Jedes Jahr wird in Deutschland viel mehr Gülle auf den Feldern ausgebracht, als Pflanzen und Böden aufnehmen können. Die großindustrielle Agrarwirtschaft ist eine Gefahr für unsere wichtigste Lebensgrundlage: das Wasser. Verhindern Sie mit uns steigende Wasserkosten wegen Gülle-Verschmutzung!
Die Nitratbelastung könnte unser Trinkwasser verteuern und zwar um bis zu 45 Prozent. Grund für die Zusatzkosten sei die hohe Nitratbelastung des Grundwassers, verursacht durch die industrielle Landwirtschaft. Die Gesamtkosten für die Wasseraufbereitung können laut Umweltbundesamt auf nahezu 800 Millionen Euro im Jahr steigen.
Einige Wasserversorger würden jetzt schon viel Geld investieren, um für sauberes Trinkwasser zu sorgen, sagte Jörg Rechenberg, Fachgebietsleiter in der Abteilung Wasser und Boden beim Umweltbundesamt. Es ist unglaublich, denn schon lange ist bekannt, was Massentierhaltung anrichtet, und jetzt sollen die Verbraucher auch noch für den Schaden bezahlen. Eine vierköpfige Familie müsste nach einer neuen Studie des Umweltbundesamtes bis zu 134 Euro mehr im Jahr zahlen.
Deutschland gehört zu den größten Trinkwasserverschmutzern in der EU. Deutschland ist seiner Verpflichtung aus der 1991 beschlossenen Nitrat-Richtlinie der Europäischen Union (EU) nicht nachgekommen. Danach müssen alle Mitgliedsstaaten ihre Gewässer überwachen und Aktionsprogramme gegen etwaige Verunreinigungen aufstellen. Das nationale Aktionsprogramm nach der aktuellen Düngeverordnung, welche der Umsetzung der Richtlinie dient, wird den Anforderungen allerdings nicht gerecht.
Belastung des Grundwassers mit Nitrat
Die Folgen sind seit Langem bekannt: Seit Jahren steigt die Belastung des Grundwassers mit Nitrat in vielen Teilen Deutschlands. Als Hauptursache gilt die Landwirtschaft, weil sie Nitrat als Dünger einsetzt. Bereits im April 2016 kündigte die Europäische Kommission an, die Bundesrepublik Deutschland zu verklagen. Nun macht sie ernst. Wird sich jetzt etwas ändern? Wie sagte einst der Umweltminister aus Schleswig-Holstein, die Agrarlobby ist zu mächtig. Denn es ist ja nicht nur Nitrat, welches das Grundwasser belastet: Eine aktuelle Studie zeigt, dass auch Pestizide das Trinkwasser belasten! Die heutige Qualität des Grundwassers wird in Zukunft nicht mehr sicherzustellen sein!
Beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) ging jetzt eine entsprechende Klage im Zuge eines Vertragsverletzungsverfahrens ein. Dies erklärte am Montag ein Sprecher des Gerichtshofs. Grund für das eingeleitete Verfahren sind zu hohe Nitrat-Werte in deutschen Gewässern.
!!!!! Jetzt die Petition unterzeichnen! !!!!
Bereits mehrfach haben wir Netzfrauen darauf hingewiesen. In unserem Beitrag aus 2015: KREBSGEFAHR DURCH TRINKWASSER haben wir auf die erhöhten Nitrat-Grenzwerte berichtet, die bei über der Hälfte aller deutschen Messstellen gemessen wurden. Brüssel warnt massiv vor der Krebsgefahr durch Nitrat. Kot und Urin aus der Massentierhaltung gefährden unser Wasser. Lesen Sie hier: Unglaublich! Gefährliche Gülle und der Verbraucher soll zahlen? Krebs durch Nitrat im Trinkwasser!
In zahlreichen Gebieten Deutschlands sind die Böden bereits jetzt durch Überdüngung erheblich belastet und das Grundwasser gefährdet. Wesentliche Ursache hierfür ist die Massentierhaltung: Es wird weitaus mehr Dünger produziert, als auf dem vorhandenen Land aufgebracht werden kann. Bereits jetzt wird in vielen Gemeinden – zum Beispiel in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern – der Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter Grundwasser um ein Vielfaches überschritten. Das birgt gesundheitliche Gefahren für die Umwelt. Zu viel Dünger gefährdet empfindliche Ökosysteme wie Flüsse, Seen und Naturschutzgebiete und schadet der Artenvielfalt. Zudem müssen die Wasserwerke aufwändige Gegenmaßnahmen treffen, um die hohe Trinkwasserqualität in Deutschland zu halten.
Trotzdem rollen jedes Jahr immer mehr Gülle-Wagen auf unsere Äcker. Hinzu kommen Gülle-Importe aus Nachbarländern, in denen viel strengere Düngegesetze gelten: Die Güllehändler können ihre Tier-Fäkalien in Deutschland billiger entsorgen.
Die Europäische Kommission hat die Bundesregierung verklagt, weil die EU-Nitratrichtlinie zum Schutz des Wassers vor Überdüngung aus der Landwirtschaft in Deutschland seit Jahren nicht umgesetzt wurde. Auch das neue Düngerecht erfüllt die europäischen Vorgaben nur unzureichend. Es muss daher dringend nachgebessert werden.
Verhindern Sie mit uns steigende Wasserkosten wegen Gülle-Verschmutzung!
Viele Wasserwerke stoßen inzwischen an ihre Grenzen: Sie müssen immer mehr Gegenmaßnahmen treffen, um die hohe Trinkwasserqualität in Deutschland zu erhalten. Immer mehr Wasserwerke müssen sogar Denitrifikationsanlagen in Betrieb nehmen. Das kann in einigen Regionen dazu führen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher über 60 Prozent mehr für ihr Trinkwasser zahlen müssten. Es darf aber nicht sein, dass die Verbraucher für die Sünden der industriellen Agrarwirtschaft zur Kasse gebeten werden!
Unterstützen Sie eine gewässer- und umweltverträgliche Landwirtschaft!
Wenn Deutschland es mit dem Umwelt-, Gewässer- und Tierschutz ernst meint, dann muss eine konsequente Agrarwende eingeleitet werden: weg von der großindustriellen Agrarwirtschaft, hin zu einer gewässer- und umweltverträglichen Landwirtschaft. Um den Übergang zu erleichtern, muss ein größerer Anteil der EU-Agrargelder gezielt in die gewässer- und umweltverträgliche Landwirtschaft fließen, anstatt pauschal auch an Betriebe mit Massentierhaltung und Überdüngung.
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft sowie Aktion Agrar, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, die Deutsche Umwelthilfe, der Deutsche Naturschutzring, der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches, Germanwatch, Greenpeace, die GRÜNE LIGA und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di wollen die Nitrat-Verschmutzung der Böden und Gewässer stoppen. Der Schutz unserer Gewässer muss immer Priorität vor der Düngebewirtschaftung haben. Das schließt bei der Agrarwende die Umsetzung erfolgreicher Kooperationen der Wasserwirtschaft mit der Landwirtschaft ausdrücklich ein. Die Obergrenze für Stickstoff pro Hektar Ackerfläche muss für alle eingesetzten Dünger gelten. Schlupflöcher, die eine Überdüngung der Böden ermöglichen, müssen geschlossen werden. Hierfür ist eine Kontrolle aller Stickstoffein- und -austräge (Stoffstrombilanzen) für alle Agrarbetriebe verpflichtend einzuführen. Behörden müssen die Einhaltung der Dünge-Vorschriften und die Gülleimporte überwachen und bei Verstößen Bußgelder verhängen. In stark mit Nitrat belasteten oder gefährdeten Gebieten müssen rechtzeitig landwirtschaftliche Aktionsprogramme mit verbindlichen Maßnahmen und Zeitvorgaben eingeleitet werden. Ziel ist eine nachhaltige Reduzierung der Nitratgehalte im Grundwasser auf unter 50 Milligramm pro Liter.
Wir setzen uns für nachhaltigen Gewässerschutz und eine gewässer- und umweltverträgliche Landwirtschaft ein. Helfen auch Sie, die Nitrat-Verschmutzung unserer Böden und Gewässer zu stoppen! Unterschreiben Sie unsere Petition für eine Verschärfung des Düngerechts sowie eine Kehrtwende in der Agrarpolitik.
Unsere Forderungen an die Bundesregierung und die Europäische Kommission:
- Sofortiger Dünge-Stopp in belasteten Gebieten, wenn der Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter im Grundwasser überschritten wird!
- Verpflichtende Stoffstrombilanzen ab 2018 für alle Agrarbetriebe!
- Gülle-Tourismus eindämmen: Gülle-Transporte bundesweit überwachen und in nitratgefährdeten Gebieten Gülle-Importe stoppen!
- Agrarwende: Die Milliarden-Subventionen für die großindustrielle Agrarwirtschaft müssen sofort zugunsten einer gewässer- und umweltverträglichen Bewirtschaftung der Flächen umgeschichtet werden!
!!!!! Jetzt die Petition unterzeichnen! !!!!
Dokumente
- BDEW_Flyer_Stoppt_die_Guelleverschmutzung.PDF
- BDEW_Plakat_Stoppt_die_Guelleverschmutzung.PDF
- Guelle-Petition.pdf
Netzfrauen
Unglaublich! Gefährliche Gülle und der Verbraucher soll zahlen? Krebs durch Nitrat im Trinkwasser!
Wenn Luft, Wasser und Boden der Allgemeinheit nicht mehr zur Verfügung stehen!
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