Forscher warnen: Gefährlicher Hirn-Parasit – Ratten-Lungenwurm breitet sich in Florida aus – ‚Alarming‘ rat lungworm parasite spreading through Florida, researchers warn

zur englischen Version Ein Parasitenwurm, der das menschliche Gehirn infizieren kann, ist laut einer neuen Studie überall in Florida gefunden worden. Erst im April hatte das Portal „ScienceAlert“ über einen rapiden Anstieg an Infektionen, die von einem Parasiten verursacht wurden, gewarnt. Innerhalb drei Monate wurden sechs Fälle der Ratten-Lungenwurm-Krankheit auf der hawaiianischen Insel Maui bestätigt. Der plötzliche Anstieg ist besonders besorgniserregend, so die dortigen Behörden. Bisher wurde der Parasit in Schnecken auf den Inseln Maui, Oahu, Kauai und der Big Island festgestellt.

Eine neue Studie warnt vor einer Ausbreitung der Parasiten. Wenn Menschen infizierte Tiere oder kontaminiertes, ungewaschenes Obst und Gemüse essen, können sie dabei Larven des Ratten-Lungenwurms aufnehmen und daran erkranken. Die Erkrankung kann bis zum Tod führen.

Wir haben für Sie den Beitrag aus LiveScience vom 28.Juni 2017 übersetzt:

Ratten-Lungenwurm, der Gehirne infiziert, breitet sich in Florida aus

Der Ratten-Lungenwurm lebt als Parasit in Ratten und Schnecken. Hier schlüpfen ausgewachsene Ratten-Lungenwürmer (die nudelartigen Organismen in der Mittel des Fotos) aus der Lungenarterie einer Ratte.

[Titelfoto: Heather Stockdale Walden]

Ein Parasitenwurm, der das menschliche Gehirn infizieren kann, ist laut einer neuen Studie überall in Florida gefunden worden.

Die Forscher entdeckten den Parasiten, der Ratten-Lungenwurm genannt wird, in Ratten und Schnecken in fünf Bezirken im Norden und in der Mitte Floridas. Er war zuvor im südlichen Florida gefunden worden. Die Studie zeigt als erste seine Ausbreitung im ganzen Bundesstaat.

Die Forscher warnten davor, dass der Parasit, der üblicherweise in den Tropen vorkommt und erst kürzlich im kontinentalen Amerika auftauchte, sich aller Wahrscheinlichkeit nach weiter im ganzen Land ausbreiten wird. Sie bezeichnen seine Fähigkeit, sich auch außerhalb seines ursprünglichen Erscheinungsbereiches auszubreiten, als „alarmierend“. Mit den klimawandelbedingten Temperaturanstiegen wird sich der Parasit wahrscheinlich mehr und mehr in gemäßigten Breiten vermehren.

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Der Parasit überlebt in Ratten und Schnecken laut den CDC (Centers for Disease Control and Prevention = Zentren für Krankheitskontrolle und -bekämpfung). Menschen können sich durch den Verzehr roher oder unzureichend gegarter Schnecken oder kontaminierter Produkte infizieren. Nach der Ansteckung kann der Ratten-Lungenwurm bzw. der Angiostrongylus cantonensis das Gehirn befallen und dort Menengitis hervorrufen, so die CDC. Einher damit können Kopfschmerzen, Nackensteifheit, Übelkeit, Erbrechen und abnormale Empfindungen in Armen und Beinen gehen. Die meisten Menschen erholen sich ohne Behandlung, aber in seltenen Fällen kann die Infektion zu neurologischen Problemen führen oder gar tödlich sein.

Noch gibt es keine berichteten Fälle menschlicher Ansteckung. Dennoch rufen die Forscher zu größter Wachsamkeit gegenüber diesem Parasiten auf, um Ansteckung zu verhindern und um bereits infizierte Patienten eindeutig zu identifizieren.

„Der Parasit ist hier in Florida und er muss sehr ernst genommen werden“, so Heather Stockdale Walden, Hochschulassistentin der Abteilung für ansteckende Krankheiten und Pathologie des Colleges für Tiermedizin der University of Florida, die die Studie leitete.

Ansteckungsfälle mit dem Ratten-Lungenwurm bei Menschen gibt es in Hawaii seit mehr als 50 Jahren. Seit Mitte der 1980er-Jahre erscheint er auch auf dem Festland der Vereinigten Staaten, z. B. bei Ratten in New Orleans. (Die Ratten waren wahrscheinlich von Schiffen „importiert“ worden und waren bereits durch den Parasiten befallen gewesen.) In der Zeit danach tauchte er in Louisiana und in Texas auf. Ältere Studien entdeckten ihn in Schnecken in Florida, aber diese Studien waren [nur sehr] begrenzt.

In der neuen Studie analysierten die Forscher mehr als 1500 Proben von Ratten und Schnecken aus 18 Bezirken Floridas. Proben aus 5 Bezirken – Alachua, Leon, St. Johns, Orange und Hillsborough – wurden positiv auf den Parasiten getestet. Wahrscheinlich aber ist er viel weiter verbreitet, als die Studie vermuten lässt, so die Forscher.

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Das liegt daran, dass den Forschern nur eine begrenzte Zahl an Proben zur Verfügung stand. Sicherlich gäbe es mehr „positive“ Resultate bei deutlich mehr Proben, so die Forscher. „Die Wirklichkeit zeigt, dass der Parasit wahrscheinlich in weitaus mehr Bezirken verbreitet ist, als unsere Ergebnisse zeigen, und dass es überhaupt im Südosten der USA verbreiteter ist, als wir denken“.

Der Parasit war bei der Wahl seiner Wirts-Schnecken nicht wählerisch, sagt John Slapcinsky, Co-Autor der Studie und Sammlungsleiter für Zoologie wirbelloser Tiere des Museums für Naturgeschichte Floridas. Die Forscher fanden den Parasiten sowohl in einheimischen als auch in eingewanderten Schneckenarten.

Um einer Infektion […] vorzubeugen, raten die Forscher dazu, die Lebensmittel zu waschen, und Kinder dazu anzuleiten, keine rohen Schnecken zu essen und nach Handkontakt mit diesen die Hände zu waschen. Die CDC rät vom Verzehr roher oder unzureichend gegarter Schnecken ab.

Die Studie wurde am 18. Mai in der Zeitschrift PLOS ONE veröffentlicht.

Hier der Originalartikel in Live Science >>>

Brain-Infecting ‚Rat Lungworm‘ Spreads in Florida

By Rachael Rettner,  June 28, 2017

[photo:The rat lungworm is a parasite that lives in rats and snails. Here, adult rat lungworms (the noodle-like organisms in the center of the photo) emerge from the pulmonary artery of a rat. Credit: Heather Stockdale Walden]

A parasitic worm that can infect people’s brains has been found throughout Florida, according to a new study.

The researchers found the parasite, called rat lungworm, living in rats and snails in five Florida counties in both the central and northern parts of the state. Rat lungworm was previously found in southern Florida, and the new study is one of the first to show the extent of the parasite’s spread across the state.

The researchers warned that the parasite, which is typically found in the tropics and only recently appeared in the continental United States, will likely continue to expand its range in this country. They said that the parasite’s apparent ability to thrive in areas outside its historical range is „alarming,“ and as average temperatures rise with climate change, the parasite will likely spread into more temperate areas.

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The parasite carries out its life cycle in rats, snails and slugs, according to the Centers for Disease Control and Prevention (CDC). People can become infected if they eat raw or undercooked snails or slugs, or if they eat contaminated produce.

In people, rat lungworm, or Angiostrongylus cantonensis, can infect the brain and cause meningitis, according to the CDC. Infected people may experience headaches, neck stiffness, nausea, vomiting, and abnormal sensations in their arms and legs. Most people fully recover without treatment, but in rare cases, the infection can cause neurological problems or death, the CDC said.

Although human cases of rat lungworm have yet to be reported in Florida, the researchers called for increased awareness of this parasite to help prevent infection and properly identify infected patients.

„The parasite is here in Florida and is something that needs to be taken seriously,“ Heather Stockdale Walden, an assistant professor in the Department of Infectious Diseases and Pathology at the University of Florida College of Veterinary Medicine, who led the study, said in a statement. Human cases of rat lungworm have occurred in Hawaii for more than 50 years, but it wasn’t until the mid-1980s that the parasite appeared in the continental United States, showing up in rats in New Orleans. (The rats likely arrived on ships from areas already inhabited by the parasite.) Since then, rat lungworm has shown up in Louisiana and Texas. Previous studies have found the parasite in snails in Florida, but these studies were small.

In the new study, the researchers analyzed more than 1,500 samples from rats and snails in 18 counties throughout Florida. The investigators found that samples from five counties — Alachua, Leon, St. Johns, Orange and Hillsborough — tested positive for the parasite. But the parasite is likely even more widespread than what was found in the study, the researchers said.

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That’s because, for certain species, the researchers had only a limited number of samples. The scientists may have had more positive results if they tested more samples from these species, the researchers said. „The reality is that it is probably in more counties than we found it in, and it is also probably more prevalent in the southeastern U.S. than we think,“ Walden said.

The parasite didn’t seem to be picky about the types of snails it infects, either, said study co-author John Slapcinsky, the collections manager of invertebrate zoology at the Florida Museum of Natural History. The researchers found the parasite in both native and non-native snail species.

To prevent infection with rat lungworm, the researchers recommended washing produce, teaching children not to eat raw snails and washing hands after handling snails. The CDC advises against eating raw or undercooked snails and slugs.

The study was published May 18 in the journal PLOS ONE.

Original article on Live Science.

Netzfrau Ursula Rissmann-Telle
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