Vorsicht, nicht kaufen! Gen-Petunien: 51 Sorten mit Fremd-DNA identifiziert

Gentechnische Veränderungen bei Petunien nachgewiesen. Verbraucher und Verbraucherinnen, die in den letzten Wochen Petunien betroffener Sorten erworben haben, sollten diese Pflanzen unverzüglich zerstören und das Pflanzenmaterial über den Restmüll (graue Tonne) entsorgen.

In der EU gibt es keine Zulassung für den Anbau oder die Vermarktung von gentechnisch veränderten Petunien. Damit sind Vermarktung, Anpflanzung oder eine weitere Kultivierung dieser gentechnisch-veränderten Petunien nicht zulässig. Die Pflanzenversteigerungen haben inzwischen einen Verkaufsstopp von orangefarbigen Petunien umgesetzt und fordern die betroffenen Betriebe zu einer vollumfänglichen Kooperation mit den Behörden auf.

Nachdem in Finnland und in Deutschland die  GVO-Petuniensorten auftauchten, ist auch die Schweiz betroffen.

Wir hatten Sie bereits am 10. Mai 2017 informiert, nachdem die GVO-Petunien in Schleswig-Holstein aufgetaucht waren:

VORSICHT! Gentechnisch veränderte Petunien gefunden! Bitte nicht kaufen!!!
Die Ermittlungen zur Herkunft der Gentech-Petunien führten nach Nordrhein-Westfalen! Da es orangefarbene Petunien in der Natur nicht gibt, ließ eine Behörde aus Finnland die Pflanzen molekularbiologisch untersuchen. Sie waren tatsächlich gentechnisch verändert und wurden vom Markt genommen. Denn in der EU sind keine gentechnisch manipulierten Petunien für Anbau oder Vermarktung zugelassen.  Sollten Sie auf diese Pflanzen stoßen, bringen sie sie wieder zurück!
Der Zentralverband Gartenbau hat seine Mitglieder aufgerufen, den Verkauf von orangefarbenen Petunien einzustellen, bis die Ergebnisse der Untersuchungen vorlägen.
Vorsicht auch bei Saatgut!! Siehe: Saatgut – Monsanto unter falscher Flagge – unter einem anderen „Decknamen“ hat man ungewollt Monsanto im Garten

Das BVL bestätigt weitere GVO-Petuniensorten. Betroffen ist auch der Markt in der Schweiz.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) bestätigte weitere Analyseergebnisse, die auf Untersuchungen deutscher und niederländischer Labore beruhen. Nach Erkenntnissen der GABOT-Redaktion ist damit die Liste transgener Petuniensorten auf 51 angewachsen. Die meisten der aufgeführten Sorten stammen von den Züchtungsunternehmen Dümmen Orange (8), Westhoff (8), Danziger (5), Syngenta (4) und Selecta Klemm (3).

Verkaufsstopp ebenfalls im Absatzmarkt Schweiz

Auch in der Schweiz müssen gentechnisch veränderte Petunien vernichtet werden. Das in der Schweiz zuständige Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) teilte dies dem Schweizer Berufsverband JardinSuisse am 24. Mai per Verfügung mit und erwirkte einen Verkaufsstopp für die betroffenen Sorten. In der Schweiz wurden entsprechende Proben in Betrieben entnommen und auf Fremd-DNA untersucht.

Laut Aussage des Verbandes handele es sich bei den gentechnisch veränderten orangefarbenen Petunien eher um ein Nischenprodukt. Alle Jungpflanzen stammten aus Deutschland und wurden in Schweizer Gärtnereien für die Vermarktung in der Schweiz fertig kultiviert.

Deutsche Züchter bestätigten Schweizer Betrieben gentechnikfreie Petunien

In der Schweiz gibt es eine Reihe von Zierpflanzenbaubetrieben (23, Stand: 27. 03. 2017), die im Rahmen der Garantiemarke „SUISSE GARANTIE“ Beet- und Balkonpflanzen produzieren. Darunter sind offenbar auch einige Betriebe, die von deutschen Züchtern regelmäßig die Bestätigung erhielten, dass die gelieferten Petunien zu 100% frei von Gentechnik gewesen seien. Die strengen Regularien sehen vor, dass Produkte mit dem Label „SUISSE GARANTIE“ ohne gentechnisch veränderte Pflanzen produziert sein müssen. Ein Fehlverhalten wird entsprechend sanktioniert.

Zertifizierungen der Züchter bergen weitere Konflikte

So ergibt sich beispielsweise aus dem Zertifizierungsschema für MPS-GAP vom 27. Februar 2013 unter Punkt 2.23 zum Thema GMO (Gentechnik), dass der Einsatz von Gentechnik mit der im Produktionsland gültigen Gesetzgebung übereinstimmen muss.

Aus dem Verzeichnis der MPS-Gruppe gehen mindestens drei Betriebe (darunter auch zwei Züchter mit Produktionsstandorten) hervor, die MPS-GAP zertifiziert sind und die im Verdacht stehen, transgene Pflanzen illegal in Verkehr gebracht zu haben. Im Rahmen der MPS-Audits muss dokumentiert werden, wann genveränderte Organismen eingesetzt wurden und ob die beteiligten Kultivateure einen Plan erstellt haben und ausführen, womit das Risiko der Vermischung transgener Pflanzen mit herkömmlichen Pflanzen minimiert werden kann.

Weitere GVO-Petuniensorten in den USA betroffen

Das United States Department of Agriculture (USDA) hat weitere Kontrollen und Analysen auf Fremd-DNA durchführen lassen und die Liste betroffener Petunien weiter ergänzt. Auch wurden zwei Labore benannt, deren Tests die Kontrollbehörde APHIS anerkennt, um die Einfuhr entsprechenden Pflanzenmaterials zuzulassen. Eines der beiden Labore ist Eurofins Gene-Scan GmbH aus Freiburg.

USDA informiert über zusätzliche Importbeschränkungen

Das U.S. Department of Agriculture, Animal and Plant Health Inspection Service (APHIS) informierte ebenfalls über die Tatsache, dass der Import und der Handel folgender Sorten einer Genehmigung gemäß der Gentechnik-Regularien „7 CFR part 340“ bedarf.

African Sunset
Bonnie Orange (Starlet Orange)
Capella Red
Cascadias Red Lips
Colorworks Homare (Anbieter: Norseco (Ca), Sakata Seed)
Confetti Garden Tangerine Tango
Confetti Garden Twist
Fortunia Early Orange
Go!Tunia Orange
Headliner Electric Orange (Famous Electric Orange)
Hells Bells Improved
KwikKombo Color My Sunset
KwikKombo Orange Twist
Pegasus Orange
Pegasus Table Orange
Perfectunia Mandarin
Perfectunia Orange
Potunia Plus Papaya
Salmon Ray (Pegasus Orange Morn)
Sanguna Salmon Starlet Red (Bonnie Red 14)
Supertunia Raspberry Blast (Hoobini Pink)
Supertunia Rose Blast Charm Mini Rose Blast)
Sweetunia Orange Flash
Trilogy ’76 Mix—Liberty Mix
Trilogy Deep Purple
Trilogy Formula Mix
Trilogy Mango
Trilogy Red Whispers Orange (Dekko Orange)

In weiten Teilen sind diese Sorten bereits in der ausführlichen GABOT-Liste gentechnisch veränderter Petunien-Sorten enthalten.

Im April 2017 hatte erstmals die finnische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Evira) gentechnische Veränderungen in orangeblühenden Petunien verschiedener Handelsnamen nachgewiesen. Für den Anbau von gentechnisch veränderten Petunien gibt es in Europa aktuell keine Zulassung (bzw. Freisetzungsgenehmigung). Nach §14 Gentechnikgesetz (GenTG) ist für das Inverkehrbringen gentechnisch veränderter Organismen eine Genehmigung der zuständigen Bundesbehörde erforderlich. Damit ist der weitere Anbau und Handel mit transgenen Petunien illegal. Quelle GABOT

Nach den Kundenlisten der Lieferanten wurden ins Saarland gentechnisch veränderte Petunien mit den Handelsbezeichnungen Pegasus Orange Morn (Produktname beim Züchter: Salmon Ray), Pegasus Orange (Produktname beim Züchter: Bingo Mandarin), Pegasus Table Orange (Produktname beim Züchter: Bingo Orange), Go!Tunia Orange (Produktname beim Züchter: Bingo Orange), Viva Orange (Produktname beim Züchter: Salmon Ray) sowie Potunia Plus Papaya geliefert.

Da die Handelsnamen im Zuge des Vertriebs aber teilweise geändert werden, empfiehlt das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz des Saarlandes den Händlern, aus Vorsorgegründen grundsätzlich keine orange- bzw. lachsfarbenen Petunien von ihren Lieferanten anzunehmen und zu veräußern. (Quelle: Deutscher Bundestag, umwelt.saarland.de)

Denken sie daran – Vielfalt pflanzen – und lassen Sie ruhig „Unkraut“ stehen!

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Stauden und Zwiebel-
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