Die Geschichte eines Mannes, der bedingungslose Liebe gibt. Ein 5-Sterne-Koch, der seinen gut bezahlten Job aufgab, um die Not der Ärmsten zu lindern. In den Medien erfahren wir vom Elend auf der Welt, von Hunger und Armut. Doch es gibt auch Menschen hinter solchen Geschichten, die es wert sind, dass über sie berichtet wird.
In Indien leiden über 50 Millionen Kinder an Hunger und rund 750 Millionen Menschen müssen mit weniger als zwei Dollar pro Tag auskommen. Trotz des starken Wirtschaftsaufschwungs, den Indien erlebt, leben noch immer große Teile der Bevölkerung am Existenzminimum. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist in Indien sehr groß und noch immer sterben über 2 Millionen Kinder pro Jahr vor ihrem fünften Lebensjahr. Viele Menschen leben in Slums oder auf der Straße.
Im Rahmen unserer Recherchen über Indien stießen wir auf den 5-Sterne-Koch Narayanan Krishnan. Er engagiert sich für die, die hilflos, obdachlos oder krank sind, für alte Menschen, psychisch Kranke und Mittellose in Madurai, einer Stadt im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu. Madurai ist bekannt durch den Sri Meenakshi Tempel im Zentrum der Stadt. Der Tempel, in dem Shiva und Meenakshi verehrt werden, wird täglich von mehr als 10 000 Menschen besucht.
Und auch Narayana Krishnan besuchte diesen Tempel, bevor er in der Schweiz eine Stelle als Koch annahm. Er war ein 5-Sterne-Koch in Indien und bekam das Angebot, welches sein Leben verändern sollte. Mit seiner Familie noch einmal den Tempel besuchen, bevor er seine Familie für eine lange Zeit nicht mehr sehen würde.
Dieser Besuch des Tempels veränderte auch sein Leben, doch anders, als es geplant war. Es war den Anblick eines Mannes, der auf der Straße saß und vor Hunger seine eigenen Ausscheidungen aß.
„Ich sah bei einem Tempelbesuch, wie ein sehr alter Mann unter einer Brücke seine eigenen Ausscheidungen zu sich nahm. Das tat mir zutiefst weh, ich war schockiert. Danach begann ich, den Mann zu füttern – und entschied, dass es das ist, was ich für meine Mitmenschen für den Rest meines Lebens tun will”. Erfüllt von seiner Vision, kündigte er binnen einer Woche seinen Job und zog in seine Heimatstadt. “Dieser Funke und diese Inspiration waren und sind immer noch die treibende Kraft und eine lodernde Flamme in mir, allen psychisch kranken und bedürftigen Menschen, die nicht für sich selber sorgen können, zu dienen.”
Narayanan Krishnan ist erschüttert: Indiens Wirtschaft wächst und wächst, Indien ist kein armes Land mehr, es gibt immer mehr Millionäre, neue Milliardäre und eine große Mittelschicht. Trotzdem verhungern Menschen auf den Straßen, trotzdem überlässt die Gesellschaft Menschen sich selbst, Arme, Alte, Geisteskranke. Lässt sie verrecken, achselzuckend, als könne man nichts dagegen tun.
Somit gab Krishnan sein Ziel auf, in der Schweiz zu arbeiten, kündigte seine angesehene Stellung und widmete sich den obdachlosen und mittellosen Menschen in Indien. Er gründete 2003 den gemeinnützigen „Akshaya Trust“. Am 09. Mai 2013 öffnete Akshaya offiziell das neu errichtete Haus. Die Bewohner können einen Arzt aufsuchen, sie erhalten Physiotherapie, bekommen frisch zubereitete Speisen. Akshaya bietet nicht nur psychische Rehabilitation der Bewohner, sondern auch die physische Rehabilitation.
Von 2002 bis 2014 hatte er fast 2 000 000 Menschen helfen können. Narayanan Krishnan versorgt sie mit gesunden Lebensmitteln, vermittelt ein Gefühl der Anerkennung und Akzeptanz, um die Würde des Menschen wieder herzustellen. Er ist eine Inspiration für viele, um die Welt positiv zu verändern. Im Jahre 2010 wurde Krishnan als einer der weltweiten Top-Ten-Helden von CNN ausgezeichnet, wodurch seine Geschichte mehr und mehr Aufmerksamkeit bekam.
Nicht alle können in dem Haus, welches Krishnan aufgebaut hat, unterkommen. Krishnan und die Akshaya-Mitarbeiter gehen daher direkt zu den Menschen, die auf der Straße leben, und versorgen sie mit dem Nötigsten.
Auch heute noch arbeiten Krishnan und sein Team, um Menschen zu helfen.
Hier ist ein Bild von einer der Rettungsbemühungen am 16. Januar 2016
Hero=Held ist ein sehr starkes Wort, aber es passt perfekt zu dem 36-jährigen Narayanan Krishnan. In den letzten 15 Jahren hat er Millionen Mahlzeiten an Obdachlose in Indien verteilt, vor allem an Menschen, die von ihren Familien verlassen wurden, entweder weil sie psychisch krank oder zu alt waren, um sich selber versorgen zu können.
Er folgte seinem Herzen und war davon überzeugt, dass es nicht sein Schicksal sei, aufwändige Gerichte für die Reichen und Berühmten zu kochen, sondern für diejenigen, die es am meisten benötigen.
„In dieser Nacht dachte ich, was soll ich tun? Ich verkaufe einen Teller mit gebratenen Reis in meinem Hotel für zehn Dollar, wohin Menschen kommen, für die Nahrung Fantasie, Spaß, Freude und Erholung ist. Nein, sie hungern nicht. Sie essen nur die Hälfte und lassen die andere Hälfte auf den Tellern. Es war ein Funke, ein sehr starker Funke, den ich hatte „, sagte der junge Küchenchef Narayanan Krishan über sein Tun, das ihn zu dem gemacht hat, was er heute ist.
„Die Panik, das Leid des menschlichen Hungers ist die treibende Kraft von mir und meinem Team, die Mitglieder von Akshaya“, sagt Narayanan. „Ich bekomme diese Energie von den Menschen. Das Essen, das ich koche … die Freude, die sie bekommen, ist die Energie. Ich sehe die Seele. Ich möchte mein Volk retten.“ Neben Essen trägt er auch einen Kamm, Schere und Rasiermesser mit sich und hat acht verschiedene Haarschnitte trainiert, um seinen Kunden das zu geben, das zusätzliche bisschen Würde, die sie so dringend brauchen.
Die Bereitstellung von Nahrungsmitteln für Hunderte von Menschen kostet jeden Tag Geld. Nach einem Bericht aus 2010 von CNN erhielt der Akshaya-Fonds Spenden. Die decken nur 22 Tage im Monat. Den Rest subventioniert er mit der monatlichen Miete für ein Haus, welches sein Großvater ihm gab. Er gibt alles, was er hat, eben ein echter Hero.
„Nehmen füllt die Hände, Geben füllt die Herzen“. Margarete Seemann
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