Der Import gebrauchter Kleidung hat die regionale Bekleidungsindustrie in Afrika zugrunde gerichtet und die Regionen zu abhängig vom Westen gemacht. Etliche Länder Ostafrikas haben es gründlich satt, mit Second-Hand-Waren von westlichen Hilfsorganisationen und Großhändlern überschwemmt zu werden. Sie wollen solche Importe verbieten. In den letzten Jahren haben alle afrikanischen Länder ihre Textilindustrie ausgebaut, um sicherzustellen, dass sie konkurrenzfähige neue Stoffe liefern können, die die Nachfrage nach gebrauchter Kleidung ersetzen sollen. Sie erhoffen sich so mehr Arbeitsplätze und die Unabhängigkeit vom Westen.
Ruanda, Tansania und Uganda sollen jetzt von den USA mit Sanktionen belegt werden. Der US-Handelsbeauftragte gab am Dienstag, dem 20.Juni 2017 bekannt, dass die US-Interessen durch ein ostafrikanisches Verbot der Einfuhr von gebrauchten Kleidungsstücken gefährdet seien. Laut africanews.com handelt es sich um das Abkommen African Growth and Opportunity Act (AGOA).
Das Office of the United States Trade Representative (USTR) werde jetzt die Beschwerden der Secondary Materials und Recycled Textiles Association ( SMART) überprüfen. Die Ostafrikanischen Staaten verstoßen gegen die AGOA-Regeln und sollten bestraft werden, so der US-Handelsbeauftragte. Die Beschwerden erfolgten nach Bekanntgabe der Entscheidung der sechs Ostafrikanischen Staaten: Kenia, Uganda, Ruanda, Burundi, Tansania und Südsudan, die den Import von Second-Hand-Kleidung und Schuhen bis 2019 vollständig verbieten wollen.
Staatliche Erpressung zugunsten der Textilindustrie
Jetzt drohen die USA mit Sanktionen, sollten die Länder wirklich in Zukunft die gebrauchten Textilien verweigern. Wenn ein Land in Afrika Exporte aus den Westlichen Ländern verweigert, weil sie der eigenen Wirtschaft schaden und somit auch Arbeitsplätze verloren gehen, droht man dem jeweiligen Land wie jetzt die USA oder man nimmt als Waffe ein Freihandelsabkommen wie die EU. Siehe: Europa erpresst Afrika mit einem rücksichtslosen Freihandelsabkommen!
Handel statt Hilfsgelder – so soll seit einigen Jahren die Entwicklung Afrikas vorangetrieben werden. Doch profitiert Afrika wirklich von der globalen Wirtschaft? Der Niedergang der Geflügelindustrie in Afrika zeigt das Gegenteil. Auch hier wurde Afrika durch die USA erpresst, entweder ihr nehmt die Hähnchen aus den USA oder ihr dürft nichts mehr in die USA exportieren! Siehe: Hähnchen nach Afrika – Staatliche Erpressung zugunsten der Fleischkonzerne – Chicken war South Africa
Wichtige Priorität bei dem G20-Gipfel hat Afrika.
Mit 300 Millionen Euro will Bundeskanzlerin Angela Merkel reformorientierten Musterstaaten in Afrika helfen und zwar mit privaten Investoren. Sie hat Afrika auch auf der Agenda vom dem zurzeit stattfindenden G20-Gipfel in Hamburg setzen lassen. Eingeladen wurden Guinea und Senegal.
Vorrangiges Ziel von G20 ist es, die Bedingungen für private Investitionen in Afrika zu verbessern und damit Investoren in die Länder zu locken. Dieses geschieht auch unter dem Begriff „Entwicklungshilfe“ – der Steuerzahler unterstützt so die Machenschaften. Für Investoren nennt man es dann Infrastrukturprogramme und es verspricht hohe Renditen!
Denn fast unbemerkt haben in den letzten Jahren private Investoren mehrere Millionen Hektar Ackerland in Afrika aufgekauft und somit den Menschen dort die Lebensgrundlage genommen. Profiteure dieser Politik: BayerMonsanto, Syngenta, Basf, Nestlé, Danone u. s. w. Siehe: Die unselige Allianz- Bono, Bill Gates, Warren Buffett, Monsanto und Entwicklungshilfe Deutschland! – U2’s Bono partners with Monsanto to destroy African agriculture with GMOs
Laut G20: „Wir müssen dafür sorgen, dass die australische Trajektorie für eine nachhaltige wirtschaftliche und soziale Entwicklung, nicht durch den wirtschaftlichen Gegenwind, den viele afrikanische Länder gegenüberstehen, mehr Investitionen sind erforderlich – unter anderem in Gesundheit, Bildung, Klimaschutz, Energiezugang und Infrastruktur. Weder können die beträchtlichen Chancen noch die Herausforderungen ohne internationale Zusammenarbeit angegangen werden. Die G20-Länder haben in dieser Hinsicht eine große Verantwortung. Die G20 ist das führende Forum für die internationale Wirtschaftskooperation. Es ist das notwendige Gewicht und die Legitimität: Ihre Mitglieder sind nicht nur für 85 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) und drei Viertel der weltweiten Exporte (Waren und Dienstleistungen) verantwortlich, sondern stellen auch etwa zwei Drittel der Weltbevölkerung dar.“
Wirtschaftswachstum wurde mit dem African Growth and Opportunity Act (AGOA) südlich der Sahara versprochen. Dieses Abkommen wurde von Präsident Clinton im Mai 2000 unterzeichnet. Es sollte den Handel zwischen Afrika und den USA fördern. 2011 exportierte Südafrika Fahrzeuge im Wert von über 2 Mrd. US-Dollar in die USA. Darunter befinden sich deutsche Premiummarken wie BMW und Mercedes. Dafür gibt es dann auch Produkte aus den USA, die die Landwirtschaft und den Markt in Afrika durch Dumpingpreise zerstören.
Das AGOA lief 2012 aus und wurde neu verhandelt, natürlich mit dem Versprechen von noch mehr Wirtschaftswachstum. Der Africa Growth and Opportunity Act (AGOA) erlaubt förderfähigen Ländern in Subsahara-Afrika, Waren zollfrei in die USA zu exportieren. Anfang August 2012 hatte der Kongress der Verlängerung zugestimmt und als neuestes Land Afrikas den Süd-Sudan mit aufgenommen.
Das Geschäft mit Gebrauchtkleidung ist ein Milliarden-Geschäft. Der weltweite Großhandel mit Gebrauchtkleidung hat einen Wert von etwa 3,7 Milliarden $. Es ist ein verbreiteter Irrtum, dass Organisationen wie Oxfam und oder andere Hilfsorganisationen die Kleiderspenden kostenlos in die sogenannte Dritte Welt verteilen. Der Fairness halber muss man erwähnen, dass sie auch nicht behaupten, dass sie die alten Jeans oder T-Shirts kostenlos verteilen, aber die Spender von gebrauchten Kleidungen erfahren auch nicht, dass diese Kleidung an Händler verkauft werden und diese dann wiederum an Einzelhändler.
Ein weltweit führendes Unternehmen der Branche ist beispielsweise die SOEX GROUP in Ahrensburg in der Nähe von Hamburg. Afrika soll den Löwenanteil des Umsatzes von Soex ausmachen. 2010 waren das rund 28 Millionen Euro. Außer Soex haben aber auch zahlreiche andere Exporteure das Riesengeschäft entdeckt. Alleine in Tansania kommen insgesamt rund 40 000 Tonnen Altkleider aus westlichen Ländern im Monat an, rund 50 Container legal und noch einmal so viel auf den illegalen Handelsrouten, wie ein Insider erzählt. Mitumba nennt man sie hier: die Kleiderspenden. Und einer ihrer größten Umschlagsplätze ist Dar-es-Salaam. Mehr Informationen: Die Altkleiderlüge – Geschäftemacherei mit dem Mitleid
Die Altkleidermafia kriegt die Kleidung quasi zum Nulltarif. Die Geschäftsidee scheint immer attraktiver zu werden. Mit Altkleidern lässt sich mittlerweile gut Kasse machen und illegale Container breiten sich in den Städten aus. Dubiose Händler machen ein Millionengeschäft, indem sie solche Container aufstellen, die so ähnlich aussehen wie die Container von gemeinnützigen Organisationen. Für eine Tonne Second-Hand-Ware kriegen sie bis zu 500 Euro. Zig-tausend Tonnen Altkleider ziehen sie in Deutschland ab und verkaufen sie an die Ärmsten der Armen, zum Beispiel nach Afrika.
„Was soll’s“, mag mancher sagen, „dafür waren die Klamotten wenigstens schön billig”. In der Tat. Und das macht sich auch im Kaufverhalten deutlich: Die Deutschen kaufen heute im Jahr etwa doppelt so viele Kleidungsstücke wie noch vor 30 Jahren. Doch für unsere billige Kleidung zahlen andere einen hohen Preis. Nicht nur durch die Verschwendung kostbarer Ressourcen, zum Teil auch mit ihrer Gesundheit oder ihrem Leben. Lesen Sie dazu:Die billige Masche von H&M – Die Karawane zieht weiter: „Made in Ethiopia“
In den Textil- und Schuhfabriken gelten nur noch Sri Lanka, Bangladesch und Pakistan mit den niedrigsten Billiglöhnen. Aber es geht noch billiger ….Textil-, Bekleidungs-, Schuh- und Lederwarenindustrie – auf nach Afrika. Und wenn dann die Billig-Kleidung wieder in den westlichen Ländern ausrangiert wird, kommt sie als Gebrauchtkleidung wieder nach Afrika und macht erneut den dortigen Markt kaputt.
Doch damit ist nun Schluss – Mit Wirkung vom 1. Juli 2016 hat Ruanda die Steuern von bis zu fast 2000 Prozent auf die Einfuhr von Kleidung und Schuhen angehoben. Die Importe kommen vor allem aus Europa und Nordamerika. Wir wollen unseren lokalen Produzenten von Kleidungen helfen. Man sagt, die Kleiderspenden aus dem Westen seien billig. Das ist falsch: Sie ruinieren uns! – so ruandische Behörden.
Nicht nur die EU zerstört mit ihrer Politik den ganzen afrikanischen Kontinent, wie zum Beispiel mit subventionierten Landwirtschaftsprodukten und gespendeten Altkleidern, wie Sie dem folgenden Beitrag entnehmen können, den wir für Sie bereits im September 2016 [Diese Afrikanischen Länder wollen gebrauchte Kleidung nicht länger – These African Countries Don’t Want Your Used Clothing Anymore] übersetzt hatten, auch die USA:
Diese Afrikanischen Länder wollen gebrauchte Kleidung nicht länger
Ein Verkäufer verkauft Second-Hand-Kleidungsstücke an einem Stand im belebten Gikomba-Markt in Nairobi, Kenia, 18. September 2014. Unter abgerissenen Abschirmungen, in staubgeschwängerter Luft und umgeben vom Lärm der Marktschreier können Käufer Jeans von Tommy Hilfiger oder Jacken von Burberry für einen Bruchteil des Preises ergrabbeln, den sie in Londons Regent Street oder New Yorks Fifth Avenue bezahlen müssten.
Dieser Artikel ist Teil der „Reclaim“-Kampagne der HuffPost (reclaim = zurückholen), ein fortwährendes Projekt, das sich mit der weltweiten Abfallkrise und ihren Lösungsmöglichkeiten beschäftigt.
Es gibt einem sicher ein gutes Gefühl, den Kleiderschrank von leicht abgetragenen Kleidern zu bereinigen und diese einer Hilfsorganisation zu spenden. Immerhin könnte man so jemandem in Not helfen und eine Sache mit Leben füllen, die sonst dem Untergang geweiht wäre.
Etliche Länder Ostafrikas haben es jedoch gründlich satt, mit Second-Hand-Waren von westlichen Hilfsorganisationen und Großhändlern überschwemmt zu werden. Sie wollen solche Importe verbieten.
2014 importierte eine Handvoll ostafrikanischer Länder Second-Hand-Kleidung im Wert von mehr als 300 Millionen $ aus den USA und anderen reichen Ländern. Die gebrauchten Sachen schufen einen soliden Markt in Ostafrika und damit verbunden eine gewisse Anzahl von Arbeitsplätzen. Jedoch weisen Experten darauf hin, dass die riesige Menge dieser Exporte die regionalen Bekleidungsfirmen zugrunde gerichtet und die Region zu abhängig vom Westen gemacht haben. Im März forderte die Gemeinschaft ostafrikanischer Länder, bestehend aus Kenia, Uganda, Tansania, Burundi und Ruanda, ein Verbot der Importe gebrauchter Kleidungsstücke und Schuhe bis 2019. Ihr Ziel ist die Unabhängigkeit von Importen aus reichen Ländern und die Wiederbelebung regionaler Bekleidungsfirmen sowie die Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Jedoch wird das Gesetz wohl kaum durchgesetzt werden können. Es gibt Widerstand seitens der USA, die haufenweise Second-Hand-Kleider in der ganzen Welt abladen, und von Verkäufern in Ostafrika, deren Existenzen von solchen Lieferungen abhängen. Aber auch Experten meinen, dass ein absolutes Verbot nicht ausreicht, um die heimische Herstellung von Kleidern wiederzubeleben.
Befürworter des Verbots sprechen ihm das Potenzial zu, ostafrikanische Wirtschaftszweige wiederzubeleben. „Die Region … ist dazu bereit, sich in einen soliden Wirtschaftsbereich zu verwandeln durch höhere Produktionsqualität und angemessene Erzeugerpreise“, sagt Betty Maina, Vorsitzende des EAC-Ministeriums der Zeitung „The East African“.
Es steht auch zu hoffen, dass ein Verbot den Menschen der Region zu einem neuen Stolz verhilft, denn „niemand trägt stolz zur Schau, was andere abgelegt haben,“ stellt Joseph Rwagatare fest, ein Kolumnist von „The New Times“ mit Sitz in Ruanda. Abgelegte Kleider, die Ostafrikas Küsten erreichen, werden zu extrem niedrigen Preisen verkauft: So kann es z. B. sein, dass eine gebrauchte Jeans auf dem Gikomba-Markt in Nairobi für nur 1,50 $ über den Ladentisch geht.
Preise auf Tiefstniveau lassen regional erzeugte Kleider im Vergleich zu teuer aussehen, sagte Joseph Nyagari von der afrikanischen Baumwoll- und Textilindustrie im Gespräch im Think Progress im vergangenen Jahr. „Ein gebrauchtes Kleidungsstück kostet nur zwischen 5 und zehn Prozent eines [in Kenia hergestellten] neuen Kleidungsstücks. Damit können [lokale Erzeuger] nicht konkurrieren“, sagt er.
Afrika musste seit den 1980er-Jahren mit billigen gebrauchten Waren konkurrieren. Damals explodierte eine Schuldenkrise in Lateinamerika, die vor allem arme Länder traf. In Entwicklungsländern stiegen die Produktionskosten, was die Exporte nachlassen ließ. Regierungssubventionen für den Manufaktur-Sektor wurden in Afrika beschnitten, Schranken für den Auslandshandel entfernt und so wurden Exporteuren von Übersee Tür und Tor geöffnet, so eine Studie aus dem Jahr 2006 über die Textil- und Bekleidungsindustrie im Afrika südlich der Sahara. In den frühen 1990er-Jahren hatte Kenia noch 110 große Bekleidungsfirmen. Bis zum Jahr 2006, so die Studie, fiel diese Zahl auf 55.
Nach weiteren 10 Jahren ist Ostafrika immer noch sehr eingeschränkt in der Erzeugung von Stoffen und Kleidung. Gegenwärtig hat Kenia nur 15 Textilfabriken, so „Fashion Revolution“, eine in Großbritannien beheimatete Gruppe, die Nachhaltige Kleidungsproduktion unterstützt. Die Uganda Manufacturers Assosiation zählt ungefähr 30 Produzenten von Kleidung und Schuhwerk zu ihren Mitgliedern – „aber das ist nicht genug, um den heimischen Markt zufrieden zu stellen“, so das Overseas Development Institute, eine Expertenkommission mit Sitz in Großbritannien.
Laut dem Daily Mirror hat nun doch eine US-Botschafterin ihre Sorge wegen des Importverbots von gebrauchter Kleidung ausgesprochen. Deborah Malac, US-Botschafterin in Uganda, traf Parlamentssprecherin Rebecca Kadaga, um mit ihr über das Verbot zu sprechen. Sie warnte davor, dass sein In-Kraft-Treten die Vorteile negativ beeinflussen könnte, die Uganda durch den African Growth and Opportunity Act, genießt. Dieses Abkommen zielt auf weitreichenden US-Handel und auf US-Investitionen in Afrika südlich der Sahara, um das Wirtschaftswachstum in der Region anzutreiben. Dieses Gesetz gewährt afrikanischen Ländern ferner zollfreien Zugang zum US-Bekleidungsmarkt. Um sich dafür zu qualifizieren, muss jedes Land sich darum bemühen, sein Gesetzgebungssystem, seine Menschenrechtslage und seine Standards für Arbeit verbessern.
Es ist nachvollziehbar, dass die USA sich gegen das Importverbot für Gebrauchtkleidung wehren, unter Berücksichtigung, dass Gebrauchtkleidung als lukrative Industrie vielen Bereichen dient und nützt.
Laut Guardian hat der weltweite Großhandel mit Gebrauchtkleidung einen Wert von etwa 3,7 Milliarden $.
Uganda allein importierte im letzten Jahr 1,261 Tonnen gebrauchter Kleidung und anderer Dinge aus den USA laut Daten der Vereinten Nationen. Gebrauchtkleidungsstücke machen dort 81 Prozent aller Kleiderkäufe aus.
Die Exporteure, die am meisten zu verlieren haben, werden es auf einen Streit ankommen lassen. Lieferanten wie die Global Clothing Industries zum Beispiel schicken allein gebrauchte Kleidung, Schuhe und andere Gegenstände nach Übersee. GCI exportieren in 40 Länder Afrikas, Asiens, Nord- und Südamerikas und nach Australien.
Sogar Wohlfahrtsorganisationen wie Oxfam und die Heilsarmee geben gebrauchte Kleidung nicht kostenlos ab. Wenn Menschen abgelegte Dinge bei ihnen abgeben, befördern solche Organisationen die gespendete Kleidung in die Entwicklungsländer und verkaufen sie dort. Diese wiederum verkaufen sie weiter auf ihren regionalen Märkten, so der Guardian.
Viele regionale Händler sind auch vehement gegen das vorbereitete Gesetz. „Das sollten sie nicht wagen“, sagte Elizabeth, die Damenkleider in einem Geschäft im Zentrum Nairobis verkauft, dem „Economist“ im März. „Wie können sie es wagen?! Wir werden unsere Kleider herausnehmen und auf den Straßen demonstrieren“.
Auf Nairobis belebtem Gikomba-Markt, kann ein Händler pro Tag mit dem Verkauf gebrauchter Kleider 1000 kenianische Shilling (=~ 10 $) verdienen und gut davon leben. Viele Menschen der Gegend kommen damit klar, so „The Economist“. Jedoch bedeutet die Second-Hand-Industrie auch jede Menge Unsicherheit. Die Händler haben wenig Kontrolle über die verfügbare Kleidung. Viel davon ist in schlechtem Zustand und die „westlichen“ Kleidergrößen passen den Kunden oft nicht.
Einige Experten bezweifeln, dass ein Importverbot für Gebrauchtkleider allein ausreicht, die regionale Bekleidungsindustrie wiederzubeleben.
Selbst wenn die Region ihre eigene Produktion aufstocken würde, könnten sie sich doch viele Menschen. Die ärmeren Bürger hätten das Nachsehen, so Andrew Brooks, Autor des Buches Clothing Poverty: The Hidden World of Fast Fashion and Second-hand Clothes.
Außerdem würde ein Verbot nicht dem Import neuer Kleider betreffen, die viel teurer als gebrauchte Kleider wären, aber immer noch billiger als regional produzierte, schrieb Brooks im Guardian vor einigen Monaten. Wenn das Verbot wirklich funktionieren soll, sollte er Schritt für Schritt eingeführt werden. Steuern auf importierte Gebrauchtkleidung könnten auch die regionale Kleiderproduktion stärken, so Brooks.
„Wenn die afrikanischen Staatsführungen mehr tun wollen, als nur den Status Quo beizubehalten, müssen sie kühne Entscheidungen treffen“, schreibt Brooks, „auch wenn die bedeutet, dass manchmal Entscheidungen getroffen werden müssen, die den internationalen Verteidigern des freien Handels nicht gefallen“.
Egal, ob das geplante Importverbot nicht zum Gesetz wird: Es gibt viele Menschen, die der Meinung sind, dass westliche Konsumenten verantwortungsvollere Wege finden sollten, sich ihrer kaum getragenen Sachen zu entledigen. „Wir müssen davon wegkommen, ein ‚Ausgeh-Top‘ für 15 $ zu kaufen, es zwei Mal zu tragen und dann wegzugeben“, schrieb Kelsey Halling in einem Kommentar an „Sustainable Brands“ (=nachhaltige Marken). Sie arbeitet für „Thread International“, eine Gruppe, die Abfall wiederverwendet. Orte wie Uganda oder Haiti oder Indien sollten nicht für unseren Überfluss verantwortlich sein – und sehr bald könnte sie einen Ausweg daraus finden“.
Anmerkung Redaktion – Tansania hat aufgrund des Verbots von Kleiderspenden aus dem Westen ein neues Programm:
Hier werden Schneider aus gebildet, um die eigene Textilindustrie zu unterstützen. Diese Ausbildung wird durch das Programm der East African Community Plan unterstützt, die den steigenden Handel in der eigen Textilindustrie fördern wollen.
Rwanda, Tanzania and Uganda face US sanction after used clothes ban
The U.S. Trade Representative said on Tuesday it was reviewing trade benefits to Rwanda, Tanzania and Uganda under the African Growth and Opportunity Act (AGOA) after a complaint by U.S. interests about an East African ban on imports of used clothing.
USTR said the “out-of-cycle” review was in response to a petition filed by the Secondary Materials and Recycled Textiles Association (SMART), which complained that the ban “imposed significant hardship” on the U.S. used-clothing industry and violated AGOA rules.
“Through the out-of-cycle review, USTR and trade-related agencies will assess the allegations contained within the SMART petition and review whether Rwanda, Tanzania, and Uganda are adhering to AGOA’s eligibility requirements,” USTR said in a statement.
The move follows a decision by the six-nation East African Community – Kenya, Uganda, Rwanda, Burundi, Tanzania and South Sudan – to fully ban imported second-hand clothes and shoes by 2019, arguing it would help member countries boost domestic clothes manufacturing.
The USTR did not elaborate on why the three countries were singled out for review.
The AGOA trade program provides eligible sub-Saharan countries duty-free access to the United States on condition they meet certain statutory eligibility requirements, including eliminating barriers to U.S. trade and investment, among others.
U.S. AGOA imports from Rwanda, Tanzania, and Uganda totaled $43 million in 2016, up from $33 million in 2015, according to the USTR. U.S. exports to Rwanda, Tanzania, and Uganda were $281 million in 2016, up from $257 million the year before, it said.
So, the ban “imposed significant hardship” on the U.S. used-clothing industry.. what abt Africa’s textile industry?? https://t.co/388vhP37I6
— Maggie Mutesi ?? (@MaggieMutesi) 21. Juni 2017
These African Countries Don’t Want Your Used Clothing Anymore
Sep 19, 2016 Eleanor Goldberg huffingtonpost.com
Such imports have devastated the local clothing industries and led the region to rely far too heavily on the West.
This article is part of HuffPost’s “Reclaim” campaign, an ongoing project spotlighting the world’s waste crisis and how we can begin to solve it.
Clearing your closet of last season’s gently worn clothes and donating them to an aid group probably makes you feel pretty good. After all, you may be helping someone in need and breathing life into items that might otherwise decompose in a landfill.
But a number of countries in East Africa are fed up with the onslaught of secondhand items they receive from Western nonprofits and wholesalers, and want to ban such imports altogether.
In 2014, a handful of East African countries imported more than $300 million worth of secondhand clothing from the United States and other wealthy countries. The used items have created a robust market in East Africa and thereby a decent amount of jobs. But experts say the vast amount of these imports have devastated local clothing industries and led the region to rely far too heavily on the West.
In March, the East African Community (EAC), which is made up of Kenya, Uganda, Tanzania, Burundi and Rwanda, proposed banning all imported used clothing and shoes by 2019. The goal is to stop relying on imports from rich nations, boost local manufacturing and create new jobs.
However, the law is unlikely to pass. There is resistance from the U.S., which unloads hordes of secondhand clothes all over the world, and from sellers in East Africa whose livelihood depends on these shipments, as well as from experts who think an outright ban won’t be enough for these countries to restore production at home.
Proponents of the ban say it has the potential to help empower East African economies. “[T]he region … is ready to transition itself into an industrial bloc through a higher level of production quality and manufacturing practices,” Betty Maina, Kenya’s principal secretary in the Ministry of EAC, told newspaper The East African.
There is also hope that a ban will instill a new sense of pride in the region’s people, since “no one goes around proudly showing off” someone else’s discards, noted Joseph Rwagatare, a columnist for The New Times, a Rwanda-based news outlet.
Once these discarded clothes hit East African shores, they sell for extremely low prices: For example, a pair of used jeans can be as little as $1.50 in the Gikomba Market, East Africa’s biggest secondhand clothing market, located in Nairobi, Kenya.
Rock-bottom prices make locally made clothes look too expensive by comparison, Joseph Nyagari of the African Cotton & Textiles Industries Federation told Think Progress last year. “The average cost of a secondhand garment is between five and 10 percent of a new garment [made in Kenya], so [local industries] can’t compete,” he said.
Africa has been contending with inexpensive imported used goods since the 1980s, when a debt crisis in Latin America exploded and disproportionately hurt poor countries. Production costs rose in developing areas, which led to a decline in exports. Government subsidies to the manufacturing sector in Africa were cut, restrictions on foreign trade were removed and the floodgates opened for overseas exporters, according to a 2006 study on the textile and clothing industry in sub-Saharan Africa.
In the early 1990s, Kenya had about 110 large-scale garment manufacturers. By 2006, that number dropped to 55, the study found.
Fast-forward 10 years, and East Africa is still limited in its production of clothing and textiles. Kenya currently has just 15 textile mills, according to Fashion Revolution, a U.K.-based group that promotes sustainable clothing manufacturing. The Uganda Manufacturers Associations has about 30 garment and footwear producers among its members ― but “this is not enough to satisfy the domestic market,” according to the Overseas Development Institute, a United Kingdom-based think tank.
Nevertheless, one U.S. ambassador has already expressed concern about the secondhand import ban, according to the Daily Monitor.
In August, Deborah Malac, U.S. Ambassador to Uganda, met with Rebecca Kadaga, speaker of the Parliament, to discuss the ban. She warned that enacting it would “negatively impact” the benefits Uganda gets from the African Growth and Opportunity Act, which aims to expand U.S. trade and investment with sub-Saharan Africa in order to stimulate economic growth in the region. That law also gives African countries duty-free access to the U.S. apparel market. To qualify and remain eligible, each country must make an effort to improve its rule of law, human rights and respect for core labor standards.
The Huffington Post reached out to Malac, but she declined to be interviewed for this story.
It makes sense that the U.S. would push back against the secondhand clothing ban, considering that used clothing is a lucrative industry involving multiple sectors.
The global wholesale used clothing trade is valued at about $3.7 billion, according to The Guardian.
Uganda alone imported 1,261 tons of worn clothing and other items from the U.S. last year, according to the United Nations Comrade Database. And secondhand garments make up 81 percent of all clothing purchases there.
The exporters who have the most to lose will likely put up a fight. Suppliers like Global Clothing Industries, for example, solely send and ship used clothing, shoes and other items overseas. GCI exports to 40 countries in Africa, Asia, Australia, Europe and North and South America.
Even nonprofits like Oxfam and Salvation Army aren’t giving away secondhand clothes for free. When supporters drop off unwanted goods, those organizations often deliver donated clothing to the developing world and sell them to traders. They, in turn, sell the items in their local markets, according to The Guardian.
Many local traders are vehemently opposed to the proposed legislation as well.
“Just let them dare,” Elizabeth, who sells women’s dresses in a downtown Nairobi market, told The Economist in March. “How could they! We will remove our clothes, we will demonstrate in the streets.”
In Nairobi’s bustling Gikomba market, a trader can make 1,000 Kenyan shillings (about $10) a day selling secondhand clothes, a decent living. Many people in the area get by on about a tenth of that, according to The Economist.
However, the secondhand industry is rife with uncertainty, and traders have little control over the available clothing. Much of it is in poor condition and the western sizes often don’t fit customers well.
Some experts doubt that banning imported secondhand clothes alone will revitalize the local industry in the region.
Even if the region were to ramp up its production, its products wouldn’t necessarily be affordable and would mostly hurt poorer citizens, according to Andrew Brooks, author of Clothing Poverty: The Hidden World of Fast Fashion and Second-hand Clothes.
Furthermore, the proposed ban wouldn’t block imports of new clothes, which would be more expensive than used clothes, but still cheaper than locally produced items, Brooks wrote in The Guardian earlier this year.
For a ban to work, Brooks suggests introducing it gradually, and taxing secondhand clothing imports to help subsidize local production efforts.
“If East African leaders want to do more than maintain the status quo they need to take bold decisions,” Brooks wrote, “even if this means sometimes taking decisions that might be unpopular with international advocates of free trade.”
Given that the proposed ban probably won’t become law, there are others who argue that Western consumers need to find more responsible ways to dispose of their barely worn items.
“We need to find better uses for that ‘going-out top’ bought for $15 and worn only twice,” Kelsey Halling, director of impact for Thread International, a group that repurposes garbage, wrote in an op-ed for Sustainable Brands. “Places such as Uganda, and Haiti, and India shouldn’t have to be – and very soon may choose not to be – responsible for our excess.”
Netzfrauen Ursula Rissmann-Telle und Doro Schreier
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