen Ministern getätigt.
Jung war von 1999 bis 2000 hessischer Landesminister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Leiter der Hessischen Staatskanzlei, vom 22. November 2005 bis zum 28. Oktober 2009 Bundesverteidigungsminister und vom 28. Oktober 2009 bis zum 30. November 2009 Bundesarbeitsminister. Das Amt des Bundesarbeitsministers legte er wegen der vorangegangenen Kundusaffäre während seiner Amtszeit als Bundesverteidigungsminister nach nur 33 Tagen im Amt nieder. Ein Vertreter der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) warnte vor möglichen Interessenkonflikten wegen Jungs Bundestagsmandats: „Schauen Sie, dass das nicht vermischt wird“, warnte der Anlegerschützer.
EX-Verteidigungsminister Jung:
seit 2014 | Beauftragter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Kirchen und Religionsgemeinschaften |
seit Januar 2015 | stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Bereich Außenpolitik, Sicherheitspolitik, Europarat |
seit 2015 | Vorstandsmitglied des „Petersburger Dialogs“ |
seit 2015 | Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung |
Aufsichtsrat – Portrait
Ulrich Grillo
Jahrgang 1959
Mülheim an der Ruhr
Nationalität: DeutschDiplom-Kaufmann
Vorsitzender des Vorstands der Grillo-Werke AG
Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie e.V. (bis 31.12.2016)Erste Bestellung: 10. Mai 2016
Bestellt bis zum Ablauf der Hauptversammlung 2021Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten sowie vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
- Deutsche Messe AG
- Klöckner & Co. SE
- Grillo Zinkoxid GmbH
- Hamborner Dach- und Fassadentechnik GmbH & Co. KG (Vorsitzender)
- RHEINZINK GmbH & Co. KG
- Zinacor S.A.
- Innogy SE
Dr.-Ing. Klaus Draeger
Jahrgang 1956
München
Nationalität: DeutschEhemaliges Mitglied des Vorstands der BMW AG
Erste Bestellung: 9. Mai 2017
Bestellt bis zum Ablauf der Hauptversammlung 2022Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten sowie vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
- TÜV Süd AG
Professor Dr. Andreas Georgi
Jahrgang 1957
Starnberg
Nationalität: DeutschProfessor für Führungs- und Steuerungsprobleme von Unternehmungen
Ludwig-Maximilians-Universität München
Executive AdvisorErste Bestellung: 10. Juni 2002
Bestellt bis zum Ablauf der Hauptversammlung 2017Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten sowie vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
- Asea Brown Boveri Aktiengesellschaft
- Felix Schoeller Holding GmbH & Co. KG
- Oldenburgische Landesbank AG
Professor Dr. Susanne Hannemann
Jahrgang 1964
Bochum
Nationalität: DeutschProfessorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Unternehmensbesteuerung und Wirtschaftsprüfung Hochschule Bochum
Erste Bestellung: 15. Mai 2012
Bestellt bis zum Ablauf der Hauptversammlung 2017Ausschüsse
- Audit Committee
Detlef Moog
Jahrgang 1948
Mülheim an der Ruhr
Nationalität: DeutschBeratender Ingenieur
Erste Bestellung: 8. Juli 2010
Bestellt bis zum Ablauf der Hauptversammlung 2021Klaus-Günter Vennemann
Jahrgang 1954
Waidring, Österreich
Nationalität: DeutschBeratender Ingenieur
Erste Bestellung: 10. Mai 2016
Bestellt bis zum Ablauf der Hauptversammlung 2021Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten sowie vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
- Rheinmetall Automotive AG (verbundenes Unternehmen der Rheinmetall AG)
- NANOGATE AG
- Plastic-Design GmbH (verbundenes Unternehmen der NANOGATE AG)
- Dr. Rudolf Kellermann GmbH (Mitglied des Beirats)
Univ.-Prof. Dr. Marion A. Weissenberger-Eibl
Jahrgang 1966
Karlsruhe
Nationalität: DeutschInstitutsleiterin des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI
Erste Bestellung: 10. Mai 2016
Bestellt bis zum Ablauf der Hauptversammlung 2021Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten sowie vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
- HeidelbergCement AG
- MTU Aero Engines AG
- Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech)
- Kuratorium der Steinbeis-Stiftung für Wirtschaftsförderung (StW)
Die Tochtergesellschaften
WEAPON AND AMMUNITION
ELECTRONIC SOLUTIONS
VEHICLE SYSTEMS
SONSTIGE AUSLANDSGESELLSCHAFTEN
SONSTIGE BETEILIGUNGEN
Quelle Rheinmetall
Dann gibt es auch eine Stiftung:
2008 : Die Stiftung für die TU Kaiserslautern wird um die Rheinmetall-Stiftung erweitert. Rheinmetall bringt Stiftungskapital von 510 000 Euro ein – Unter dem Dach der Stiftung für die Technische Universität Kaiserslautern wird die Rheinmetall-Stiftung künftig ihr Ziel verfolgen, talentierte wissenschaftliche Nachwuchskräfte zu unterstützen und ihnen zusätzliche Möglichkeiten der Qualifikation zu erschließen.
Viele Länder versinken im Krieg und genau dorthin hat Deutschland Rüstungsgüter verkauft.
Der Rüstungskonzern hat Tochterfirmen im Ausland, die unabhängig davon, ob die Deutsche Regierung zustimmt oder nicht, weiterhin an Regimes wie Saudi Arabien liefern. So konnte Saudi Arabien Ende März 2016 eine neue Munitionsfabrik eröffnen. Fast 70 Prozent des Umsatzes macht Rheinmetall mit Kunden außerhalb Europas. Weiteres Wachstumspotential sieht der Konzern vor allem im Mittleren Osten, Nordafrika, in Südostasien und in der Türkei.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass Rheinmetall-Chef Armin Papperger jubelt: Der Konzernumsatz wächst um 8% auf 5.602 Mio EUR.
Der Internationale Waffenhandelsvertrag von 2014, aber auch der Gemeinsame Standpunkt der EU von 2008 zur Kontrolle der Ausfuhr von Militärtechnologie und Militärgütern sowie die jeweiligen nationalen Regelungen sind eindeutig. Demnach dürfen laut ATT-Artikel 6.3 keine konventionellen Waffen an Staaten geliefert werden, mit denen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Verstößen gegen die Genfer Konventionen von 1949 oder gezielte bewaffnete Attacken gegen Zivilisten oder zivile Einrichtungen verübt werden. Deutschland hat mit den Politischen Richtlinien für Rüstungsexporte strengere Vorschriften, die Waffenlieferungen an kriegsbeteiligte Staaten untersagen.
Türkei produziert nach Auseinandersetzung mit Deutschland seine Rüstungsgüter selbst.
„Wir haben bereits mit der Herstellung von Waffen und bewaffneten Geräten begonnen, die von Deutschland verboten sind. Der Türkei, ein NATO-Mitgliedsland, wurde erstmals in Deutschland der Kauf von Rüstungsgütern untersagt. Nach den deutschen Regierungszahlen lehnte die Bundesregierung 11 einzelne Waffenlieferungen ab November 2016 ab. Die jüngsten Ablehnungen waren Waffen, Munition und Teile, um bestimmte Rüstungsgüter herzustellen“, so Minister Işık am 24. März 2017 in dailysabah.com. „Ja, Deutschland hat für uns einige Probleme verursacht, aber wir produzieren alle erforderlichen Waffen selbst.“
Die Türkei produziert nicht nur für sich, sonder auch für andere Länder. Ein neues multinationales Gemeinschaftsunternehmen, bestehend aus türkischen, deutschen und malaysischen Herstellern, führt Verhandlungen mit Katar über den Verkauf von 1000 gepanzerten Fahrzeugen.
Da es ja bereits eine Fabrik von Rheinmetall in Saudi Arabien gibt und auch in der Türkei, dazu ein Büro der Taliban in Katar, fehlt nur noch die Bundeswehr, die dann die Nachhilfe leistet. Siehe Trotz steigender Menschenrechtsverletzungen und erweiterte Kooperation mit Türkei – Rüstungsfabrik und Freihandelsabkommen EU mit Saudi Arabien
Die deutsche Bundesregierung genehmigte laut der CAAT-Datenbank zwischen 2001 und 2012 Rüstungsexporte in die Türkei im Wert von fast zwei Milliarden Euro. Deutschland lieferte damit in diesem Zeitraum von allen europäischen Ländern die meisten Kriegswaffen an die Türkei. Dabei handelte es sich vor allem um Exporte von Kleinwaffen und leichten Waffen, Fahrzeugen und Panzern, Kriegsschiffen, Feuereinrichtungen und elektrischen Geräten, Sprengkörpern und Munition.
Rheinmetall nutzt türkischen Rüstungskonzern für Mega-Geschäft mit Katar
BMC
Bereits 2015 haben Rheinmetall und der türkische Wehrtechnikkonzern MKEK auf der IDEF-Messe in Ankara ein Memorandum of Understanding für eine weitreichende Kooperation unterzeichnet. Die Partner beabsichtigen die Gründung einer Joint Venture Gesellschaft in der Türkei, deren Aufgabe die gemeinsame Entwicklung neuer zukunftsweisender Produkte auf dem Gebiet von Waffensystemen und Munition sein wird, so der Rüstungskonzern auf seiner Webseite.
Makina ve Kimya Endüstrisi Kurumu ist ein Staatsunternehmen der Türkei, das für die Herstellung und Bereitstellung jeglicher Waffen, Ausrüstung und Munition für die türkischen Streitkräfte zuständig ist.
1964 gründete BMC (Großbritannien) ihre Niederlassung in der Türkei und begann mit der Produktion von Austin- und Morris-Fahrzeugen. 1966 begann auch die Herstellung von Lastkraftwagen. Seit 1989 ist BMC vollständig in türkischem Besitz. Seit 2014 gehört BMC mehrheitlich dem bisher vorwiegend in der Medienbranche aktiven Unternehmer Ethem Sancak (Esmedya), weitere Anteile gehören Investoren aus dem Emirat Katar. 2017 plant BMC ein Gemeinschaftsunternehmen mit Rheinmetall und der Holding Etika Strategi zur Produktion von Panzern in der Türkei. Das Unternehmen wurde gegründet, um sich unter anderem an der Ausschreibung zur Produktion des Kampfpanzers Altay zu beteiligen.
Im August 2016 unterzeichneten das türkische Rüstungsunternehmen BMC, Deutschlands Rheinmetall und Malaysias Etika Strategi ein Abkommen über die Gründung einer türkischen Tochtergesellschaft. RBSS, wie das neue Gemeinschaftsunternehmen heißt, wird dem türkischen Militär und anderen Armeen künftig gepanzerte Systemlösungen anbieten. Die Unternehmen informierten, dass sich das Gemeinschaftsunternehmen auf die Herstellung von Panzerfahrzeugen fokussieren wird, die sich auf Rädern und auf Kettenfahrgestellen bewegen. Ein hochrangiger Beschaffungsbeamter der Türkei, der mit dem Programm vertraut ist, gab im Oktober 2016 bekannt, dass etwa 100 Leopard 2s und 300 M60s durch ein Upgrade-Programm gehen würden. Allein die 300 bis 400 Tank-Upgrades betragen mehr als $ 1 Milliarde.
Im Dezember 2016 erklärten laut aksam.com.tr, der Scheich Tamim bin Hamas Al Sania, seit 2013 Staatsoberhaupt des Emirats Katar, und der türkische Präsident Erdogan, dass Katar die BMC zu Hälfte gehört. Der Konzern soll vor allem die Streitkräfte von Katar (Qatari Armed Forces) unterstützen. Im syrischen Bürgerkrieg unterstützte die Luftwaffe Katars die USA bei Bombardierungen von Stellungen der Terrororganisation „Islamischer Staat“. Unter anderem lieferte Katar das deutsch-französische Panzerabwehrsystem MILAN an die Syrische Oppositionsarmee.
BMC stellte das Modell Amazon bei der Internationalen Maritimen Verteidigungsmesse und Konferenz 2016 in Doha vor. Laut einem Bericht der türkischen Tageszeitung Cumhuriyet halten die katarischen Streitkräfte 49 Prozent an BMC seit 2015. Der Besitzer von BMC Ethem Sancak gilt als enger Vertrauter des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.
Vertreter der Rüstungsschmiede machten publik, dass RBSS über BMC kürzlich eine Vertragsverhandlung mit der katarischen Regierung über einen potenziellen Verkauf von bis zu 1000 gepanzerten Fahrzeugen verschiedener Typen und Konfigurationen einleitete.
Medien sprachen mit dem türkischen Rüstungsexperten Arda Mevlütoglu. Dieser bemerkte, dass die türkische Initiative deshalb bemerkenswert ist, weil das industrielle Komitee der katarischen Streitkräfte 50 Prozent der Anteile an BMC hält. Auf die Frage hin, warum BMC mit Deutschlands Rheinmetall kooperiert, erklärte Mevlütoglu:
„Für BMC dürfte einer der Hauptgründe darin bestehen, seine Position als Produzent für Landsysteme durch das Know-How und einem Know-How-Transfer von Rheinmetall zu stärken. Rheinmetall ist eines der weltweit führenden Unternehmen in diesem Sektor. Ein weiterer Grund könnte sein, die generelle Position auf Exportmärkten auszubauen, was für beide Unternehmen ein Motivationsfaktor ist.“
BMC gewann kürzlich eine Ausschreibung von der türkischen Regierung über die Auslieferung von 35 Panzerfahrzeuge vom Typ Amazon. Potenzielle internationale Kunden sind Pakistan und Turkmenistan, gaben Unternehmensvertreter an. Die Auslieferung der 35 Amazon Fahrzeuge lässt sich BMC 480 Millionen US-Dollar kosten.
BMC befindet sich im Gespräch mit Turkmenistan über den Verkauf von 10 Kirpis. Diese sollen für ambulante Zwecke modifiziert werden. Insgesamt stehen internationale Lieferungen von rund 300 Kirpis an andere Regierungen auf der Kundenliste.
„Unsere nächsten Zielmärkte sind der Nahe Osten, Zentralasien, Südafrika und Europa“, sagte ein Manager des Unternehmens.
In der Türkei versuchen BMC und seine Partner, einen milliardenschweren Vertrag von der türkischen Regierung für die Serienproduktion eines Kampfpanzers der neuesten Generation zu gewinnen. Der heimisch entwickelte Altay-Panzer ist der erste seiner Art in der Türkei. Insgesamt sollen 1000 Panzer ausgeliefert werden.
Im Altay steckt die modernste Technik aus den besten Panzern der Welt wie dem Leopard 2 und dem K2 Black Panther. Die Türkei lässt sich ohnehin nicht gern in ihre Beschaffungspolitik für Rüstungsgüter hineinreden, auch nicht von den NATO-Partnern. Das wurde deutlich, als die türkische Regierung ausgerechnet in China ein Raketen-Abwehr-System für mehr als drei Milliarden Dollar bestellte – gegen den Protest der NATO-Partner. Siehe: Erdogans Doppelspiel wird mit Millionen Euro Entwicklungshilfe belohnt
Eine $ 240 Millionen neue Munitionsfabrik wurde in Saudi Arabien vor einem Jahr eröffnet. Rheinmetall Denel Munition (Pty) Ltd. ist eine Tochtergesellschaft der Düsseldorfer Rheinmetall Waffe Munition GmbH (51%) und der südafrikanischen Denel (Pty) Ltd., Pretoria. Rheinmetall Denel Munition ist spezialisiert auf die Entwicklung und Produktion von Munitionsfamilien im Groß- und Mittelkaliber. Ein Millionenauftrag kommt auch aus den USA. Rheinmetall liefert Munition für F-35 Kampfflugzeuge. Rheinmetall hat von der U.S. Air Force einen Auftrag zur Lieferung von Munition für das moderne Kampfflugzeug F-35 erhalten. Der Vertrag in Höhe von über 6,5 MioUSD (6,2 MioEUR) sieht die Lieferung von mehreren zehntausend Patronen in drei Losen vor. Sie soll im Februar 2018 abgeschlossen sein. Siehe: Trotz steigender Menschenrechtsverletzungen und erweiterte Kooperation mit Türkei – Rüstungsfabrik und Freihandelsabkommen EU mit Saudi Arabien
Aus dem Geschäftsbericht Rheinmetall 2016 – Krisen und Kriege bedeuten „gute Geschäfte“
„Chancen aus erhöhtem Modernisierungsbedarf der Streitkräfte genutzt
Rheinmetall Defence hat unter Berücksichtigung der durch die Bundesregierung gesetzten außen- und sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen in 2016 gezielt Marktchancen genutzt, die sich aus den veränderten geopolitischen Rahmenbedingungen und dem anhaltend hohen Modernisierungsbedarf vieler Streitkräfte ergeben. Mit unserer Kompetenz als Systemhaus für gepanzerte Fahrzeuge, Waffensysteme und Munition sowie für Flugabwehr und Verteidigungselektronik konnten wir von zahlreichen Modernisierungsvorhaben innerhalb der Nato und befreundeter Staaten profitieren. 2016 haben wir einen Großauftrag zur Modernisierung von Skyguard-Flugabwehrsystemen eines ausländischen Kunden erhalten. Der Vertrag beläuft sich auf ein Volumen von 390 Mio EUR. Darüber hinaus wurde für die Werterhaltung von Fliegerabwehrsystemen der Schweizer Armee eine Ausschreibung im mittleren zweistelligen Mio-EUR-Bereich gewonnen. Rheinmetall liefert außerdem vier Flugabwehrsysteme nach Thailand. Diesem Auftrag messen wir eine besondere strategische Bedeutung zu, da es sich bei dem Königlich-Thailändischen Heer um einen Neukunden in Asien handelt. “ Quelle Geschäftsbericht
Die veränderte Bedrohungslage in den baltischen Staaten!
ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT RHEINMETALL AG | GESCHÄFTSBERICHT 2016
Wirtschaftsbericht Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die veränderte Bedrohungslage in den baltischen Staaten, verbunden mit steigenden Rüstungsausgaben, schlägt sich auch in der Auftragslage von Rheinmetall nieder. So werden Rheinmetall und KraussMaffei Wegmann den litauischen Streitkräften 88 geschützte Transportfahrzeuge vom Typ Boxer ausliefern. Das Gesamtvolumen dieses Exportauftrags beläuft sich auf rund 390 MioEUR. Unsere Zukunftsfähigkeit im Bereich der Fahrzeugsysteme haben wir 2016 darüber hinaus mit der Vorstellung des neuen Schützenpanzers Lynx auf der Eurosatory 2016 unter Beweis gestellt. Das hochgeschützte und agile Kettenfahrzeug trägt zur Überlegenheit auf dem Gefechtsfeld bei und eignet sich für alle Operationsarten – von der friedensstabilisierenden Mission bis hin zum hochintensiven Gefecht. Mit der neuen Lynx-Familie unterstreicht Rheinmetall erneut ihren Führungsanspruch als Hochtechnologieunternehmen für Sicherheit und Mobilität. In den USA haben wir unsere strategische Position 2016 weiter gefestigt und mit dem US-amerikanischen Familienunternehmen Day & Zimmermann (D&Z) ein Joint Venture gegründet. Die Gesellschaft bündelt die Expertisen von Rheinmetall und D&Z und wird als Generalunternehmerin oder Unterauftragnehmerin Munition der neuesten Generation für den US-Markt konzipieren, entwickeln und fertigen. Quelle Geschäftsbericht
EX-Entwicklungsminister und Ex-Verteidigungsminister bei Rheinmetall
Wir sagen ja immer: Unsere Politiker fallen weich, sollten sie einen Ministerposten verlassen. Einst war Niebel Minister für Entwicklungshilfe und ist jetzt beim Konzern Rheinmetall tätig und Rheinmetall hat seit letztem Jahr eine Fabrik in Saudi Arabien! Entwicklungshilfe bekommt Saudi Arabien übrigens auch! Jetzt kommt der ehemalige Verteidigungsminister Franz Josef Jung hinzu. Der gehört künftig dem Aufsichtsrat des Rüstungskonzerns Rheinmetall an. Die Aktionäre wählten ihn am Dienstag, dem 10. Mai 2017 auf der Hauptversammlung in Berlin.
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Verbindungen
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Gute Umsätze bringen nicht nur für die Aktionäre gute Dividenden, sondern auch eine gute Vergütung für den Vorstand:
Gesamtvergütung Armin Papperger 3135 TEUR (=tausend Euro) Horst Binnig 1717 TEUR Helmut P. Merch 1961 TEUR aus dem Geschäftsbericht 2016
Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG: „Wir freuen uns über eine anhaltend positive Entwicklung im Konzern. Das kräftige Wachstum zeigt, dass wir als global agierender Technologiekonzern in den wichtigen Märkten sehr gut positioniert sind. Wir profitieren mit unserer Defence-Sparte vom wachsenden Bedarf vieler Länder an Lösungen zur Sicherheitsvorsorge, sowohl in zivilen wie in militärischen Bereichen.“ am 3.11.2016
Anders ausgedrückt: Die Krisen dieser Welt füllen die Kassen der Waffenkonzerne.
Netzfrauen
Organhandel in Katar? – Qatar organ trafficking allegations
Wie Blackstone die Welt aufkauft – die Deutsche Bank und ihr Casino in Las Vegas!
Wer bezahlt die Waffenexporte für Saudi Arabien? Die Saudis sind pleite!
Im Jemen läuft eine Katastrophe ab, die Saudi-Arabien mitzuverantworten hat
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