Eines der wichtigsten Naturwunder unserer Erde schwebt in höchster Gefahr: die Honigbiene. Das fleißigste aller Tiere, das verlässlich von Blüte zu Blüte fliegt, verschwindet langsam. Es ist ein Sterben, das weltweit mit Sorge beobachtet wird. Denn ein Leben ohne die Biene ist undenkbar. Sie ist die große Ernährerin der Menschen. Aber ihr wird heute Großes abverlangt: Der weltweite Bedarf an Naturprodukten ruht auf ihren zierlichen Flügeln.
Wenn das Bienensterben nicht bald endet, könnte es ernsthafte Folgen für die Nahrungsmittelversorgung weltweit haben, denn nicht nur in Europa, auch in anderen Teilen der Welt kommt es zum Massensterben von Bienen. Bienen produzieren nicht nur Honig, sie bestäuben auch mehr als 90 Gemüse- und Obstsorten. Äpfel, Nüsse, Avocados, Sojabohnen, Spargel, Broccoli, Sellerie, Kürbisse und Gurken dürften ohne Bienen rar werden. Auch süße Dinge wie Zitrusfrüchte, Pfirsiche, Kiwis, Kirschen, Blau- und Erdbeeren und diverse Melonensorten sind auf die Befruchtung der fliegenden Arbeiter angewiesen.
Auch wenn die EU-Kommission ein Totalverbot für Neonicotinoide plant, ist es noch nicht durchgestanden. Wir müssen weiter für den Erhalt der Bienen kämpfen. In Kanada hat Vancouver bienengefährliches Pestizid verboten.
Die Verwendung von Neonics in Vancouver war angestiegen, nicht nur bei Farmern, sondern auch bei Anwohnern, die ihre Rasen begießen, um Goldkäfer zu bekämpfen (dessen Larven sich von Graswurzeln ernähren). Ein Bericht fand heraus, dass auch bestäubende Insekten, die sich auf den Pflanzen befinden und sich von Pflanzenmaterial ernähren, dadurch vergiftet werden können. Der Bericht führt ferner aus, dass es andere Methoden gibt, den Goldkäfer zu bekämpfen, die nicht Mensch, Tier und Umwelt schädigen. Dazu gehört: Harken, Vertikutieren, Düngen, Wässern und die Verwendung von Nematoden – winzig kleine Spulwürmer, die Goldkäfer infizieren.
Vancouver fällte diese Entscheidung eine Woche, nachdem vier Umweltgruppen eine Klage vor dem Bundesgericht erhoben hatten, die der kanadischen Behörde für Schädlingsbekämpfung (PMRA) vorwirft, Neonicotinoide im letzten Jahrzehnt zugelassen zu haben ohne wissenschaftlichen Nachweis über deren Risiken, vor allem die Bestäuber betreffend. Die Gruppen, die David-Suzuki-Stiftung, Friends of the Earth Canada, Ontario Nature und das Wilderness Committee, möchten, dass das Gericht die Zulassung der Pestizide durch die PMRA aufhebt. Siehe: Es reicht! Lebensmittelversorgung bedroht durch Bienensterben – Klage in Kanada eingereicht und 2,6 Millionen tote Bienen vor EPA – Lawsuit over bee killers – 2.6 Million Dead Bees Delivered to EPA Headquarters
In Deutschland starben ca. 200 000 Bienenvölker im letzten Winter. Genaue Zahlen stehen noch nicht fest. Die Preise für Honig sollen stabil bleiben. Dies schreibt der WDR nach einem Interview mit Christoph Otten vom Fachzentrum Bienen und Imkerei in Mayen.
Um genau fest zustellen, wie viele Bienen und wodurch die Völker starben, hat das Fachzentrum „Bienen und Imkerei in Mayen“ wieder eine Umfrage gestartet.
Wir sind gespannt auf das Ergebnis und werden darüber berichten. …
Zur Einleitung: http://deutscherimkerbund.de/download/0-406 .
Zwischen Pestiziden, Antibiotika, Monokulturen und dem Transport von Plantage zu Plantage scheinen die Königinnen und ihre Arbeiterinnen ihre Kräfte zu verlieren.
Denken sie daran – Vielfalt pflanzen:
Zu unserer Aktion: Mit Blumen gegen das Bienensterben
Bäume: | Obstbäume, Weide, Kastanie, Robinie, Linde, Ahorn, Eberesche, Kornelkirsche, Traubenkirsche, Trompetenbaum |
Sträucher: | Liguster, Roseneibisch, Felsenmispel, Schneebeere, Rosen (ungefüllt), Fingerstrauch, Kletterhortensie, Falscher Jasmin, Schneeheide, Schlehe, Weißdorn, Stechpalme, Berberitze, alle Beerensträucher |
Kletterpflanzen: | Wilder Wein, Clematis, Efeu |
Stauden und Zwiebel- gewächse: |
Schneeglöckchen, Krokus, Leberblümchen, Gänsekresse, Lungenkraut, Silberwurz, Steinkraut, Vergissmeinnicht, Maiglöckchen, Goldnessel, Fette Henne, Ziermohn, Kugeldistel, Sonnenhut, Lavendel, Beinwell |
Kräuter: | Thymian, Ysop, Schnittlauch, Borretsch, Salbei, Weinraute, Zitronenmelisse, Bärlauch |
Blumen: | Goldmohn, Reseda, Cosmea, Malve, Katzenminze, Gamander, Phacelia, Tagetes, Kornblume, Sommerazalee, Sonnenblume, Senf, Aster, ungefüllte Dahlie, Herbstanemone, Goldrute |
Achten sie auch darauf, welches Saatgut sie nutzen. Fragen sie nach Ursaatgut, frei von Manipulationen.
Um ganz sicherzugehen, fragen sie einen Imker in ihrer Nähe, wo man das richtige Saatgut und unbeeinflusste Pflanzen kaufen kann.
Bonus Material „More than Honey“
Ein Drittel der menschlichen Nahrung hängt heute unmittelbar von der Biene ab, dem wichtigsten Bestäuber von Pflanzen. Doch seit mehreren Jahren sterben weltweit Milliarden Bienen ohne sichtbaren Grund. Bislang konnte kein Krankheitserreger als Ursache des Massensterbens ausfindig gemacht werden. Wissenschaftler zahlreicher Fachrichtungen suchen nach einer Erklärung. Der Dokumentarfilm fragt nach, was die Forscher in den vergangenen vier Jahren in Erfahrung gebracht haben und ob sie inzwischen Lösungen anbieten können.
Im Jahr 2006 machte die Nachricht aus den USA Schlagzeilen, Milliarden von Bienen seien verendet. Viele Bienenzüchter fanden leere Bienenstöcke vor. Die US-Regierung beauftragte eine Gruppe von Wissenschaftlern mit der Untersuchung dieses mysteriösen Sterbens, das sogleich einen eigenen Namen bekam: Colony Collapse Disorder (CCD; auf Deutsch: „Völkerkollaps“). Über die Ursachen gibt es bisher nur Vermutungen – Genmutation, neue Pestizide, Mobilfunkstrahlungen, ein Virus – aber keine endgültigen Erkenntnisse. Seit vier Jahren investieren Regierungen und verschiedene wissenschaftliche Einrichtungen beachtliche Mittel in die Erforschung und mögliche Beseitigung der Ursache dieser sich anbahnenden Katastrophe. Hat die Wissenschaft eine Antwort gefunden? Kann sie die Bienen überhaupt retten? Siehe: Wissenschaftlicher Skandal in Großbritannien – Bienen vs. Chemie-Lobby im Weißen Haus
- Neonicotinoide oder Neonics wurden in den 1990er-Jahren als sichere Alternative zu DDT entwickelt, aber man vermutet, dass sie Bienen töten, indem sie ihre Widerstandskraft gegen Infektionen schädigen und ihre Fortpflanzungsfähigkeit schwächen. Aus diesem Grund hat bereits der Stadtrat von Vancouver einstimmig beschlossen, Neonicotinoide zu verbieten. Siehe: Vancouver verbietet bienengefährliches Pestizid – Vancouver bans bee-killing pesticide
- Auch Frankreich entschied sich 2016 für endgültiges Verbot von Insektiziden, betroffen sind Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Neonicotin. Die Nationalversammlung billigte das Verbot mit knapper Mehrheit (2 Stimmen). Dieses Verbot tritt ab September 2018 in Kraft. Siehe: Insektizid-Verbot gegen Bienensterben in Frankreich – France Begins the Fight to Save the Bees by Banning Toxic Pesticides!
Das Geheimnis des Bienensterbens
Noch nie starben so viele Bienen – und auch die die US-Regierung gab zu, dass ein besonders verbreitetes Pestizid zumindest teilweise dafür verantwortlich ist. Auch ein großer Faktor ist die Monokultur Mais. Da anstelle von blühenden Pflanzen Mais angebaut wird, finden die Bienen nur noch wenig Futter. Mais dient der Energiegewinnung (Biogasanlagen) und der Fleischproduktion (Futter).
Das Bienensterben hat eine bedrohliche Geschwindigkeit und Menge angenommen – und es sind die Neonicotinoide, die in diesem Zusammenhang immer genannt werden. Bienen sind aber nicht deren einzige Opfer. „Neonic“-Pestizide können auch das menschliche Hirn, das Nervensystem und die Hormonproduktion belasten.
Im Juni 2014 veröffentlichte eine internationale Gruppe unabhängiger Wissenschaftler die Ergebnisse einer Analyse von 800 im Peer-Review-Verfahren untersuchten Studien – ein massives Unterfangen, das vier Jahre in Anspruch nahm.
Ihr Resümee: „… es gibt eindeutige Belege für eine Gefährdung, die ausreicht, um gesetzliche Maßnahmen anzustoßen.“ Die durchgeführte Auswertung hebt die hohen Risiken hervor, nicht nur für Bienen, sondern für weitere Nützlinge wie z. B. Schmetterlinge, Regenwürmer und Vögel.
Die EU-Lebensmittelbehörde EFSA veröffentlichte Mitte Januar 2013 ein Gutachten, demzufolge Bienen durch Insektizide geschädigt werden können. Sie sehe ein „hohes, akutes Risiko“ für Bienen durch die drei Stoffe Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam. Daraufhin untersagte die EU-Kommission den Einsatz dieser speziellen Pflanzenschutzmittel, auch Neonicotinoide genannt, für den Anbau von Mais, Sonnenblumen, Raps und Baumwolle ab 1. Dezember 2013 für zwei Jahre. Bis jetzt ist es noch verboten und eine Entscheidung soll demnächst gefällt werden: die EU-Kommission soll sogar ein Totalverbot für Neonicotinoide planen.
In Großbritannien dürfen wieder Bienenkiller-Pesitzide versprüht werden – trotz eines EU-weiten Verbots. Besonders pikant: Überzeugen ließ sich die britische Regierung von Bayer und Syngenta — beide Firmen nahmen an einem entscheidenden Treffen über die Erlaubnis der sogenannten Neonikotinoide teil.
Informationen:
Wissenschaftlicher Skandal in Großbritannien – Bienen vs. Chemie-Lobby im Weißen Haus
Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet,
hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.
Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr,
keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.Albert Einstein
Netzfrau Doro Schreier
Vancouver verbietet bienengefährliches Pestizid – Vancouver bans bee-killing pesticide
Bienensterben – Es nimmt dramatische Ausmaße an – 20 MILLION Bees Have Died
Millionen Bienen vergiftet – Lebensmittelversorgung ist bedroht
Die Schattenseite der Blüten – Monokulturen, Ausbeutung, Pestizide, Genmanipulation
Bedrohtes Nutztier: BIENEN – Ausrottung, schlimmer als vermutet !
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