Um Platz für die Superreichen und deren blutiges Hobby, die Trophäenjagd, zu schaffen, nutzen die Regierungen den Vorwand, Schutzgebiete zu errichten, zur Vertreibung gefährdeter Völker wie die Massai, die seit Generationen dort leben. Die Großwildjagd in Afrika ist ein Milliardengeschäft mit dem Tod und bereits Kinder werden zu diesem Hobby animiert. Mittlerweile soll die Auslandsjagd, Reisen mit jagdlichem Fokus, auch insbesondere für jüngere Jäger erschwinglich gemacht werden.
Viele Tiere sind vom Aussterben bedroht. Trotzdem werden sie aus lauter Mordlust getötet. Dafür sind diese Menschen bereit, viel Geld zu zahlen. Je bedrohter eine Tierart ist, desto teurer der Abschuss. Was treibt Jäger dazu, im Ausland sich mit der Trophäenjagd zu brüsten und dann mit dem scheinheiligen Argument, verantwortungsvoller Heger von Wildbeständen und Lebensräumen aus der Verantwortung zu ziehen?
Die Großwildjäger sind sehr um ihren Ruf bemüht und sie betonen den wirtschaftlichen und ökologischen Nutzen der Jagd. Dafür gibt es sogar Entwicklungshilfe, doch verstehen die Regierung und der WWF dies als nachhaltigen Tourismus? Trophäenjagd, die Arbeitsplätze schaffen soll, indem Bedienstete auf den Safari-Lodges die Reichen bedienen? Dort, auf dem Land ihrer Vorfahren? Dass der als Tierschützer bekannte Juan Carlos zu denen gehört, die auf ihre Art das Problem der zu hohen Elefantenkonzentration lösen, sollte eigentlich gar nicht an die Öffentlichkeit gelangen, hätte er sich nicht bei seinem Jagdausflug die Hüfte gebrochen. Großwildjagd durch Unterstützung der Bundesregierung im Zusammenarbeit mit WWF ist nicht neu, denn auch die KfW Entwicklungsbank begleitet den Aufbau von KAZA TFCA, dem größten Schutzgebiet in Afrika. im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit als größter Geldgeber mit 35,5 Millionen Euro. Sie kooperiert dabei eng mit anderen staatlichen Unterstützern wie den Niederlanden, der Schweiz und den USA sowie mit Nichtregierungsorganisationen wie dem WWF und der Peace Parks Foundation, wir hatten darüber bereits berichtet.
Neue Schutzgebiete gibt es auch vermehrt in Tansania, die für Großwildjäger aus Europa, USA und den arabischen Ländern für Beute sorgen und den Lebensunterhalt der Massai gefährden. Dies hat nichts mehr mit nachhaltigem Tourismus zu tun.
Siehe auch Beitrag vom 21.04.19 Britische Wohltätigkeitsbehörde untersucht WWF offiziell wegen angeblicher Menschenrechtsverletzungen
„Jagd ist nur eine feige Umschreibung für besonders feigen Mord am chancenlosen Mitgeschöpf. Die Jagd ist eine Nebenform menschlicher Geisteskrankheit. “ Theodor Heuss
Fakt ist, Jagdtourismus lässt sich mit Hege und Artenschutz nicht rechtfertigen und ist auf Grund der aussterbenden Tierarten, zu denen die Big Five – Elefant, Leopard, Büffel, Löwen und Nashorn – gehören, verwerflich und unethisch. Allein der Handel mit den exotischen Tieren aus Afrika ist ein Milliarden-Euro-Geschäft. Bedeutet, die Tiere werden nicht nur geschossen und die Trophäen schmücken das Jagdzimmer, sondern die Tiere landen in Zoos, um dort die Masse zu beglücken. Der Handel mit Wildtieren wird auf jährlich $ 19 Milliarden geschätzt und wird nur noch von dem Handel mit Drogen, Menschen und Waffen übertroffen.
Lion hunting a sport?
Do these people look like athletes?
Stop the murder of lions. pic.twitter.com/zRDzOyTlou— Peter Lombard (@tutticontenti) 8. Mai 2017
Laut einem YouTube-Video, das von Show Me Dubai gepostet wurde, werden die fünf wilden Baby-Elefanten, die vor kurzem auf einem namibischen Wildreservat gefangen wurden, in einem neuen Zoo in Dubai untergebracht und sie sollen für das Reiten auf Elefanten ausgebildet werden.
Schaut man sich auf Youtube die Videos an, die die Großwildjäger stolz von sich machen, wenn sie ein Tier erlegt haben, oder die Veranstalter, die für den Großwildjagd – Tourismus werben, wird einem das sinnlose Töten dieser vom Aussterben bedrohten Tiere so richtig bewusst.
Nach dem Skandalvideo von Green Mile Safari, mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten, wurde dieses Unternehmen 2014 nach heftigem weltweiten Protest aus Tansania geworfen, aber es soll auch bereits durch Umbenennung wieder aktiv in Tansania Großwildjagd betreiben. Green Mile, das zum Teil einem der reichsten Männer in Abu Dhabi gehört, soll laut Medien 2016 wieder pünktlich zur Jagdsaison die Lizenz zum Töten erhalten haben.
Ein Grund, warum er weiterhin in Tansania seinem Hobby – der Großwildjagd – nachgehen darf, liegt daran, dass Scheich Abdulla Bin Mohammed Bin Butti al-Hamed ein Mitglied der in den UAE herrschenden Familie ist und mehrere Top-Positionen inne hat. So ist er auch Managing Director von The Department of European Affairs.
Das Video ist schockierend. Wilde Tiere werden aus fahrenden Autos erlegt. Ein Auto fährt über eine kleine Gazelle. Ein Junge, nicht mal 12 Jahre alt, lehnt sich aus dem Autofenster und schießt wahllos auf die Tiere. Automatische Waffen, Schalldämpfer und Pistolen sind zu sehen und mit den Trophäen stellt man sich zur Schau. Durch einen Whistleblower wurde die Tat aufgedeckt, und da man auch der Annahme war, dass nicht die gesamten Grausamkeiten gezeigt wurden, wurde eine Anzeige gegen Green Mile Safari in Tansania gestellt.
https://t.co/4TcZg3IXAX – Lions hunting in the Masai Mara pic.twitter.com/gW6OPfEBJy
— AfricanAnimalRescue (@AfricaAnimal) 10. November 2016
Safaris in freier Wildbahn gibt es im südlichen Afrika in Tansania, Mozambique und Sambia. Hier werden die Abschussquoten jeder Wildart von der Regierung für jedes Gebiet festgelegt und die einzelnen Jagdblocks dann unter den Safariunternehmen versteigert. Der Staat soll für das Jagdrecht aber auch eine staatliche Lizenzgebühr für jedes erlegte Tier erhalten. In Tansania streiten sich zwei Safariunternehmen um die Jagdgebiete:
Green Mile ist zum Teil im Besitz von Sheikh Abdulla Bin Mohammed Bin Butti alHamed, wie bereits geschrieben, einem Mitglied der herrschenden Familie der Vereinigten Arabischen Emirate, und das andere Unternehmen ist Wengert Windrose aus den USA. Dieses Unternehmen gehört zum Teil dem Friedkin Conservation Fund, einer der reichsten Familie in den USA. Nachdem Green Mile die Jagdlizenz in Tansania 2016 wieder erteilt wurde, beschwerte sich Friedkin und es ging sogar bis nach oben zu Präsident Obama. Daran sehen Sie, wie mächtig die reichen Großwildjäger sind.
Auch Donald Trumps Söhne gehen auf Großwildjagd und daher ist es nicht verwunderlich, dass er in einem Dekret über umstrittene Jagdmethoden wie u. a. die Jagd auf Wölfe aus Hubschraubern, die Tötung von Wolfswelpen und Jungbären und die Erlegung von Grizzly-Bären am Luder (also an zuvor ausgelegten Ködern) in den Nationalparks Alaskas wieder erlaubte.
Friedkin Conservation Fund („FCF“) betreibt zwei getrennte Stiftungen. Eine ist in Texas registriert, die andere, bekannt als „The Friedkin Conservation Fund of Tansania „, wurde in Tansania eingerichtet. FCF wurde gegründet, um mehr als 6,1 Millionen Hektar als Schutzgebiet in Tansania zu erhalten. Was man darunter versteht, sollte spätestens jetzt klar sein. Dazu auch: Deutsche Entwicklungsgelder für afrikanische Großwildjagdfarm – Das blutige Vergnügen der Großwildjäger mit Hilfe von Entwicklungshilfe und WWF? KAZA TFCA – Human-animal conflict worsens.
Die einheimische Bevölkerung wird aus dem Hubschrauber heraus gejagt und beschuldigt, für das Artensterben verantwortlich zu sein. Daher arbeitet die Stiftung auch mit der Anti-Wilderei-Operation zusammen. Siehe auch: UN-Bericht: Wildhüter wildern selbst in Afrika und Asien – UN report confirms corruption is biggest threat to ivory, as wildlife officials arrested across Africa and Asia
Bereits im April 2016 hatte die Internationale Union zur Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen (IUCN) ein Dokument veröffentlicht, das Jagdtourismus als Instrument des Naturschutzes würdigt: „Legale und gut regulierte Trophäenjagd trägt wesentlich zum Schutz des Wildes wie auch zum Lebensunterhalt und Wohl der einheimischen Bevölkerung bei, die Seite an Seite mit dem Wild lebt“. Doch dass die dort lebende Bevölkerung vertrieben wird und Tierarten aussterben, davon wird nicht berichtet. Nehmen wir die Maasai, eine der bekanntesten indigene Volksgruppe Afrikas. Da sie so bekannt sind, sind sie schon längst zu einer Ware verkommen.
Früher gab es Platz für alle
Die Massai sind nomadische Viehhirten und sie zogen mit ihren Herden von einer Weidefläche zur nächsten. Die Massai jagen keine Wildtiere, sondern sie leben mit ihnen. Bis der Tourismus und mit ihnen die Großwildjagd ins Land zog. Sie galten als die stolzen Krieger der Savanne, der endlosen Ebene der Serengeti und der Weite des Massai-Landes. Gerade weil die Massai auf ihre Tradition stolz sind und auch versuchen, sie zu erhalten, sind sie für die Touristen ein beliebtes Objekt vor der Fotolinse geworden. Da ihr Land noch Wildtiere beherbergt, haben Großwildjäger, samt den dazugehörigen Safari-Lodges, ihre Lebensweise stark beeinflusst. Zum einen werden sie von ihrer gewohnten Umgebung vertrieben, zum anderen dienen sie dem Tourismus als Aushängeschild.
40 000 Massai sollen ihr Land in Tansania verlassen, damit Reiche aus dem arabischen Raum dort ungestört jagen können, denn 1992 erwarb die OBC die Pachtrechte an dem Loliondo-Gebiet und sie besitzt die Jagdrechte in dem rund 4000 Quadratkilometer großen Gebiet, diese schreckliche Geschichte sorgte 2014 für weltweite Empörung. Doch solche Empörung ist nur von kurzer Dauer. Sie verschwindet sehr schnell aus den Medien, denn spätestens durch den Tod des Löwen Cecil aus dem Nationalpark Simbabwe sollte bekannt sein, dass mit dem Tod der BIG Five in großen Teilen Afrikas Jahr für Jahr Milliarden umgesetzt werden.
Die Gründung vieler Naturschutzgebiete einschließlich der berühmten Nationalparks Serengeti und Maasai Mara hat dazu geführt, dass Tausende Angehörige indigener Völker von ihren angestammten Gebieten vertrieben wurden. Im Sommer 2009 wurden mehr als 3000 Massai-Nomaden von Polizisten aus dem Loliondo-Jagdgebiet vertrieben, das an den Serengeti-Nationalpark angrenzt. Mehr als 200 Häuser wurden niedergebrannt, um eine Rückkehr der Massai zu erschweren. Erwirkt wurde die Vertreibung durch die Firma Ortello Business Corporation (OBC) aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Am 05.Juni 2017 fingen die Araber an der Grenze Tansania/Kenia am Fusse des Kili/Amboseli Ecosystem wieder an zu jagen. Bereits 2014 schilderten wir Ihnen, dass die Scheichs und ihre Freunde mit japanischen Geländewagen in hohem Tempo durch den Busch jagen und dabei auf die Tiere schießen. Kein Lebewesen, wie es scheint, ist sicher. Und das in Tansania, einem Land, das den wachsenden Safarimarkt als Öko-Tourismus verkauft. Die OBCLizenz erlaubt fünf Löwen pro Kopf und pro Saison, die getötet werden dürfen. Überprüfungen sind nicht möglich, denn der Bereich ist für Journalisten und NGOs geschlossen und die Einheimischen dürfen nichts sagen, sonst werden sie von der dortigen Polizei bedroht. Mit dem Jagdtourismus verdient Tansania 80 Millionen $, wie die Regierung 2009 bekannt gab. Eine dreiwöchige Elefanten- oder Löwenjagd kostet etwa 49 000 US-Dollar. Das scheint auch der Grund dafür zu sein, dass in der Savannenlandschaft immer mehr Land von der Regierung an Großwildjäger verpachtet wird, obwohl es seit vielen Jahren von indigenen Völkern genutzt wird.
Auch in Deutschland ist Großwildjagd sehr beliebt, wie schon in dem Beitrag: Messe „Jagd und Hund“ – Selbst Elefanten- und Nashornjagd ist möglich – prominente Jäger verhindern Verbot von Jagdtrophäen? berichtet.
Sogar Kindern wird die Großwildjagd schmackhaft gemacht: 12-jährige Großwildjägerin sorgt für weltweite Empörung – 12-year-old hunter A.Gourdin shocks with hunting photos of giraffes and zebras on African safari
Besonders begehrt sind Reisen ins südliche Afrika. Eine Giraffe kostet 1800 Euro. Giraffen gehören zu den größten Tierarten der Erde. Trotzdem können sie sich nicht vor dem Aussterben schützen. Die Anzahl der lebenden Giraffen ist in den vergangenen 15 Jahren um 40 % gefallen. Selbst die Jagd auf die vom Aussterben bedrohten Elefanten ist möglich. Das kostet bei einem Anbieter 16 500 Euro inklusive der Ausfuhrgenehmigung für 25 Pfund Elfenbein. Ca. 40 Tausend Elefanten werden jedes Jahr in Afrika wegen Elfenbein getötet. Afrikanische Elefanten sterben aus.
Jagdanbieter werben gerne mit dem Argument der angeblichen Nachhaltigkeit der Trophäenjagd; Die Geldeinnahmen für die Vergabe der Abschusslizenzen kämen dem Artenschutz und der lokalen Bevölkerung zugute. Zahlreiche wissenschaftliche Studien der letzten Jahre widerlegen genau dies. Die Bevölkerung bekommt von den Jagdeinnahmen praktisch nichts ab, in den Jagdländern Tansania, Namibia, Sambia, Zentralafrikanische Republik, Burkina Faso und Benin sind es gemittelt 30 Cent pro Kopf und Jahr. Noch weniger profitiert der Artenschutz in den gerade in Jagd- und Naturschutz-Angelegenheiten von Korruption geplagten Ländern. In den meisten Jagdgebieten geht nicht nur der Wildtierbestand rapide zurück, auch die dort lebende Bevölkerung verarmt immer mehr. Weil es an alternativen Erwerbsmöglichkeiten mangelt, wird sie zur Wilderei gezwungen, um ihre Existenz zu sichern. Den größten Profit beim Verkauf der Abschusslizenzen streichen indes die ausländischen Anbieter der Jagdsafaris ein.
Deutschland verhindert das bisher nicht, obwohl gerade deutsche Jäger einen hohen Anteil an der Jagd auf streng geschützte afrikanische Tierarten haben. In den letzten zehn Jahren wurden die Trophäen von 323 Elefanten, 417 Leoparden, 195 Löwen, 24 Breitmaulnashörnern und 2 Spitzmaulnashörnern nach Deutschland eingeführt. Das dem Ministerium für Umwelt und Naturschutz unterstellte Bundesamt für Naturschutz hat damit 99,7 % aller Import-Anträge für die Trophäen besonders schützenswerter Tierarten genehmigt (aufgelistet in Anhang I des Washingtoner Artenschutzübereinkommens CITES).
Am 17. Mai 2017 wurde eine Petition: Frau Dr. Hendricks, stoppen Sie den Import von Jagdtrophäen geschützter Tierarten! übergeben. Zu den 187 000 online gesammelten Unterschriften kamen noch einige tausend handschriftlich ausgefüllte Listen hinzu.
Staatssekretär Jochen Flasbarth vom BMUB bekannte sich bei der Entgegennahme der Petition im Bonner Dienstsitz klar zur Trophäenjagd. Er vertritt als höchster Beamter die Ministerin Barbara Hendricks und damit die Bundesregierung.
(Sie können noch weiterhin an der Petition teilnehmen > mittlerweile haben bereits ca. 200.000 unterschrieben.)
Die Trophäenjagd geht weiter – mit einem neuen Veranstalter
Hunters, friends and German-speaking clients: now you can enjoy The Hunter’s Dream Safari website also in German!https://t.co/zDj1Ln5ROM pic.twitter.com/Dc0OhpizeS
— The Hunter´s Dream (@thdsafari) 7. März 2017
In der Dürre müssen die Massai im Ngorongoro-Schutzgebiet Wasser für ihr Vieh von den Luxushotels erbetteln. Viel Land ist ihnen nicht geblieben, viele sind auf brutalste Art und Weise vertrieben worden. Für die Überreste des Landes, das ihnen geblieben ist, sind sie bereit zu kämpfen.
Die Vertreibung der Massai geht weiter
Wie schon erwähnt, hatten wir bereits 2014 über die Vertreibung der Massai berichtet. Im Februar 2015 wurden über 114 Bomas verbrannt und 3000 Menschen wurden ohne Schutz und Nahrung vertrieben. Frauen und Kinder haben unter Bäumen Schutz gesucht, weitere wurden bei dem Angriff durch die Polizei schwer verletzt und mussten ins Krankenhaus. Weitere wurden von den anderen versorgt. Die Massai hatten darauf gesagt, dass sie das Land nicht verlassen werden, lieber würden sie sterben. Sie haben die Serengeti für die Regierung verlassen, doch auch die Britische Regierung hat ihre Vereinbarungen nicht eingehalten, so die Maasai.
Im Juli 2016 wurden mehrere unschuldige Massai in Loliondo verhaftet und ihnen wurde das Vieh weggenommen. Diese Aktion galt erneut einer Einschüchterung, denn die Massai sind zum Schweigen verdammt. Ende 2016 folgte eine Studie, die belegt, dass das menschliche Eindringen in die Lolindo Game Controlled Area, berühmt für die touristische Jagd, eine ökologische Katastrophe herbeiführt und den noch verbliebenen Wildtieren den Lebensraum nimmt. Wie schon beschrieben, müssen sich die Massai das noch vorhandene Wasser mit den Safari-Lodges teilen und diese Lodges nehmen zu.
Mit der Großwildjagd, die ja mittlerweile als nachhaltig bezeichnet wird, wird Geld verdient und die Superreichen zahlen.
Die Aufregung, die durch den grausamen Abschuss des Löwen Cecil weltweit entstand, ist umso nachvollziehbarer, weil Löwe Cecil keineswegs auf die vermeintlich ehrenhafte Weise erlegt wurde. Die Jäger lockten das 13 Jahre alte Tier, nach Angaben des Hwange Nationalparks in Simbabwe, vielmehr zunächst aus der geschützten Zone des Parks. Daraufhin schoss Walter P. es erst einmal mit Pfeil und Bogen an. Erst 40 Stunden später, so heißt es, sei die Raubkatze danach von ihren Verfolgern erneut aufgespürt und mit einem Schuss getötet worden. Daraufhin entfernten die Jäger Cecils Kopf sowie sein Fell von seinem Körper. Und sie versuchten offenbar noch vergeblich, ein GPS-Gerät, das der Löwe am Hals trug, zu zerstören.
Ein Massai sagte: „Unser Land muss heute für Investitionen weichen: für luxuriöse Touristenjagd.“ Schon jetzt sind viele Massai gezwungen, einen festen Wohnsitz und Arbeit in der Stadt anzunehmen. Seit kolonialen Zeiten ist der größte Teil des Massailandes von privaten Farmen und von der Regierung für diverse Projekte z. B. als Naturparks übernommen worden. Die Massai verfügen nur noch über die trockensten und fruchtlosesten Gebiete.
Seit Generationen leben sie halbnomadisch. Ihre Wanderungen orientieren sich an den jahreszeitlichen Regenfällen Ostafrikas, die ihre Herden von Ort zu Ort leiten, damit das Gras eine Chance hat nachzuwachsen. Diese Lebensweise wurde ursprünglich durch ein System gemeinschaftlichen Landbesitzes ermöglicht, bei dem in einem Gebiet jede Person den Zugang zu Wasser und Weideflächen mit jeder anderen teilt. [Mehr Informationen in Survivals Bildergalerie zu den Lebensweisen der Massai.
Wie Kinder schon an die Großwildjagd herangeführt werden, sehen Sie in diesem aktuellem Video:
Ob jetzt Friedkin Conservation Fund , eine Nichtregierungsorganisation, die 1994 gegründet wurde, oder der WWF, der sich für eine nachhaltige Trophäenjagd ausgesprochen hat, oder die Superreichen aus Europa und den arabischen Ländern, alle sagen sie, dass sie den Bestand der wildlebenden Tiere in Tansania schützen wollen, und schießen die von Aussterben bedrohten Elefanten aus Lust und Freude tot. Und nicht nur Elefanten, sie legen illegal Köder und töten Löwen wie Cecil.
Es folgen immer wieder Gerichtsverfahren gegen indigene Völker, oft verschwinden auch einfach Menschen, da sie den nachhaltigen Tourismus stören. Wie sagte Nelson Mandela, ein Schutzgebiet in Afrika diene nur den „weißen Rettern“ und dem Erhalt der reichen Eliten.“ Recht hatte er, nur wegen Trophäen zu töten muss gestoppt werden.
Dazu auch eine Petition an die EU: Ask for new EU Legislation banning imports of lion hunting trophies – in Cecil’s memory
Prinz Charles ist seit 2011 WWF-Präsident. Laut dem „Prince of Wales“ will er gemeinsam mit dem WWF und anderen Organisationen seinen Teil dazu beitragen, bedrohte Ökosysteme und Tiere auf der ganzen Welt zu schützen und für unsere Nachkommen zu bewahren. Vielleicht ist es an der Zeit, dass er den „Reichen“ mitteilt, dass Großwildjagd eingestellt werden muss. Seine Kontaktadresse: https://www.princeofwales.gov.uk/contact-us.
Netzfrau Doro Schreier
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